Filmschaffende Johnny Depp

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24.05.2023 #jonnydepp #doku #arte
Ehemaliger Gitarrist einer Punkband, begnadeter Schauspieler, skandalumwitterter Star: Wer verbirgt sich hinter dem ausdrucksstarken Künstler Johnny Depp, der Ruhm und Schande gleichermaßen erfuhr? Depp ist auf Antihelden abonniert. Seine oft poetischen Außenseiterfiguren offenbaren einen kritischen Blick auf die amerikanische Gesellschaft.

Quasi unfreiwillig wird der junge Punkgitarrist Johnny Depp mit der Fernsehserie „21 Jump Street - Tatort Klassenzimmer“ zum Jugendidol. Am liebsten – und besten – spielt er danach jedoch Außenseiterfiguren: die Antihelden des American Dream. Johnny Depp fasziniert Kusturica, Jarmusch, John Waters – aber vor allem seinen Seelenverwandten Tim Burton, der in ihm einen schauspielernden Paria sieht. Obwohl er sich dagegen wehrt, wird er von der Klatschpresse immer wieder in die Schublade des düsteren Schönlings gesteckt, der Drogen nimmt und sich zu Exzessen jeder Art hinreißen lässt.
Der von ihm verehrte Schauspielkollege Marlon Brando wird sein Mentor. Doch noch prägender wird die Begegnung mit dem Schriftsteller Hunter S. Thompson, den er in „Angst und Schrecken in Las Vegas“ verkörpern wird: Johnny fühlt sich ihm, seinem Nonkonformismus und seinem sozialkritischen Blick auf Amerika stark verbunden. In der Saga „Pirates of the Caribbean“ mischt er die Walt Disney Company mit der subversiven Figur des Captain Jack Sparrow auf – die ihn zum bestbezahlten Schauspieler der Filmgeschichte macht.
Aber die Blockbuster entfernen ihn von den sensibleren Figuren. Und bald ist das Publikum nur noch an seinen Skandalen als verschwenderischer, exzentrischer Star interessiert. Der Höhepunkt hierbei ist der stark mediatisierte Prozess gegen seine Ex-Frau Amber Heard: Wird Johnny Depp zu dem Wesen zurückfinden, das seine Figuren einst ausmachte? Ist er im Herzen der junge Punkrocker geblieben, der er bei seinen Anfängen in Hollywood war?

Porträt von Régis Brochier (F 2021, 54 Min)



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