Das B!-RPG durch Wettbewerb ermitteln?

Skyrock

t. Sgeyerog :DDDDD
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In den letzten Wochen sind in diesem Channel wieder mal Ideen zu einem offiziellen B!-RPG aufgekommen, und wieder einmal hat sich abgezeichnet dass die Dinge nicht voran kommen wenn es nur ein Schiff, 50 Steuerleute und einen Leichtmatrosen gibt.
Eine Idee die mir angesichts des bevorstehenden 24-Wettbewerbs im FERA gekommen ist wäre es, das offizielle B!-RPG mittels eines Wettbewerbs zu ermitteln.
Ähnlich dem 24h-Wettbewerb im FERA, dem Games Chef, den Ronnies und dem Grofafo-Challenge sollte es darum gehen im Alleingang in einer relativ kurzen Zeitspanne ein Rollenspiel auf die Beine zu stellen.

Dazu müssten aber auf jeden Fall einige Dinge geklärt werden...

1.) Offizieller Status
Natürlich müssten erst einmal die Forengötter der Ermittlung des offiziellen B!-RPGs auf diesem Weg zustimmen. Ohne Zustimmung von oben könnte nur etwas inoffizielles rauskommen.

2.) Regeln
Ich denke teilnahmeberechtigt sollte jeder sein der hier bei den Blutschwertern registriert ist.
Wichtig wäre zu überlegen welche Zeitspanne man zur Entwicklung des RPGs läßt - gängige Zeitspannen sind 24h (FERA, Ronnies), 72h (Grofafo-Challenge) und eine Woche (Game Chef).
Überlegenswert wäre außerdem ob man nur die Werke einzelner oder auch Teamarbeit zuläßt.

Wichtig ist natürlich, dass Blutschwerter irgendwie in den Wettbewerbseintrag eingearbeitet sind.
Außerdem sollte klar auf die Beachtung des Urheberrechts hingewiesen werden (Fremdgrafiken, urheberrechtlich geschützte Hintergründe wie die von Filmen und Comics etc.)
Man könnte noch weitere Bedingungen wie Stichwörter die eingebaut werden müssen in Betracht ziehen, aber das ist kein Muß.

3.) Ermittlung des besten Systems
Ich sehe hier v.a. zwei Wege: Entweder Publikumspreis via Umfrage oder Preis durch eine Jury. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Offizielles B!-Rollenspiel sollte auf diesem Weg das beste Gesamtwerk werden.
Überlegenswert wären außerdem zusätzliche Kategorien, wie Preise für bestes Regelsystem, Setting, Layout, beste Einarbeitung der Blutschwerter etc.

Überlegenswert wäre auch ob man Preise für den Sieger und/oder die Gewinner der einzelnen Kategorien als zusätzlichen Anreiz vergibt. (Medaillen im Userprofil kämen mir da in den Sinn, da sie nichts kosten aber schon mal mehr hermachen als ein feuchter fernschriftlicher Händedruck.)

4.) Turnus
Überlegenswert wäre ob man die Ermittlung des offiziellen B!-RPGs zu einem einmaligen Event macht oder regelmäßig (jährlich?) wiederholt.
Wichtig ist außerdem wie lange man den Wettbewerbszeitraum halten will. (Ein Monat sollte das Minimum sein damit viele Leute teilnehmen können.)

5.) Teilnehmer
Natürlich müsste es genug Wahnsinnige geben die bereit sind kostbare Lebenszeit und Nerven zu opfern um bei so etwas mitzumachen, sonst wäre die Mühe für die Katz. (Solange der Wettbewerbszeitraum nicht auf die 24h meines Geburtstags limitiert wird und hawaiianische Vampirpinguine nicht zu einem der Stichwörter gemacht werden, dürft ihr meine Hand als erhoben betrachten.)



Also, was denkt ihr dazu? (Mich interessiert v.a. die Meinung unserer Forengötter.)
Ich hielte es für den besten Weg um an ein offizielles Blutschwerter-RPG zu kommen, bei dem weder das Problem mit den 50 Steuerleuten auf dem einen Schiff auftritt noch dass es zu einem Einzeltrip kommt der unabhängig von der Community geschieht.
 
AW: Das B!-RPG durch Wettbewerb ermitteln?

hawaiianische Vampirpinguine
Prinzipiell finde ich die Idee mal ziemlich gut ! Nur das du die Pinguine nicht als Stichwort willst......schade. Das wär doch mal Originell gewesen !
Vielleicht sollte man ja erstmal Stichwörter sammeln und dann abstimmen :D

Ich werfe mal eins in den Raum: "Schweine im Weltall"
 
AW: Das B!-RPG durch Wettbewerb ermitteln?

Das mit der relativ kurzen Zeitspanne stört mich. Warum nicht Zeit lassen?

ICH habe übrigens meinen Favoriten den ich demnächst mit den Interessierten ausarbeiten möchte.
 
AW: Das B!-RPG durch Wettbewerb ermitteln?

Grundsätzlich keine schlechte Idee. Auf den Wettbewerbs-Zug aufzuspringen schmeckt ein wenig nach Nachahmung, da so viele bereits solche Wettbewerbe ausgerufen haben.

Interessanter fände ich einen günstigen Digitaldrucker zu suchen für ein sagen wir 250 Seiten-Hardcover, Vorbestellungen zu sammeln, die die Kosten decken und dann auszuwählende Rollenspiele dort drin aufnehmen.

Das Ganze kann dann ruhig über 1 Jahr laufen. Ein Anreiz wäre da. Kommen genug Seiten/Spiele zusammen und auch genug Vorbesteller für die Mindestauflage, dann ist gut, sonst halt nicht...
 
AW: Das B!-RPG durch Wettbewerb ermitteln?

Vieleicht wird Inseln im Wind ja irgendwann spielreif :D
 
AW: Das B!-RPG durch Wettbewerb ermitteln?

Oder Tarua Katoc. :)
 
AW: Das B!-RPG durch Wettbewerb ermitteln?

Damit hat sich meine Anfrage wohl erledigt. Es ging nur um die Ermittlung eines Blutschwerter-RPGs (was ja bisher daran gescheitert ist dass jeder was anderes wollte), und ohne diesen Aspekt wäre es nur ein weiterer Designwettbewerb unter Zeitdruck - und davon gibt es alleine im deutschsprachigen Raum schon zwei.
(Nicht dass ich etwas gegen einen bei den Blutschwertern hätte, aber dann müsste es etwas geben was diesen ausreichend vom 24h-Wettbewerb im FERA und dem Grofafo-Challenge abhebt um mehr als ein billiger Nachahmer zu sein.)



Hoffi schrieb:
Das mit der relativ kurzen Zeitspanne stört mich. Warum nicht Zeit lassen?
Es geht bei solchen Wettbewerben darum überhaupt einmal etwas fertiges auf die Beine zu stellen und schnelle, harte Entscheidungen zu treffen. Wettbewerbe auf Zeit zwingen einen dazu sich ein konkretes Ziel zu suchen und dieses auf Teufel komm raus zu erreichen, ehe die Zeit abläuft. Das bewirkt dass man wenigstens überhaupt mal etwas fertiges erreicht, auf das man zurückblicken und über das man reflektieren kann, im Gegensatz zu üblichen Designs, die häufig daran scheitern dass es kein klares Ziel gibt und die Dinge vor sich hintreiben ohne dass etwas voran kommt. (Merke ich derzeit selbst an Racaille Cybernétique wo ich einfach nicht dazu komme weiterzuentwickeln, und das obwohl mir schon seit Monaten Ideen für eine völlige Umkrempelung einiger Punkte durch den Kopf spuken :rolleyes: )

Außerdem macht das das Investment überschaubar. Man muß nur eine gewisse Zeitspanne in das Projekt investieren um überhaupt erst mal ein Resultat in der Hand zu haben. Danach kann man immer noch schauen ob man weitermacht oder ob man die Sache auf sich beruhen läßt. Das macht solche Wettbewerbe auch zu einer guten, überschaubaren Teststrecke für unkonventionelle Ideen oder Ideen die man schon immer mal umsetzen wollte, bei denen man sich aber nicht sicher ist ob sie was taugen.

Skar schrieb:
Interessanter fände ich einen günstigen Digitaldrucker zu suchen für ein sagen wir 250 Seiten-Hardcover, Vorbestellungen zu sammeln, die die Kosten decken und dann auszuwählende Rollenspiele dort drin aufnehmen.
Knifflige Sache. Rollenspiele in den Druck zu bekommen ohne rote Zahlen zu schreiben ist schon schwer, und wenn diese Spiele auch noch frei im Netz verfügbar sind umso mehr (schließlich gibt es ein Substitutionsgut). Da gibt es im deutschsprachigen Raum AFAIK nur ein System das das geschafft hat, und das heißt Degenesis.
Das hat man schon im FERA mit den 24h-Spielen versucht, und so weit ich weiß ist die Sache eingeschlafen obwohl einige alte Hasen dabei waren. Ich würde mir das nochmal gut überlegen.

blut_und_glas schrieb:
Und genau deshalb habe ich nicht den kleinsten Funken Interesse daran.
As opposed to what? Ohne eine wirklich abgefahrene Idee zu haben (wie der gerade im englischsprachigen Raum laufende "Reversed Engineering"-Wettbewerb, wo man aus einem fremden Charakterbogen ein eigenes System machen muß) wirst du immer ein "ähnlich dem" haben. Wenn du "ähnlich dem" zu einem Ausschlußkriterium machst dann wäre die klassische Entwicklung ohne Zeitbeschränkung wohl noch uninteressanter da sie noch älter und üblicher ist.
 
AW: Das B!-RPG durch Wettbewerb ermitteln?

Skyrock schrieb:
und ohne diesen Aspekt wäre es nur ein weiterer Designwettbewerb unter Zeitdruck

Das wäre es auch mit diesem Aspekt, bloss dass man ein anderes Logo aufgedruckt hat.

Aber das sagte ich ja bereits einen Beitrag zuvor.

mfG
nga
 
AW: Das B!-RPG durch Wettbewerb ermitteln?

Skyrock schrieb:
Damit hat sich meine Anfrage wohl erledigt.
Ja.

Skyrock schrieb:
Es ging nur um die Ermittlung eines Blutschwerter-RPGs (was ja bisher daran gescheitert ist dass jeder was anderes wollte),
Weil der Grundgedanke falsch ist: Es kann/darf NICHT nur eines geben! Sonst wäre es ja nicht ein Blutschwerter-Rollenspiel.

Ich sehe das "ein" in "ein Blutschwerte-Rollenspiel" tatsächlich nicht als Zählung, sondern als unbestimmten Artikel im Sinne von "eines, von den vielen bunten unterschiedlichen Blutschwerter-Rollenspielen".

Skyrock schrieb:
und ohne diesen Aspekt wäre es nur ein weiterer Designwettbewerb unter Zeitdruck - und davon gibt es alleine im deutschsprachigen Raum schon zwei.
(Nicht dass ich etwas gegen einen bei den Blutschwertern hätte, aber dann müsste es etwas geben was diesen ausreichend vom 24h-Wettbewerb im FERA und dem Grofafo-Challenge abhebt um mehr als ein billiger Nachahmer zu sein.)
Ich habe grundsätzlich etwas gegen eine Entwicklung von egal was unter Zeitdruck, da Zeitdruck IMMER ein schlechteres Ergebnis hervorbringt, als es möglich wäre, als es wünschenswert wäre, und - viel zu oft - sogar als es akzeptabel ist.

Ich arbeite im Fixed-Time-Fixed-Budget-Projektgeschäft. - Rollenspiel ist für mich ein GEGENPOL. Da kann ich mir soviel Zeit lassen, wie es braucht um meine eigenen Qualitätsanforderungen zu befriedigen. Da setzt mich niemand, meist sogar nicht mal ich selbst, mich unter Druck - schon garnicht unter Zeitdruck. - Mich kotzt das ganze Wischi-Waschi-Hauptsache-Irgendwas-Ist-Fertig-Geschludere dermaßen an.

Viele professionelle, kommerzielle Rollenspielprodukte entstehen so.

Und man sieht es ihnen an. Eben weil die Qualität nicht da ist. Eben weil es hieß Hauptsache-Zur-Spiel-Ist-Irgendwas-Fertig. - Das ist Mist.

Skyrock schrieb:
Es geht bei solchen Wettbewerben darum überhaupt einmal etwas fertiges auf die Beine zu stellen und schnelle, harte Entscheidungen zu treffen.
Wettbewerbe auf Zeit zwingen einen dazu sich ein konkretes Ziel zu suchen und dieses auf Teufel komm raus zu erreichen, ehe die Zeit abläuft. Das bewirkt dass man wenigstens überhaupt mal etwas fertiges erreicht, auf das man zurückblicken und über das man reflektieren kann,
Nichts (oder wenig) Personliches aber: hast Du mal im Projektgeschäft gearbeitet? Vielleicht in einem Fach, wo Du mit Begeisterung, Elan, Herzblut und Freude ans Werk, ans Bauen toller Systeme gegangen bist? Und hast Du miterleben müssen, wie alles, aber auch ALLES, was "professionell" unter Zeit/Termin-Druck (und knappstkalkulierten - meist zu knappen - Budgets) entsteht Scheiße ist? Alles, was Dir anzufassen, Dir zu bauen erlaubt ist, mußt Du mit solch mieser Qualität ("Design to Budget" *kotz*) bauen, daß Du darüber Deine alte Begeisterung für das Fach, für den Gegenstand dessen, weshalb Du diesen Beruf eigentlich ergriffen hast, einfach schwinden siehst. Und der ständige Zeitdruck entzieht Dir die Energie, die nötig wäre den jämmerlichen Rest an Motivation vor dem Schwinden festzuhalten.

Zeitdruck macht Menschen kaputt.

Als ich im Eingangspost die 24-Stunden-Idiotie gelesen hatte, da war mir schon klar, was für ein Mist da kommen muß.

Solche Hektik können sich nur Leute leisten, die nicht wissen, was es heißt STÄNDIG unter Zeitdruck zu stehen. - Nein, was Du, geneigter Leser jetzt denken magst, darüber, daß Dir ja auch die Zeit ab und an zu knapp wird, das ist KEIN Zeitdruck. Zeitdruck ist "Schaff'es bis zum Termin, oder die Abteilung wird geschlossen!" Zeitdruck ist, wenn man im Team schon Wetten abschließt, wer als Nächster mit "Massivem Erschöpfungssyndrom" krankgeschrieben werden wird (und man die bereits Krankgeschriebenen menschlichen "Gemüse" tatsächlich beneidet).

Wenn ich solche Hektik noch in meiner kargen Freizeit bräuchte, dann hätte ich mich eventuell schon mal bei den 24-Stunden-Hinrotz-Wettbewerben beteiligt. - Dazu habe ich aber NICHT DIE NERVEN!

Zeitdruck, damit "etwas fertig ist".

Meine Fresse, wie mich das ankotzt.



Wie wäre es mal zur Abwechslung mit etwas ganz anderem: Geduld?

Mit langsamem Wachsenlassen bis das zarte Pflänzchen aufblüht oder eingeht, je nach Hege und Pflege?



Vor allem: nicht nur Ergebnisse zählen. Es zählt - weit mehr, da er auch schon länger dauert, als das Endprodukt zu konsumieren - der Weg dorthin.
 
AW: Das B!-RPG durch Wettbewerb ermitteln?

Skyrock schrieb:
Knifflige Sache. Rollenspiele in den Druck zu bekommen ohne rote Zahlen zu schreiben ist schon schwer, und wenn diese Spiele auch noch frei im Netz verfügbar sind umso mehr (schließlich gibt es ein Substitutionsgut). Da gibt es im deutschsprachigen Raum AFAIK nur ein System das das geschafft hat, und das heißt Degenesis.
Das hat man schon im FERA mit den 24h-Spielen versucht, und so weit ich weiß ist die Sache eingeschlafen obwohl einige alte Hasen dabei waren. Ich würde mir das nochmal gut überlegen.
Nun, es gäbe eine Mindestzahl an Vorbestellern, die zusammen kommen müsste und außerdem ein nach Auflage abgestuften Preis. Man kann da durchaus schon was mit einer 50er Auflage machen. Ich werde mich da beizeiten mal näher erkundigen.
 
AW: Das B!-RPG durch Wettbewerb ermitteln?

Zornhau,

wir kommen zwar mit einer Diskussion über generellen Sinn und Unsinn von RPG-Designwettbewerben unter Zeitdruck vom ursprünglichen Topic weg, da sich das Thema aber ziemlich erledigt hat können wir den Thread gerne zweckentfremden.

Zunächst einmal möchte ich festhalten dass du - wie schon von dir eingeräumt - noch nie an einem solchen Wettbewerb teilgenommen hast. Mich würde - ernsthaft! - interessieren ob du zumindest jemals verfolgt hast was bei einem solchen herauskommt.
Ableitung aus anderen Lebensbereichen ist natürlich legitim, nichts kommt aber an einen Einblick aus erster Hand heran. Und ich weiß gerne wie der Erfahrungsschatz meiner Diskussionspartner aussieht, damit ich ihre Aussagen im richtigen Licht sehen und richtig einordnen kann.

Ich halte nämlich den Vergleich mit Projektarbeit für dermaßen verfehlt, dass er nicht mal mehr genug Beine hat um hinken zu können. Bei Projektarbeit bekommst du ein genaues Anforderungsprofil für das Endprodukt aufgedrückt, und es ist viel Zwang dabei da es eben Arbeit ist von der Lebensunterhalt abhängt, keine Freizeitbeschäftigung die man in ein paar Mußestunden hinter sich bringt.

Das Schreiben eines Wettbewerbsbeitrags unterscheidet sich signifikant davon. Zunächst einmal ist das Anforderungsprofil weitaus lockerer. Das vom Grofafo-Challenge läßt sich etwa auf folgendes herunterbrechen:
"Du hast 72 Stunden Zeit um ein Rollenspiel zu schreiben. Benutze keine fertigen Bausteine aus früheren Arbeiten, mache nicht etwas worauf du früher schon einmal einen ernsthaften Designversuch versucht hast und beachte Urheberrechte, was Fremdgrafiken etc angeht.
Baue außerdem mindestens zwei der vier folgenden Stichwörter ein: Gesetz, Höhle, Mutter und Sinnlichkeit."

Klingt ziemlich locker, oder? Ist es auch, wie ich aus eigener, direkter, persönlicher Erfahrung sagen kann. Man bekommt ein paar Vorschriften die sicherstellen dass Rechte gewahrt bleiben und alles neue kreative Eigenleistung ist, ein paar Leitlinien an denen sich die Kreativität entlanghangeln konnen, ohne einerseits massiv eingeengt zu werden noch auf der anderen Seite im luftleeren Raum zu hängen, und damit hat es sich. Die Beiträge die beim Grofafo-Challenge eingetrudelt sind beweisen es auch: Da war alles dabei vom Heartbreaker und dem Cheap-Ass-Kram über das Comedy-RPG bis hin zu Extravaganzen wie einem System, in dem der Charakter erst im Spiel durch den gemeinsamen Input der gesamten Gruppe entsteht.

Wichtig ist außerdem - wie schon gesagt - dass das Schreiben eines Wettbewerbbeitrags ein Freizeitvergnügen ist, kein Broterwerb für dessen Scheitern man zur Arbeitsagentur gejagt wird.
Niemand wird dazu genötigt mitzumachen, niemand bekommt den Kopf abgerissen wenn das Resultat nicht ganz perfekt oder unfertig wird, und man kann den Versuch jederzeit abbrechen wenn einem der Streß zu groß wird.
Man macht so etwas weil es einem Spaß macht. Wenn es einem keinen Spaß macht, unter Zeitdruck kreative Arbeit zu leisten, dann hat man auch keinen Grund an so etwas teilzunehmen. Gleiches gilt wenn es einem keinen Spaß mehr macht und man nach 18 Stunden nur noch Müdigkeit und Hirnblutungen spürt.



Außerdem, was du mißzuverstehen scheinst: Das Resultat eines Wettbewerbs ist niemals ein fertiges Produkt. Im besten Fall ist ein Exposé das sich als Nukleus verwenden läßt um daraus ein fertiges, abgeschlossenes Rollenspiel zu gestalten, im schlechtesten Fall ein Hirnfurz den man über Bord wirft, ehe man sich etwas neuem widmet. Häufig liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte, und gravierende Änderungen geschehen durch Feedback, genaueres Durchdenken und Testspiele.

Dennoch ist das Resultat nützlich. Über den Einsatz von Wettbewerben als Teststrecke, auf der man mit überschaubarem Aufwand Ideen ausprobieren kann, habe ich ja schon geschrieben.
Davon abgesehen ist das ganze schon als Lackmustest für ein neues Rollenspiel hilfreich: Wenn sich die Kernidee eines ganzen Spiels nicht auf etwas herunterbrechen läßt, das sich in den groben Zusammenhängen in 24 oder 72 oder 168 Stunden in etwas umsetzen läßt das Spaß macht, dann muß an der Grundidee etwas falsch sein. (Ich wette dass die Qualität des Rollenspielmarkts wesentlich größer wäre wenn jeder diesen Check gemacht hätte. Zumindest wäre schon einmal all der EZende Labermist mit nicht funktionierenden Mechanismen, dessen einziger Pluspunkt aus ausladendem Fluff und schönen Bildern besteht, ausgesiebt worden.)

Selbst wenn man aber seinen Beitrag verhaut: Es ist eine unbezahlbare Erfahrung. Man kann drauflos experimentieren und erkennen was eine Idee wirklich wert ist wenn es hart auf hart kommt. Man lernt was bei der Rollenspielentwicklung funktioniert und - noch wichtiger - was nicht funktioniert. Man eignet sich die Fähigkeit an ein Rollenspiel koordiniert, auf den Punkt gebracht und effizient zu schreiben. All das sind DInge die man auch später brauchen kann wenn in Ruhe und Muße sein Rollenspiel weiterschreibt oder ein ganz neues Spiel entwickelt.
Und: Man lernt all diese Dinge schnell und nebenbei, und weitaus besser als wenn man darüber in einem Forum parliert oder ein paar theoretische Texte studiert. Übung macht den Meister, und nichts hilft dabei so sehr seine Erfahrungen zum Abschluß zu bringen wie harter, unbarmherziger Zeitdruck. Abschluß von Erfahrungen ist nämlich wichtig damit man lernt. Nur wenn man Erfahrungen abschließt kann man auch objektiv zu ihnen zurückblicken, über sie reflektieren und damit Erkenntnisse gewinnen, die dann wiederum genutzt werden können um sich zu verbessern und dazuzulernen.



Das sind die Gründe aus denen ich Designwettbewerbe unter Zeitdruck befürworte und nutze. Ich zumindest freue mich schon darauf im Oktober wieder mal binnen 24 Stunden meine Ideen durchzupeitschen und den anderen FERAnern zu zeigen was ich seit dem letzten Mal dazugelernt habe. Und ich kann jedem, der ernsthaft daran gehen will Rollenspiele zu entwickeln (as opposed to "Erwins feiner Fantasy-Heartbreaker, heranreifend seit 1992") diese Erfahrung nur empfehlen.



PS:
Zornhau schrieb:
Weil der Grundgedanke falsch ist: Es kann/darf NICHT nur eines geben! Sonst wäre es ja nicht ein Blutschwerter-Rollenspiel.

Ich sehe das "ein" in "ein Blutschwerte-Rollenspiel" tatsächlich nicht als Zählung, sondern als unbestimmten Artikel im Sinne von "eines, von den vielen bunten unterschiedlichen Blutschwerter-Rollenspielen".
Interessanter Gedanke. Es würde zwar dem _einen_ Blutschwerterrollenspiel das Besondere nehmen, ist aber ein interessanter Gedankengang den ich mir nochmal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen muß. Und einer, den die Forengötter noch einmal in Betracht ziehen sollten, ehe das _eine_ Blutschwerterrollenspiel als solches bis in alle Zeiten festgeschrieben wird.
 
AW: Das B!-RPG durch Wettbewerb ermitteln?

@Skyrock : ich hab es nicht gelesen, aber ich glaube du hast soeben jeden Zornhau getoppt.
Mal sehen ob Zornhau noch eins drauf setzt.
 
AW: Das B!-RPG durch Wettbewerb ermitteln?

Mal kurz zum Thema Das oder Die Blutschwerter Rollenspiele.

Beides hat seinen Reiz, durchaus. Und ich denke das wir uns dazu sicherlich Gedanken machen werden.

Wobei es evtl. sogar eine Möglichkeit gibt für beides!
 
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