Kinder des Lotos/Kindred of the East dharma teufelstiger

Doomguard

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was denkt ihr über das dharma der teufelstiger. ich hab mir vor kurzem das dharmabuch reingezogen und kann dem dharma inzwischen mehr symphatie abgewinnen.

zum verständnis:

das dharma der teufelstiger ist eines der 5 dharmen der kuei-jin, die dem himmel dienen wollen und zumindest im grundsatz gegen die yama-könige und deren diener vorgehen.

die teufelstiger benutzen dazu aber ebenfalls viel damönischen kräfte und streben selber dannach, mehr oder weniger zu einem dämon zu werden, frei dach dem motto, dass man feuer am besten mit feuer bekämpft. sie gelten auch als die kampfstärksten und effektivsten im kampf gegen yomi.

die teufelstiger bauen ihr ganzes nach erleuchtung strebendes dasein auf die drei säulen, leidenschaft (passion), schmerz (pain) und rechtschaffenheit (rightousness) auf.
schmerz wird als mittel gesehen, um wahrheit zu sehen und erleuchtung zu erfahren. xue selber habe der schmerz der vernichteten stadt des himmels erleuchtung gebracht, auf welche er die dharmen entwickelt haben soll. und die notwendigkeit, ihren fluch zu akzeptieren und weiter der heiligen aufgabe nachzugehen, wozu es aber notwendig ist, sein schicksal und wesen zu akzeptieren.
(ich mach später weiter, muss jetzt los, natürlich freue ich mich aber schon über rückmeldungen)
 
manche aussagen aus den dharmen empfinde ich auch für das reale leben durchaus inspirierend. in diesem fall bei den teufelstigern, den grundsatz, dass schmerz ein guter lehrmeister ist.
dabei ist es egal, ob die übergeordnete erkenntniss durch flüssigen käse auf der hand kommt, oder durch seelischen trennungsschmerz u.ä. entsteht. wichtig ist das bewusste wahrnehmen und die reinigende wirkung auf den geist, wenn es nachlässt. jeder mensch hat aggressionen in sich (ob die sich nun gegen einen selber oder gegen andere richten ist in dem fall egal), der einzige weg richtig damit umzugehen erscheint mir, es in möglichst umfangreichem mass zu erkennen und mit die erkenntniss seiner verdorbenheit erstmal als gegeben hinzunehmen. von diesem standpunkt aus, dem fundament der wahrheit, kann man seinen charakter aufbauen und diese komponente, sollte sie einen stören langsam abbauen, oder kultivieren kontrollieren und gezielt entfesseln, wenn es nötig ist. (in meinen unterrichtserfahrungen habe ich mehrmals erlebt, dass es manchmal wirklich das effektivste ist, wenn schüler psychische schmerzen (demut, versagensgefühle, schlechtes gewissen) empfinden, damit sie lernen.)
in diesem zusammenhang, eigene erfahrungen: z.b. der schmerz von vertrauensverlust, den ich engsten freunden gegenüber empfunden habe, hat bei mir auch immer zur einer neuen überdenkung meines wesens und charakters geführt und machte mich sensibler. oder, wenn ich ein schlechtes gewissenauf grund eines für mich bedeutenden irrtums hatte:
nach einer sehr intensiven zeit der verzweiflung, welche die persönlichkeit bis auf das fundament hinunterbrennt, baut es sich neu und verstärkt auf.

wiederum anderen, die sich selber zu sehr geisseln, denen muss man mit einemhauch der agression den kopf gerade rücken, sie aus der depression reissen, um ihnen klar zu machen, dass sie nicht so schlecht sind, wie sie gerade denken. ohne ein gewisses mass an aggression (in der stimme) kommt es aber nicht an, sondern geht zu einem ohr hinein und zum anderen wieder hinaus.

ich verstehe das dharma der teufelstiger (inzwischen) in diesem sinne. auch, wenn die tieger greueltaten begehen, die dem anschein scheinbar wiedersprechen, gibt es doch etwas übergeordnetes. es ist nötig, das sie den umgang mit dem dämon perfektionieren, um den wahren dämonen (yomi) gewachsen zu sein.
surch den massiven gebrauch von dämonischen kräften ist es aber völlig klar, dass sie den wyrmtaint wohl niemals loswerden. aus gaianischer sicht also auf gewisse weise tragisch. da selbstmitleid aber keine eigenschaft von teufelstigern ist, verlieren sie sich auch nicht darin, sondern werfen sich dem feuer entgegen, was auch immer die konsequenzen sein mögen und wenn sie untergehen, dann in einer hellen flamme die weihin sichtbar sein wird.

das problem bei der ganzen angelegenheit ist, die, die den schmerz empfinden, erkennen meistens erst sehr viel später, wenn sie überhaupt in der lage sind, es zu empfinden, dass es nötig war, so zu fühlen. ohne wäre man in seiner beschränkten sichtweise geblieben und hätte nicht dazu gelernt.
der agressor muss sich im moment seiner taten mit dem unverständniss des "opfers" und zeugen auseinandersetzen, was frustrierend ist. je weiter man diesen wesenszug verinnerlicht, desto weniger macht einem das unverständniss der anderen aus, was äusserlich aber arrogant wirkt.

gut, komme ich erstmal zum ende des kleinen exkurses, würde mich nun über rückmeldungen freuen.
 
Vergiß nicht zu erwähnen, daß sich die Teufelstiger den Yomi-Wesen als übergeordent ansehen. Den laut dem Himmlischen Mandat, war die ursprüngliche Aufgabe der Yama-Könige, die Sünder und die Nicht-Rechtschaffenden Menschen zu bestrafen. Diese Aufgabe haben sie pervertiert und deswegen sind sie weniger wert als die Teufelstiger, diese "dämonische Aufgabe" nach dem Himmlischen Mandat immernoch erfüllen.
Es sei noch zu erwähnen, daß dieses Dharma laut Aussage dieses Buches, daß zweit schwerste spielebare Dharma ist. (Das schwerste ist das Dharma der tausend Einflüsterungen)
Die meisten neigen eben dazu, die Teufelstiger als hirnlose Killer darzustellen, die wahllos Akte der Grausamkeit vollziehen.
 
Na ja, läuft alles nicht so wie ich es mir gedacht habe, aber das ist hier wohl kaum der Ort, das alles zu besprechen. Hoffe bei dir läufts besser.

Kommen wir zum Thema zurück: Noch ein interessanter Aspekt ist, das die Teufelstiger vorhaben, den Dämonenkaiser zu stürzen, sobald er auf dem himmlischen Thron sitzt und ihn zu ersetzen. Weil sie ja dem himmlischen Mandat folgen und die Yama-Könige nicht.
 
die tiger sind auch am extremsten von allen der meinung, dass man keine angst vor dem 6 zeitalter haben braucht, man muss eben damit klarkommen und kämpfen und nicht versuchen, es zu vermeiden, bzw. das rad zurückzudrehen, wie z.b. die kraniche
 
Wie gesagt, wenn man den Kaiser stürzen will und an seiner statt regieren, dann freut man sich auch auf das 6te Zeitalter.
 
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