Doomguard

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23. April 2003
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sie kamen überraschend. einer flut gleich nach unserem leben lechtzend. die ersten wurden hinweggefegt wie dürres laub, dann brach sich die welle der feinde. während die vorderen vom adrenalin getrieben hastig ihre waffen entgegenreckten und den überlebeskampf aufnahmen, brauchten die hinteren etwas länger um ihr müden glieder zu erheben und die waffen gen feind zu schwingen.

schwer waren uns die arme und kaum einer unter uns der noch unverletzt war. flüssiges metal ergoss sich mit jedem atemzug in meine lungen, doch der wille zum leben war stärker. mein brustkorb schnurte sich ob der letzten verletzungen bei jeder hastigen bewegung zu. doch dann wurde der schmerz zur nebensächlichkeit am rande meines bewusstseins. wie ich den ersten gegner niederstreckte nahm ich nur am rande wahr. meine arme bewegten sich von alleine. zusammenbleiben, flanke decken, vor zuschlagen, zurück, abwehren. wach auf einmal der geist. lediglich weitere qual als belohnung empfangend.
eine exlosion im rechten arm, der griff lösten sich von meiner axt, den schwung ausnutzend, eine drehung und ich versenkte sie mit der linken in der seite des an mir vorbeitaumelden angreifers. der sturzt, rechte hand wieder mit am griff, und ein trockenes knacken beendete das leben. der griff mit der rechten schmerzte, blut lief mein kettenhemd hinunter und machte den halt rutschig. ein riese von einem mann in plattenrüstung brandete heran. ich riss die axt zur parade hoch, doch konnte ich die wucht nicht halten. eine drehung im letzten moment und der zweihänder sauste an mir vorbei, meine axt in die ferne katapultierend. ich taumelte vorwärts. die einzige chance: dicht ran. meine arme umklammerten ihn und mein knie fand das seine. wir stürzten. er einen moment überrascht ich halb über ihm. meine finger fanden die lücke zwischen helm und brünne und tasteten weiches fleisch. mit einem kampfschrei der letzte reserven brachte, griff ich zu und drückte. kaum merkte ich den bewehrten ellenbogen der meinen schädel traf und mir schwarz vor augen werden lies, meine ganze kraft in meiner hand. es gab nach. das war das letzte was ich spürte, dann umfing die selige nacht ohne schmerz meinen geist.

zeitlos...schwärze...rot.

SCHMERZ

ich versuche die augen zu öffnen. grau. himmel über mir. das sieht mein rechtes. das linke zu. verklebt. ein röcheln entringt meiner kehle. dann packen mich hände und ziehen mich unter dem riesen hervor. meine kameraden. das kurze glücksgefühl zu leben wird durch übelkeit und schmerz verdrängt. ich erbreche mich. dann spüre ich den vertrauten griff meiner axt in der linken, stütze mich und stehe auf. wir sind weniger geworden. es beginnt zu regnen. thor segnet unsere schlacht. mehr schmerz. mehr verwundete, doch der weg ist noch nicht zu ende, valhalla wartet erst am ende des regenbogens, wir sammeln uns.....
 
AW: fenrir blutsverwandte

Ok, Doom. Schön mal wieder was von dir zu lesen.


Mir gefällt die eindrucksvolle Schilderung des Kampfrausches, des Verblassens der Wahrnehmung, das einsetzen automatischer Reflexe, welche die Figur selbst nur distanziert wahrnimmt. Dann der Schmerz. (Schon Raidri meinte: "Niemals darf der Schmerz stärker sein, als du selbst!" "So lange du ihn spürst bist du am Leben." )
Die reine Aufzählung im zweiten Absatz
zusammenbleiben, flanke decken, vor zuschlagen, zurück, abwehren.
passt sehr gut zur Absicht, das Kampfgeschehen distanzierter zu beschreiben. Irgendwas stört mich noch dabei, ohne dass ich genau sagen kann, was. Wahrscheinlich wünsche ich es mir insgeheim bildlicher, schildernder um einen genaueren Überblick zu haben. Aber eine genaue Schilderung rutscht andererseits wieder zu schnell ins Kitschige, Klischeehafte ab. Also ein guter Kompromiss.

Alles in allem eine gute Kampfszene. Gefällt mir sehr gut! :)


Rein formal: Ich vermisse die Groß/Kleinschreibung... ich weiß, dass ich bei reinen Forumsbeiträgen selber immer leicht "abrutsche" und nur noch klein schreibe. Bei Texten erleichtert sie aber die Lesbarkeit doch deutlich. Hier und da sind ein paar Umlaute unter den Tisch gefallen (englische Tastatur?).
Aber wie gesagt: reine Formalität. Wäre halt eine gute "Benutzerfreundlichkeit" ;)

Gefällt :)
 
AW: fenrir blutsverwandte

Fenrirerotik

Hjudalf lag in seinem Zelt. Endlich Ruhe. Die letzten Tage waren voller Kampf gewesen. Er spürte jede Schramme und die frischen Wunden der nahen Vergangenheit. In solchen Zuständen schmerzten die Knochen wieder an den alten Verletzungen. Aber hier waren sie sicher und er konnte ausruhen. Sogar ein Fell und eine Decke gab es hier. Draussen hielten seine Blutsbrüder wacht und das Lager war sicher. Er konnte sich entspannen. Das flackernde Talglicht warf seine weichen Schatten zuckend über die Innenseiten des Zeltes. Sein Kettenhemd hatte er über einen grob gezimmerten Hocker geworfen, an dem auch seine Axt lehnte. Die Axt, sein zuverlässigster Bruder. Wie viele kämpfe hatten sie schon geteilt....

Das Zelt wurde geöffnet und eine Person trat ein. Eine angenehme tiefe weibliche stimme sprach ihn an:
„Hjudalf Sörensen, du hast gut gekämpft.“ Eine Frau trat in den Lichtschein. Sie war in ein Kettenhemd gekleidet und um ihre Hüften hing ein Schwert. Er richtete sich auf seine Ellenbogen auf und erkannte sie. Brynhild aus dem Geschlecht Sigurds. Sie war eine der Berserkerkriegerinnen. Es war eine Ehre, dass sie ihn besuchte. „Brynhild aus dem Geschlecht Sigurds, ich kenne dich!“ äusserte er etwas gepresst.
Sie kniete sich neben ihn hin:
„Entspann dich!“ und sanft drückte sie ihn wieder auf das Fell zurück. Er konnte ihr Gesicht nun aus der Nähe sehen. Langes rotbraunes Haar umspielte ihr schlankes Gesicht, das auf der rechten Seite von einer zwei handbreit langen Narbe gezeichnet war. Aus ihrem Gesicht leuchteten helle blaue Augen und ihre Züge um den Mund strahlten Selbstvertrauen aus. Auf Menschen, die keine Krieger waren hätte die Narbe entstellend gewirkt, aber ihm gab es ein Gefühl der Geborgenheit: dort war eine würdige Kriegerin, die stark war und im Angesicht von Schmerz zu kämpfen wusste. Eine Frau die, sollte man erstmal ihre Gunst gewonnen haben, nicht leichtfertig das Weite suchte.
Sie legte den Schwertgurt ab und stellte die Waffe neben seine Axt. Dann zog sie sich mit einer leichten Bewegung die ihrer zierlichen Weiblichkeit Lügen strafte, das Kettenhemd über den Kopf. Drunter hatte sie ein Leinenhemd an, auf dem noch alte verblichene Blutspuren zu sehen waren. Das Hemd und ihre Hose aus Leder folgten. Sie wendete sich - nun vollständig nackt - mit einem Lächeln wieder ihm zu. Sanft drückte sie ihn ein Stück zur Seite, so, dass nun etwas Platz auf dem Fell für sie war. Anschliessend legte sie seine Decke zur Seite und betrachtete ihn. Er lächelte und das Blut pulsierte schneller durch seine Adern. Ihre Hände begannen über seinen Körper zu streichen. Er hob die eine Hand und berührte sie an der Seite. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, das angenehmste, was ihrer beider Hände seit langen gefühlt hatten. Im Widerschein des Talglichtes wirkten ihre Formen glatt und weich, aber unter seinen Fingern spürte er die Muskeln dicht unter ihrer hellen glatten haut. Eine anmutige und starke Frau. Wäre er gesund und bei Kräften, hätte er sich sehr zurückhalten müssen, sie nicht zu packen, unter sich zu reissen, schnell und hart in sie einzudringen und das Bewusstsein auf dem Feuer der Leidenschaft zu Asche verbrennen zu lassen. Geschwächt vom Kampfe und benommen von der Ehre die sie ihm dadurch erwies, dass sie ihn erwählte, genoss er zurückhaltend ihre Liebkosungen. Sie streichelte seine Brust, seinen Hals und Küsste ihn sanft aber druckvoll. Ihre Hände glitten über alte Narben und führen die Linien, die die Knochen auf seiner Haut darstellten entlang und liebkosten die Knoten, die verheilte Brüche anzeigten. Dannach streichelten sie in dichten Abstand an den frischen Verletzungen entlang. Die Wunde am rechten Arm begann leicht zu bluten. Sie beugte sich hinüber und leckte das Blut von seiner Haut. Als es gestillt war wanderte ihre Zunge seinen Arm entlang. Ihr nächster Kuss schmeckte leicht nach Metal und er schloss die Augen und gab sich der Sicherheit und dem Genuss hin. Als ihre Hände in Richtung seiner Lenden wanderten wurde er hart und Stöhnen entrang seiner Kehle. Die Lust verdrängte den Schmerz. Ihr Mund umschloss seine Männlichkeit fest und ein Beben durchlief seinen ganzen Körper.....

Sein Körper fand diese Nacht keine Ruhe mehr, doch seine Seele eine neue Heimat.
 
AW: fenrir blutsverwandte

Hey... danke für Groß-/Kleinschreibung! Macht den Text so viel angenehmer zu lesen!

Also: Alles in allem eine wirklich angenehm zu lesende Szene. Ab und an stolperte ich noch über den ein oder anderen Ausdruck der mir ein bißchen holprig vorkommt.

Zum Beispiel:

ihr schlankes Gesicht, das auf der rechten Seite von einer zwei Hände breiten Narbe gezeichnet war
Ich nehme an, du meinst zwei Finger breit. Das altertümliche Längenmaß einer "Hand" bezeichnet weniger die Handdicke (=Finger) als die Strecke vom Beginn des Handtellers/Handballens bis zur Spitze des Mittelfingers.
Die wenigsten Menschen haben einen Gesicht, das auf einer Seite zwei Hand breit ist...

Sie streichelte seine Brust, seinen Hals und Küsste ihn sanft aber druckvoll. Ihre Hände glitten über alte Narben und führen seine Knochen entlang.
Irgendwas stört mich an den "Knochen". Klingt irgendwie als lägen sie offen. Vielleicht "fuhren seine Knochen unter der geschundenen Haut nach" ? So was in der Art...

Aber wie gesagt, das sind gerade mal zwei Kleinigkeiten, an denen ich hier rummeckere. Der Text ist gelungen. Inhaltlich gefällt mir gerade die Schwäche, die er im Moment seiner Verwundung ihr gegenüber zugibt und eingestehen muss. Die gezwungene Passivität, die ihn daran hindert, sie - wie vielleicht sonst in gesünderen Tagen - mit der so typischen Wildheit zu nehmen und mit ihr im Rausch zu versinken. Genau so, wie guter Sex eben nicht nur immer wild sein muss, sondern auch gerade das gezügelte, fast schon zwanghaft Langsame einen nur noch mehr befriedigt... weil Vertrauen dazugehört... und dem ANDEREN die Kontrolle zu überlassen...

Schön :)
 
AW: fenrir blutsverwandte

ich dachte an die normale handbreite. dementsprechend sind 2 davon eben so 20-30 cm. ich glaube auch, dass, was du meinst ist eher ein spann oder so. handbreit war glaub ich immer nur die breite einer hand und nicht die länge, aber so dolle kenn ich mich mittelalterlichen maßen auch nicht aus. ja das mit den knochen. ich denk drüber nach. mit der grossschreibung war übrigens hauptsächlich für dich ;) für die unkonstruktiven zicken hab ichs nicht gemacht.

@sexuell, ich sehe wir verstehen uns, schade, dass du männlich bist ;) so denn stay metal
 
AW: fenrir blutsverwandte

ach so... ich hab weniger an die Länge als an die Breite der Narbe gedacht... dann halt eine "zwei Handbreit langen Narbe" ;)

Hey, Doom... wir können wenigstens noch miteinander saufen und Musik hören, wenn wir uns mal treffen ;) Für die Kiste brauchste dann aber jemanden anderen :D


EDIT :

ist das eigentlich ein Werwolf D.A.- oder nur generell ein Wikinger-Setting?
 
AW: fenrir blutsverwandte

sag bescheid, wenn du mal in hh bist.

also hjudalf ist fenrir blutsverwandter, brynhild ist garou. aber es ist so geschrieben, dass das werwölfische bisher umschrieben wurde und auch noch andere interpretationen zulässt *g*
 
fenrirlyrik

hjudalf sass auf einem stein und starrte in die ferne. ein leichter aber sehr kalter wind lies einzelne schneeflocken treiben. dann viel sein blick auf einige raben und folgende worte formten sich in seinem geist:
fünf raben im schnee
Hugin und Mugin
boten des todes
im atem des lebens

den wolken entsand
die spuren im weiss
auf odins geheiss
dem traume verwandt

der schrei und die augen
im grau schwarz wie die nacht
ved visdom ved oye
erkenn ich die macht

was möchten diese worte zu bedeuten haben?
 
AW: fenrir blutsverwandte

Brynhilds Kindheit



Der Regen trommelte sein rhythmisches Muster mit einer solchen
Lautstärke auf das strohgedeckte Dach, dass das junge Mädchen in
ihrem Bett hoch schreckte. Es war Dunkel. Träumte sie noch oder flog
sie immer noch durch die Wolken? Sie betastete ihr Gesicht. Nachdem
sie sich vergewissert hatte, dass der Regen draußen und sie drinnen
war, wusste sie, dass sie nun erwacht war. Aber irgendetwas stimmte
nicht:

Es war zu still! Nicht, dass es wirklich still gewesen wäre, der
Regen trommelte weiter unaufhörlich zur Ehre Thors auf das Dach,
aber alles andere war still. Kein Atmen. Der Alte Grimdr schnarchte
immer. Und auch das tiefe regelmäßige Atmen ihres Vaters, welches
ihr auch im Schlaf immer Sicherheit gab, fehlte. Nachdem ihre Augen
sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah sie im schwachen
Widerschein der sterbenden Glut ihrer Feuerstelle, dass das ganze
Langhaus leer war.


Ein bedrückendes Gefühl machte sich in ihrem Inneren breit. Auf
leisen Sohlen schlich sie zur Ecke der Kleinkinder und atmete
erleichtert auf: Die Kleinen waren noch dort und schliefen ruhig. Zu
ruhig, als wüssten sie von dem drohenden Unheil, welches sich
näherte. Was war geschehen? Sie war von mutigen und Neugierigem
Gemüt, und so zog sie eines der großen Brotmesser aus den dicken
Bohlen des langen Tisches und näherte sich der Tür. Die beiden
schweren Türbögen waren geschlossen, sie konnte aber durch einige
Ritzen und die Tierhäute, die die beiden Fensteröffnungen
abdeckten, Lichtschimmer entdecken. Schnell huschte sie zu einer der
Ritzen und sah hinaus:

Draußen in dem von Palisaden umschlossenen Hof waren alle
Erwachsenen und älteren Kinder am Rande der Palisaden versammelt.
Brynhild holte tief Luft, sie waren alle gerüstet. In der Mitte des
Hofes brannte ein großes Feuer in dessen Widerschein sie auch auf
den Klingen und Rüstungen spiegelte. Zahlreiche Fackeln an den
Palisaden erleuchteten die Szenerie zusätzlich. Am Tor ihr Vater
Sigurd. Etwas schreckliches würde passieren! Kaum, dass sich dieser
Gedanke in dem kindlichen Bewusstsein geformt hatte, brachen sie auch
schon herein:

Schwarz behaarte krummbeinige Wesen. Einer Flut gleich ergossen
sich diese Kreaturen, mehr auf allen Vieren krabbelnd, als aufrecht
gehend, über die Palisade. Scharfe Zähne blitzten aus ihren mehr
raubtierhaften als menschlichen Gesichtern und ihre knorrigen Hände
hielten Steine, Keulen und vereinzelt schartige Messer in den Händen.
Ihre schwarzen oder roten Augen spiegelten nur eines wieder: Töten
und Fressen! Waren das die Schwarzlinge von denen Frydrir am Feuer
immer erzählt hatte?

Sigurd erhob sein Schwert gen Himmel, und ein lautes: „THOR!“
durchdrang die Nacht. Augenblicklich folgte der lauteste Donner, den
sie jemals vernommen hatte und warf Brynhild zu Boden. Ein
gleißender Blitz lies augenblicklich alles taghell werden und die
Kreaturen erstarrten für den Moment. Mit einem Kampfschrei wie ein
Mann stürzten sich die Krieger auf die Feindesbrut., die Schlacht
begann!


Schreie und Waffengeklirr erfüllte die Ebene. Das Blut pulsierte
durch Brynhilds Adern. Sie erhob sich und rüttelte an der Tür.
Vergebens. Das Erbe ihres Blutes verlangte danach ihrer Familie
beizustehen. Dann stieß von Außen plötzlich etwas an die Tür und
rutschte langsam an ihr entlang zu Boden. Einer der ihren. Sie wusste
es, noch bevor sie es sah. Doch keine Zeit zum Trauern blieb ihr, da
berstet mit einem Knall die Tierhaut die vor dem rechten Fenster
gespannt war. Eine klauenbewehrte Hand bahnte sich ihren Weg durch
die Öffnung. Sie hieb zu, quittiert von einem wütenden Knurren. Die
Hand verschwand, nur um Sekundenbruchteile von einer schwarz
behaarten Fratze mit einem Hundegebiss ersetzt zu werden. Wütend
stach sie wieder zu. Die Kreatur heulte, zog ihren Kopf zurück,
holte aus und schleuderte ein Messer. Ein unglaublicher Schmerz
zuckte durch ihr Gesicht und ihre gesamte rechte Gesichtshälfte
brannte wie Feuer. Doch auch ihr Blut brannte. Durch den roten
Schleier des Blutes nahm sie nichts mehr wahr. Mit einem Schrei, der
ihrer menschlichen Herkunft Lügen strafte, stürzte sie sich erneut
auf den Gegner. Diesmal nicht direkt. Instinkte, die Älter als auch
ihr Vater waren übernahmen die Kontrolle: sie wich nach links aus,
sprang behende auf eine neben dem Fenster stehende Truhe und stürzte
sich, beide Hände den Messergriff umklammernd mit einem beherzten
Sprung der Kreatur entgegen.


Sie traf. Blut spritzte ihr entgegen. Das Messer bohrte sich tief
in den Hals des Wesens, welches schon mit dem ganzen Oberkörper
durch die Fensteröffnung geklettert war. Für einen Moment hing sie
mit den Händen am Messer im Hals der Bestie. Dann, ohne den Griff zu
lösen, folgte sie der Schwerkraft und die Klinge öffnete den Hals
vollständig. Eine Fontäne aus Blut ergoss sich aus den noch
pulsierenden Halsschlagadern ihres Gegners. Dann erschlaffte er und
brach über ihr zusammen. Mit dem metallischen Geschmack des Blutes
auf der Zunge und der langsam abklingenden Berserkerwut reckte sie
sich empor und lies einen lauten Siegesschrei ertönen.


Der Schwarzling wurde von außen aus dem Fenster gezogen und sie
konnte nun einen uneingeschränkten Blick auf das Schlachtfeld
werfen:

Schwarzbepelzte Leichen Säumten den Boden. Blut war überall, und
Stöhnen vieler verwundeter. Doch all dies verblasste, als sie im
Widerschein des Feuers aus der Luft ein geflügeltes Pferd herab
schweben sah. Eine Reiterin mit langen roten Haar saß auf dem Rücken
und sah ihr für einen Moment lang direkt in die Augen und sie
vernahm nur für sie hörbar die Worte:

„Tochter, bleibe tapfer und irgendwann wirst auch du die
ehrenvolle Aufgabe haben, die tapfersten Krieger nach Valhalla zu
bringen. Mach unser Geschlecht stolz und lebe Ehrenvoll.“


Dann beugte sie sich hinab und unter zahlreichen Leichen zog sie
den alten Grimdr hervor. Sie legte ihn vor sich über den Rücken des
Pferdes. Mit gewaltigem Satz sprang das geflügelte Pferd auf die
höchste der Flammen und entschwand den funken folgend gen
Nachthimmel.


------- Automatische Beitragszusammenfassung -------​
Doomguard schrieb nach 53 Sekunden:

Hjudalfs Kindheit

Endlich darf ich mit“,
denke ich sehr aufgeregt. Vater nimmt
mich zum ersten mal mit zum Jarlshof, wo wir unsere Waren verkaufen werden und
ich viele andere Krieger sehen darf.

Normalerweise werden Jungen erst ab einem Alter von 15
Sommern mitgenommen, aber Vater fand, dass ich weit genug wäre, auch, wenn ich erst 14 zählte. Es gab kaum
einen Tag meines Lebens, an dem ich stolzer gewesen war. Schon lange, bevor
unser Wagenzug aufbricht bin ich auf den Beinen. Wenn ich diese Nacht drei Stunden
geschlafen habe, war dies viel. Immer wieder überprüfe ich das Geschirr der
Ochsen und die Wagen. Als Vater endlich mit dem Morgengrauen aufsteht geht es
schnell.

Kurz bevor wir aufbrechen kommt er nochmal zu mir und greift
fest aber nicht grob meine Schulter:

„Hjudalf, hörmir zu! Wenn du mitwillst, musst du ein
Kettenhemd tragen. Den ganzen Weg und ich will keine Klagen hören! Traust du
dir das zu?“


„Ja Vater!“ antworte ich bestimmt. Ob er wusste, dass ich
mir oft seines ausgeliehen hatte und damit durch den Wald gelaufen war?
Er sah mir in die Augen und erkannte denselben Willen, de
ihn selber stark machte. Die Andeutung eines Lächeln huschte über seine Züge:
„Falls wir überfallen werden, dann versteckst du dich
unter einem Wagen, klar?!“ diese Worte sprach er mit einem Nachdruck, der klar
werden lies, dass seine Frage ein Befehl war. Ich nicke nur.

Ob Hjudalfs Vater ein prophetisches Talent hatte, oder die
Nornen ein Schicksal weben, welches dem jungen Krieger möglicherweise bis heute
nicht klar ist, bleibt den Göttern vorbehalten. Spätestens Ragnaröck wird die
Aufklärung bringen. Bei ihrem Aufbruch in den Nebelverhangenen Morgen lies noch
nichts darauf schliessen, dass diese Reise das Leben Hjudalfs für immer
verändern würde:
Sie waren schon
einige Stunden unterwegs, die Sonne, welche nur als verschwommenes Abbild durch
die Wolken zu sehen war, hatte ihren höchsten Stand schon hinter sich gelassen.
Gerade eben hatten sie den letzten Wald
durchquert und einige Hügel weiter würde die Burg des Jarls in Sicht kommen.
Die Krieger waren in Gedanken schon bei einem Warmen Mahl und einem Krug Met,
als plötzlich neben ihnen die Erde aufbrach! Aus abgedeckten Bodenlöchern erhoben
sich zahlreiche Gestalten, welche ohne zu zögern angriffen. Hjudalf war wie vom
Donner gerührt und momente lang unfähig, sich zu bewegen. Schreie und
Waffenklirren drang wie von Ferne zu seinem Bewusstsein durch. Hin- und
hergerissen zwischen Furcht und Wut war er einige Momente lang gelähmt, bis der
Befehl seines Vaters durch seinen Geist pulsierte: „....dann versteckst du dich
unter den Wagen, klar?!“ Wie von Geisterhand gezogen bewegte er sich mit
mechanischer Langsamkeit unter den nächststehenden Wagen.

Hinter mir, ein Schrei. Wulfgard, der Vater meines besten
Freundes wird von zwei Gestalten in Lumpen angegriffen und verletzt. Meine
Beine zittern und ich muss mich stark beherrschen um mich an den Befehl meines
Vaters zu halten. Dieser hält die Flanke und sie treiben die Monster zurück. Es
sieht gut aus, ich glaube, wir werden gewinnen. Dann, ein Krachen über mir.
Jemand Schweres war auf den Wagen gesprungen und hechtete auf meinen Vater. Von
schräg unten konnte ich einen Blick auf die Kreatur werfen: Ein Wesen, halb
Baum, halb Mensch. Bei allen Göttern! Mit was hatten wir es hier zu tun? Da
springt dieser Baummensch von hinten auf Vater zu. Seine mit einem Scharfen
spitzen stein besetzte Keule trifft. Blut spritzt vom Hals meines Vaters und mit
einem Schrei sackt er zusammen. Während er von der Wucht des Schlages nach
vorne kippt, fliegt seine Axt nach hinten genau vor meine Füsse. Meine Wut fegt
jede Zweifel beiseite. Mit einer Rolle komme ich, die Axt ergreifend, unter dem
Wagen hervor und im Aufstehen ramme ich dem Verwachsenen mit voller Kraft und
mit ungebremsten Schwung die Axt ins Bein. Der Aufprall explodiert in meinem Armen, aber, mein
Gegner knickt ein. Ich bin zu keiner vernünftigen Regung mehr fähig und schlage
wie von Sinnen weiter auf ihn ein. Immer wieder. Bis das Krachen der Axt das
einzige Geräusch ist, welches noch über den Kampfplatz schallt. Dann breche ich
vollig entkräftet neben meinem Vater zusammen und lege liebevoll sein Haupt in
meinen Schoss. Er öffnet die Augen. Als er mich erkennt beginnt er zu lächeln.
Ich beuge mein Ohr zu ihm herab:

„Sei nicht traurig Sohn, ich werde nach Valhalla gehen und
aus Odins Halle beobachten, was für ein prächtiger Mann du sein wirst. Du bist
mein Sohn, die Leute brauchen dich. Entäusche sie nicht, bleibe ehrlich und tapfer.
Ehre die Axt, schon mein Vater führte sie.“

Seine kurze Rede wurde von einem Blutschwall unterbrochen,
dann setzte er fort:
„Sag deiner Mutter und Schwester, dass ich sie Liebe, wir
sehen und wider, wenn deine Zeit gekommen ist.“ Mit diesen letzten Worten
schloss er die Augen und nach einigen tiefen Atemzügen, sackte er friedlich in
sich zusammen. Das Scharmützel war inzwischen gewonnen, der Jarl hatte ihnen
Leute entgegengeschickt, kein Feind war mehr am Leben. Durch den Nebel der
Trauer bemerkte ich dies aber erst, als Himdr, einer der Anführer des Jarls
neben mir stand.

Dieser drückt mir in Annerkennung und Solidarität die
Schulter. Nach einer kurzen Zeit löst er den Griff und lässt mich mit meinen
Gefühlen allein.

Ich knie auf dem Boden und während ich das Schlagen von
Flügeln höre, vermischen sich meine Tränen mit dem Blut meines Vaters.....
 
AW: fenrir blutsverwandte

Hjudalf strich sich unbewusst über die inzwischen fast vollständig geheilte Verletzung seines rechten Armes. Er juckte noch sehr häufig, aber, wenn es juckt, dann heilt es, heißt es.
Die Riesen waren bald da. Sie mussten immer diesen Weg nehmen, wenn sie zur dunklen Feste wollten. In diesem Abschnitt würden die Pferde ihnen keinen Vorteil geben. Diese Stelle hatte er mit Absicht ausgesucht: Schroffe Felsen säumten den Weg und die Steigung und der verwinkelte Weg lies eine gezielte Reiterattacke unmöglich zu. Nichtsdestotrotz war es ein gewagtes Unterfangen. In ihren schweren schwarzen Plattenpanzern und der Kraft von zwei Männern waren die Riesen ihnen im fairen Kampf eins zu eins überlegen. Zumindest den meisten von ihnen. Im offenen Feld, wo sie ihren riesigen Schlachtrössern ausgesetzt waren, war an einen Sieg in keinem Fall zu denken.
So versteckten sie sich und warteten auf den Zug der Feinde. Sie hatten eine Siedlung im Süden überfallen und wollten die Gefangenen und die Beute in ihre Festung schaffen. Hier in dem zerklüfteten Gebiet, würden sie zu Fuß jeweils zu zweit einen der Ihren angreifen. Wären sie erst einmal auf dem Boden, waren sie auch zu töten, er selber hatte schon einem im Zweikampf besiegt. Sie waren aus Fleisch und Blut und starben, wie sie auch. Hatte man erst einmal die Angst vor ihrer Größe und Kraft verloren, waren sie zu töten, wie alle Lebewesen.

Mit Wehmut dachte er an die vergangenen Nächte zurück, in denen Brynhild immer wieder zu ihm gekommen war. Es war ein erhebendes Gefühl, endlich eine Frau zu haben. Ein Stich der Furcht durchzuckte ihn, den er vorher nicht kannte, aber die Kraft, die diese Bindung gab, war stärker als die Furcht, diese wieder zu verlieren. Wenn es die Götter gab, und sie so gerecht waren, wie die Legenden erzählen, dann würde ihr Bund noch lange halten. Wenn es sie nicht gab, oder sie von schwachen Gemüt waren, dann zur Hölle mit ihnen. Dann würde sowieso der Stärkere überleben und der heutige Tag würde zeigen, wer der Stärkere war....

Kein lauter Angriffsschrei war das Signal. Die Gruppen waren auf sich alleine gestellt. Er wusste nicht, ob schon andere zugeschlagen hatten, als der erste Riese vor ihm auftauchte. Ein Blick mit seinem Partner Sven reichte: Sie stürmten los. Die Reaktion des Schwarzen reichte gerade, um seine behandschuhte Pranke in Richtung seines Zweihänders auf seinem Rücken schnellen zu lassen, als sich Hjudalfs Axt auch schon mit einem metallischen Knirschen durch seine Beinpanzerung fraß. Schnell sprang Sven hinzu und gemeinsam Zogen sie den metallenen Giganten an der Axt vom Pferd. Dies stieg empor und stieß lautes Wiehern aus. Hjudalf musste sein ganzes Geschick aufwenden, um nicht von den kopfgroßen Hufen erwischt zu werden. Sein Kampfgefährte rammte unterdessen dem am Boden liegenden immer wieder sein Schwert zwischen die Panzerung.

Die Feinde waren inzwischen alarmiert. Und während Sven noch sein Schwert aus dem Krieger zog, legte ein Weiterer seine Lanze auf Hjudalf an. Auch ohne Anlauf des Schlachtrosses würde ein Stoß verheerend sein. Seine Axt steckte noch fest in der Rüstung des ersten Riesen. Hjudalf machte sich bereit, die Lanze mit bloßen Händen abzuwehren.
Plötzlich ertönte ein Schrei über ihnen. Von einem nahegelegenen Felsen sprang eine Gestalt. Er konnte blitzendes Metall und rote Haare ausmachen. Mit einem hellen Kreischen und die volle Wucht des Sprunges nutzend drang Brynhilds Schwert im Vorbeispringen in den ehernen Nacken ihres Feindes. Eine Blutschwall quittierte ihren Treffer. Dies stoppte ihn, doch nicht für lange. Hjudalf stürmte also vor, ergriff die Lanze, die ihr Feind noch fest umklammert hielt, und stieß ihn nach Hinten vom Pferd. Brynhilds Schwung wurde vom gegenüberliegenden Felsen gestoppt. Mit metallischem Klirren stoppte ihr kettenhemdbewehrter Körper den Sprung geübt, und nur Augenblicke später, stieß sie mit ihrem Schwert erneut in die Wunde des nun am Boden liegenden. Eine Fontäne zeugte von ihren Treffern und als auch dessen Rückrat durchtrennt war, war der Feind besiegt.
Ihre Lippen trafen sich mitten im Kampf und der Kuss wurde versüßt durch das Blut ihrer Feinde, das sich über sie ergoss.....
 
AW: fenrir blutsverwandte

Doch ihr Kuss währte nur kurze Zeit, die Schlacht war noch nicht gewonnen. Überall nutzten ihre Krieger das Gelände und nach und nach konnten sie alle ausschalten. Es war ein merkwürdiges Gefühl, wenn einer der ihren erschlagen vor ihnen lag, wirkte er lange nicht mehr so bedrohlich. Auch wenn seine Größe die eines Menschen um eine halbe Manneslänge überragen möchte und sie mit der Kraft von zwei Männern ausgestattet waren, konnte man ihnen mit Mut Kraft und Verstand begegnen. Es gelang Sören und anderen seiner Männer sogar einige ihrer Tiere zu beruhigen und sie konnten einige der schweren Rüstungen auf ihnen festbinden. Mit etwas Umarbeitung und Schmiedekunst war es vielleicht sogar möglich einige Plattenpanzer in Menschengröße herzustellen. Wichtiger aber noch, als die Kriegsbeute war, dass sie die Gefangenen befreien konnten. Es befanden sich fast nur Frauen und Kinder in der Karawane. Einige wenige Männer, die aber umso mehr Hjudalfs und Brynhilds Aufmerksamkeit erregten.

Einer der Männer war in einen Holzkäfig gesperrt worden, was noch um so mehr auffiel, da er zusätzlich noch ein lahmes Bein zu haben schien. Sie befreiten den für diese nordischen Verhältnisse eher ungewöhnlichen Mann, der zwar sehr kräftig wirkte, aber mit pechschwarzen Haaren und trotz heller Haut und blauen Augen nicht wie ein Einheimischer aussah. Hjudalf frug ihn nach seinem Namen.
„Ich bin Wieland, ein Schmied. Ich komme ursprünglich aus dem Süden und wollte mich in der Siedlung Fjallsgrund niederlassen, als die Riesen es überfielen. Kehrt mit uns zur Siedlung zurück und wenn ihr es lange genug verteidigen könnt, dann werde ich eure Waffe mit Runen versehen, die in diesem Gebiet kaum einer beherrscht.“
Hjudalf antwortete: „Ich werde dich so oder so befreien, wenn du mich mit deiner Kunst ehren willst, dann freue ich mich, aber es ist keine Bedingung. Die Riesen Versklaven, wir suchen unsere Verbündeten unter Freien!“
Der Schmied strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und lächelte nur.

Drei Tage später erreichten sie die Überreste der Siedlung. Es war Brynhild und ihrem Gefolge zu verdanken, dass sie nicht verfolgt werden konnten. Bei ihr fanden sich Männer und Frauen, für die die Natur zur ersten Heimat geworden war und für Hjudalf auf den ersten Blick unbegreiflich, nahmen sie manchmal Wege durch Flüsse, oder über schwerer begehbares Felsgelände, welches ihre Spuren allem Anschein nach erfolgreich verbergen konnte.
Die Siedlung bot einen traurigen Anblick. Doch war es nicht die erste gebrandschatzte Siedlung, auf welche sie im letzten Jahr getroffen waren. Verkohlte Überreste von Häusern und von mächtigen Schlägen grotesk verdrehte Leichen säumten das Umfeld. Wieland ging auf eine der Überreste zu. Nachdem er den Boden von der dünnen Schneedecke befreit hatte, klopfte er an einer Stelle auf den Boden und lachte laut:
„Komm großer Krieger und hilf mir. Die Riesen sind stark, aber nicht für ihren Verstand berühmt. Meinen Amboss und mein Werkzeug haben sie nicht gefunden, aber heben kann ich es nicht alleine!“
Sie machten sich alle an die Arbeit. Die Fläche musste geräumt werden, die Leichen verbrannt und provisorische Lager errichtet werden. Sie würden diese Siedlung wieder aufbauen und, wenn die Götter ihnen wieder hold waren, sie befestigen und gegen alle Gefahren behaupten. In der ehemaligen Hütte des Schmiedes war der Amboss und eine provisorische Esse schnell errichtet. Nachdem Wieland die notwendigsten Arbeiten erledigt hatte nahm er sich Hjudalf beiseite:
„Hör zu Hjudalf, stolz deines Vaters. Ich werde in der Nacht an deiner Axt arbeiten. Es wird einige Nächte dauern und in dieser Zeit will ich nicht gestört werden, klar! Tagsüber werde ich weitere Reparaturen für die Dörfler ausführen, aber stört mich jemand in der Nacht, muss er die Konsequenzen tragen.“
Dann packte er ihn mit seinem festen Schmiedegriff an der Schulter: „ Du wirst jede Nacht, wenn der Mond hoch am Himmel steht, zu mir kommen, damit die Axt ihre Kräfte nur bei dir entfaltet, musst du bei der Arbeit dabei sein. „
Dann sah er ihm fest in die Augen und fuhr fort, „Und mein Freund, wenn du jemanden von der Magie erzählst, und ich von allem möglichen niederen Volk belästigt werde, werde ich sie erschlagen, also, wahre unser Geheimnis, dann dient es uns beiden!“
Hjudalf war etwas unwohl bei dieser Sache, aber er nickte zustimmend. Er mochte den Schmied, aber irgendetwas an ihm war ihm unheimlich. Es gab aber keinen Grund, ihm zu misstrauen oder ihm Lüge zu unterstellen, also würde er die Anweisungen umsetzen.
 
AW: fenrir blutsverwandte

Es mochte die vierte Nacht gewesen sein, die Hjudalf nun zu Wieland kam. Metallische Klänge empfingen ihn, sobald er sich den provisorischen Wänden, die seine Schmiede vom Rest des Dorfes abgrenzten, näherte. Er schob den Vorhang beiseite, welcher den Eingang markierte, und musste sich beherrschen, um durch die Rauch geschwängerte Luft verursacht, nicht zu Husten. Roter Widerschein der Esse spiegelte sich auf Wielands verschwitzter und von Ruß verschmierten Stirn. Der Schmied war völlig in die Arbeit vertieft und bemerkte allem Anschein Hjudalf nicht. Dieser wollte den Meister nicht stören und verhielt sich respektvoll ruhig.
Ein lautes Zischen verkündete das Ende des momentanen Arbeitsschrittes und zum Ruß geschwängerten mischte sich nun der, nicht minder das Atmen erschwerende, Wasserdampf. Doch Hjudalf blieb standhaft und hustete auch diesmal nicht. Wieland musterte ihn mit seinen kalten Augen, die in einen starken Kontrast zum Umfeld dieser dunklen und warmen Schmiede standen.
Mit einer Handbewegung deutete er ihm, sich neben ihn auf den Amboss zu setzen. Die Axt legte er in seinen von der schweren Lederschürze bedeckten Schoß. Mit einer schnellen Bewegung wischte er die restlichen Wassertropfen von der Klinge und deutete auf die Runen , die sich auf der Innenseite der gebogenen Schneide befanden.
„Hjudalf, diese Runen bedeuten Stärke. Diese“ dabei drehte er die Axt so, dass man die andere Seite der Schneide sehen konnte, „Stahl. Diese Axt wird deine Stärke unterstützen und die Kraft des Stahls wird jede Rüstung durchschneiden, als wäre es Papier. Damit wirst du auch einem schwer gerüsteten Helden der Riesen schlagen können.“
Dann ergriff er Hjudalfs Unterarm und schnitt leicht mit der Schneide in die Weiche Haut auf der Innenseite. Hjudalf zuckte leicht zurück, aber der starke Griff des Schmiedes hielt seinen Arm unbewegt. „das ist, damit nur dein Blut die Kraft der Waffe hervorrufen kann!“
Hjudalfs Blut lief die Klinge entlang und sammelte sich in den Vertiefungen der Runen. Dort wurde es nach kurzer Zeit vom Stahl aufgenommen. Hjudalf konnte nur staunend zusehen.
„So wirst du die Kraft entfalten können, aber sieh dich vor, nachdem du sie genutzt hast, braucht es bis sie sich wieder gesammelt hat und du sie erneut verwenden kannst. Morgen früh wird die Axt fertig sein, bei Morgendämmerung hol sie dir. Und nun Geh!“
Als Hjudalf Draußen war, musste er erstmal die Benommenheit abschütteln. Die leichten Verletzungen an seinen Armen zeigten, dass er nicht geträumt hatte. „Die Morgendämmerung“, dachte er sich, „bis dahin sind es nur noch einige Stunden, ich sollte schlafen.“ Diesem Gedanken folgend legte er sich zu einem traumlosen kurzen Schlaf nieder.
 

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Kurz nachdem er seine Axt geholt hatte, traf Brynhild ihn. Sie war von einem Aufklärungsstreifzug zurückgekehrt. Ihm war immer noch schleierhaft, wie sie so einfach viel über ihre Umgebung herausfinden konnte, möglicherweise waren die Legenden wahr, die man sich über die Berserkerkrieger erzählt, dass diese Kontakt mit den Wölfen hätten. Die Sagen erzählen ja auch davon, dass Fenris und die Riesen keine Verbündeten waren, so sehr in harten Wintern auch Menschen die Beute von Wölfen sein mochten. Die Wölfe aber handelten aus Hunger heraus, das war der natürliche Lauf der Welt, die Riesen aus Machthunger, dieser versiegt auch im Sommer nicht. Brynhild packte ihn zur Begrüssung in den Nacken küsste ihn Leidenschaftlich und Druckvoll auf den Mund und berichtete anschließend : „Sie sind auf dem Weg hierher. Ungefähr fünfzig schätze ich. Schwer gerüstet, aber ohne Fernkampfwaffen. Offensichtlich können sie damit nicht umgehen. Ich denke, gegen Abend werden sie hier sein.“
Dann bemerkte sie seine Axt und tätschelte sie: „Ich sehe, sie ist fertig geworden, wirst du ihnen damit nun ihre Riesenärsche aufreißen?“
Ihr Mut und ihre Unbekümmertheit baute ihn immer wieder auf. Er lachte kurz. „Wir werden es sehen, Wieland sagt, dass selbst die dicken Panzer der Riesen keinen Widerstand mehr leisten werden.“
In dieses Gespräch vertieft setzten sie ihren Rundgang im provisorisch wieder hergestellten Dorf fort. Sie waren ungefähr fünfzig kampffähige Männer und Frauen. Brynhild meinte, dass, wenn es zur Schlacht kommt, noch zwei oder drei Rudel Wölfe mit eingreifen würden. Das Dorf hatten sie mit einer provisorischen Palisade umgeben. Nicht dicht an dicht, dazu hätte die Zeit nicht ausgereicht, aber mit einem engen Abstand, so dass ein Mensch hindurch passte, ein Riese - besonders im schweren Panzer - hängen bleiben würde. Wenn es zum Gefecht käme, waren ihre Chancen nicht schlecht, wenn sie wieder zu Zweit auf einen der Ihren eindringen würden, aber es würde so oder so viele Tote kosten. Hjudalf hatte einen anderen Plan und strich bei diesem Gedanken unbewusst und fast zärtlich über die Schneide seiner neu mit Runen verzierten Axt.
Sie konnten in der beginnenden Abenddämmerung die Streitmacht der Riesen schon von weiten sehen. Hjudalf stellte sich auf den höchsten Punkt ihres provisorischen Tors und schmetterte ihnen, als sie auf Rufweite heran waren entgegen:

„Ich bin Hjudalf Sohn des Oluf, Ich schlug eure Streitmacht am Norgraad Pass, und befreite die Bewohner von Fjallsgrund aus euren Händen. Ich führe diese Kämpfer an und um uns zu besiegen werdet ihr jeden Einzelnen töten müssen. Ich habe ein Angebot für euren Anführer. Tritt hervor!“
Tatsächlich stoppte die Streitmacht und ihr Anführer, der einzige, der mit Pferd gekommen war, trat vor. Mit einer tiefen durch den Vollhelm blechern klingenden Stimme erwiderte er:
„Welchen Vorschlag hast du uns zu machen Sterblicher?“ Hjudalf antwortete:
„Kämpft mit mir! Einen ehrlichen Zweikampf. Gewinne ich, zieht ihr euch zurück. Gewinnt Ihr werden die hier in der Festung verbliebenen sich ergeben. Andernfalls wird heute viel Blut fließen, und euer Sieg ist nicht gewiss! Wir sind vorbereitet, haben Fernkampf und viele Krieger haben schon gegen euch gekämpft. Ein Leben für viele. Es ist eure Entscheidung.“
Der Anführer der Riesen schwieg. Einige von Hjudalfs Kriegern wurden schon nervös. Dann lachte er laut und blechern, bevor er weiter sprach: „Mut hast du Wurm. Und mehr als einen meiner Krieger hast du schon getötet, du bist es wert, dass ich dir persönlich deine Eingeweide herausreiße. Wir werden Kämpfen! In der Mitte, zwischen deinen und meinen Truppen“
Mit diesen Worten stieg er von seinem Pferd und näherte sich auf die halbe Entfernung zwischen seinen Mannen und dem Tor. Hjudalf seinerseits stieß das Tor auf und Schritt barhäuptig nur mit Axt und Kettenhemd ausgestattet dem Todfeind entgegen.
Unbemerkt von dem Szenario vor den Toren der befestigten Siedlung führte Brynhild eine große Anzahl der Krieger ausgestattet mit Bögen, nach Hinten aus der Siedlung. Sie schlugen einen großen Bogen, um sich außer Sicht in der Flanke der Riesen zu formieren. Wenn die Zeit es zulassen sollte suchten sie danach unbemerkt Bäume zu erklimmen, was den strategischen Vorteil verstärken würde.
Nahezu drei Meter baute sich der Riese vor Hjudalf auf. Obwohl er schon gegen einige gekämpft hatte, so ein großer war ihm noch nicht begegnet. Es war klar, seinem mannshohen Zweihänder würde er nichts entgegenzusetzen haben, sollte ihn ein beidhändig geführter Hieb mit voller Kraft treffen. Doch Hjudalf kannte die Schwäche dieser Giganten: War man erst einmal dicht an ihnen heran, konnten sie ihre überlegene Stärke nicht mehr so effektiv einsetzen. Ein schwaches Gemüt wäre vor Angst fortgelaufen, als dieser Riese aus einer Höhe die er mit seiner Waffe nur schwerlich erreichen würde, anfing zu sprechen:
„Du rettest meinen Tag, wenn du auch nur einige Schläge durchhältst!“
Doch nicht so Hjudalf dessen Mut durch die Tatsache gestärkt war, dass sein Vater aus Walhalla zusah. Er würde ihn stolz machen und das Kriegererbe weitertragen. Der Riese holte aus und Hjudalf sprang vor und schlug zu. Der Riese traf. Nicht dort, wo er wollte, nicht mit der ganzen Wucht, aber schmerzhaft fraß sich der schwarze Stahl des Zweihänders dicht am Griff, wo die Kraft am geringsten ist, durch das Kettenhemd Hjudalfs. Dieser Hieb mit voller Kraft aus kurzer Distanz auf den rechten Arm des Riesen. Die Überraschung war auf beiden Seiten groß: Ohne Widerstand fegte die Axt durch den dicken Panzer und der Arm bot der scharfen Axt nicht mehr entgegen, als ein junger Baum. Nutzlos baumelte der Arm herab, unfähig, dem Zweihänder die todbringende Kraft zu verleihen, die schon so viele Menschenleben gekostet hatte. Doch der Riese war noch nicht geschlagen. Mit der Kraft von zwei Männern ausgestattet, konnte er die schwere Waffe auch mit der Linken alleine schwingen. Nur, dieser Kraft konnte ein geübter Kämpe wie Hjudalf mit seiner beidhändig geführten Waffe standhalten.
Ein gleichwertiger Kampf entbrannte. Hjudalf, der nur leicht verletzt seine Axt zweihändig schwingen konnte, und der Riese, der immer noch mit der Kraft von zwei starken Männern, seine Waffe einhändig führen musste und stark blutete. Unklar wäre der Ausgang sicher gewesen, wenn nicht die Axt Hjudalfs immer noch ungehindert durch die Brünne des Jötun Drang. So Blutete der Recke zwar aus zahlreichen leichten Wunden und die Axt war bis zu seinen Händen vom Jötunblut gefärbt, aber am Ende brach der Riese mit einem Krachen, der die Erde beben lies, vor ihm zusammen.
Das Beben verstummte und eine gespenstische Stille breitete sich aus. Dann reckte Hjudalf die Axt empor und aus vielen Kehlen bahnte sich der Schrei: BLUTAXT!!! HJUDALF!!! BLUTAXT!!!!!
Wie als wäre dies das Kommando gewesen, Schossen dutzende Pfeile aus den Bäumen auf die verbliebenen Riesen und mit lautem Heulen stürmten zahlreiche Wölfe auf sie ein. Die Riesen empfanden etwas, was sie schon lange nicht mehr verspürt hatten, viele zum ersten Mal in ihrem Leben: Furcht!
 
AW: fenrir blutsverwandte

Tara beobachtete das Geschehen aus ihrem sicheren Versteck in einer der Baumkronen. Das Sammeln der Riesen, die kurze Rede Hjudalfs und den Kampf. Dass starke Magie in der Waffe gebunden war, entdeckte sie schon vorher und so war der Ausgang des Kampfes für sie nicht so eine Überraschung wie für andere. Zwar war sie der Runenmagie nicht mächtig, doch für ihr Alter war sie eine der Begabtesten, die mit den Schicksalsfäden der Nornen verbunden waren. Ihre Kraft über die Fäden des Schicksals waren es auch, die sie selbst vor der Aufmerksamkeit der Wölfe verborgen hatte. Eine leichtes Verändern der Muster von Luft und Erde und keine irdische Nase konnte mehr ihren Geruch aufnehmen. Sich geräuschlos zu Bewegen war nicht schwer, wenn man mit einigen leichten Zupfern an den Fäden der Luft bewirkte, dass man schwebte. Plötzlich weckte sie aber ein Geräusch aus ihren selbstzufriedenen Gedanken. Eine Frau mit einem Bogen ausgestattet, begann, den Baum hochzuklettern.
Tara konzentrierte sich kurz und tastete nach dem Geist ihrer neuen Nachbarin. Die Fäden waren mächtig, doch konnten sie einen nicht völlig unsichtbar machen. Eine kleine Veränderung an den Fäden des Geistes, die das Bewusstsein ihres Gegenübers durchzogen, und ihr Blick würde sich, wie auf natürliche Weise, nicht auf sie richten, sondern nur die Riesen im Blick haben.
Als ihr Anführer fiel, waren die Riesen einen Moment lang wie vom Donner gerührt. Dann prasselten zahlreiche Pfeile aus der Deckung der Bäume auf sie hernieder. Auch ihre Nachbarin schoss, lud nach, und schoss erneut. Einige Riesen fielen, doch die Panzerung schützte sie doch vor den verheerendsten Auswirkungen der Pfeile. Nachdem sie sich von ihren ersten Schrecken erholt hatten, gingen die Riesen zum Gegenangriff über. Obwohl ihres Anführers beraubt, das erste mal in ihrem Leben Furcht empfindend und durch den Hinterhalt dezimiert, dachten sie nicht an einen Rückzug, sondern ihre Furcht wandelte sich in Wut.Tara konzentrierte sich erneut und sammelte mehr der Magie in sich auf. Diese Riesen waren zäher als die meisten Menschen und wenn man sie empfindlich treffen wollte, dann brauchte es schon die geballte Macht der Magie. Drei der ihren wendeten sich diesem Baum zu. Ausgestattet mit wuchtigen Zweihandaxten, würde es nicht lange dauern, bis dieser Baum fallen würde. Als sie dicht genug zusammen standen, entfesselte Tara ihre Macht in einem Feuerball: von ihren geöffneten Händen sprang eine Kugel aus Feuer pfeilschnell auf die Riesen zu. Als sie mitten zwischen ihnen war, explodierte sie zu einer vier Meter durchmessenden Feuerkugel. Zwei der Riesen gingen schreien und um sich schlagend zu Boden, der dritte, ging in die Knie, erhob sich aber wieder und hatte sie nun entdeckte. Er holte mit seiner schweren Axt aus, um sie nach ihr zu werfen. Die Bogenschützin war zu perplex, um zu handeln. Tara begann hektisch einen Luftzauber zu wirken, um die Wucht der Axt zu mindern, als Plötzlich zwei Wölfe aus dem Gebüsch brachen und dem Riesen von Hinten in die Beine sprangen. Die Axt verfehlte sie, drang aber tief in den Ast ein, auf die sie sich befand. Dieser knirschte bedrohlich und fing an, nachzugeben. Tara änderte die Richtung des Luftzaubers und schwebte auf der Stelle. Unten setzte sich der nun gleichwertige Kampf zwischen einem zwar gerüsteten, aber waffenlosen Riesen und zwei starken Wölfen fort. Ungewiss wäre der Ausgang sicherlich gewesen und hätte vermutlich mindestens einem der Wölfe das Leben gekostet, doch im hinab Schweben, fokussierte sie erneut die Fäden des Feuers und ein Feuerstrahl traf ihren Kontrahenten von Hinten im Nacken.
Den am Boden liegenden zumeist Kampfunfähigen die Kehle durch zu beißen, war für die Wölfe nun eine leichte Übung.
Wenn auch einige Bogenschützen und Wölfe den nächsten Tag nicht erleben würden, diese Schlacht hatten sie gewonnen, noch bevor die Verstärkung aus der befestigten Siedlung herangerückt war. Sie sammelten sich auf dem Weg und Tara beendete ihren Schwebezauber und sah erwartungsvoll in Richtung des sich nähernden Hjudalf. Sie konnte auch Brynhild ausmachen, die sie zwar nicht kannte, aber bei der ihr ein Blick in ihre schimmernden Augen verriet, dass sie die Wolfsgeborene gefunden hatte, die die Wölfe so taktisch koordiniert hatte.
Hjudalf und Brynhild wechselten einen Blick, der ihm verriet, dass Tara im Moment die Preorität der Aufmerksamkeit verdient hatte. Er stellte sich vor sie und sprach:
„Ich bin Hjudalf, Anführer dieser Gemeinschaft. Ich danke für die Unterstützung.“ Man merkte ihm an, dass er nicht so richtig mit ihr umzugehen wusste. Scheinbar traf er das erste mal auf eine Zauberin. Unter normalen Umständen wäre diese zierliche Frau hübsch zu nennen gewesen. Aber die Tatsache, dass ihr Gesicht fast ein wenig unnatürlich hell wirkte, ihre kohlrabenschwarzen Augen kein Indiz über ihre Gedanken preisgaben und ihr Gesicht auf merkwürdige weise alterlos erschien, und sie nicht zuletzt mit entscheidend am Tode einiger Riesen war, lies Hjudalf sehr vorsichtig etwas unbeholfen aber respektvoll agieren.
Sie lachte mit einer etwas zu schrillen Stimme, als dass es wirklich angenehm gewesen wäre und antwortete:“Dein Name wurde ja laut genug von deinen Mannen gebrüllt. Mich könnt ihr Tara nennen, einfach Tara. Ich bin eine, wie man im Volksmund sagt, Tochter der Nornen. Ich schlage aber erstmal vor, bevor ihr und andere von euch verbluten, kümmere ich mich erstmal um eure Wunden und wir reden dann weiter.“
Der „Vorschlag“ der selbstbewusst auftretenden Frau wirkte mehr wie ein Befehl und Hjudalf widersprach auch nicht, als sie sich ihm näherte und ihm die Hand auf die nackte Haut am Arm legte. Er wirkte etwas überrascht, doch kurz nach ihrer Berührung durchflutete ihn ein wohliges Gefühl der Wärme und die Schmerzen ließen nach. Seine Wunden schlossen sich tatsächlich, und das Pulsieren in den geschundenen Körperteilen lies ebenfalls nach. Nach kurzer Zeit fühlte er sich, als hätte er eine Woche geruht. Die Wunden waren nicht alle komplett verheilt, aber in Sekunden vollzog sich die Genesung von vielen Tagen. Er spürte allerdings einen neuen Schmerz: sein Magen. Nicht nur die Heilung vollzog sich innerhalb kürzester Zeit, auch sein Magen machte den Eindruck, als hätte er tagelang nichts mehr gegessen.
Sie bemerkte den Ausdruck in seinem Gesicht, lächelte und wies ihn an:
„Du solltest bald Essen und Trinken, ansonsten wird dein Körper dies nicht verkraften.“
Dann wendete sie sich dem Rest der Truppe zu: „Bringt die Verwundeten her ich kann meine Kraft nicht lange aufrechterhalten.“. Die meisten kamen. Die Bewusstlosen, wurden gebracht, aber es gab einige unter dem Gefolge, die der Magie nicht trauten und lieber die folgen der Verletzungen riskierten, als ihre Abneigung gegen die für sie unbekannte Magie zu überwinden.
Zwei Stunden später saßen sie zu viert an den grob gezimmerten Möbeln in Hjudalfs und Brynhilds Unterkunft neben einem prasselnden Feuer und Tara erzählte ihre Geschichte:
„Meinen Vater kenne ich nicht und meine Mutter ist seit einiger Zeit verschollen. Ich vermute ein Feind aus ihrer Vergangenheit Verursacht dies. Schon in meiner Jugend begegnete ich Skuld in meinen Träumen, und wie meine Mutter hatte ich das Talent für die Magie der Nornen. Der Kontakt mit dem einfachen Volk erweist sich für unsereins meistens als schwierig, da die meisten Menschen der Magie misstrauen. Ich sage nicht, dass es unberechtigt wäre, es gibt Magiekundige, die die Kräfte nicht zum -Besten einsetzen, aber man lernt, selber klar zu kommen.
Die Riesen hatten es auf dieses Gebiet abgesehen,“
mit einem Blick auf Wieland und Hjudalfs Axt,
„ich kann mir inzwischen auch denken, warum. Für mich bedeutet das, da meine Mutter verschollen ist, wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis ich in meiner Hütte nicht mehr sicher bin. Sich euch an zuschließen ist momentan der sicherste Weg in dieser Umgebung. Nachdem, was ich heute gesehen habe, könnt ihr auch jemanden wie mich gebrauchen.“
Sie unterhielten sich noch bis spät in die Nacht und diese gewachsene Gemeinschaft wurde um ein bemerkenswertes Mitglied reicher.
 
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