Down in the Valley

G

Gelöschtes Mitglied 3337

Guest
Hoi!

Hat den Film sonst noch wer gesehen?
Wenn ja, wie fandet ihr ihn?

Ich fands sehr stimmig präsentiert und bin ja sowieso ein Edward Norton Fan...
Man müsste mal irgendwas spielen im "valley"...
Aber auch der Soundtrack hat mir unglaublich gut gefallen.
Hat den zufällig irgendwer und kann mir sagen wie ich an ihn drankommen kann?

Für alle die den Film noch nich kennen: Klare Empfehlung, gibts auf DVD...

Down in the Valley

Liebe Grüße,

Husk
 
AW: Down in the Valley

Ich hab den gesehen und ich fand, wenn Edward Norton nicht mitgespielt hätte, der großartig wie gewohnt, seinen part spielt, hätte ich nach fünf Minuten was besseres zu tun gehabt.

ich fand den Film entsetzlich langatmig, langweilig, pseudoambitioniert und habe nicht so ganz verstanden, warum herr Norton den Co-Produziert hat. Ohne die Mitwirkung von Norton wäre das Buch in irgendeiner Ablage vergammelt und nie auf Irgendein besichtigbares Trägermedium verbracht worden, was IMO keinen wirklichen verlust dargestellt hätte.

ich hatte mich gewundert, warum keine Theaterrelease für D angesetzt war und der Film nur auf DVD erhältlich... nach Ansicht des Werkes wundert es mich dann nicht mehr: einfach zu mau, das teil. das langt trotz Norton (den ich im übrigen vom Fleck weg heiraten würde, weil ich ihn schon seit Primal Fear vergöttere) nicht für die leinwand und gibt auch im TV einen eher mäßigen Autorenfilm ab. leider....
 
AW: Down in the Valley

Das ist lustig... für mich war der Film das genaue Gegenteil.
Ich fand ihn weder pseudoambitioniert noch langweilig. Ganz im Gegenteil, ich hab mich sehr gefreut einen "modernen Western" zu sehen der auf manche Genrespezifika eingeht und andere ignoriert.
Der einsame Held (wenn gleich auch Antiheld), der Streit um eine Frau (in diesem Fall die Tochter), der Showdown at High Noon (wenn auch nicht auf der Hauptstraße)...
Dazu war der Film für mich nicht als Kunstprodukt gehalten, keine Handkameraführung, schwarz-weiß als Stilmittel oder gleichgeschlechtliche Liebesszenen die aus einem vielleicht "pseudoambitionierten" Film ein "Kunstwerk" machen sollten... Er hat mich stattdessen sehr unterhalten.

Gerade weil er so langsam aufbaut, weil das psychotische erst langsam herauskommt und quasi spielerisch vermittelt, dem Zuschauer mit einem ersten Schmunzeln nähergebracht wird, finde ich unglaublich gut umgesetzt... Mich wundert es irgendwie überhaupt nicht, dass Norton da Co-produziert hat. Das einzige was mich wundert, ist, dass der Soundtrack wider meinen Hoffnungen tatsächlich nie auf CD gepresst wurde... :(

Aber gut, andere Leute, andere Filmgeschmäcker...
 
AW: Down in the Valley

Hmmm... also mein Freund und ich sind fast nie einer meinung was Filme angeht oder sagen wir seltenst... bei dem Film waren wir beide grotten enttäuscht, weil wir uns auch beide viel mehr versprochen hatten ...

Also z.B. den Bezug zu klassischem Western hat der Film für mich ziemlich platt durch diese blöde Fiilmszene hergestellt und dann auch noch im Neubaugebiet weitergesponnen bzw. beendet (let's go West!)...

Die Helden im Western schießen nicht auf ihre Mädchen, nicht mal aus Versehen und schon gar nicht mit Absicht. Un dfliegen auch nicht aus Synagogen, noch bestehlen sie ihre jüdischen Papis... :)


Nun denn ... ich hatte mir, auch wegen der cast im Allgemeinen echt mehr versprochen. Gut gespielt haben die alle aber das Ding ist für mich nicht stimmig und auch nicht gut erzählt...

aber schön, dass es dir gefallen hat und du bist sicher, das lag nicht am umwerfenden Charme der äußerst attraktiven und sehr guten blutjungen Schauspielerin, deren namen mir gerade entfallen ist ;)?
 
AW: Down in the Valley

Hmmm... also mein Freund und ich sind fast nie einer meinung was Filme angeht oder sagen wir seltenst... bei dem Film waren wir beide grotten enttäuscht, weil wir uns auch beide viel mehr versprochen hatten ...

Das ist ja lustig. Meine Freundin und ich sind auch echt so gut wie nie einer Meinung was Filme angeht, aber bei diesem waren wir beide hellauf begeistert!

Also z.B. den Bezug zu klassischem Western hat der Film für mich ziemlich platt durch diese blöde Fiilmszene hergestellt und dann auch noch im Neubaugebiet weitergesponnen bzw. beendet (let's go West!)...

Das der Bezug zum Western offensichtlich war ist klar, sollte ja auch so sein und wenn der Bezug versteckt gewesen wäre, dann wäre er auch kein "moderner Western" gewesen, sondern eben nur ein Film mit versteckten Ähnlichkeiten zu einem Western. Wenn ich irgendwo versuche ein Genre zu verändern oder anzupassen, dann muss ich ja auch gewisse Wiedererkennungswerte stehen lassen, damit man sofort eindeutige Bezüge herstellen kann und weiß was das eigentlich soll...

Und die Filmszene fand ich eigentlich ganz interessant, weil ich im ersten Moment echt nicht mehr verstanden hab was jetzt abgeht und mich das irgendwo auch mitgenommen hat in den verdrehten Verstand von diesem Antihelden. Irgendwo geistig lebt er halt im Wilden Westen... das hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Besser zumindest als die Anspielung mit dem Donut und dem Teigstück im Diner, bei der man irgendwie zuerst auf nen sexuellen Bezug schließt.

Die Helden im Western schießen nicht auf ihre Mädchen, nicht mal aus Versehen und schon gar nicht mit Absicht. Un dfliegen auch nicht aus Synagogen, noch bestehlen sie ihre jüdischen Papis... :)

War ja auch kein Held, sondern ein Antiheld. Gerade das hat mir ja auch gefallen, weils eben nicht einfach nur ein Western war in dem Autos rumgefahren sind, sondern weils subtil psychotisch war zuzuschauen, wie die scheinbar heile Welt von Harlan sich immer schneller dem Abgrund entgegenbohrt.


Aber schön, dass es dir gefallen hat und du bist sicher, das lag nicht am umwerfenden Charme der äußerst attraktiven und sehr guten blutjungen Schauspielerin, deren namen mir gerade entfallen ist ;)?

Nö, eigentlich nich. Also so ganz mein Typ ist sie nicht und die nicht durch unterschiedliche Kameraeinstellungen oder Nachbearbeitung im Schnitt in die Länge gezogene, halbminütige Sexszene hat mich... wie soll ich sagen... nicht neidisch hinterlassen? ;)

Was mir auch gefallen hat, war die Tatsache, dass diese Story mit so wenigen Schauspielern erzählt wird. Die vier Figuren stehen drastisch im Vordergund und alle anderen Personen bleiben irgendwie gesichtslos, kaum ein Gefühl wird für die hervorgerufen... das passt meinem empfinden nach zu dem minimalistischen Erzählstil.
 
AW: Down in the Valley

Das ist ja lustig. Meine Freundin und ich sind auch echt so gut wie nie einer Meinung was Filme angeht, aber bei diesem waren wir beide hellauf begeistert!

*lach*
da kannst mal sehen ... ;)

Das der Bezug zum Western offensichtlich war ist klar, sollte ja auch so sein und wenn der Bezug versteckt gewesen wäre, dann wäre er auch kein "moderner Western" gewesen, sondern eben nur ein Film mit versteckten Ähnlichkeiten zu einem Western.

Ja, aber... genau das meine ich ja, der Bezug wurde total platt zum Ende hin aufgebauscht und zuvor geflissentlich übergangen (für mein Verständnis).
was hatten wir?
Der Fremde, der in die namenlose Stadt reitet. Der Sherif, der seine Frau (warscheinlich an namenlose Harlunken verloren hat) mit seinen zwei Kindern. Die Landlady, die dem Fremden ein Zimmer im Saloon vermietet....

so wie das erzählt war, hatte ich erst beim Showdown im Filmset den Erleuchtungsmoment mit "achso! ein Western solls sein", weil er es für meine Begriffe zuvor nicht transportiert hat.
Ich schaue aber Filme grundsätzlich ohne vorher Kritiken, Zusammenfassungen oder Rezensionen zu lesen (sofern ich dran vorbei komme). Hätte ich das alles, was du im Film gesehen hast, vorher geschnallt, würde ich dir evtl. sogar zustimmen, weil ich den Film komplett anderes betrachtet hätte.
Ich finde übrigens deine Sichtweise sehr interessant...


Wenn ich irgendwo versuche ein Genre zu verändern oder anzupassen, dann muss ich ja auch gewisse Wiedererkennungswerte stehen lassen, damit man sofort eindeutige Bezüge herstellen kann und weiß was das eigentlich soll...

Eben! :) Und das hat er IMO verpeilt. Aber anscheinend hat es bei dir funktioniert... *grübel* Ich überlege gerade, was mich so abgenervt hat, dass ich "abgeschaltet" habe und nicht mehr gescheiht zugeschaut... hmmm....


Und die Filmszene fand ich eigentlich ganz interessant, weil ich im ersten Moment echt nicht mehr verstanden hab was jetzt abgeht und mich das irgendwo auch mitgenommen hat in den verdrehten Verstand von diesem Antihelden. Irgendwo geistig lebt er halt im Wilden Westen... das hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Besser zumindest als die Anspielung mit dem Donut und dem Teigstück im Diner, bei der man irgendwie zuerst auf nen sexuellen Bezug schließt.

Jup! (sexueller bezug) ich hab mich an der Stelle nur noch gefragt: geht's noch? :) was wird das denn jetzt. Soweit weiter gedacht, wie du, habe ich nicht mehr (siehe oben schon abgeschaltet)
Sehr interessant, deine Eindrücke jetzt so im Nachhinein mit meinen zu vergleichen. Danke dir für die ausführliche Schilderung.



War ja auch kein Held, sondern ein Antiheld. Gerade das hat mir ja auch gefallen, weils eben nicht einfach nur ein Western war in dem Autos rumgefahren sind, sondern weils subtil psychotisch war zuzuschauen, wie die scheinbar heile Welt von Harlan sich immer schneller dem Abgrund entgegenbohrt.

:) das war von Anfang an IM Abgrund, schon als er sich auf die Kleine einlässt, war klar, da stimmt was nicht.

Mir war zuviel bewusst hinkonstruiertes drin, um den Western zu verdeutlichen, Briefeschreiben, jüdische Synagogen "berauben", Pferdedieb etc. das war over the Top gipfelnd im Filmset... und show down im Neubaugebiet....


Nö, eigentlich nich. Also so ganz mein Typ ist sie nicht und die nicht durch unterschiedliche Kameraeinstellungen oder Nachbearbeitung im Schnitt in die Länge gezogene, halbminütige Sexszene hat mich... wie soll ich sagen... nicht neidisch hinterlassen? ;)

*lach*
Hätte ja sein können :) nachdem wir das ausgeschlossen haben, muss es am Film liegen ;)

Was mir auch gefallen hat, war die Tatsache, dass diese Story mit so wenigen Schauspielern erzählt wird. Die vier Figuren stehen drastisch im Vordergund und alle anderen Personen bleiben irgendwie gesichtslos, kaum ein Gefühl wird für die hervorgerufen... das passt meinem empfinden nach zu dem minimalistischen Erzählstil.

naja... wenn ich western auf die fahne schreibe, dann muss wenigstens das drin sein :) ich finde das höchst spannend, deine gedanken zu dem Film lesen zu dürfen.

Einen schönen Ostermontag wünschend
Nini
 
AW: Down in the Valley

Der Fremde, der in die namenlose Stadt reitet. Der Sherif, der seine Frau (warscheinlich an namenlose Harlunken verloren hat) mit seinen zwei Kindern. Die Landlady, die dem Fremden ein Zimmer im Saloon vermietet....

Hehe.. das is cool. Den Erleuchtungsmoment hatte ich, als Harlan das erste Mal "Howdy" sagt. Und naja... eigentlich ist das alles dargestellt.
- Harlan, der gleich in den ersten zwei Minuten sagt, dass er noch nicht lange in der Stadt ist und von außerhalb kommen würde.
- Der Sheriff, der selbst ein Raubtier ist (wenn man mal das Gespräch mit seinem Sohn über "Mumm" in Betracht zieht), aber durch seine Funktion in der Stadt in einen ähnlichen Kontrast wie der Protagonist gestellt wird (da für mich nicht unbedingt klar ist, wer in diesem Film der Held sein soll. Der sympathische Cowboy, der nicht zwischen recht und unrecht unterscheiden kann, oder der cholerische Sheriff, der auf die falsche Art das Richtige tut?!)
- Die Landlady, die den Fremden aus seinem Zimmer im Saloon rauswirft (statt das sie ihm eines vermietet...).
- Der Pferdediebstahl der zuerst sehr romantisch und auch irgendwie originell wirkt und dann die ersten offensichtlichen Spuren für Harlans Abgründe offenbart (zumindest für mich).
- dem Streit um die Frau (in diesem Fall halt mal die Tochter Tobe).
- "Diese Stadt ist zu klein für uns zwei" (oder so ähnlich. Jedenfalls ging mir das durch den Kopf als der Sheriff Harlan die Pistolenmündung gegen die Stirn drückt).
- Das tobende Pferd im Stall, dass ob der Spannung langsam durchdreht (gut, die Hintergrundmusik und vor allem die Pistolenschüsse haben ihren Teil dazu beigetragen. ;) )
- Der Showdown im Neubaugebiet...

Für mich war das irgendwie ganz eindeutig ein "moderner Western" mit einigen (und für mich geschickt gemachten) Kniffen, wie dem undeutlichmachen von Protagonist und Antagonist, dem für mich deutlichen Abwärtstrend (ich hab mir um ehrlich zu sein keinen Gedanken darüber gemacht, das Harlan was mit Tobe anfängt), die generelle Tatsache, dass nicht alles so ist, wie es scheint:
Der Sheriff ist zwar kontrollsüchtig, hat aber trotz der falschen Herangehensweise nichts böses vor.
Harlan ist zwar überaus höflich und liebenswert, hat aber den totalen Sprung in der Schüssel und weiß noch viel weniger als alle anderen wo er eigentlich im Leben steht.
Der ängstliche Junge, der mit Licht in der Nacht schlafen muss, aber am Ende genug Mut hat sich seinem Vater entgegen zu stellen.
Und schlussendlich Tobe, die glaubt Harlan zu lieben, ihr eigenes Leben aber noch nicht richtig hinbekommt und auch nicht weiß wie sie damit umgehen soll.


Ich schaue aber Filme grundsätzlich ohne vorher Kritiken, Zusammenfassungen oder Rezensionen zu lesen (sofern ich dran vorbei komme). Hätte ich das alles, was du im Film gesehen hast, vorher geschnallt, würde ich dir evtl. sogar zustimmen, weil ich den Film komplett anderes betrachtet hätte.
Ich finde übrigens deine Sichtweise sehr interessant...

Ich schau Filme normalerweise auch an, ehe ich was darüber lese. Auch diesen hier. Aber wenn mir dann der Film irgendwie gefallen hat (und ich sag ja nicht, dass es nicht auch zu großen Teilen an Edward Nortons Performance lag, denn ich mag ihn auch wirklich sehr), dann lese ich meistens hinterher ein wenig drüber und schau mir zumidest die Extras an.

Zum Beispiel wird in einem der Extra-szenen gezeigt, wie der Junge von der Autobahnbrücke ganz am Anfang ein Metalding runterschmeißt, weiß grad nicht mehr ob Schraubenschlüssel oder so... und dadurch einen Unfall verursacht. Das hat man zwar rausgeschnitten, aber die Szene danach in der Tobe mit ihrer Freundin telefoniert, hat man beibehalten. Da erzählt sie nämlich von dem Metalding und ihrem Bruder, was man aber so nicht mehr versteht, wenn man die Extra-Szene nicht kennt.
- Macht für mich das ganze offener, weniger ein Gesamtkomplex in der keine Info preisgegeben wird, die vor der Handlung oder in irgend einer Weise für die Handlung unwichtig, vorkommt...
- Stellt das ganze irgendwie dynamischer dar, gerade das weglassen, weil es so den Anschein hat, als könnte all das eigentlich überall im Valley passieren und jede Familie treffen. Ganz besonders jede Alleinerziehende-Familie (von der es ja inzwischen reichlich gibt).


Jup! (sexueller bezug) ich hab mich an der Stelle nur noch gefragt: geht's noch? :) was wird das denn jetzt. Soweit weiter gedacht, wie du, habe ich nicht mehr (siehe oben schon abgeschaltet)
Sehr interessant, deine Eindrücke jetzt so im Nachhinein mit meinen zu vergleichen. Danke dir für die ausführliche Schilderung.

Is auch relativ unklar was genau das mit dem Donut und dem Teigstück bedeuten sollte. Einerseits spiegelt es den doch sehr kaputten Verstand von Harlan wieder, andererseits ist es auch symbolisch glaube ich für seine Rolle in der Geschichte, in der Gesellschaft, im "kreisrunden" San Fernando Valley. Er ist das Teigstück und er passt nicht hinein. Egal wie sehr er es versucht, er passt nicht, und er gibt sich weiter Mühe und erzwingt es und dann geht alles kaputt. Zumindest ist das so wie ich es sehe...


so wie das erzählt war, hatte ich erst beim Showdown im Filmset den Erleuchtungsmoment mit "achso! ein Western solls sein", weil er es für meine Begriffe zuvor nicht transportiert hat.

Mir war zuviel bewusst hinkonstruiertes drin, um den Western zu verdeutlichen, Briefeschreiben, jüdische Synagogen "berauben", Pferdedieb etc. das war over the Top gipfelnd im Filmset... und show down im Neubaugebiet....

naja... wenn ich western auf die fahne schreibe, dann muss wenigstens das drin sein.

Versteh ich nicht... widerspricht sich das nicht irgendwie?

Auch Dir einen schönen Ostermontag! :)
Liebe Grüße,

Husk
 
AW: Down in the Valley

Hehe.. das is cool. Den Erleuchtungsmoment hatte ich, als Harlan das erste Mal "Howdy" sagt. Und naja... eigentlich ist das alles dargestellt.
- Harlan, der gleich in den ersten zwei Minuten sagt, dass er noch nicht lange in der Stadt ist und von außerhalb kommen würde.
- Der Sheriff, der selbst ein Raubtier ist (wenn man mal das Gespräch mit seinem Sohn über "Mumm" in Betracht zieht), aber durch seine Funktion in der Stadt in einen ähnlichen Kontrast wie der Protagonist gestellt wird (da für mich nicht unbedingt klar ist, wer in diesem Film der Held sein soll. Der sympathische Cowboy, der nicht zwischen recht und unrecht unterscheiden kann, oder der cholerische Sheriff, der auf die falsche Art das Richtige tut?!)
- Die Landlady, die den Fremden aus seinem Zimmer im Saloon rauswirft (statt das sie ihm eines vermietet...).
- Der Pferdediebstahl der zuerst sehr romantisch und auch irgendwie originell wirkt und dann die ersten offensichtlichen Spuren für Harlans Abgründe offenbart (zumindest für mich).
- dem Streit um die Frau (in diesem Fall halt mal die Tochter Tobe).
- "Diese Stadt ist zu klein für uns zwei" (oder so ähnlich. Jedenfalls ging mir das durch den Kopf als der Sheriff Harlan die Pistolenmündung gegen die Stirn drückt).
- Das tobende Pferd im Stall, dass ob der Spannung langsam durchdreht (gut, die Hintergrundmusik und vor allem die Pistolenschüsse haben ihren Teil dazu beigetragen. ;) )
- Der Showdown im Neubaugebiet...

Juhu.. Filmanalyse beim Sonntagsbraten...
danke! da sind einige Szenen drin, die ich verdrängt habe. So gesehen hast du absolut Recht, das wird in der Tat stimmig.
Ich frage mich, wieso es mich so gelangweilt hat, dass ich das übersehen bzw. nicht wahrgenommen habe?

ich weiß! Weil es erst im nachhinein deutlich wird und bis zum "Nachhinein" bin ich nicht mehr gekommen, weil ich geistig nicht dabei geblieben bin, hat mich an keiner Stelle so gecatched, dass ich mich hätte involvieren lassen.

Für mich war das irgendwie ganz eindeutig ein "moderner Western" mit einigen (und für mich geschickt gemachten) Kniffen, wie dem undeutlichmachen von Protagonist und Antagonist, dem für mich deutlichen Abwärtstrend (ich hab mir um ehrlich zu sein keinen Gedanken darüber gemacht, das Harlan was mit Tobe anfängt), die generelle Tatsache, dass nicht alles so ist, wie es scheint:
Der Sheriff ist zwar kontrollsüchtig, hat aber trotz der falschen Herangehensweise nichts böses vor.
Harlan ist zwar überaus höflich und liebenswert, hat aber den totalen Sprung in der Schüssel und weiß noch viel weniger als alle anderen wo er eigentlich im Leben steht.

Mir fehlte die identifikatonsmöglichkeit, der bezug, den sogar Herr Eastwood im absoluten Anti-Helden-Western-Drama (erbarmungslos) hervorragend und absolut unschlagbar herstellt. Deshalb sind die von dir aufgeführten Details spurlos an mir vorüber gehuscht, wie der ganze Film.

Der ängstliche Junge, der mit Licht in der Nacht schlafen muss, aber am Ende genug Mut hat sich seinem Vater entgegen zu stellen.
Und schlussendlich Tobe, die glaubt Harlan zu lieben, ihr eigenes Leben aber noch nicht richtig hinbekommt und auch nicht weiß wie sie damit umgehen soll.

siehe oben, ist an mir vorübergegangen - mehr oder weniger, weil es mich nicht berührt hat.




Ich schau Filme normalerweise auch an, ehe ich was darüber lese. Auch diesen hier. Aber wenn mir dann der Film irgendwie gefallen hat (und ich sag ja nicht, dass es nicht auch zu großen Teilen an Edward Nortons Performance lag, denn ich mag ihn auch wirklich sehr), dann lese ich meistens hinterher ein wenig drüber und schau mir zumidest die Extras an.

Zum Beispiel wird in einem der Extra-szenen gezeigt, wie der Junge von der Autobahnbrücke ganz am Anfang ein Metalding runterschmeißt, weiß grad nicht mehr ob Schraubenschlüssel oder so... und dadurch einen Unfall verursacht. Das hat man zwar rausgeschnitten, aber die Szene danach in der Tobe mit ihrer Freundin telefoniert, hat man beibehalten. Da erzählt sie nämlich von dem Metalding und ihrem Bruder, was man aber so nicht mehr versteht, wenn man die Extra-Szene nicht kennt.
- Macht für mich das ganze offener, weniger ein Gesamtkomplex in der keine Info preisgegeben wird, die vor der Handlung oder in irgend einer Weise für die Handlung unwichtig, vorkommt...
- Stellt das ganze irgendwie dynamischer dar, gerade das weglassen, weil es so den Anschein hat, als könnte all das eigentlich überall im Valley passieren und jede Familie treffen. Ganz besonders jede Alleinerziehende-Familie (von der es ja inzwischen reichlich gibt).

Hmmm.. also die Szene hätte es für mich weder gerettet noch besser, noch schlechter gemacht. Ist durchaus verzichtbar...
Den allgemein bezug krieg ich auch nicht hin, weil harlan einfach zu durch ist.. Tobe schon wegen dem namen was Besonderes und jetzt komme ich wieder mit meinem: zu hinkonstruiert. Und für mich eben nicht stimmig...



Is auch relativ unklar was genau das mit dem Donut und dem Teigstück bedeuten sollte. Einerseits spiegelt es den doch sehr kaputten Verstand von Harlan wieder, andererseits ist es auch symbolisch glaube ich für seine Rolle in der Geschichte, in der Gesellschaft, im "kreisrunden" San Fernando Valley. Er ist das Teigstück und er passt nicht hinein. Egal wie sehr er es versucht, er passt nicht, und er gibt sich weiter Mühe und erzwingt es und dann geht alles kaputt. Zumindest ist das so wie ich es sehe...

Danke, das verstehe ich und das macht Sinn... ich habs nicht geschnallt :)









Versteh ich nicht... widerspricht sich das nicht irgendwie?

Auch Dir einen schönen Ostermontag! :)
Liebe Grüße,

Husk

ja, aber weil ich mich unklar ausgedrückt habe.
ich schlüssle das noch auf, hab allerdings jetzt gerade nicht mehr genug Zeit...

Fortsetzung folgt... :)

Finde das sehr interessant gerade... danke dir, für deine bemühungen :)
 
AW: Down in the Valley

Juhu.. Filmanalyse beim Sonntagsbraten...

Mjam, das war grad lecker... Gleich verschwind ich auf die Terrasse in die Sonne...

Mir fehlte die identifikatonsmöglichkeit, der bezug, den sogar Herr Eastwood im absoluten Anti-Helden-Western-Drama (erbarmungslos) hervorragend und absolut unschlagbar herstellt. Deshalb sind die von dir aufgeführten Details spurlos an mir vorüber gehuscht, wie der ganze Film.

Stimmt. Identifikationsmöglichkeit gabs eigentlich so gut wie gar keine. Muss aber sagen das ist für mich nicht sooo tragisch, ich schau auch ganz gern Filme in denen ich mich nicht mit einer der Figuren identifizieren kann. Das ist aber wohl auch berufsbedingt vorgegeben bei mir...

ja, aber weil ich mich unklar ausgedrückt habe.
ich schlüssle das noch auf, hab allerdings jetzt gerade nicht mehr genug Zeit...

Fortsetzung folgt... :)

Na da bin ich ja noch gespannt drauf! ;)

Finde das sehr interessant gerade... danke dir, für deine bemühungen :)

Ganz im Gegenteil. Ich hab Dir zu danken für deine Mühe die du noch in nen Film steckst den du als nicht sehenswert abgetan hattest. Die meisten Threads über Filme die ich nicht sehenswert fand überspring ich einfach ohne sie auch nur anzuclicken geschweige denn durchzulesen oder zu verfolgen. Macht Spaß so ne Filmanalyse...
Heut Abend kommt "Brick" dran... mal schauen was sich daraus so ergibt.. ;)

Husk,
der sich jetzt mit nem Chuck Palahniuk Buch in die Sonne haut...
 
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