AW: Frage zur G36
Gut fangen wir mal an.
Wann und auf welche Entfernung wechselt man beim einen Sturmgewehr am Beispiel des G36 von der optischen (HKV, Eotech 551 und 552 oder Aimpoint Comp) auf die mechanische Visierung.
Man wechselt in der heutigen Zeit in der viele Waffensysteme, des modernen Soldaten in Feld, mit einen Optischen Visier ausgerüstet sind eigentlich sehr selten von der optischen auf die mechanische Visierung.
Die mechanische Visiereinrichtung ist eigentlich nur ein Notfallsystem sollte es zu einem Ausfall des optischen Systems kommen.
Denn moderne optische Visiereinrichtungen sind nicht mehr zwingend eine Einschränkung beim schießen mit der Waffe. Viele Armeen habe diese Systeme als Standard eingeführt um ihren Soldaten eine höhere Trefferwahrscheinlichkeit beim ersten Schuss bei einem minimierten Ausbildungsaufwand zu geben. Der Einzug von optischen Visierungen mit Vergrößerung lieferte den Soldaten des weiteren eine weitere taktische Möglichkeit. Die Ziele und die Umgebung auf Entfernung zu beobachten ohne die Waffe aus der Hand legen oder aus den Anschlag gehen zu müssen.
Also soviel zum Allgemeinen über diese Systeme. Kommen wir zu dem Beispiel des HK G36 den hier ist der Knackpunkt in der Fragestellung. Den G36 kann viel heißen, da es von diesem Waffensystem mehrere Versionen, die auch für unterschiedliche Verwendungszwecke und Einsatzszenarios ausgestattet sind.
Die Einteilung erfolgt in G36, G36K, G36C, G36E, G36V ,G36KE ,G36 KV (bei den letzten vier handelt es sich um die Exportversionen) vornehmen.
Das G36 ist die Standard - Version die jeder Soldat der Bundeswehr hat und viele auch aus ihrer Grundwehrdienstzeit kennen. Version K und C findet man vorwiegend bei Spezialverbänden (wie KSK, die KS und die FeSpähKp) und Verbänden mit EGB das heißt in Klartext Erweiterten Grundbefähigung (wie z.B. der FschSpezZg der LLBrig 31 und 313).
Die Exportversionen sind bei der Verwendung in den Einheiten ähnlich: Die G36E (jetzt G36V) ist die Standartversion für den normalen Soldaten (bekanntestes Beispiel Spanische Armee) wobei man das (jetzt G36KV) vor allen bei Spezialeinheiten findet (wie der Französischen GIGN).
Ich will hier jetzt keinen Vortrag über die genauen technischen Spezifikationen der einzelnen Versionen halten, das kann jeder mit etwas nachforschen in Internet selber erledigen.
Heckler & Koch - Group Website
Worauf man das Augenmerk vor allen legen sollten ist der Tragegriff mit Visiereinrichtung den darin gibt es die wichtigen Unterscheidungsmerkmale.
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Der allbekannte und als Standard bei vielen G36 Versionen die man im militärischen und polizeilichen Bereich sieht verwendete G36 Tragegriff mit 3-fach Optik (ZF mit 3 facher Vergrößerung) und HKV. Viele kennen diese Version des Tragegriffes von ihrem G36 in der Zeit beim Bund. Leider zeigt die Praxis das das HKV sich als sehr einschränkend/unzureichend (weil untauglich so gesehen das falsche Wort ist) für dynamische Aktionen erwiesen hat. Bei dieser Doppeloptik ist der untere Teil als Zielfernrohr mit dreifacher Vergrößerung für den präzisen Einzelschuss und das darüber befindliche Leuchtpunktvisier für schnelle, flüchtige Schüsse auf nahe Distanz ausgelegt. Und genau dieses Leuchtpunktvisier zeigt auf Grund des sehr eingeschränkten Blickfeldes hier bei den dynamischen Aktionen deutliche Schwächen.
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Diese Version des Tragegriffes mit 3 fach Optik sieht man vor allen bei vielen Spezialverbänden und Verbänden mit EGB der Bundeswehr. Er besitzt zwar noch die dreifach vergrößernde Optik der Standartversion bloß an stelle des HKV's sitzt hier eine kurze Alu-Picatinny Rail welche die Montage von verschiedenen Visierungen zulässt. Sehr oft zu sehen sind zur Zeit Modelle von Aimpiont Comp oder das Eotech 551, 552 und das neuere RSA von Zeis.
Bildquelle:Sören Sünkler - Elite und Spezialeinheiten Europas Seite 80
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Der Tragegriff mit nur der 3 Fachen Optik ohne die oben aufgesetzte Alu-Picatinny Rail sieht man vor allen bei Versionen des G36s die bei polizeilichen Spezialverbänden in Einsatz sind. Dann meist in Händen von Sicherungs- und Präzisionsschützen dort vor allen weil sich die Optik sehr gut für einen gezielten Einzelschuss mit aufgelegter Waffe eignet. Dazu die gute Grundgenauigkeit des Waffensystems an sich und das im Vergleich zu den sehr oft eingesetzten 9×19 mm zum leistungs-stärkere 5,56x45 Kaliber machen sie auch zu einer guten Wahl für polizeiliche Einsatzsszenarios.
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Dieser Tragegriff mit einer komplett durchgehenden Alu-Picatinny Rail und ohne optisches Visier ist vor allen ein Markenzeichen von Waffen geworden die man in den Händen des KSK's der deutschen Bundeswehr findet. Des wegen auch der liebevolle interne Spitzname KSK-Schiene. Den er eignet sich vor allen für die Montage verschiedener mechanischer und optischer Visierungen und Zielhilfen wie einem LLM (Laser/Licht Modul). Sehr oft sieht man auf dieser Version neben den schon fast klassischen Eotech 551 ,552 , Aimpoint Comp oder Zeis RSA auch deutlich leistungsstärkere Zielfernrohre für den Einsatz als DMR ( Designated Marksman Rifle) und NVS (Night Vision Sight). Zusätzlich wird hier auf dieser Version des Tragegriffes auch meist auch ein B.U.I.S (Back Up Iron Sight )
Bildquelle:Sören Sünkler - Elite und Spezialeinheiten Europas Seite 47
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Diese sehr markante Version des Tragegriffes gehört zum G36 C und ist eigentlich nur auf diesen zu sehen. Die mechanische Visierung ist hier fest in den Tragegriff integriert und lässt sich auch nicht abmontieren. Die Mechanische Visierung besteht hier aus einen einfachen Lochkimme und Korn, die Kimme lässt sich abklappen was den den Einsatz von Systemen wie einen Eotech 551, 552, Aimpoint Comp oder seit neueren das Zeis RSA zulässt. Zu bedenken ist aber hierbei das die Systeme deutlich höher als die feste Kimme und Korn Visiereinrichtung sein sollen, wenn sie auf der Alu-Picatinny Rail montiert sind .
Einige haben hier ja schon von ihren Erfahrungen mit diesen System in ihrer Zeit bei der Bundeswehr berichtet, meist wird es sich dabei um ein Stan G36 mit normalen HKV gehandelt haben. Denke nicht das viele in der Zeit in Berührung mit den im oberen Teil des Postes erwähnten anderen Visiereinrichtungen und Konstruktionen des Tragegriffes hatte.
Was man vorab sagen muss ist einfach das viele über das System fluchen und es verteufeln. Und sich in Folge wieder ihr G3 zurück wünschen. Bloß dabei immer vergessen wird das beide Waffen-systeme aus unterschiedlichen Zeiten und somit sehr unterschiedlichen Einsatzanforderungen und Profilen stammen. Das System G3 ist keine schlechte Waffe, genau wie das des G36 bloß wenn man in seiner Zeit beim Verein Y immer mit der Kompaniehure - jeder darf darauf rumreiten - (Waffe mit mehren Vorbesitzern) egal ob sie G3 oder G36 heißt schießen muss , braucht sich nicht wundern wenn „Fahrkarten“ geschossen werden damit. Hat man seinen „persönlichen“ Liebling also eine auf einen selber auf Fleck eingeschossene Punktwaffe wird man bei beiden Systemen saubere Trefferergebnisse haben.
Des weiteren sollte bedachte werden das beide Waffensysteme unterschiedlichen Einsatz-anforderungen zu Grunde liegen.
Modulare Bauweise und die Montage von auf dem Einsatz angepassten Erweiterung wie es heute einfach Standard ist war zur Zeit des System G3 mehr oder weniger ein Fremdwort.
Außer man behalf mit einer langen Bastelstunden mit viel löten, schweißen oder meist mit Panzertape und Kabelbindern (das diese Modifikation ja auch abnehmbar sein musste ) um eine z,b Lampe am Gewehrvorderschaft mehr oder weniger fest zu befestigen. Für die Montage einer optischen Zieleinrichtungen gab es bloß eine sehr hohe Klemmmontage. Bei der Schulterschütze hatte man nur die Wahl zwischen der festen oder der einziehbaren (die sich auch mal beim abfeuern der Waffe selbst tätig wieder einzog), eine Wangenauflage am festen Schaft (für Scharfschützen sehr praktisch) gab es nicht war meist eine Konstruktion aus Panzertape und mehren auf die passende Höhe übereinander gelegten Stücken einer Isomatte.
Die “ Bastelideen“ für das System G3 waren viel fällig ich werde nicht alle außer den bereits genannten Bespielen erwähnen, den es würden diesen schon sehr langen Post schlicht und einfach sprengen.
Anderes sieht es beim aktuellen im einsatzbefindlichen System G36 aus. Dort hat man aus den Erfahrungen mit den G3 im Einsatz gelernt und sie in das ganze Gesamtkonzept der Waffe einfließen lassen. Neben Waffen in verschieden Längen Ausführungen wurde eine Klapp-schulterstütze als Standard in das System integriert und so eine schnelle Größenanpassung auf die Verwendung . Anstelle der Mechanischen Visierung wurden die in oberen Bereich des Postes beschrieben Versionen des Tragegriffes mit Optischer Visiereinrichtung an den Waffen verbaut.
Zu einer Frage Eiter ,grundlegend habte ich sie ja schon am Anfang angeschnitten bevor ich etwas tiefer auf die verschieden Versionen des Tragegriffes und des erwähnten Waffensystems ein-gegangen bin.
Wichtig ist beim Feuern und Treffen mit den G36 System und auch vielen anderen Waffen vor allen in Nahbereich. Ist das Wissen und Verständnis für den Höhenunterschied zwischen Visierline und Laufseele (auch in der Fachsprache „ OFFSET “ genannt) , der sich auf Nahdistanz unmittelbar auf das Ziel projiziert somit werden die Treffer unterhalb des Haltepunktes liegen.
Beim G36 liegt dieser Unterschied bei 7 oder 11 cm , je nach dem ob die Waffe über die 3-fach vergrößernde Optik oder das Kollimatorvisier geschossen wird. Missachtung dieser Besonderheit kann in Einsatz unangenehme Folgen haben. Da die Treffer bei Schüssen in Nahbereich unter den Haltepunkt liegen werden, ist das verfehlen des Ziels trotz korrekten Zielvorgang nicht ausgeschlossen. Dieses Problem lässt sich leider nicht mit Einstellungen an der Visiereinrichtung kompensieren, es geht nur in dem der Schütze entsprechend höher anvisiert.
Somit wird das Zielen mit den G36 mit der Standart-version des Tragegriffes mit Optischer Visiereinrichtung mit einen OFFSET von 11cm und 7cm mehr eine Schätzaufgabe als ein methodischer Vorgang auf die Close Range .