Blog Der Stürmer

AW: Der Stürmer

(Davon abgesehen ist die Regelignorierei der meisten Stimmungsspieler in etwa mit einem Fußballspiel ohne Tore, Ball und Abseits vergleichbar, so dass man sich fragen muss warum gerade dieses Spiel als Vorlage dienen musste, wenn man eh nichts mehr von seinen Regeln AW wiederfindet.)

Weil man das Spiel so mag wie man es spielt? Und einem Regeln ohnehin so völlig egal sind dass man sich wenn man einmal ein Spiel gefunden hat, das einem Spaß macht mit Goldener Regel und Regelignoriererei nicht die geringste Motivation sieht sich ein anderes Regelsystem zu suchen? Klare, objektiv festgelegte Regeln sind zwar eine schöne Sache aber eben auch nicht gerade das wichtigste für Stimmungsspieler
 
AW: Der Stürmer

Das Problem ist einfach dass beim Stimmungsspiel die Abseitsregel weder klar gültig noch klar abgeschafft ist, sondern es an einem einzelnen Spielteilnehmer namens Esel hängt ob sie gerade gilt oder nicht.
Sagt wer?

(Davon abgesehen ist die Regelignorierei der meisten Stimmungsspieler in etwa mit einem Fußballspiel ohne Tore, Ball und Abseits vergleichbar, so dass man sich fragen muss warum gerade dieses Spiel als Vorlage dienen musste, wenn man eh nichts mehr von seinen Regeln AW wiederfindet.)
(Die Frage wurde oben bereits beantwortet.)
 
AW: Der Stürmer

Was im namen aller Götter ist jetzt dieses ARS???
Abenteuerrollenspiel: [wiki]ARS[/wiki]
Und im verlinkten Wiki steht dann (für die, welche - wie ich - nicht ständig zu Begriffserklärungen herumklicken wollen):
Abenteuerrollenspiel (auch kurz ARS) bezeichnet einen Spielstil, bei dem die Charaktere vor einem nicht alltäglichen Hintergrund Abenteuer erleben und die Spieler sich in erster Linie dem Wettbewerb unter sich sowie dem Wettbewerb mit den Herausforderungen stellen.
Und zu Spielstil steht ebenda:
Spielstil ist der Ausdruck für die Spielweise eines Spielers, Spielleiters oder einer Spielgruppe.
ARS ist einer von vielen möglichen Spielstilen, oder besser: eine Kategorie von Spielstilen, die ja eigentlich nicht so diskret auftreten, wie (u.a. hier) immer so gerne angenommen wird.

Ein Spielstil ist die individuelle, je nach Gruppe der Spielenden als persönlicher Ausdruck des Gruppengefüges beim Spielen feststellbare Spielweise.

Demnach ist ARS eine Kategorie von gruppenindividuellen Spielweisen, die sich in bestimmten Punkten so ähneln, daß man sie zusammenfassend mit einem eigenen Begriff belegen kann.

Das mal als Einleitung zu dem, was mir an der hiesigen "Diskussion" aufstößt.



Für mich entzündet sich das Thema an solchen Beiträgen zu Spielregeln und deren Verwendung in der Praxis durch die Spielenden:
Warum anders gespielt als niedergeschrieben?
Warum "anders" gespielt als niedergeschrieben? - Ganz klar: Das Niedergeschriebene ist ja nur eine Form der Speicherung von Ideen zur Regelung des gemeinsamen Spiels. Die Auslegbarkeit der menschlichen Sprache, insbesondere der Schriftsprache, brauche ich hier ja wohl kaum noch auszuwalzen, oder?

Nun kaufen mehrere Personen dasselbe Regelwerk, lesen dieselben Texte, und verstehen das vom Autoren - vermutlich sowieso nochmal anders, als er in der Lage war es aufzuschreiben, beabsichtigte - Regelwerk anders. Manche leicht anders, manche deutlich anders.

Und was ist das Problem daran?

Wer "Rules as written" predigt, der sollte sich auf krankhaften Fundamentalismus untersuchen lassen.

Anders ausgedrück: Die Regel ist NICHT das Spiel.

Spielregeln sind keine Heilige Schrift, die nur in der Evangelikal-Fundamentalistischen Einen Reinen Wahrheit verstehbar sind. - Spielregeln sind, wie selbst die einfachsten Regeln z.B. für Murmelspielen oder Blinde Kuh, AUSLEGUNGSSACHE.

Jede Spielregel hat von sich aus allein aufgrund des gewählten Mediums zur Vermittlung/Speicherung eine grundsätzliche Auslegungsbreite. Diese wird durch die Menschen, die sie lesen, verstehen, verwenden wollen, noch breiter.

Und dann kommt Skyrock und echauffiert sich über
Warum anders gespielt als niedergeschrieben?
... Das IST Fundamentalismus. Das ist der GLAUBE an die Heilige Schrift.

Und da wir hier bei Glaubensfragen angekommen sind: darüber kann man grundsätzlich NICHT mit einem Fundamentalisten diskutieren. Geht nicht. Vergeßt es.



Bei Diskussionsversuchen kommen dann solche "Blüten" heraus wie diese hier zur Eignung bestimmter Regeln für "Stimmungsspiel":
Weil es Regeln gibt die Stimmungsspiel wesentlich gezielter bedienen als die notdürftig umgebauten Abenteuerrollenspiele, die üblicherweise die Basis für Stimmungsspiel darstellen.
Das "notdürftig umgebaute", was hier aufgeführt wird, ist ganz simpel die Auslegungsbreite eines Regelwerks.

Da wird weder aus Not etwas (um)gebaut, noch fühlen die Anwender des Regelwerks sich "ungezielt bedient". - Wenn man das Spiel unter Verwendung (Interpretation, Auslegung, Anwendung, Verständnis) der Regeln spielen kann, dann ist hier keine Notdurft noch mangelnde Bedienung mit Regeln vorhanden.

Regelsysteme, die tatsächlich selbst unter bewußter(!) und angestrengter(!) Verständnissuche für die Regeln und ihre Anwendung immer noch nicht spielbar sind, die gibt es auch (z.B. Sorcerer!). Aber das sind keine Regelsysteme, die sich in ihren Verkaufszahlen mit den hier angesprochenen gängigen (Fantasy-)Systemen messen könnten.

Es gibt kein "Problem".

Das Problem ist NUR auf den Kopf der Leute beschränkt, die sich darüber wortreich äußern, daß der Rest der Welt lauter Splitter in den Augen hätte, obschon sie ihren Balken in beiden eigenen nicht zu sehen vermögen, geschweige denn ihn loswerden wollen, da er schon zu lange ein vertrauter Körperteil geworden ist.


Ganz schlimm - so mein Eindruck - zeigt sich der obige Balken bei Äußerungen zur "Lösungsqualität" von Regelwerken für bestimmte Spielstilvorlieben:
Als Stimmungsspiel an sich erst einmal nichts in meinen Augen. "Verurteilenswert" wird es erst als hohle Schwundform des ARS, da es in diesem Fall eine sub-optimale Lösung darstellt.
Wie gnädig, daß an der gruppenindividuellen Spielweise des Stimmungsspiels erst einmal noch nichts Verwerfliches sein soll. - Nein, das ist nicht Toleranz, das ist schier unerträgliche Herablassung, Herabsetzung der mit JEGLICHEM Recht frei von jeder Spielgruppe prägbaren Spielweise durch geradezu ekelhafte Gönnerhaftigkeit.

Und diese an sich schon übele Ärgerlichkeit wird dann noch getoppt durch die Einstufung als "verurteilenswert" (Anführungszeichen hin oder her - hier maßt sich jemand an, über andere ein URTEIL fällen zu wollen, und zwar ein negatives Urteil: VERURTEILUNG nennt man das).

Und was wurde denn verurteilt?

Oh, wie schlimm!

Eine Spielweise, die eine "sub-optimale Lösung" der Stimmungsspielfrage darstellt.

Denn, wie jeder weiß, ist es nämlich STRAFBAR, wenn man sich ein für die eigene Spielweise, den Spielstil, in diesem Falle die Schublade "Stimmungsspiel" sub-optimales Rollenspielregelwerk hernimmt, statt gefälligst auf die Heilige Queste nach dem Gral des Stimmungsspiels zu gehen, auch wenn einem unterwegs drei Viertel der Spielgruppe an Altersschwäche draufgehen wird, dann ist das ein VERBRECHEN, welches VERURTEILT gehört. - Am besten durch Steinigung der Missetäter und Verbrennen der Bücher mit dem sub-optimalen Inhalt.

An diesem Punkt bin ich wahrlich schwer angekotzt, wie ein ansonsten (hoffentlich) geistig gesunder Mensch mit solch einer totalitären Sichtweise in das Spiel anderer Leute hineinregieren will.

Da ist jenseits des Tolerierbaren für mich.


Zum Durchatmen mal was Erträgliches:
An der Stelle sind wir beim Ansatzpunkt von Skyrocks ARS: Regeln sind NICHT Optional. Regeln sind dafür da das man sie benutzt.

Dann kann sich jeder darauf verlassen. Spieler wie Spielleiter. Und dafür braucht man vernünftige Regeln.
Das ist etwas, daß ich als Regel-"Hardliner" durchaus auch so sehe - und zwar unabhängig davon, ob es Regeln sind, die von den Spielenden nach ARS-Spielstil, oder nach einem anderen Spielstil verwandt werden.

Die Flexibilität (Anwendungsbreite innerhalb der vom Autoren gedachten Anwendungsbereiche) und Robustheit (Anwendbarkeit jenseits der vom Autoren vorgesehenen Anwendungsbereiche) eines Regelsystems zeigt sind dann, wenn man es mit unterschiedlichen Spielstilen zu spielen versucht. Ist es flexibel und robust, so kann es mit einer großen Bandbreite an Spielstilen bzw. graduellen Abstufungen zwischen den eh nicht hart definierbaren Spielstilen gespielt werden.

Es kann jedem hier im Forum VERDAMMT EGAL sein, aus welchen Gründen eine Spielgruppe mit ihrem gruppenindividuellen Spielstil welches Regelsystem verwendet. Ob es Bequemlichkeit ist, ob es Verfügbarkeit in den Läden ist, ob es die gewählte Schrifttype der Regelwerke sind. - Es hat anderen egal zu sein.

Es ist gleichwertig.

Es ist völlig gleich im Wert, wie jemand anderes spielt.

Niemand hier im Forum hat einen Erziehungsauftrag des Rollenspielbildungsministeriums, niemand ist ein Exorzist der Kirche der Prediger des Einen Wahren Regelbuches, und niemand ist Präsident des Volksgerichtshofes für Verurteilenswertes Rollenspiel!

DSA-Spieler: „Herr Rechtspielmeister, was ich an rollenspielerischen Erfahrungen persönlich gemacht habe, hat für mich mancherlei Schwierigkeiten in der Folge gehabt, weil ich ja sehr lange das Stimmungsspiel praktiziert habe und aus dieser Zeit heraus ein vielfaches Hin und Her in der Einstellung gegenüber dem Stimmungsspiel praktisch erlebt habe. Das ist eine ...“
Reichsspielrechtsprecher: „Sind Sie nicht auch gerade in einer ARS-Spielrunde gewesen?“
DSA-Spieler: „Jawohl.“
Reichsspielrechtsprecher: „Hmm. Aber wie ein ...(undeutliche Phrase)... war es Hin und Her, das Sie dem ARS nach RAW zur Last legen.“
DSA-Spieler: „Ich hätte nicht gedacht an die vielen spaßerfüllten Stunden ...“
Reichsspielrechtsprecher(schreiend): „Spaßerfüllte Stunden?“
DSA-Spieler: „Die in privaten Runden und auf Cons ...“
Reichsspielrechtsprecher: „Sie sind ja ein schäbiger Lump! Brechen Sie unter der Gemeinheit? Ja oder nein? Zerbrechen Sie darunter?“
DSA-Spieler: „Herr Rechtspielmeister...“
Reichsspielrechtsprecher: „Ja oder nein! Auf eine klare Antwort!“
DSA-Spieler: „Nein.“
Reichsspielrechtsprecher: „Nein. Sie können auch nicht mehr zerbrechen, denn Sie sind ja nur noch ein Häufchen Elend, das vor sich selber keine Achtung mehr hat.“
 
AW: Der Stürmer

Bin ich ein schlechter Mensch wenn ich über den letzten Kasten herzhaft lachen konnte? ;)

Dass ich dem ansonsten nichts hinzuzufügen habe muss ich hoffentlich nicht extra anmerken
 
AW: Der Stürmer

Es geht (zumindest für mich) nicht darum ob man die Regeln nutzt oider nicht.
Das ist in der Tat Gruppenkonsens.
Aber wenn ich ein Spiel kaufe, will ich neben dem Hintergrund auch Regeln die funktionieren ohne das ich mir einen Wolf improvisiere.
Ich spiele so gut wie nie nach den exakten Regeln eines System, aber dafür brauche ich keine goldene Regel. Nur ein System das funktioniert und sich leicht umbauen lässt, weil es nicht zu kompliziert ist.
Um auf DSA zu kommen:
Wenn die Regeln dort funktionieren, dann knarzen sie ganz gewaltig. Zum einfach umstellen sind sie für mich, weil ich mich ja gerade nicht damit beschäftigen will, weil ich sie zu großkopfert finde, zu kompliziert und komplex.

Und dann hat man schlechte Regeln und genau da ist dann auch die 'Goldene Regel' eine Frechheit.
 
AW: Der Stürmer

Ôkay, ich ziehe mich aus der diskussion zurück.

Aber wenn ich das richtig verstanden habe sollten die Anhänger von ARS und RAW sich bitte nicht an meinen Tisch verirren...
 
AW: Der Stürmer

Infernal Teddy schrieb:
Aber wenn ich das richtig verstanden habe sollten die Anhänger von ARS und RAW sich bitte nicht an meinen Tisch verirren...

Würde ich so unterschreiben, wenn ich nur diesen thread kennen würde. Da ich aber Skyrocks ARS-Manifest bereits kannte und (auch nach heutigem nochmaligen Lesen) intressant fand. Bin ich eigendlich ehr verwirrt, durch einige der von Skyroch hier gemachten Aussagen.

Sylandryl
 
AW: Der Stürmer

Meine Erfahrung mit Stimmungsspielern. Anstatt klar zu definieren welche Regeln rausfallen sollen übergibt man dem Highlord die Vollmacht über die Goldene Regel und läßt diesen nach Gutdünken schalten und walten, wie es ihm gefällt, bzw. muss es teilweise sogar weil die Regeln sich widersprechen. (Beispiel 7th Sea und Verteidigungskniffe - bis heute weiß niemand ob ein Fechter auf einem Schiff nun mit Parade oder mit Balancieren verteidigt.)

Für mich entzündet sich das Thema an solchen Beiträgen zu Spielregeln und deren Verwendung in der Praxis durch die Spielenden:Warum "anders" gespielt als niedergeschrieben? - Ganz klar: Das Niedergeschriebene ist ja nur eine Form der Speicherung von Ideen zur Regelung des gemeinsamen Spiels. Die Auslegbarkeit der menschlichen Sprache, insbesondere der Schriftsprache, brauche ich hier ja wohl kaum noch auszuwalzen, oder?
Interpretation ist eine Sache. Ein System komplett zu verdrehen, indem man 75% davon aus dem Fenster wirft, ist eine ganze andere, die mit dem notwendigen und auch unvermeidlichen Akt der Interpretation nicht im geringsten vergleichbar ist.

Wer "Rules as written" predigt, der sollte sich auf krankhaften Fundamentalismus untersuchen lassen.
Die Verleiher des Fair-Play-Pokals der Fußballbundesliga, die WM-Schiedsrichter, Schachspieler: Alles krankhafte Fundamentalisten, die diskussionsunfähig sind?

Bei denen klappt es seltsamerweise mit den "Rules as written", und bei denen sieht jeder ihre Notwendigkeit ein. Nur im Biotop des Rollenspiels werden solche seltsamen Anwandlungen, die in jeder anderen geregelten Freizeitbeschäftigung ausgelacht würden, toleriert.

Da wird weder aus Not etwas (um)gebaut, noch fühlen die Anwender des Regelwerks sich "ungezielt bedient".
Es wird notdürftig umgebaut, indem man ein System das für einen ganz anderen Zweck entworfen war irgendwie so abfeilt, dass man es für ein ganz anderes Hobby benutzen kann.

Und wo ehedem stolz das Schwert als Meisterstück eines Schmieds stand, an dem er monate-, wenn nicht jahrelang gefeilt hatte, damit es ein gutes Werkzeug für seinen Zweck sei, findet sich schließlich nach all der Hobelei nur noch ein verschnittener Rest von traurigem Haufen, der grob irgendwie dahin gehämmert wurde um einen ganz anderen Zweck zu bedienen, nämlich als Hammer. Und wie es bei solchen notdürftigen Umbauten durch Amateure so ist, ist das Endresultat in seiner Kunstfertigkeit kein Stück weit mehr als Kunst zu betrachten, sondern vielmehr als Schrott.

In jedem anderen Lebensbereich würde man Leuten, die Schwerter bestellen um aus diesen Hämmer zu machen den Vogel zeigen, oder, so man altruistischer eingestellt ist, ihnen den Rat geben gleich vernünftige Hämmer zu kaufen.
Allein im Biotop des Rollenspiels wird derartiges Verhalten toleriert, und wenn ein erfahrender Handwerker seinem uninformierten Nachbarn auf die Existenz guter, da von vorneherein auf diesen Zweck optimierten Hämmer hinweist, so wird nicht dieser gute Rat mit lobendem Kopfnicken wohlwollend aufgenommen, nein, er scheucht selbsternannte Verteidiger der Toleranz auf die den sinnvollen Hinweis als dreiste Einmischung verkennen.

Regelsysteme, die tatsächlich selbst unter bewußter(!) und angestrengter(!) Verständnissuche für die Regeln und ihre Anwendung immer noch nicht spielbar sind, die gibt es auch (z.B. Sorcerer!). Aber das sind keine Regelsysteme, die sich in ihren Verkaufszahlen mit den hier angesprochenen gängigen (Fantasy-)Systemen messen könnten.
Sorcerer ist durchaus spielbar - es gibt lediglich keine komplette Spielanleitung, nur Fetzen davon die wild durch Quellenbücher, Forge-Posts und Theorieartikel verteilt sind.

Aber damit kommen wir in den Bereich des offtopic, da Sorcerer weder Stimmungsspiel noch ARS ist.

Und diese an sich schon übele Ärgerlichkeit wird dann noch getoppt durch die Einstufung als "verurteilenswert" (Anführungszeichen hin oder her - hier maßt sich jemand an, über andere ein URTEIL fällen zu wollen, und zwar ein negatives Urteil: VERURTEILUNG nennt man das).
Bei "verurteilenswert" habe ich lediglich die Formulierung des Vorposters aufgegriffen.

Und dann hat man schlechte Regeln und genau da ist dann auch die 'Goldene Regel' eine Frechheit.
Da spricht einer ein wahres Wort gelassen aus.
 
AW: Der Stürmer

Bei denen klappt es seltsamerweise mit den "Rules as written", und bei denen sieht jeder ihre Notwendigkeit ein. Nur im Biotop des Rollenspiels werden solche seltsamen Anwandlungen, die in jeder anderen geregelten Freizeitbeschäftigung ausgelacht würden, toleriert.
Einen Sport kann man einigermaßen angemessen bewerten und 'beregeln', bei einer Welt, wie das ja beim Rollenspielen geschehen soll, ist das schon schwieriger.
 
AW: Der Stürmer

Einen Sport kann man einigermaßen angemessen bewerten und 'beregeln', bei einer Welt, wie das ja beim Rollenspielen geschehen soll, ist das schon schwieriger.
Der Schiedrichter entscheidet ob gelb, ob rot. Und hat auch sonst Auslegungsspielraum. Da ist die Goldene Regel.

Ich bin auch der Regel-Hardliner unserer Gruppe. Trotzdem habe ich nichts, gegen eine Goldene Regel, WENN sie beschränkt ist auf Auslegungsspielräume, die dem Spiel stützend zur Seite stehen.
 
AW: Der Stürmer

Der Schiedrichter entscheidet ob gelb, ob rot. Und hat auch sonst Auslegungsspielraum. Da ist die Goldene Regel.

Ich bin auch der Regel-Hardliner unserer Gruppe. Trotzdem habe ich nichts, gegen eine Goldene Regel, WENN sie beschränkt ist auf Auslegungsspielräume, die dem Spiel stützend zur Seite stehen.

Zustimmung. Das ist aber auch nicht die Art von Goldener Regel, die Skyrock (und auch mich) nervt.

Es ist ein Unterschied ob man sagt:

A) Es gibt klare Richtlinien, wofür es gelbe und rote Karten gibt. Allein im Zweifelsfall muss der Schiri/SL/Ernie entscheiden, wie vorgegangen wird.

und

B) Der Ernie entscheidet zu jederzeit, welche Regeln überhaupt genutzt werden.
 
AW: Der Stürmer

Bin ich ein schlechter Mensch wenn ich über den letzten Kasten herzhaft lachen konnte? ;)
Dann sind wir wohl beide schlechte Menschen. ;)

Meine Erfahrung mit Stimmungsspielern. Anstatt klar zu definieren welche Regeln rausfallen sollen übergibt man dem Highlord die Vollmacht über die Goldene Regel und läßt diesen nach Gutdünken schalten und walten, wie es ihm gefällt, bzw. muss es teilweise sogar weil die Regeln sich widersprechen. (Beispiel 7th Sea und Verteidigungskniffe - bis heute weiß niemand ob ein Fechter auf einem Schiff nun mit Parade oder mit Balancieren verteidigt.)
Mooooooooooooooooment. Könnt oder wollt Ihr nicht auf die Idee kommen, dass sich die Gruppe evtl zusammensetzt und sich gemeinsam entscheidet, welche Regeln verwendet werden und welche nicht? In quasi allen Runden in denen ich bisher gespielt habe, hat das tadellos funktioniert.
 
AW: Der Stürmer

B) Der Ernie entscheidet zu jederzeit, welche Regeln überhaupt genutzt werden.
Da stimme ich dir vorbehaltlos zu.

Ein Rollenspiel ist wie jedes Spiel ein Spiel mit Regeln. Und wenn bei Siedler etwas falsch läuft, schaut man auch in die Spielanleitung, um es richtig zu machen. Das sollte beim RSP genau so sein.

Hausregeln sind da ein etwas anderer Punkt. Ich kann mich mit Hausregeln durchaus arrangieren. Aber diese sprechen entweder für eine Schwäche des Spiels oder dafür, dass das Spiel nicht das richtige für die Gruppe ist. Und das ist suboptimal.
 
AW: Der Stürmer

Bevor wieder mal jemand den armen Staufenberg und seinen... ich werde ihn nicht Richter nennen... Henker beschwört sei mir ein Einwurf gestattet:

Der "Vorwurf", wenn man ihn den finden will geht mit Sicherheit nicht an Rollenspieler die in ihrer Not beginnen an einem Spiel herumzubasteln. Im Gegenteil, jeder der erkennt das Regeln für ihn nicht funktionieren hat das Recht diese Regeln zu ändern. Da gegen ist auch bei ARS nichts einzuwenden, solange das zumindest IMMER so geschieht. Nein, Spielstil gegen den man sich richtet ist einer der sich aus der grauen Suppe erhoben hat und Spannung über Spieler predigt.

Mein persönliches Lieblingsbeispiel, DSA. Da gibt's einen Drachen als Endgegner. Leider gibt's auch einen ziemlich kaputten Zauber der sich "Blitz dich find" nennt. Für jeden Totalverweigerer sei gesagt: Der Spruch macht nicht nur blind sondern auch desorientiert. Eine Gruppe zauberte also den Spruch auf den Drachen und schlachtete die Kreatur ab. Dann beklagte man sich im Fanpro Forum darüber das der Endkampf ja wohl ein Witz sei. Daraufhin reckte das pervertierte Stimmungsspiel sein Haupt und man wies mit folgenden, legendären Worten den SL zurecht: "Also, bei mir wär' der Zauber gescheitert, egal wie gut der Spieler gewürfelt hat!".

Das ist das Symptom. Daraus ergeben sich zwei Dinge für ARS (ARS ist im übrigen Rollenspiel wie es gedacht ist, das nur am Rande):

Ein Kampf soll spannend sein. Das ist eine völlig legitime Forderung. Ohne Spannung kann man das Spiel vergessen. Diese Spannung muss sich mit den Regeln erzeugen lassen. Spannung entsteht bei Rollenspiel aus dem ungewissen Ausgang und der Herausforderung die Spieler überwinden müssen. Dazu braucht man anständige Regeln. Ein Blitz dich find ist offenkundig NICHT spannend wenn es keine Möglichkeiten zur Verteidigung dagegen gibt. Spannung kann hier also nur entstehen wenn der Spielleiter eigenmächtig in die Regeln eingreift und die Handlung der Spieler "egal wie gut der gewürfelt hat" für nichtig erklärt. An dieser Stelle wird das Spiel hohl. Die Spieler können keine Entscheidung treffen, nur die Möglichkeit die der Highlord für genehm hält sind machbar. Die Spannung wird künstlich - da die Spieler nicht mehr durch eigene Kraft gewinnen können müssen sie NATÜRLICH gewinnen. Ich könnte die Liste der schlechten Regeln und ihrer bescheuerten Auslegungen noch fortsetzen (gerade noch gefunden: 4w6 Fallschaden, ausser wenn das die Gruppe umbringen könnte aber auch nur wenn sie sich vorher nicht dumm verhalten haben - dumm bezogen aufs ganze Szenario, der Sturz kann einfach nicht verhindert werden).
ARS ist: Spannung und Spaß ergeben sich aus der Welt die der Spielleiter simuliert - mit festen, vorher gegebenen Regeln. Das bedeutet das der Sturz IMMER 4w6 Schaden macht und das bedeutet das der Drache entweder einen logischen Grund hat gegen den Blitz immun zu sein oder das der Drache halt drauf geht - nur ist dann das Regelsystem oder das Abenteuer schlecht.

Darum richtet sich auch die Kritik weniger gegen Spieler als gegen "Autoren" und Systeme. Und darum ist DSA sooft Opfer - nicht weil nur ein paar frustrierte Bekloppte DSA hassen (Myrmidon, BuG und ich spielen es ja selbst), sondern weil DSA sooft den Verrat an den eigentlich bestehenden ARS Regeln zu Gunsten der Spannung begeht. Das Credo ist: Aus richtigen, guten Regeln ergibt sich Spannung. Und gute Regeln stehen auch dem "Rollenspiel" nicht im Wege. Niemand in richtigen Regeln verhindert das ich stundenlang mit dem Krämer spreche (abgesehen evtl. von meinen Mitspielern :) ). Niemand will das man ein seelenloses Swat Team im Fantasy Bereich spielt - im Gegenteil - Denn wäre ich ein Taktikjunkie säße ich lange mit Memoir '44 hier und würde kleine Counter über eine Karte schieben. Das Ausspielen einer Rolle ist und bleibt der wichtigste Teil eines Rollenspiels.

Aber dieses Ausspielen meiner Rolle kann doch durch gut designte Regeln und deren korrekter Benutzung nur gefördert werden, oder lieg ich falsch?
 
AW: Der Stürmer

Der Schiedrichter entscheidet ob gelb, ob rot. Und hat auch sonst Auslegungsspielraum. Da ist die Goldene Regel.
Das ist der Auslegungsraum einer feststehenden Regel.
Bei der Goldenen Regel hingegen ist es so dass es rein dem SL-Ermessen unterliegt, welche Regel überhaupt gilt.

Mooooooooooooooooment. Könnt oder wollt Ihr nicht auf die Idee kommen, dass sich die Gruppe evtl zusammensetzt und sich gemeinsam entscheidet, welche Regeln verwendet werden und welche nicht? In quasi allen Runden in denen ich bisher gespielt habe, hat das tadellos funktioniert.
Gibt es bei euch auch keine spontanen Regeländerungen? Wie z.B. oben mit dem Drachenobermotz bei dem der Blendungszauber halt nicht funktioniert, weil der Endkampf sonst zu schnell vorbei wäre?
 
AW: Der Stürmer

Die Verleiher des Fair-Play-Pokals der Fußballbundesliga, die WM-Schiedsrichter, Schachspieler: Alles krankhafte Fundamentalisten, die diskussionsunfähig sind?

Bei denen klappt es seltsamerweise mit den "Rules as written", und bei denen sieht jeder ihre Notwendigkeit ein. Nur im Biotop des Rollenspiels werden solche seltsamen Anwandlungen, die in jeder anderen geregelten Freizeitbeschäftigung ausgelacht würden, toleriert.

Es wird notdürftig umgebaut, indem man ein System das für einen ganz anderen Zweck entworfen war irgendwie so abfeilt, dass man es für ein ganz anderes Hobby benutzen kann.

Und wo ehedem stolz das Schwert als Meisterstück eines Schmieds stand, an dem er monate-, wenn nicht jahrelang gefeilt hatte, damit es ein gutes Werkzeug für seinen Zweck sei, findet sich schließlich nach all der Hobelei nur noch ein verschnittener Rest von traurigem Haufen, der grob irgendwie dahin gehämmert wurde um einen ganz anderen Zweck zu bedienen, nämlich als Hammer. Und wie es bei solchen notdürftigen Umbauten durch Amateure so ist, ist das Endresultat in seiner Kunstfertigkeit kein Stück weit mehr als Kunst zu betrachten, sondern vielmehr als Schrott.

In jedem anderen Lebensbereich würde man Leuten, die Schwerter bestellen um aus diesen Hämmer zu machen den Vogel zeigen, oder, so man altruistischer eingestellt ist, ihnen den Rat geben gleich vernünftige Hämmer zu kaufen.
Allein im Biotop des Rollenspiels wird derartiges Verhalten toleriert, und wenn ein erfahrender Handwerker seinem uninformierten Nachbarn auf die Existenz guter, da von vorneherein auf diesen Zweck optimierten Hämmer hinweist, so wird nicht dieser gute Rat mit lobendem Kopfnicken wohlwollend aufgenommen, nein, er scheucht selbsternannte Verteidiger der Toleranz auf die den sinnvollen Hinweis als dreiste Einmischung verkennen.

Oh schau mal birnenförmige Äpfel heut wieder billig im Angebot.
 
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