[Anfang Zeitsprung]back in town

Devlin

MUUUHHH!
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25. Januar 2005
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Delilah hatte keine Sekunde gezögert. Als sie ihr Telefonat mit Tanja beendet hatte, hatte Delilah Sachen gepackt und war nach Finstertal gefahren. Mit Sack und Pack stand sie vor der Akademie. Eine große Reisetasche in der linken, einen Rollkoffer in der rechten Hand und ihre Gitarre in einer Tasche auf dem Rücken tragend, trat sie in die Kunstakademie ein. Zügig ging sie zu Romeros Büro. Erstmal eine neue Bleibe bekommen. Ich will nicht bei Meyye schlafen. Mit angstvollen Gedanken, was passieren würde, wenn sie keine neue Bleibe bekäme, klopfte sie an Romeros Tür.

Sie freute sich, des Prinzen Ghul wieder zu sehen.
 
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Ghul des Prinzen Toni Romero:

Der gewohnt höfliche Bariton des Italieners forderte Delilah auf, doch bitte unverzagt einzutreten. Als sie seiner bitte dann nachkam und er erkannte um wen es sich bei seinem Gast handelte, stand er sichtlich erfreut von seinem Platz hinter dem Schreibtisch auf und ging auf die hübsche Toreador zu.
Man sah ihm deutlich an, dass er nur schwerlich vermeiden konnte, die beinahe schon als verloren geglaubte 'Tochter' zu umarmen. Aber solche intimen Gesten hatte Buchet strikt verboten. Magdalena Cruiz hatte eine derartige Unachtsamkeit mal beinahe mit ihrem Leben bezahlt. Aber das war lange her und der hungrige Übeltäter eine Stadtgangrel gewesen.

"Miss Gerlish! Was für eine außerordentlich große Freude sie zu sehen! Madre mia! Es tut wirklich gut sie gesund und wohlbehalten zu sehen. Bitte, bitte kommen sie herein und setzen sie sich! Was kann ich für sie tun?"

Selten hatte man den Ghul derartig erfreut gesehen. Nur eine Person außer Delilah vermochte noch diese Reaktion bei Romero hervorzurufen, aber dies war eine andere Geschichte.
 
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Delilah freute sich riesig über Tonis Reaktion. Strahlend schaute sie ihn an.
"Hallo, Herr Romero. Ich hab sie wirklich vermisst." mahnte sie spielerisch. "Wer hätte gedacht, dass ihre Worte mir den Mondschein auf die Seele zaubern?"
Der Abend konnte beginnen. So ein Empfang hatte sich schon jeder mal gewünscht. Sie legte ihre Sachen ab und setzte sich auf einen freien Stuhl. "Tut gut, sie zu sehen." gab sie zu. Eine Pause folgte.
"So wie es aussieht, bin ich wohl wieder in der Stadt. Ich habe mir etwas Auszeit genommen, um meine Gedanken zu ordnen. Da wollte ich nur dem Prinzen hallo sagen und mich über die Stadt informieren. Ist er da?"
Immernoch strahlend äugelte sie in Richtung, wo der Prinz sein Zimmer hatte.
 
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Ghul des Prinzen Toni Romero:

Der Italiener strahlte über das ganze Gesicht. Es war als hätte ihm jemand das Lachen ins Gesicht gemeißelt.
Gespielt mahnend hob er den Finger.

"Liebste Miss Gerlish! Natürlich ist er da. Sie wissen doch das er für jene seines Clans immer ein offenes Ohr hat. In ihrem Fall wird er aber ganz besonders erfreut sein. Immerhin sind sie die Hüterin und in diesen Hallen ein stets gern gesehener Gast! Aber bitte gehen sie einfach durch wenn sie mögen und lassen sie es mich wissen wenn ich ihnen irgendwie behilflich sein kann."

Mit unveränderter Begeisterung im Gesicht deutete er zur Tür hinter sich und gab Delilah damit die Erlaubniss den Prinzen zu aufzusuchen.

"Kümmern sie sich nicht um ihr Gepäck, ich werde in der Zwischenzeit ein waches Auge drauf haben. Oder..."

Romero überlegte kurz als er den schweren Stapel sah.

"...oder kann ich ihr Gepäck bereits irgendwo hinbringen lassen?"
 
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Delilah strahlte immernoch über beide Ohren. "Sie sind zu nett zu mir. Aber leider musste ich vor meinem Heimweg erfahren, dass meine Wohnung nicht mehr so ist, wie ich sie verlassen habe. Scheinbar hat sich der Sabbat daran zu schaffen gemacht. Das ist natürlich auch einer der Gründe, weshalb ich hier bin." grinste sie verlegen. Sie glaubte nicht, dass Romero viel entging, was so oberflächliche Angriffe betraf.
"Daher weiß ich leider noch nicht, wo meine Sachen hin sollten."

Als sie Richtung Prinz ging, drehte sie sich kurz vor dem Eingang noch mal um. "Toni?" Sie wartete auf Reaktion. "Danke." Dann drehte sie sich um und ging zum Prinzen durch. Dort begrüßte sie ihn mit einer tiefen Verbeugung.
"Hallo Prinz Buchet." Nun lies sie ihm erstmal Zeit zu reagieren. Sie wollte ihn nicht gleich mit einer Fülle von Informationen überrumpeln.
 
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Ghul des Prinzen Toni Romero:

"Machen sie sich keine Gedanken Miss Gerlish! Ich werde ihnen eines der Zimmer im Ostflügel der Akademie zuweisen, wir haben immer ein paar für Notfälle wie diesen vorbereitet. Sie sind dort vollkommen ungestört und können sich in aller Ruhe nach etwas anderem umsehen."

Der Italiener fragte Delilah nicht erst lange, er handelte, bevor sie etwas anderes sagen konnte. Kaum hatte er den Satz beendet, da hatte er bereits den Hörer in der Hand und telefonierte mit der Wachmanschaft.

"Ich lasse ihr Gepäck schon mal hochbringen. Die Suite zeige ich ihnen später natürlich persönlich."

Auf ihr Danke antwortete er mit einem fröhlichem Augenzwinkern.


Prinz Oliver Buchet:

Der Prinz erhob sich erfreut von seinem Stuhl nachdem Delilah ihre Verstellungszeremoine beendet hatte. Kaum aber war er aufgestanden, da wurde der Toreador schlagartig bewußt, dass er sich in den vergangenen Tagen deutlich verändert hatte.
Statt des bisherigen maßgeschneiderten Anzuges trug er ein bequem wirkendes cremefarbenes Hemd mit einer dunkelgrünen Weste darüber. Es ähnelte ein wenig dem Stil des alten englischen Adles, hatte aber trotzdem einen gewissen modernen Flair.
Wie um das Gesamtbild abzurunden trug er eine schmale Brille auf der Nase, die ihm ein zusätzliches väterliches Aussehen verlieh. Es war vollkommen ungewöhnlich, aber es passte zu ihm.

Still an der Seite in einem Sessel saß die Spanierin Magdalena Cruiz. Auch sie erhob sich sichtlich erfreut, hielt sich aber im Hintergrund bis der Regent seinen Begrüßung beendet hatte.

"Miss Gerlish! Was für ein Vergnügen! Ich war bereits in großer Sorge um euer Wohlbefinden. Um so schöner ist es euch so gut gelaunt und wohlbehalten anzutreffen."

Er deuete auf seinen anderen Gast und sah dabei für den Bruchteil einer Sekunde sogar etwas verliebt aus.
Aber nein, Delilah musste sich irren. Der Mann vor ihr war immerhin Prinz Oliver Buchet, der mächtige Regent dieser Stadt.

"Ihr kennt meinen Ghul Signora Cruiz?"

Diese verbeugte sich leicht als ihr Name erklang und streckte Delilah die Hand entgegen.
 
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"Sie sind zu lieb zu mir." wiederholte sie nochmal zu Romero. "Ich komme dann gleich nochmal rein."

Delilah wunderte sich zunächst über Buchets Kleidung. jedoch hatte sie ihn nicht so häufig getroffen, als dass sie sagen könnte, dass er soetwas nie anzieht. Dennoch war sie interessiert, warum der Prinz in stilvoller Gammellaune war. "Die Umstände von Mexiko haben mir schwer zu schaffen gemacht. Ich musste erstmal herausfinden, wer ich bin. Und das habe ich verknüpft mit Gesprächen, die mir Einblick in die Medienbranhce gewähren." grinste sie. "Ich hoffe, meine Abwesenheit hat keine Probleme bereitet. Nur war ich mir sicher, ein paar zusätzliche Kontakte täten auch meiner Position als Hüter ganz gut." grinste sie.

Sie ergriff freudenstrahlend die Hand von Magdalena. "Hallo, schön, Sie wieder zu sehen." Sie hatten sich schon auf dem Treffen auf Buchets Schiff getroffen und miteinander geredet. Eigentlich war sie Delilah sehr sympathisch. Schade eigentlich, dass sie nie mehr unternommen hatten.
Delilah kam nicht umher, den scheinbar verliebten Gesichtsausdruck von Buchet zu bemerken. So sehr kann er mich doch nicht vermisst haben. Das wäre absurd. Jemand wie er steht auf Stil, Aussehen UND Rang.
Sie lächelte ihn an. "Wie ich sehe, geht es Ihnen prächtig Herr Buchet? Falls es Grund zur Klage gibt, muss ich sonst noch mit Leuten schimpfen." sagte sie spielerisch und offensichtlich nicht ernst. Wenn er schon einen guten Tag hatte, konnte sie wenigstens sie selbst sein... So hoffte sie zumindest.

"Aber nun zu meinem eigentlichen Anliegen. Dass meine Wohnung abgebrannt wurde, habe ich schon erfahren. Daher war Herr Romero so nett, mir ein Zimmer in der Akademie zu bereiten." lobte sie ihn. "Aber ich bräuchte, falls es Ihnen Recht ist, eine Liste mit Kainiten unserer Stadt. Denn falls ein ungebetener Gast ins Cafe de trois spaziert, ich entweder den richtigen Weg weisen, oder aber den Sheriff holen kann." Delilah wollte, dass Buchet sieht, dass sie immernoch imstande war, sich um ihren Hüterposten zu kümmern. Das mit der Diablerie sollte so schnell wie möglich vergessen werden.
 
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Man musste wohl Toreador sein um sich auf diese Weise mit dem Regenten der Stadt unterhalten zu können. Vielleicht lag es an Delilahs einehmender Persönlichkeit, vielleicht auch einfach an der derzeitig guten Laune des Prinzen.
Niemand würde je erfahren, das die nach außen getragene fröhliche Maske Buchets eine Schockreaktion auf Melissas tot war. Ihr Ende hatte etwas im Inneren des Regenten ausgelöst, das man wohl am besten mit einer gewissen Form der Sucht nach Leben beschreiben konnte. Die Ventrueahn fehlte im schrecklich.

Auf jeden Fall überging er Delilahs Eingriff ins seine Privatssphäre und quittierte ihr Angebot mit eventuellen Störenfrieden schimpfen zu müssen, nur mit einer erstaunt gehobenen Augenbraue.
Magdalena Cruiz hingegen sog erschrocken die Luft ein.

Eine weitere Reaktion von Seiten des Monarchen blieb jedoch aus. Im Gegenteil, ein warmes Lächeln folgte der leicht kritischen Mimik an Delilahs Benehmen. Immerhin war es ihr Job freundlich auf andere zuzugehen und ihre offene, doch nie aufdringliche Art, einer der Hauptgründe für seine Entscheidung sie auf den Posten eines Hüters zu erheben.

"Natürlich Miss Gerlish! Ich werde Signore Romero anleiten, euch ein entsprechendes Formular anzufertigen. Sollte weitere Fragen, oder Unklarheiten auftreten, wendet euch ohne große Umschweife an Mister Gellar oder einen meiner Ghule. Ihr werden daraufhin alles erhalten was ihr benötigt!"

Buchet setze sich wieder und faltete die Hände die er zuvor locker auf die Schreibtischoberfläche gelegt hatte.

"Wenn ihr wünscht, kann Signora Cruiz euch zu eurem Zimmer geleiten. Ich bin sicher sie würde sich sehr darüber freuen euch etwas Gesellschaft zu leisten."
 
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Delilah wartete innerlich angespannt ab, wie der Prinz reagieren würde. Und scheinbar hatte sie ihn an einem guten Tag erwischt. Ein flüchtiger Blick ging an Magdalena und anschließend richtete sich Delilahs Augenmerk auf den Prinzen. Eigentlich war sie schon ein wenig lebensmüde. Das war ihr allerdings erst bei Magdalenas Reaktion aufgefallen. Wie immer war sie tollpatschig, aber offenherzig. Es hatte gedauert, bis sie sich wieder dazu in der Lage fühlte, aber sie war zurück.
"Ich danke Ihnen Herr Buchet." atmete Delilah auf. "Falls es etwas gibt, was ich für euch tun kann, so lassen Sie es mich wissen." Nicht, dass er soetwas nicht sowieso täte. Nein, es ging Delilah darum, ihre Bereitschaft dazu zu demonstrieren.

"Das wäre schön, wenn Frau Cruiz mich begleiten könnte." Sie zwinkerte Magdalena zu. "Von meiner Seite aus wäre es das erstmal. Obwohl.. " sie machte eine kleine Pause. "Es wäre schön, wenn ich bei Neuzugängen in der Stadt informiert werden könnte. Damit ich besser mit Neuankömmlingen umgehen kann. Was wäre eine Hüterin, die nicht informiert ist?"

Und erst jetzt fiel ihr der Name auf, den Buchet gesagt hatte: Gellar. Mit diesem jungen Mann hatte sie sich bisher nicht vertragen. Aber Delilah war nicht in der Stimmung jetzt an Streit zu denken. Der herzliche Empfang hatte sie so gut aufgeheitert, dass ihr die Rückkehr nach Finstertal nurnoch halb so schwer fiel. Da verschwendete man keine Gedanken an Streit. Punkt.
 
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"Natürlich werden wir, jetzt wo wir wieder eine Adresse haben, euch alle Informationen betreffend der Neuankömmlinge zukommen lassen. In diesem Zuge sollte ich euch wohl darüber informieren, dass in Burg ein Hotel für angereiste Kainiten eingerichtet wurde. Es liegt im Feriengbiet nahe des Gebirgszuges der die beiden Stadthälften von einander trennt und nennt sich "La Coquille". Ich würde es begrüßen wenn ihr beizeiten dort nach dem Rechten sehen könntet. Es wäre schön, wenn stadtfremde Kainiten jemanden hätten der sich um ihre Belange kümmert! Das Cafe de Trois wird ja zwischenzeitlich ganz vorzüglich durch Herrn Gellar geführt."

Wieder erhob sich der Monarch und streckte der Hüterin die Hand entgegen. Eine eher ungewöhnliche Form der Verabschiedung die eigentlich nur wenigen Kainiten zuteil wurde.

"Es war mir in der Tat eine außerordentliche Freude Miss Gerlish. Wir glaubten euch bereits für immer verloren und sind nun um so glücklicher, euch wieder in der Heimat begrüßen zu dürfen! Auf Wiedersehen und noch eine angenehme Nacht. Ich hoffe die Räumlichkeiten sagen euch zu!?!"

Er nickte seiner Ghul zu.
Diese erhob sich artig, wartete bis Delilah ihren Teil der Verabschiedung hinter sich gebracht hatte und begleitete die Toreador dann nach draußen.
Dort nahm ihr Blick schnell etwas ärgerliche Züge an.

"Bist du verrückt geworden? Prinz Buchet hat Leute schon für weniger umgebracht."

Sie dachte mit Grauen an das unangenehme Schicksal des Jägers Tek, der noch heute als bronzene Statue das Attelier in der Prinzenvilla zierte.
 
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"Selbstverständlich werde ich ein Auge auf Neuankömmlinge haben." Dennoch missfiel ihr der Gedanke, dass Ernest das Elysium und Delilah die Neuen bekam. Sie dachte bei sich, dass der Prinz es wohl so gemeint haben müsste, dass sie sich zusätzlich um die Neuankömmlinge kümmerte.

Delilah grinste auf den angenehmen Kommentar des Prinzen. "Mich wird man nicht so schnell los. Und auch das Glück scheint wieder auf meiner Seite zu sein. Aber ich freue mich, dass ich so herzlich wieder hier in Finstertal empfangen werde. Vielen Dank dafür. Ich wünsche eine angenehme Nacht." Sie verbeugte sich und ließ sich von Magdalena hinausführen.

Als sie draußen waren und Magdalena mit ihrem Vorwurf ausbrach, prustete Delilah los. "Tut mir leid. Aber wie dreist das war, ist mir auch erst später aufgefallen. So bin ich halt. Ich merke oft erst, wie blöde etwas war, wenns schon gesagt ist. Sollte ich eventuell mal in Angriff nehmen, das zu verbessern." Grinsend ließ Delilah sich von Magdalena in ihr Appartement führen, jedoch nicht, ohne Romero einen Kuss auf die Wange zu drücken. "Sie sind toll. Danke für Ihre Mühe." Ein unerwartetes Hochgefühl nahm von Delilah besitz. Alle schienen sich zu freuen, dass sie wieder da war. Auch wenn Magdalena sich über sie ärgerte, so machte sie sich doch nur Sorgen um Delilahs Wohlergehen.
Weiter oben im Gang, presste sie dann ein "Tut mir leid, dass ich dich damit erschreckt habe." heraus. Die junge Toreador war gespannt auf ihr Zimmer. Sie erwartete keinen Luxusraum, jedoch dachte sie bei sich, dass Appartements sicher auch zumindest Ancillae gerecht werden mussten.
 
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Ghul des Prinzen, Magdalena Cruiz:

"Du hast mich nicht erschreckt Delilah! Ich war nur so überrascht, weißt du? Seit Jahrzehnten bist du die einzige die sich solche Dinge rausnehmen kann ohne vom Prinzen gemaßregelt zu werden. Keine Ahnung wie du das machst, aber es scheint zu funktionieren!"

Mag schloß die Tür zum Zimmer auf in dem Delilah die nächste Zeit verbrinden sollte. Es war eine kleine Wohnung von etwa fünfzig Quadratmetern und bstand aus einem kleinen fensterlosen Schlafraum, einem geräumigen Wohnzimmer, das mit teuren technischen Geräten aller Art eingrichtet war und einer kleinen Kochnische. Das Bad war nicht zu erkennen. Im Gegensatz zum Schlafzimmer war hier die Zugangstür verschlossen. Alle Möbel waren relativ neu und geschmackvoll ausgesucht.

"Vor dir hat Miss de Groote hier gewohnt und sie war gut zufrieden. Du hast eine gute Sicht über die Stadt wenn du durch das Badezimmerfenster schaust, oder direkt auf den Hof wenn du hier im Wohnzimmer hinaussiehst. Alle Fenster sind einzeln zu verdunkeln und absolut Sonnendicht wenn du das möchtest. Na was sagst du?"
 
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"Wirklich seit Jahrzehnten?" blaffte Delilah ungläubig. Scheinbar hatte sie sich in noch größere Gefahr gebracht, als sie je angenommen hatte. Doch irgendwie schmeichelte es ihr, dass der Prinz sehr nachsichtig mit ihr umging. "Meinst du, der Prinz kann mich gut leiden? Ich meine, wenn er mich für soetwas nicht bestraft, hat das doch seinen Grund, oder? Oder liegt es daran, dass er auch Torador ist?" Aber noch bevor Magdalena hätte antworten können, fügte sie hinzu: "Ich denke, er weiß, dass Künstler Freiraum brauchen." Natürlich war es nur halbernst gemeint, weshalb die Toreador nun hüpfend ihr Zimmer begutachtete.

"Was ist denn hier los? Ist die Moderne ausgebrochen, oder was?" Sie konnte sich an dem Fernseher kaum sattsehen. Gleich schaltete sie ihn probeweise ein und ließ lautlos die Bilder laufen. Es war nicht so, dass sie je einen Fernseher gebraucht hätte, aber Probelaufen sollte er schon. "Ist ja der Hammer." Sie schaute sich alles mit den lechtenden Augen eines Kindes an. Dann warf sie Blicke durch sämtliche Fenster und staunte. "Alles klar. Aber ihr wollt nicht ernsthaft, dass ich wieder ausziehe, oder?" grinste Delilah.
 
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Ghul des Prinzen Magdalena Cruiz:

Auf Delilahs Frage nach Buchets möglicher Zuneigung zu ihr, blitzte es in den Augen der Spanierin kurz auf. War es die typische südländische Heißblütigkeit die da durchschimmerte? Es war ja landläufig bekannt, das Ghule eine starke emotionale Bindung zu ihren Herren hatten. Doch so schnell wie der Zorn in der Ghul aufgeflammt war, so schnell war er auch schon wieder verschwunden.

"Ich denke es ist eine perfekte Mischung aus allem. Deine Clanszugehörigkeit, dein Charisma, dein Charme und sicher auch die Zuneigung seiner Exzellenz! Du hast einen versteckten Zugang zu seinem Herzen gefunden würde ich sagen. Wenn du mich fragst sieht er etwas seiner verlorenen Tochter in dir!"

Mag lächelte nachsichtig, als Delilah hüpfend durchs Zimmer sprang. Es war wirklich schwer sich ihrer guten Laune zu entziehen. Man mochte sagen was man wollte, aber Delilah war eine Zierde ihres Clans.

"Wir haben die Einrichtung unlängst etwas angepaßt. Es wurde dringend Zeit, weißt du?"
 
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Delilah hatte geahnt, dass Magdalena eifersüchtig sein würde, aber das lag an dem Blutsband und ihrem Temperament. Als die Spanierin sich gezügelt hatte und dann über ihre Vermutung sprach, schaute Delilah sie verdutzt an. "Meinst du? Ich mein, er behandelt mich sehr nachsichtig, das weiß ich. Und er kommt mir auch immer herzlich entgegen, aber meinst du, das ist seine Art, seine Zuneigung zu zeigen?" Warum zeigt er mir das dann nicht, wie man es einer Tochter zeigt? Delilah wägte ab, was nun zutraf. Entweder war es Magdalenas Version und das Unvermögen des Prinzen Emotion auszudrücken, oder Delilah hatte einfach nur etwas mehr Narrenfreiheit bei ihm. Warum dann auch immer.

Plötzlich kamen Erinnerungen an den Maler auf. Er hatte sie geliebt, wie man seinen Zögling lieben konnte und sie hatte ihn enttäuscht. Sie wollte nun nicht auch noch Buchet enttäuschen. Nicht, dass sie überhaupt in Erwägung gezogen hätte, einen derartigen Fehler nocheinmal zu machen, aber die Angst blieb.

Wieder in die Welt zurückgerissen, antwortete sie: "Dann will ich nicht wissen, wie das hier vorher aussah. Alte Ritterrüstungen und so, oder doch nicht ganz so schlimm?" Magdalena konnte die Delilah umgebende, spontane Depression deutlich anmerken. Das Leuchten verschwand aus den Augen der Toreador und sie schaute kurz ins Leere, während sie sprach.
 
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Ghul des Prinzen, Magdalena Cruiz:

Offenes Unverständniss schlich sich in den Blick der Spanierin. Wieso jetzt Ritterrüstungen? Delilah musste etwas mißverstanden haben.

"Wir haben das Zimmer renoviert weil es nicht mehr modern war. Die Einrichtung stammte aus den späten Neunzigern. Ich meine überleg allein die Farbauswahl in der Zeit, die rückständige Technik, Röhrenfernseher. Tz! Das ging wirklich nicht mehr und so haben wir es auf Stand gebracht. Freut mich aber, dass es dir gefällt!"

Dann bemerkte die Ghul das etwas mit der Toreador nicht stimmte.
Nicht umsonst hatte sie Jahrzehnte im Café de Trois hinter dem Thresen gestanden.

"Aber sag Delilah, was bedrückt dich?"
 
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"Weiß ich doch. Ich frage mich nur, was in den Augen der Kainitischen Gesellschaft nicht modern alles bedeuten kann. Vor allem, bei einem so alten Kainiten, wie der Prinz einer ist. Die Wohnung hier ist der Knaller, versteh mich bitte nicht falsch." entschuldigte sich Delilah.

"Hm? Ach nein. Ich musste nur an den Maler denken. Ich vermisse ihn ganz schön. Ist er wie immer in seinem Atelier? Er ist doch nicht bei dem Sabbatangriff verletzt worden?" fragte Delilah vorsichtig. Ob sie wollte, oder nicht, so musste sie dem Maler einen Besuch abstatten. Auch wenn dieser das Vertrauen in die Toreador verloren hatte.
 
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Ghul des Prinzen, Magdalena Cruiz:

"Prinz Buchet ist dank seines Clans ein der moderne sehr aufgeschlossner Regent. Er folgt dem Lauf der Zeit so wie die Sterblichen auch. Das mag verwunderlich erscheinen, besonders wenn man sich das knöcherner Verhalten beinaher aller Ventrue, sowie der meisten Brujah betrachtet. Doch sieh allein die Veränderungen die die Kunst ständig durchmacht. Wir Toreador sind da beinahe ebenso flexibel."

Magdalena hatte die ganze Zeit über beinahe versonnen gelächelt, doch dann wurde sie plötzlich ernst.

"Der Herr Maler war zusammen mit Herrn Gellar und dem Herrn Thorson im Auftrag der Stadt unterwegs. Alles schien vollkommen zufriedenstellend zu verlaufen, dein britischer Kollege ist gar gute eine Woche vor den beiden anderen Heimgekehrt, da er nicht mehr benötigt wurde.
Doch als dann tatsächlich alle Probleme überstanden schienen, der Auftrag vorzüglich beendet war, verloren die Geißel und der Herr Seneshall sich aus den Augen. Wir haben seit dem nichts mehr von ihm gehört!"
 
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Kunst wandelte sich immer. Und trotzdem war gerade dieses Beispiel hervoragend, da Kunst sich sehr langsam wandelte. Im Gegensatz zur restlichen kainitschen Gelellschaft war dies jedoch immernoch die Geschwindigkeit eines Weltrekordläufers. "Ja, ich glaube, du hast da schon ganz recht. Ich bin auch irgendwie froh, zu den Toreador zu gehören. Würde wahrscheinlich nirgendwo anders reinpassen."

Die junge Toreador lauschte den Worte von Magdalena mit Schrecken im Gesicht. Man hätte meinen können, dass sie die Farbe aus ihrem Gesicht verlor. "Was? Wie.. ich mein, was ist passiert? Was war das für ein Auftrag? Wie gefährlich war er?" Delilah wollte Antworten. Warum wurde ihr Mentor einfach blind in den Tod geschickt? Was konnte so wichtig sein, einen Ahn zu opfern?

Die Hoffnung, die Delilah für das Wiederkehren vom Maler hatte, war klein, aber noch brannte ein kleines Licht. Es würde nicht ausgehen, bis sie Gewissheit hatte. Ihre Sorgen übermannten sie. Eine blutige Träne rann ihr reflexartig die Wange entlang. Er DURFTE einfach nicht tot sein.
 
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Ghul des Prinzen, Magdalena Cruiz:

Die Spanierin verstand die Trauer Delilahs und legte mitfühlend ihre Hand auf deren Schulter. Sicher würde etwas körperliche Nähe es ihr leichter machen, dem inneren Kummer freien Lauf zu lassen.

"Der Auftrag hatte hauptsächlich die Verfolgung und Vernichtung des Lassombra Maxims zum Ziel, den du vielleicht eher unter seinem Pseudonym Stella kennengelernt hast?
Da seiner Exzellenz sich über die Brisanz dieses gefährlichen Sabbati natürlich absolut im Klaren war, wurden direkt drei unserer besten Männer damit beauftragt ihn zu jagen.
Der Maler, Herr Thorson und Mister Gellar.
Sicher kam es bei der Festnahme zu einer entsetzlichen Auseinandersetzung, Maxim war wie gesagt ein wahres Ungeheuer, aber dieses Monster konnte letztendlich ohne nennenswerte Verluste unsererseits gepfählt und zur späteren Vernichtung nach Finstertal gebracht werden.
Zu diesem Zeitpunkt erfreute sich der Maler allerdings noch bester Gesundheit.
Den letzten Kontakt hatten wir mit ihm, als Viktor Thorson bereits im Flieger auf dem Wege hierher war. Unser lieber Freund befand sich zu der Zeit auf dem internationalen Flughafen von Amsterdam!"

Mag zog die junge Toreador vorsichtig zu sich heran und nahm sie tröstend in den Arm.

"Mehr kann ich dir nicht sagen, Delilah. Vielleicht solltest du mit Herrn Thorson reden? Er war es der den Maler als letztes gesehen und gesprochen hat!"
 
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