Allgemein Ethik im Videospieljournalismus

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Die Anwälte hinter der Sammelklage der unbezahlten Gawker-Praktikanten planen, #Gamergate zu nutzen um weitere Nebenkläger aufzutreiben

Wenn damit auch nur ein weiterer unbezahlter Praktikant ausfindig gemacht wird und nachträglich noch zu seinem Recht kommt, ist das eine gute Sache.

Will sich von euch jemand ernsthaft mit "solchen Subjekten" wie dem Gawker-Konzern "gemein machen", der seine Praktikanten nicht bezahlt und alle juristischen Register zieht, um das Publikwerden davon zu verhindern und auszubremsen? Solche Ausnutzungspraktiken gegen kleine Praktikanten regen mich mehr auf, als es jeder Breitbartartikel könnte, und das sind Sachen über die man hier eher mal sprechen sollte als über Literally Wus.

Ist das so? Ich kenne mich mit den Praktikantenpraktiken (cooles Wort, oder) in US-amerikanischen Medienkonzernen nicht gut genug aus, um mir ein Urteil über die Unüblichkeit oder die Unangemessenheit des Vorgehens zu erlauben. Klar finde ich es uncool, wenn Praktikanten nicht bezahlt werden. Aber ist das in diesem Zusammenhang von Belang? Für mich riecht das wieder nach der nächsten Nebelkerze. Das klingt für mich alles so wahnsinnig PEGIDA-like. Da werden irgendwelche populistischen Forderungen erhoben und plakativ angeprangert. "Für klare Regeln in der Einwanderung!" Okay. "Für Wirtschaftswachstum!". Gerne. "Gegen Asylmissbrauch!" Gibts das? Nicht schön. "Gegen Ausbeutung von Medienpraktikanten!" Logo.

Zahlt dieser Beitrag nun auf Ethik im Spielejournalismus ein? Unterscheidet sich der amerikanische Spielejournalismus in diesem Bereich überhaupt von europäischem Spielejournalismus oder von anderen amerikanischen Journalismussparten? Keine Ahnung. Ehrlich. Gegen Ausbeutung bin ich aber natürlich auch. Gnah. China. Sack Reis. Wenn es das ist, wofür GamerGate sich so stark engagiert: wunderbar. Für mich klingt das zwar nach einem Ablenkungsmanöver, aber vielleicht bin ich nur ein skeptischer, alter Mann ohne echte Visionen.

@ Atreju @Halloween Jack: Wo seht ihr zwei Seiten? Ich sehe da eigentlich nur GamerGate. Das ist die eine und eine einzige Seite, die ich wahrnehme und um deren angeblich zentrale Forderungen kreist sogar nicht einmal eine echte Kontroverse. Gibt es wirklich ein Ethikproblem im Spielejournalismus? Keine Ahnung. Falls dem so ist, sollte sich da jemand drum kümmern. Wenn die Bewegung, die das angeht, GamerGate heißt: go for it! Wenn auf dem Weg dahin aber diverse Leute mit haufenweise ernstzunehmenden Mord- und Vergewaltigungsdrohungen konfrontiert werden, dann läuft da wirklich etwas schief. Und wenn diese Drohungen zudem insbesondere Feministinnen treffen, dann läuft auch noch etwas in einer ganz bestimmten Richtung schief. Ich will und kann wie gesagt gar nicht ausschließen, dass es Ethikprobleme im Spielejournalismus gibt. Das interessiert mich sogar nicht so richtig und insofern stehe ich dem angeblichen Kernanliegen von GamerGate maximal indifferent gegenüber. Aber die Form der Vermittlung geht gar nicht und das sollte man durchaus thematisieren. Existieren dadurch "zwei Seiten"? Kaum.

Das Kernproblem ist letztendlich doch einfach: wenn eine Bewegung ihr vorgebliches Kernanliegen auf eine so problematische Weise kommuniziert, dass die eigentlichen Forderungen durch die Form der Vermittlung komprommiert werden, dann tritt das Kernanliegen erst einmal in den Hintergrund. Das ist schade, aber ebenso nachvollziehbar wie wichtig.
 
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@Wellentänzer
Wenn Praktikanten für ihre Arbeit nicht bezahlt werden, dann gibt es keine Frage nach politischen Seiten, nach politischen Verortungen und auch keine rhetorischen Fragen danach, ob das so branchenüblich ist. Es ist schlichtweg illegales und ethisch inakzeptables Handeln. Auf der einen Seite steht Darth Vader, auf der anderen Han Solo. Punkt.

Jeder einzelne der kleinen Praktikanten, der keinen großen Artikel in Newsweek oder auf Bustle veröffentlichen kann und nicht jeden Monat einen vierstelligen Betrag per Patreon überwiesen bekommt, hätte öffentliche Rückendeckung sehr viel dringender nötig als alle Literally Wus zusammen.
 
Zu diesen ethnischen - pardon, ethischen Säuberungen, zuletzt bei The Escapist (den ich zumindest früher öfters+gern gelesen habe) - welche Agenda wurde denn von den entfernten Personen gepusht? Und wer gehörte außer MovieBob noch zu den Pushern? Vermutlich Jim Sterling, oder? Sonst noch jemand?
 
@WellentänzerWenn Praktikanten für ihre Arbeit nicht bezahlt werden, dann gibt es keine Frage nach politischen Seiten, nach politischen Verortungen und auch keine rhetorischen Fragen danach, ob das so branchenüblich ist. Es ist schlichtweg illegales und ethisch inakzeptables Handeln. Auf der einen Seite steht Darth Vader, auf der anderen Han Solo. Punkt.

Jeder einzelne der kleinen Praktikanten, der keinen großen Artikel in Newsweek oder auf Bustle veröffentlichen kann und nicht jeden Monat einen vierstelligen Betrag per Patreon überwiesen bekommt, hätte öffentliche Rückendeckung sehr viel dringender nötig als alle Literally Wus zusammen.

Und das ist das Problem. Der erste Absatz ist eine politische Forderung, der man zustimmen kann oder auch nicht. Die Verquickung mit dem zweiten Absatz, der persönlichen Diffamierung von Feministinnen, macht die Kommunikation des Anliegens aber so problematisch. Kapischko? Eine saubere Diskussion würde die beiden Anliegen trennen. Sonst stinkt das. So schwierig ist das doch eigentlich nicht oder?
 
Zu diesen ethnischen - pardon, ethischen Säuberungen, zuletzt bei The Escapist (den ich zumindest früher öfters+gern gelesen habe) - welche Agenda wurde denn von den entfernten Personen gepusht? Und wer gehörte außer MovieBob noch zu den Pushern? Vermutlich Jim Sterling, oder? Sonst noch jemand?
Moviebob und Jim Sterling waren beim Agendapushing involviert.

Greg Tito war Mitglied von GameJournoPros, der geheimen Mailingliste der Gamingjournalisten, und hat sich zudem bei der Kundenbeschimpfung hervorgetan.

In Verbindung mit den neuen Ethikrichtlinien ist The Escapist damit zur Speerspitze der Ethikreformen unter den etablierten und beschuldigten Gamingmedien geworden und hat es auf die Weißliste der unterstützenswerten Seiten geschafft.
Was den Rest angeht, warten wir ab. Wir Verbraucher haben einen langen Atem und mittlerweile viele ethische Alternativen. Ob Gawker und viele andere nachweislich unethische Seiten den auch haben und so wählerisch in Bezug auf ihre Kunden sein können...? :)
 
Damit hast du noch nicht meine Frage beantwortet, welche finstere Agenda von diesen Leuten mutmaßlich gepusht wurde.
Das GG-Wikie liest sich in der Hinsicht für mich ziemlich diffus, ich vermute aber, diese radikalen Kreuzritter wollen Sex, Gewalt und alles, was sonst noch Gamern Freude macht, aus dem Bewusstsein zensieren? Etwas in der Art?
 
Die Agenda ist also, GG anzugreifen? Damit man weiter ungestört unethischen Journalismus betreiben kann?
 
Im Falle von Sterling ist die Agenda, unliebsame Stimmen, die nach Ethikreformen rufen, zu unterdrücken und zu zensieren.

Moviebob lief in dem Punkt eher unter ferner liefen, aber: Good riddance.
 
A wild Mark Kern appears - und stellt sich hinter das Anliegen von #Gamergate:

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Für unsere Zuschauer daheim nur die Highlights seiner Vita: Er war der Teamleiter hinter World of Warcraft und der Produzent von Diablo II und StarCraft, neben vielen anderen Titeln.
Wichtiges Update: Mark Kern hat eine Petition gestartet, in der er Kotaku und Polygon dazu aufruft ihre Schmierkampagne gegen Gamer einzustellen: https://www.change.org/p/kotaku-polygon-lead-the-way-in-healing-the-rift-in-video-games

Schiebt schon mal euer Popcorn in die Mikrowelle, das wird interessant :banane:
 
The Escapist heuert mit Lizzy F. höherwertigen Ersatz für Moviebob an

Eine Frau fasst Fuß im Videospieljournalismus, indem sie eine Lücke besetzt die vorher ein Mann hatte - und GG bejubelt diesen Schritt?

Mann, GG ist wirklich die inkompetenteste Bewegung von Misogynerds, um Frauen zu belästigen, zu bedrohen und aus dem Hobby zu verdrängen, die ich je gesehen habe. Die SJWs, die dem Escapist jetzt drohen ihn zu boykottieren weil da jetzt eine Frau schreibt, machen einen viel besseren Frauenhasserjob als wir. (Und es ist ohnehin nutzlos, weil Alexander Macris schon riecht wo der Braten herkommt.)
 
Kunststück. Ist ja auch die einzige.
Sie bekommen gerade eben schwere Konkurrenz von aGGros, die sich darüber beschweren dass eine Frau, die mal zwei Wörter gesagt hat die ihnen nicht passen, einen Job übernimmt den vorher ein Mann hatte, und sie abzusägen versuchen noch bevor sie auch nur einen Artikel geschrieben hat.

Ist halt eben die zu erwartende Kneejerk-Reaktion von frauenfeindlichen Sexisten, die unbegründete Angst haben dass jemand wie Liz F. in ihr Dudebro-Baumhaus eindringen und Moviebobs Batmanposter durch Sailormoonposter ersetzen könnte.
 
The Escapist nimmt Liana Kerzner die nächste Frau ins Programm auf

Wie war das nochmal mit dem Gerücht, dass Frauen von #Gamergate aus dem Hobby gezielt geekelt werden? Irgendwie sehe ich in der Escapist-Belegschaft MEHR Diversität, seit Archon den lila Kool-Aid in den Ausguss geschüttet und lieber mal seine Kunden ernstgenommen und auf sie gehört hat, anstatt sie für tot zu erklären (wie es bei gewissen anderen Seiten immer noch Usus ist).

Wenn das das Gesicht der Zukunft des Gamingjournalismus ist, dann freue ich mich jetzt schon :)
 
International Business Times berichtet: Jace Connors (der Typ, der Brianna Wu angekündigt hat sie im Namen von #GG im Assassins-Creed-Stil umzubringen) und seine Drohvideos sind in Wahrheit ein Hoax des Komikers Jan Rankowski.

Was ich mich da frage: Wenn die Person gar nicht existiert, wie kam dann das auf Twitter ausgestellte Annäherungsverbot zustande (das auch in Matiokis Link genannt wird)? Darauf steht unter B1, dass es direkt der davon eingeschränkten Person zugestellt werden muss damit es in Kraft tritt. Da hätte eigentlich schon vor Wochen jemand feststellen müssen, dass entweder a.) die Person gar nicht existiert oder b.) die Person eine ganze andere ist (wodurch der wahre Hintergrund zum Vorschein gekommen wäre)?

Fest steht auf jeden Fall, dass die Geschichte immer seltsamere Blüten treibt.
 
Samma Skyrock, vielleicht kam der Hoax ja schon bei der Zustellung raus? Dass die Gerichte, Wu und der Witzbold selber das nicht im Internet breit treten find ich nicht verwunderlich. Und dass das Internet erst drei Wochen später davon erfährt jetzt auch nicht so.

Und warum geht's hier plötzlich nicht mehr um Ethik im Videospielejournalismus sondern um Brianna Wu?
 
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