Belletristik High oder Low Fantasy?

MaxSchreck

Gott
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Hab gerade einen sehr interessanten Artikel gelesen in dem die Argumente erklärt werden mit denen debattiert wird ob das Lied von Eis und Feuer High oder Low Fantasy ist.


Nachdem ihr den Artikel gelesen habt, auf welcher Seite der Debatte steht ihr und welches Genre mögt ihr lieber? Für mich war das Lied eigentlich immer Low Fantasy und hab es als typischen Vertreter dieses Genres gesehen, aber letzteres stimmt ja nicht. Finde persönlich Low Fantasy sehr reizvoll, da dort vieles vermieden wird was schon fast zum Klischee verkommen ist. Am besten wohl dargestellt durch meinen absoluten Hass Fantasyroman Eragon ;)
 
Hmm, also für mich ist GoT immernoch Low Fantasy und ich geb keinen feuchten Furz, wie andere da rumdefinieren. Ich mach mir grundsätzlich meine eigene Meinung.
Eines geb ich gern zu, das die Eis und Feuer Welt mal eine High Fantasy Welt GEWESEN sein mag, aber inzwischen ist sie zu einen menschenüberrannten Low Form verkommen, sogar noch mehr als Mittelerde, die für mich ebenfalls ziemlich low auf der Fantasyskala liegt.
Was für mich High Fantasy ist ? D&D und Earthdawn zum Beispiel. Sowas wie DSA schwurmelt irgendwo in der Mitte rum. DSA hatte seine wirkliche High Fantasy Phase früher in seiner Zeitrechnung, doch es wurde ein ziemlicher Arsch voll vergessen oder ist verloren. Allerdings könnte man DSA relativ schnell wieder high machen, wohingegen Ice&Fire eine ganze Weile bräuchte, um wieder dahin zu wachsen. Ganz besonders nachdem die meisten der Fantasykreaturen ja schon so ziemlich ausgestorben sind.
Schätze man müßte weit in den Osten oder den Süden von GoT-Hausen reisen, um so richtige High Fantasy zu finden. Oder Asshai hat einen extremen "Magieausbruch", der sowas wie eine Goblinisierung in Shadowrun auslöst. Drei geschlüpfte Flatterlapps reichen da nicht aus, zumindest für mich.
Für eine echte High Fantasy Welt ist m.M.n. eine seeehr viel größere Magie- und Fantasyartenvielfalt von nöten.

LG Sam
 
Finde persönlich Low Fantasy sehr reizvoll, da dort vieles vermieden wird was schon fast zum Klischee verkommen ist.
Heute will alles so Low sein, das ich eher das als klischeebehaftet empfinde. ;)

Ich mag beides ein wenig. Da ich gern Magic the Gathering spiele, mag ich so higher High-Fantasy-Plots gern (ich habe Ravnica in D&D gemeistert). Manchmal darf es aber auch Low sein, mein "the Witcher" Plot war sehr Low-Fantasy.
 
Hmm, also für mich ist GoT immernoch Low Fantasy und ich geb keinen feuchten Furz, wie andere da rumdefinieren. Ich mach mir grundsätzlich meine eigene Meinung.

Da stimme ich dir zu. So wie die GoT Welt aussieht ist es eher Low Fantasy, auch wenn die High Fantasy Elemente zurückkommen. Zumindest einige wie die Drachen. Die "Elfen" von GoT, die Kinder des Waldes, bleiben ja ausgestorben.
 
Da stimme ich dir zu. So wie die GoT Welt aussieht ist es eher Low Fantasy, auch wenn die High Fantasy Elemente zurückkommen. Zumindest einige wie die Drachen. Die "Elfen" von GoT, die Kinder des Waldes, bleiben ja ausgestorben.
Diese Kinder des Waldes sind für mich eine Art steinzeitliche Dryaden oder so. Die Riesen sind ähnlich minderbemittelt und technisch wie magisch low. Für mich ist es wenig glaubhaft, das sie so einfach weggemetzelt werden konnten, wenn sie doch magisch so high gewesen sein sollen, das sie die White Walker erschaffen konnten und den verdammten OZEAN dazu bringen konnten, die Landverbindung zu verschlingen, über die die Menschen reinkamen. Irgendwie funzt das für mich nicht.
Witcher ist mir da schon lieber. Da gibt eine anständige Weltenverbindungserklärung, wie die ganzen Fantasywesen rüberkamen und auch, wie sie gejagt wurden. Jetzt ist die Fantasydichte in The Witcher viel geringer, aber immernoch sehr viel höher, als in GoT.
Nee, Eis und Feuer ist echt kein Liebling von mir, bloß weils eine realistischere Schmutzigkeit aufweist. The Witcher machts viel besser.
Andersrum muß man sagen, das GoT immernoch um Lichtjahre besser ist, als dieser untergrottig schlechte D&D Film. Der war schon auf Power Ranger Niveau mit seinen Plastikrüstungen und der üblen Schminke.

LG Sam
 
Für mich ist es wenig glaubhaft, das sie so einfach weggemetzelt werden konnten, wenn sie doch magisch so high gewesen sein sollen, das sie die White Walker erschaffen konnten und den verdammten OZEAN dazu bringen konnten, die Landverbindung zu verschlingen, über die die Menschen reinkamen. Irgendwie funzt das für mich nicht.

Wurde es denn bestätigt in den Büchern, dass die Kinder die Walker erschaffen haben? Die Bücher machen ja einiges besser als die Serie, vor allem die letzte Staffel war ja eher schwach. Das die Kinder des Waldes die Walker erschaffen haben kam mir damals schon sehr unausgereift vor, als hätten sich die Autoren der Serie das ausgedacht, nicht Martin, den ich für ziemlich genial halte, auch wenn er sich echt mal mit dem Schreiben beeilen könnte xD

Witcher ist mir da schon lieber. Da gibt eine anständige Weltenverbindungserklärung, wie die ganzen Fantasywesen rüberkamen und auch, wie sie gejagt wurden. Jetzt ist die Fantasydichte in The Witcher viel geringer, aber immernoch sehr viel höher, als in GoT.
Nee, Eis und Feuer ist echt kein Liebling von mir, bloß weils eine realistischere Schmutzigkeit aufweist. The Witcher machts viel besser.

Ich mag GoT immer noch lieber. Die Welt spricht mich sehr an, mit ihrer Nähe an echter Geschichte. Das macht the Witcher vielleicht auch aber ich finde GoT doch noch etwas stimmiger, aber das liegt vielleicht daran, dass ich von the Witcher bisher nur ein zwei Kurgeschichten gelesen und das zweite Videospiel gezockt hab.
 
@MaxSchreck
Die ersten beiden Witcher-Spiele sind nicht schlecht, aber das dritte ist der absolute Oberhammer. Auch jedes DLC der totale Wahnsinn. Genau an Witcher 3 muß sich jedes Action-RPG auf dem Monitor messen.
Hols dir, zock es, sei begeistert ! ;)(y)
Aber mal von den Spielen abgesehen und zurück zu Buch und Film. Auch wenn ich die Witcher Serie besser finde als GoT, die Witcher Bücher sind noch besser. Ice&Fire hab ich nur mal angelesen und fand es nicht so prickelnd. Anrdzej Sapkowskis Hexer hat mich gepackt !

LG Sam
 
@MaxSchreck
Die ersten beiden Witcher-Spiele sind nicht schlecht, aber das dritte ist der absolute Oberhammer. Auch jedes DLC der totale Wahnsinn. Genau an Witcher 3 muß sich jedes Action-RPG auf dem Monitor messen.
Hols dir, zock es, sei begeistert ! ;)(y)
Aber mal von den Spielen abgesehen und zurück zu Buch und Film. Auch wenn ich die Witcher Serie besser finde als GoT, die Witcher Bücher sind noch besser. Ice&Fire hab ich nur mal angelesen und fand es nicht so prickelnd. Anrdzej Sapkowskis Hexer hat mich gepackt !

LG Sam

Hatte glaube ich damals als das Spiel rauskam nen Walktrough der ersten Spielstunden gesehen und war nicht so begeistert... aber vielleicht hab ich das Spiel zu schnell abgeschrieben.

Hab Ice&Fire komplett gelesen und finde die Serie klasse. Aber ich gebe zu es hat schon ein bisschen seine Längen. Als ich die Serie nochmal lesen wollte weil einfach so viel passiert, dass ich beim ersten lesen gar nicht alles mitgekriegt habe (viele der großen Schlachten werden ja nicht direkt aus der Sichtweise eines Charakters beschrieben sondern nur in Gesprächen) bin ich nur irgendwie bis zum zweiten Buch gekommen. Und das war die deutsche Version die die Bücher aufteilen. Hab aber letztens wieder "The Mystery Knight" vom Heckenritter Prequel halb als Comic gelesen. Ist auch nicht schlecht. Was mich ein GoT so fasziniert ist wie gut die Welt und Geschichte dieser beiden Kontinente ausgearbeitet sind. Die Lore ist noch fast spannender als der eigentliche Plot. Das merkt man auch beim Heckenritter, der ja die Welt von Eis und Feuer nochmal zur Herrschaft von Danys Familie zeigt. Finde ich alles noch schöner als Tolkiens Mittelerde. Obwohl ich davon auch noch nicht viel gelesen hab. Sapkowski ist schon gut. Hatte sehr viel Spaß mit seinen historischen Hussitenromanen rund um den Schlesier Medikus Reinmar von Bielau. Schon klar warum die Polen so stolz auf ihn sind. Und doof, dass einige Fanatiker von Moorcock´s Elric denken er hätte einfach nur die Figur kopiert. Im Moment lese ich eher historische Romane. Hab "Arnulf: Das Schwert der Sachsen" von Robert Focken fast halb durch. Danach lese ich "Die Abenteuer des Röde Orm" von Frans G. Bengtsspn. Soll sehr lustig sein.
 
Game of Thrones ist weder noch. Es ist eine von übernatürlichen Kräften geprägte Welt, die selber wenig magisch ist, deren Geschichte ein wenig an Sword & Sorcery erinnert. Es gibt kulturelle Errungenschaften, die große Reiche ermöglicht hatten. Was ja in S&S eher selten ist. Einzelne Städte findet man dort, gut, aber keine echten Reiche. S&S ist jungsteinzeitlich, bestenfalls "antik" bzw. altertümlich.

Die Bewohner von Westeros (die anderen Kontinente kenne ich nicht) haben sich von der Magie abgewandt. Diese drängt in die Welt immer als Feind - ob Eiswanderer oder Drachen. Es kostet große Anstrengungen, sich gegen so etwas zu wehren. Das ist jedem Einwohner insbesondere im Norden durch die Mauer bitter bewusst. Magie muss auch immer bezahlt werden oder sie holt sich ihren Preis - wie bei den roten Frauen oder der Magie der ersten Menschen im Norden. Magie erscheint in Form von "Titanen", die man besser zufrieden lässt, oder man geht mit ihnen unter. Gleichzeitig sind sie so stark und prägend, dass man um diese Phänomene nicht herum kommt. Magie ist Teil der "Landschaft", der Welt und weniger Besitz eines Einzelnen. Sie wählt ihre Vertreter und die Lebewesen müssen sich ihrer beugen oder unter größten Anstrengungen dagegen kämpfen - was man als "Magie der Menschen" bezeichnen könnte. Einzeln zerbrechen sie daran oder werden Teil der Magie, zusammen können sie sich dagegen wehren und etwas Neues dadurch schaffen - was ja in der Geschichte sehr deutlich wird durch die Episode um den "Herrn des Feuers", dem der Thron versprochen wird. Da er es jedoch nicht vermag, die Menschen hinter sich zu vereinen, zerbricht er daran. Ebenso Ed Stark, der den Norden mit seiner Abwesenheit verliert und schließlich sein Leben usw. Wobei dem Norden die "Magie der Menschen" am bewusstesten ist von allen Ländern, dass man zusammenhalten muss, sonst untergeht.

Ich hoffe, ich konnte das ein wenig erklären.

Also Fazit zur Frage Low oder High Fantasy: Es ist nicht die klassische High Fantasywelt, die Magie zum "Ausnutzen" anbietet, in der es Paralleldimensionen gibt. Aber es ist schon eher eine High Fantasy Welt, die im Wesen der Sword & Sorcery ähnelt.
 
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Es gibt kulturelle Errungenschaften, die große Reiche ermöglicht hatten. Was ja in S&S eher selten ist. Einzelne Städte findet man dort, gut, aber keine echten Reiche. S&S ist jungsteinzeitlich, bestenfalls "antik" bzw. altertümlich.
Hä, kenne jetzt kein Werk das prägender für Sword & Sorcery wäre als Conan und da gibt es definitiv größere Reiche. Z.B Aquilonien das Conan ja später übernimmt.

Also Fazit zur Frage Low oder High Fantasy: Es ist nicht die klassische High Fantasywelt, die Magie zum "Ausnutzen" anbietet, in der es Paralleldimensionen gibt. Aber es ist schon eher eine High Fantasy Welt, die im Wesen der Sword & Sorcery ähnelt.

Ich glaub ich bleib dabei, dass es eher Low Fantasy ist. Sorry.

 
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definitiv größere Reiche
Alexander der Große hatte auch mal ein "großes Reich" gehabt - aber das kannst Du nicht mit den heutigen Ländern vergleichen oder dem Mittelalter. Es bestand nur 5 Jahre (soviel wir wissen). Diese "Reiche" waren zum größten Teil unbewohnt. Außer zurückgelassenen Veteranen und vielleicht einer gültigen Währung blieb da nicht viel, was einer "Nationalen Identität" gleich käme. Die unterworfenen Kulturen waren einfach nicht stark genug, um sich gegen die Führung zu erheben. Gelebt wurde dann mit Gefolge in einer Stadt. Die Landbevölkerung wusste wahrscheinlich nicht mal, wem sie Untertan war.

Das ist auf Westeros ganz anders. Die Leute sind ziemlich "weltkundig". Wissen wer wo etwas zu sagen hat, zu wem sie gehören.

Aber wenn Dir das so wichtig ist, dem einen groben Stempel aufzudrücken, bleibe ruhig dabei.
 
Wie unlaublich gönnerhaft von dir
Vive l'egoism. Borniertheit (oder Vermessenheit?) gewinnt. Wie immer. Scheinbar.

Ich werde, um mal zu zeigen, dass man auch auf einander zugehen kann, anstatt sich anzugreifen, mich für diesen Übergriff entschuldigen und die Sache umformulieren:

Es geht mir darum, dass wir zu sehr dazu neigen, viele Dinge, wie Genres, in einen Topf zu werfen, um sie damit alle in "Schlagworten" gleichzuschalten und gleichzeitig zu treffen, anstatt fein granuliert die Unterschiede heraus zu arbeiten. Denn diese sind zweifelsohne (meist) vorhanden.
Wenn es jedoch unbedingt sein muss, möchte ich auch nicht weiter ins Detail gehen, weil ich auch ein Mensch bin und selbstverständlich meine Zeit genauso kostbar ist wie die meines Gegenübers.
 
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"High Fantasy" wird in Rollenspielerkreisen ja gerne mit "viel Hokuspokus (Zauber, Drachen etc.)" gleichgesetzt und "Low Fantasy" eben entsprechend mit wenig davon. "High" und "Low" gewissermaßen als Skala des Anteils von übernatürlichen Elementen in der Welt.
Kann man so machen, aber in der Literaturwissenschaft ist das eben nicht der Maßstab. Da spielen eher die behandelten Ereignisse und Figuren eine Rolle.
Um das mal zu verdeutlichen: Bei ersterer Definition geht man her und schaut sich die beschriebene Sekundärwelt Westeros an und beurteilt sie als "low". Wenn es aber eine Welt mit viel mehr Magie, Monstern etc. wäre, in der die gleichen Ereignisse beschrieben würden, wäre die Beurteilung "high".
Umgekehrt ist es so, dass bei zweiterem Zugang man sich die Handlung und Figuren in GoT anschaut und zu dem Schluss kommt: "High". Und da wäre es nun so, dass z.B. eine Geschichte von einer Gruppe Söldner oder Beutelschneider ohne wahrnehmbaren Einfluss auf die größeren Zeitläufe in der gleichen Welt "low" wäre.
Welt. Handlung. Wenn man es durcheinanderwirft, können Missverständnisse entstehen.
 
Kann man so machen, aber in der Literaturwissenschaft ist das eben nicht der Maßstab. Da spielen eher die behandelten Ereignisse und Figuren eine Rolle.

Echt? Wusste ich nicht. Kannst du mal wen zu dem Thema zitieren oder so??
 
Kann ich, aber zu welchem Zweck?
Ich sollte allerdings noch erwähnen, dass der Gegenbegriff zur "High Fantasy" in der Literatur nach obigem Schema üblicherweise Sword&Sorcery ist. Die Bezeichnung "Low" wird eher für Fantasy, die nicht in einer sekundären Welt stattfindet, verwendet. Da diese Abgrenzung aber höchst problematisch ist (LotR spielt beispielsweise ausdrücklich auf unserer Erde), finde ich sie nicht sehr glücklich.
 
Welcher Eumel ist bloß auf die unsinnige Idee gekommen, aus Leseunterhaltung eine "Wissenschaft" zu machen ? Muß jemand gewesen sein, der zuviel Zeit hatte und den überwältigenden Drang, sich wichtig zu machen. :ROFLMAO:

LG Sam
 
Welcher Eumel ist bloß auf die unsinnige Idee gekommen, aus Leseunterhaltung eine "Wissenschaft" zu machen ? Muß jemand gewesen sein, der zuviel Zeit hatte und den überwältigenden Drang, sich wichtig zu machen. :ROFLMAO:

LG Sam
Hab durchaus Respekt vor dieser "Wissenschaft". Scheint aber so als hätte sie zu diesem Thema nicht recht.
 
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