Fehlende Wanderlust vs. weltumspannende Covenants

Cheshire Cat

Cheshire Cat
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Die Zusammenfassung von Bücherwurm über die Unterschiede zwischen VtM und VtR ist wirklich gut - und hat mich prompt auf einen Widerspruch gestossen, den ich jetzt nicht so richtig auflösen kann:

Einerseits bleiben Vampire im Allgemeinen in ihrer Domäne, reisen nicht herum, werden (selbst wenn sie reisen) am Ziel nicht gerne gesehen und leiden allgemein an einem gewissen Informationsmangel über alles, was ausserhalb ihres Sichtfeldes passiert.
Andererseits besteht ihre Hauptorganisationsform (abseits der angeborenen Clans) in 5 Covenants, deren Ziele, Glaube, Philosophie und sogar Fähigkeiten (Coils of the Dragon,...) weltumspannend definiert sind.
Ich weiss, dass bei manchen Beschreibungen im Regelwerk (z.B. Cruaz) explizit erwähnt wird, das lokale Abweichungen üblich sind, aber dennoch stellt sich für mich die Frage, wie es
1.) zu diesen Weltorganisationen gekommen ist und
2.) wieso sonst keine solchen internationalen Gruppierungen existieren.

Irgendwie ist das für mich jetzt nicht mehr stimmig - einerseits globale Ideen und dann wieder die Sichtweise einer bäuerlichen Gemeinde.
 
Das ist das was mich am meisten stört (aber anscheinend beabsichtigt ist). Wenn die Bünde einheitliches Aussehen haben, dann würde es eine Dachorganisation geben, oder überregionale Vetreter der Bünde. Das ist aber wiederum nicht vorgesehen.
 
Mmh naja nur weil es, sowas wie eine Dachorganisation gibt, muß der Informationsfluss ja nicht fließend sein. Die Bundespartei-Vositzenden wissen ja auch nicht immer, was die Ortsverbände in Hinterkleinflusselheim, so treiben, denken und wollen :rolleyes: (von wegen Basisarbeit, das is doch geflunkert!!! :prof: ), wenn denn noch die beschriebenden Probleme hinzukommen, ist es ja durchaus sinnig auszuspielen, daß nur in weiten Zeitabständen Informationen in eine Richtung durchdringen, also sogut wie garnicht vorkommen, aber doch vorhanden sind (klingt das so kompliziert, wie ich gerade glaube?)
 
So wie ich das sehe, soll es diese Dachorganisationen überhaupt nicht geben. Also auch nicht in inaktiver Form.
 
*sich am kopfkratzt* dann sehe ich das Problem genau wie ihr. Eine einigermassen stimmige erklärung, wäre noch, daß es sich sozusagen um Ideen handelt, die im Laufe der Zeit sich weiterverbreitet haben (durch die wenigen Reiselustigen bzw. zur Reise genötigten)
Wieder aufs RL übertragen im Sinne von: Ich finde es doof jemanden den Kopf einzuschlagen und jemand in Korea auch. Und alles nur, weil irgendwelche Leute mal diese Idee hatten und sie im Laufe der Zeit weiterverbreitet haben. Also im Kern, bloss viel komplexer. ;)
 
Es ist eigentlich ganz einfach:

- die großen Bünde sind keine geschlossenen, überall identischen Ableger einer Dachorganisation, wie das bei der Camarilla der Fall war, sondern es sind STRÖMUNGEN.

- die Vampire sind auf der Suche nach Halt und Sinn und einer Art Heimat im Requiem. Deshalb kommen sie in Klüngeln oder Kabalen zusammen.

- die Bünde bieten eine "große Idee", unter der viele Kinder der Nacht sich sammeln können. Ein einziger Wanderprediger der Lancea Sancta in früherer Zeit mag genügt haben, um das Wort durch verschiedene Domänen zu tragen und in jeder Domäne ein Kapitel des Sanktums zu begründen. Dass er keine Wanderlust hatte ist egal, denn es war seine "heilige Mission", das Wort zu verbreiten, und ähnliche Motivationen gibt es für einzelne Vampire im Invictus, den Carthianern oder jeden anderen Bund, in andere Domänen zu gehen und dort über die IDEE des Bundes zu informieren.

- die einzelnen lokalen Ableger jedes Bundes unterscheiden sich zu Teilen RADIKAL voneinander. Der Zirkel der Mutrter wird z.B. insgesamt sehr Wicca-mäßig dargestellt, bereits im New Orleans Setting hinten im Buch ist der dortige Ableger als völlig Voodoo-zentriert beschrieben. Ebenso gibt es gemäßigte reformistische Lancea Sancta Konvente, und andere die jedem Großinquisitor jede Ehre machen würden.

- das Bedürfnis zu reisen, das Wort des Bundes zu verbreiten und übnerhaupt den Kontakt zwischen verschiedenen Ablegern einnes Bundes zu ermöglichen ist NNICHT die Regel, sondernn die AUSNAHME. Aber jeder Bund braucht auch nur einige wenige durch ihre Mission motivierte Wanderer und Organisatoren, die TROTZ fehlender WanderLUST, sondern WEGEN vorhandener WanderNOTWENDIGKEIT (für den Bund, die Aufgabe, die heilige Mission) die Strapazen und Gefahren des Wanderns auf sich nehmen.

Merke:

In ihrer GESAMTHEIT hat die Menschheit keine Lust, Finanzbeamter zu sein.
Trotzdem gibt es davon genug.

Rätsel gelöst. :)


AAS
 
Cheshire Cat schrieb:
5 Covenants, deren Ziele, Glaube, Philosophie und sogar Fähigkeiten (Coils of the Dragon,...) weltumspannend definiert sind.

Sie sind aber ausgesprochen LOCKER definiert. Und lokale Abweichungen sind die REGEL (das Buch "Lancea Sanctum" beschäftigt sich kapitelweise mit verschiedenenn Strömungen und Lehrenn innerhalb der Lancea Sancta, und die dürfte noch eher weltumfassend kohärent sein, weil sie immerhin mit dem Trestament des Longinus ein einheitliches "Grundregelwerk" (ha, ha) hat).

Die im Grundregelwerk gelisteten Windungen des Drachen sind ebenso wie die dort gelisteten Rituale des Cruac und der Thebanischen Mirakel nur BEISPIELE dafür,, was für Kräfte es geben könnte. Die SL ist AKTIV aufgefordert, für die lokale Domäne weitere, eigene oder auch gänzlich andere Kräfte zu entwickeln.

Es ist nicht richtig, anzunehmen, dass alle Drachen überall auf der Welt (nur) die im Grundregelwerk gelisteten Kräfte haben, oder umgekehrt dass sie diese Kräfte überhaupt kennen.


AAS
 
Aber warum gibt es dann nur 5 Bünde?
Was ist mit jungen Städten, warum hat dort nicht jemand seinen eigenenen Bund auf die Beine gestellt?
Wie sind die Bundbeziehungen aus dem GRW zu deuten, wen doch die Ableger so grundlegend verschiedener Ansicht sein können?
 
Skar schrieb:
Aber warum gibt es dann nur 5 Bünde?

Weil sich bislang nur 5 Strömungen als so präsent erwiesen haben, dass man sie wirklich überregional wesentlich nennen könnte.

Das Regelwerk sagt ja gar nnicht, dass es nnicht noch wesentlich mehr geben könnte, es sagt nur, dass jene 5 sich in den westlichen Industrienationen als dominant durchgesetzt haben bisher.

Schon im Grundregelwerk werden mit Belials Brut und VII ja durchaus Ansätze für weitere Kabalen genannt, und das Regelwerk beeilt sich durchaus klarzustellen dass es noch jede Mennge rein lokale oder auch regional wichtige Verbindungen gibt.

Auch das Bloodlines deutet da vieles an, etwa bei den Rakshasa (dort wird darauf eingegangen, dass indische Vampire zuweilen eine gännzlich andere Sicht der Dinge haben, nämlich dass alle Vampire Dämonen sind und der Clan(!) Rakshasa die dominante Linie der Welt ist).

Im ersten Writeup von Berlin Requiem-Live hatten wir auch noch die Kabalen Haus der Schmerzen, Salon Satuaria und die Nox Aeterna (bzw. einige davon gibt es immer noch), und ich würde jedem SL raten, zur farblichen Akzentuierung seinner Chronik nicht nur lokale Abweichungen von den Mainstream-Richtungen der Bünde einzubauen, sondern auch mindestens eine lokale Kabale einzurichten, die möglicherweise einem der Bünde nahe steht, allerdings ohne sich als ihm angehörig zu betrachten.

Die 5 Bünde sind unter anderem deshalb "universell" oder dominant, weil sie alle wesentlichen Richtungen (in der westlichen Welt) abdecken:

Geistlich/Religiöse
- Religion und den Vampir als Verdammten Gottes = Lancea Sancta
- Gott ist ein Arsch und ich werde mich vom Fluch befreien = Ordo Dracul
- Welcher Gott? Es gibt viele Götter! Muaharhar = Zirkel der Mutter
(- Wir sind alles Kinder Saaataans! Groaharharhar = Belials Brut)

Politische
- Es lebe die Elite = Invictus
- Nieder mit der Elite = Carthianer

Fast jede andere Strömung passt unter den sehr großen "Hut" eines Bundes und wird von diesem darum gerne aufgenommen (lieber ein Freund im Bund mit etwas merkwürdigen Ansichten als ein neuer Bund, der einem die Schäfchen klaut!).


AAS
 
Gut, aber kommen wir zum nächsten Punkt.

Was ist mit Traditionen und Menschlichkeit? Traditionen sind zwar jedem Vampir intuitiv bewusst, aber müssen sie dadurch auch befolgt werden (Gegenbeispiel VII, BelialsBrut)? Und wenn sie nicht befolgt werden, welche den Städten übergeordnete Macht kontrolliert denn sowas, wenn es keine derartigen Mächte gibt?

Was ist mit Städten/Orten, die von VII platt gemacht werden? Da erfährt ja keiner von, wenn man nie über den Tellerrand der Stadt sieht. Wer verhindert, dass sich diese nicht weiter ausbreiten?
 
Skar schrieb:
Was ist mit Traditionen und Menschlichkeit?

Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun?

Skar schrieb:
Traditionen sind zwar jedem Vampir intuitiv bewusst, aber müssen sie dadurch auch befolgt werden (Gegenbeispiel VII, BelialsBrut)?

Nein, natürlich nicht.

Skar schrieb:
Und wenn sie nicht befolgt werden, welche den Städten übergeordnete Macht kontrolliert denn sowas, wenn es keine derartigen Mächte gibt?

Ah, ich verstehe, worauf du hinaus willst.

Nun, im Prinzip ist es so, dass die Traditionen anders als bei Maskerade keine überlieferten Gesetze sind (das sind sie zwar auch, aber das macht sie nicht mächtig) sondern Dinge die der NATUR der Kinder der Nacht entsprechen.

Es kostet einen Vampir ECHTE ÜBERWINDUNG, die Maskerade zu brechen. Weil genau das GEGEN SEINE NATUR ist.

Somit lautet die Antwort also: Es gibt niemannden, der en detail dir verbieten würde, dir eine Flasche Bier in den Enddarm zu schieben, aber du tust es einfach nicht, weil es (hoffentlich) gegen deine NNatur ist.

Du könntest dich, wenn dein Lebenn davon abhinge, dazu ÜBERWINDEN, dir eine Flasche Bier in den Enddarm zu schieben, aber du hast keineswegs das Bedürfnis dazu, und der VII ebenso wenig.

Maskeradebrüche sind nichts, was ein Vampir bewusst täte, sondern bestenfalls etwas, was leider zuweilen als Unfall passiert, und dann darf davon ausgegangen werden, dass die lokal in der Nähe befindlichen Vampire das ihrige dazu beitragen, die Sache glatt zu bügeln.

Sollte es einmal einen Spinner geben, der bewusst die Maskerade bricht, so ist ebenso anzunehmen, dass beliebige lokal in der Nähe befindliche Fraktionen diesem Vampir den Garaus machen, und zwar nicht weil sie ein Justikar dazu zwingen würde, sondern weil sie es für sich als lebensnotwenfiges Prinzip betrachten, unerkannt zu bleiben.

Du bist bestimmt ein friedlebender Mensch, aber wennn du aus deiner Stadt nicht wegziehen könntest ("Der goldene Käfig") und jemand in deiner Nachbarschaft würde anfangen wahllos Kinder (oder Nachbarn) abzuschlachten, und es gäbe keine Polizei(!!!) so darfst du getrost davon ausgehen dass sich um diesen jemand eher früher als später ein Lynchmob kümmern würde.

Für uns Deutsche vielleicht nicht zu glauben, aber Gemeinschaften von Lebewesen könnenn auch ihre Regeln durchsetzen, OHNNE dafür Beamte und Polizei zu brauchen!!! :)

Skar schrieb:
Was ist mit Städten/Orten, die von VII platt gemacht werden? Da erfährt ja keiner von, wenn man nie über den Tellerrand der Stadt sieht. Wer verhindert, dass sich diese nicht weiter ausbreiten?

Erstens kommunizieren die Kinder der Nacht mindestens innerhalb ihrer BÜnde und vermutlich auch teilweise innerhalb ihres Clanes überregional per Internet, Handy und anderen modernen Wegen miteinander,

Zweitens ist es ja möglich, dass der VII zu derarrtigen Taten schlicht nicht die Kapazität hat,

Und drittens gilt das Gleiche wie oben: Wenn ich mich durch etwas bedroht fühle und es gibt keine Polizei, dann schnapp ich mir ne Waffe oder Mistgabel oder ne Fackel oder einen Stein und rotte mich mit anderen, die sich auch bedroht fühlen, zusammen, und beseitige die Bedrohung.

Den Amis ist diese Haltung zumindest draußen in den Great Plains noch näher, wo wegen jedem Bär oder Wolf ne Flinte gezogen wird, aber ich garantiere dir dass im betreffenden Fall auch jeder von uns ganz schnell merkt, dass es plötzlich keine Polizei und Feuerwehr mehr gibt, und dass wir uns als Vampire exakt aus diesen Gründen zu Gruppen (zusammengehalten durch Grundideen und Grundhaltungen = Bünden) zusammenrotten und auf unseren Arsch aufpassen würden, unnd dass wir jedem kräftig auf Maul geben würden, der unser Leben bedroht.

Weil exakt das nämlich MENSCHLICHE Natur ist, und noch viel mehr VAMPIRISCHE Natur, und dies weil genau das NATUR ist!


AAS
 
Raben-AAS schrieb:
Nun, im Prinzip ist es so, dass die Traditionen anders als bei Maskerade keine überlieferten Gesetze sind (das sind sie zwar auch, aber das macht sie nicht mächtig) sondern Dinge die der NATUR der Kinder der Nacht entsprechen.
Also das habe ich anders verstanden. Es gibt zwar die überlieferten Traditionen, aber sie werden eben oft NICHT eingehalten (im GRW steht dazu ein ganzer Absatz beim Erzeugen neuer Kinder).
Die Traditionen bieten (wie ja auch die Gesetze der menschlichen Zivilisation) etwas, das zwar gut wäre, wenn es eingehalten wird (aber nicht mal da sind sich die Vampire einig), aber die Realität sieht anders aus, weil eben ein Unterschied zwischen "künstlicher" Regel und den Trieben der Kreaturen (beim Erwecken z.B. der Drang nach Gesellschaft) besteht. Ergo sind die Traditionen meiner Ansicht nach definitiv nicht die Natur der Vampire.

Raben-AAS schrieb:
Erstens kommunizieren die Kinder der Nacht mindestens innerhalb ihrer BÜnde und vermutlich auch teilweise innerhalb ihres Clanes überregional per Internet, Handy und anderen modernen Wegen miteinander
Ha! Genau das ist ja einer der Punkte, die ich nicht verstanden habe. Wenn es überregionale Bünde gibt, dann setzt das Kommunikation voraus. In der heutigen Welt ist das eigentlich kein Problem und z.B. bei den Ventrue steht explizit dabei, dass sie in den letzten Jahren haufenweise Tech-Wizards in ihre Reihen aufgenommen haben (wobei das IMHO nicht stimmig ist - Tekkies eignen sich selten dazu in aristokratischen Hierarchien Intrigen zu spinnen *g*). Also ist der Aufbau eines Komm-netzes wohl kein Problem.

ABER: Wieso steht dann gleichzeitig im GRW, dass jeder Vampir kaum über den Tellerrand blickt und Wissen eine der wichtigsten Ressourcen darstellt?
Wenn es Kommunikation gibt, dann gibt es auch irgendwo ein Forum, in dem man sich z.B. über Werwölfe unterhalten kann. :rolleyes:
Wenn es allerdings internationale Verknüpfungen gibt, dann ist wieder der Gedanke von unabhängigen Domänen eher unwahrscheinlich und in letzter Konsequenz wäre man dann vermutlich wieder bei VtM angelangt.
 
Genau, den letzten beiden Absätzen von CCat pflichte ich bei. Noch geben wir uns nicht geschlagen. :)

Wenn überregional kommuniziert wird, dann bedingt schon die Bundeinstellung mancher Bünde, dass eine Dachorganisation gebildet wird.
 
Ehrlich gesagt, im Zeitalter der Internet-Kommunikation kann ich es ohnehin nicht ganz nachvollziehen, wie X absolut keinen Wind von Y bekommen sollte, wenn Y ja wohl auch die neuen Medien einsetzt. (X,Y=beliebige Gruppierung innerhalb der WoD). Selbst wenn man noch so versucht, etwas geheimzuhalten, irgendein Neugieriger findet etwas heraus und macht dazu eine Website auf oder postet es im Usenet. Man findet ja mittlerweile sogar geheimste Rituale von IRL-Geheimbünden online, weil irgendwelche Leute wieder nicht dichtgehalten haben. Ich kann mir nicht vorstellen, daß es unter Vampirens anders aussieht.

Bb, Stayka
 
Skar schrieb:
Genau, den letzten beiden Absätzen von CCat pflichte ich bei. Noch geben wir uns nicht geschlagen. :).
Danke, danke. <verbeug>

Öh... <wieder aus Verbeugung aufrichtend>
Und was ist mit den anderen Absätzen? Ist mein Verständnis von Traditionen falsch? (auch wenn das jetzt eigentlich OT ist)

Skar schrieb:
Wenn überregional kommuniziert wird, dann bedingt schon die Bundeinstellung mancher Bünde, dass eine Dachorganisation gebildet wird.
Finde ich auch. Und es gefällt mir definitiv nicht!

Stayka schrieb:
Ehrlich gesagt, im Zeitalter der Internet-Kommunikation kann ich es ohnehin nicht ganz nachvollziehen, wie X absolut keinen Wind von Y bekommen sollte, wenn Y ja wohl auch die neuen Medien einsetzt.
Glaube ich auch. Aber so wie ich VtR verstanden habe, ist das nicht eine Frage des Könnens, sondern des Wollens. Und laut meinem Verständnis haben die Vampire kein Interesse an Sachen, die ausserhalb ihrer Domäne vorgehen. Ich sehe das in etwa so, wie das klassische "Bauern"-Denken: "Mein Feld ist mein Feld und was ausserhalb passiert ist mir egal."
 
Cheshire Cat schrieb:
ABER: Wieso steht dann gleichzeitig im GRW, dass jeder Vampir kaum über den Tellerrand blickt und Wissen eine der wichtigsten Ressourcen darstellt?

Weil es nicht jeden Vampir interessiert, was in der Nachbardomäne vorgeht?

Ich denke, das hängt auch vom jeweiligen Bund und von der Position in demselben ab.

Beispiel Lancea Sancta: Der normale Gläubige wird kaum überregional Kontakt zu anderen Diözesen halten. Auch ein Priester nicht. Vielleicht nichtmal der Bischof.

Durch zu freien Kontakt könnten sich ja abweichlerische Gedanken von anderswo einschleichen, also wird der Erzbischof da den Daumen drauf halten.

Wer sich vermutlich eher überregional austauschen wird ist die Ordo Dracul, da der Kult gemeinsam auf der Suche nach Wegen aus der Verdammnis ist.

Carthianer sind in einzelnenn, lokalen Zirkeln organisiert (zuweilen in mehreren pro Domäne), aber sie werden sicher Internet-Foren frei nutzen, um Meinnungenn auszutauschen und rumzuphilosophieren.

Beim Zirkel der Mutter bin ich zwiespältig. Ich glaube nicht, dass der Zirkel insgesamt von überregionaler Kommunikation stark profitiert und sie demzufolge wohl kaum betreibt, verboten wird es aber wohl auch kaum werden. Ich denke, hier würde es wohl am ehesten Foren/Chats/HIdden Pages zu bestimmten Entitäten/Göttern geben, über die sich dann die weltweite Anhängerschaft dieses speziellen Götzen austauscht.

Was den Invictus betrifft, dieser wird schon aus wirtschaftlichen Interessen Boards haben, aber diese werden vermutlich eben eher wirtschaftszentriert sein nach Interessen. Der Rest ist ein komplexes Netzwerk von Vampir zu Vampir, und hierbei wohl öfters linienorientiert ("Ich hab gestern wieder ein Fax von meinem Brutbruder zweiten Grades aus Hamburg bekommen").

Again:

Überregeionale Kommunikation ist nicht die REGEL, sie geschieht aber in ausreichendem Maße, dass sich Neuigkeiten verbreiten können.


AAS
 
Skar schrieb:
Wenn überregional kommuniziert wird, dann bedingt schon die Bundeinstellung mancher Bünde, dass eine Dachorganisation gebildet wird.

Ja und nein.

Das Lancea Sanctum Buch erwähnt mehrere Versuche, einen dunklen Papst zu etablieren, gibt aber auch zu bedenken, dass dieser (oder diese) nicht von allen lokalen Kongregationen anerkannt werden.

Es ist absolut davon auszugehen, dass beispielsweise vermehrt die Mekhet der verschiedenen Bünde sich besonders für das Anlegen und Warten von Informationsaustauschplattformen engagieren, es BLEIBT aber dabei das KEIN Bund eine "Dachorganisation" in dem Sinne hat dass oben jemand sitzt der anderen befehlen könnte was zu tun ist!

Soweit es überregionale Strukturen gibt, sind diese auf Informatonsaustausch beschränkt. Wer mehr Zentralismus in der NWoD sucht, muss sich dann schon an die Architekten des Monolithen wenden ;-) (zu finden im Bloodlines, sehr geniales und krankes Konzept).

Also:

- Ich erfahre von einem Bekannten aus X oder über ein Forum meines Bundes, dass ein Übelobermachtcharakter meine Nachbardomäne gefressen hat.
- Man RÄT mir, mich drauf vorzubereiten, dass ich der nächste sein könnte.
- Da ich meinem goldenen Käfig (der Domäne) nicht entrinnen kann, geh ich auf ein lokales Domänentreffen und schrei Zeter und Mordio.
- Da einzelne andere Vampire auch "sowas gehört haben" rotten wir uns zum Mob zusammen.

Aber es gibt keinen Justikar, keinen General, keinenn Oberbefehlshaber, keinen Richter, keinen Stratego, keinen Archon, KEIN GAR NIX!

AAS
 
Cheshire Cat schrieb:
Glaube ich auch. Aber so wie ich VtR verstanden habe, ist das nicht eine Frage des Könnens, sondern des Wollens. Und laut meinem Verständnis haben die Vampire kein Interesse an Sachen, die ausserhalb ihrer Domäne vorgehen. Ich sehe das in etwa so, wie das klassische "Bauern"-Denken: "Mein Feld ist mein Feld und was ausserhalb passiert ist mir egal."

Exakt!


AAS
 
Mal eine ganz blöde Frage von mir - legt denn ein Mensch, wenn er zum Vampir wird damit automatisch seine natürliche Neugierde ab? Ich meine, praktisch jeder schaut Nachrichten, weil er ja wissen will, was anderswo los ist. Und wenn man ein chronischer Internetsurfer ist, wenn man zum Vampir wird, warum sollte man so etwas eigentlich drastisch ändern? Ich persönlich kann diese "Man guckt eben nicht über den Tellerrand Mentalität" absolut nicht nachvollziehen, insbesondere, da ja ein Vampir ursprünglich doch ein ganz normaler Mensch war, und es geht doch nicht die komplette Persönlichkeit bei der Umwandlung zum Vampir verloren, oder?

Bb, Stayka
 
Cheshire Cat schrieb:
Ergo sind die Traditionen meiner Ansicht nach definitiv nicht die Natur der Vampire.

Doch, sind sie. Denn jede Tradition ist außerhalb des Umstandes, dass sie kognitiv "nur so ne Regel ist, die keiner zwingend weltweit durchsetzen kann", auch mit einem Regelmechanismus unterfüttert, der sie echt ne gute Idee sein lässt (Maskerade) oder sogar echte Überwindung kostet (Erschaffung neuer Kinder).

Natürlich "geschieht sowas" trotzdem.

Die Maskerade ist aber erkennbar für jeden SO eeine gute Idee, dass sich Vampire in der gleichen Domäne und je nach Ausmaß weit darüber hinaus MASSIV bedroht fühlen.

Hier geht es dann wieder um Motivation: Wenn es zum Wiederholungsfall in der Domäne kommt, scheint die Vampirpopulation vor Ort unfähig, mit dem Problem selbst fertig zu werden, und dann kann es mich als Oberkampfmonstervampir TROTZ fehlender Wanderlust sehr gut dazu MOTIVIEREN, in jene Domäne zu gehen und "das abzustellen".

Nicht zuletzt muss auch bedacht werden, dass ein maskeradebrechender Vampir möglicherweise auch von anderen Kräften als den Vampiren kaltgestellt wird. Möglichkeiten, geheime Kulte, okkulte Praktiken, Zirkel verschwörerischer Enntitäten mit Innteresse an Geheimhaltung allen Übernnatürlichen oder guten Verwendungsmöglichkeiten für Vampirblut gibt es in dieser Welt der Dunkelheit jedenfalls genug :)


AAS
 
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