8.5.06 - My mouth is full of blood, and my mind is too

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Cry lächelt und siht Nikita an. "Ja, das ist etwas besonderes. Es ist eine Kette von mir ... Lost Shadow hat sie mir wohl abgenommen, als er mich so verletzt hatte ... Aber es muss ja noch was gutes in ihm sein, wenn er diese Kette unserer Tochter geschenkt hatte." Sie seufzte leise. "Ich würde sie gerne wieder an mich nehmen ... oder meinst du Meyye will sie behalten? Oder willst du sie?"

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"Also was mich angeht kannst du sie gern mitnehmen... ich weis halt nicht was Meyye sagt.... aber ich denk wenn du es ihr erklährst...."
Sie wusste nicht was sie so recht sagen sollte.
"Sie weis nicht dass du Tatjanas Mutter bist... ", fügte Nikita erklärend hinzu.
"Ich dachte ich sollte es dir überlassen ihr das zu sagen... "Und es mir nicht anmassen Informationen weiterzugeben die vielleicht nicht weitergegeben werden sollen...
"Wenn du willst kann ich sie mal anrufen und fragen wann sie wieder da ist", bot sie Cry an.

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Es dauerte etwas, bis Delilah ihr Handy gefunden hatte. Mit hektischen Worten meldete sie sich, nachdem sie auf dem Display gesehen hatte, wer anrief: "Heey, ich hab dich schon vermisst. Hast dich von unserem Ausflug kuriert, Purzelbär?" Delilah hatte noch nicht die leiseste Ahnung, dass Tati gestorben war und sie mit Julian ernste Worte geredet hatte. Sie schien gut gelaunt zu sein, so ahnungslos wie sie war.

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Woher auch, Delilah weiß noch nichtmal, dass es Tatjana überhaupt gibt... oder gab. Purzelbär. Kaum hört sie ihre Stimme, muß sie beinahe schmunzeln. Wie sie das nur immer macht. Kurz denkt Meyye an ihre Wunde, die sie ja erst nach dem Labor bekommen hat und antwortet wahrheitsgemäß: "Ja, hab ich." Im Labor hat sie ja auch nicht allzu viel abgekriegt. "Sorry dass ich mich erst jetzt melde, hatte noch ein bißchen was um die Ohren. Und wie gehts dir?"

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"Mir gehts ganz gut, mal abgesehen davon, dass ich dich sooooo lange nicht sehen konnte. Gehts dir denn wieder gut? Jetzt, wo wir das Gebäude in Schutt und Asche gelegt haben?"

"Ich musste mir die ganzen Tage mit Informationssuche um die Ohren schlagen. Hatte ja nen ganzen Haufen gefunden. Hab dir noch gar nicht alles erzählt, oder? Da ist irgendeine Sekte dran beteiligt, die Seeker oder so. Naja, zu denen habe ich Infos gesucht. Hatte also sehr spannende Arbeit zu tun." Delilah war froh, sie endlich wieder zu hören. Irgendwie bekam sie immer gute Laune, wenn sie Meyye hörte, oder sah.

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Die Gangrel lächelt ein wenig schief. Nein, ihr geht es nicht gut, aber sie könnte auf Nachfragen nicht einmal ein Wort der Erklärung anbieten, das ihr nicht verboten ist zu verraten. Andererseits... wer weiß, wie lange das noch so bleibt, schließlich haben alle die Garou unten im Labor gesehen und Cat hatte sie auch schon vorher offen erwähnt. Dennoch... sie wird nicht diejenige sein, die anfängt zu plaudern. Mal ganz abgesehen davon, dass sie das auch aus anderen Gründen nicht tun will. Für Delilah gilt dasselbe wie für die anderen... sie darf nicht erfahren, dass sich Meyye in zwei bis drei Nächten in den fast sicheren endgültigen Tod stürzt.

"Ja, ich hab seither keine Fomorer mehr gesehen." antwortet sie, dann hört sie etwas rätselnd zu. "Du meinst... diese Sekte hatte irgendwas mit dem Labor zu tun?" fragt sie nach der einzigen Verbindung, die sie da vermuten kann. "Gab es auch irgendeinen Hinweis auf den Kainiten, der in die Sache verwickelt war?"

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"Ja, die Sekte hat mit Sicherheit was damit zu tun. Soviel habe ich herausfinden können. Da ging es in irgendeinem Text um einen dunklen Messias und so. Aber ich würde das eigentlich lieber persönlich mit dir klären. Hab nämlich das Bedürnis dich zu sehen." grinste Delilah ihr in den Hörer. Warum antwortet sie nicht auf meine Frage? Hat sie es vergesen? "Hast du Zeit?"

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Dunkler Messias, soso. Na, das würde ja zum Wyrm passen, sowas. Allerdings ist das alles sehr vage, was Delilah da sagt. Meyye zögert mit der Antwort, als es um ein persönliches Treffen geht. Was jetzt? Sie will nicht, dass Delilah ihren Verband sieht. Außerdem muß sie an Nikitas Besuch denken. "Heute nacht... nicht mehr. Morgen, nach der Jagd, wäre zu machen." sagt sie und fragt sich, ob sie das wirklich tun soll... aber auch sie würde Delilah gerne sehen, bevor sie vielleicht draufgeht... und über den Stand der Dinge kann sie so auch etwas erfahren. "Wär das okay?" Sie klingt ein wenig zerknirscht, vielleicht weil es heute nicht mehr klappt... oder es steckt mehr dahinter, wer weiß. Meyye steckte ja immer schon voller Geheimnisse...

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Meyye konnte die Enttäuschung in Delilahs Stimme hören. "Hmm. Klar ist das okay. Wenns nicht geht, dann gehts nicht. Kommst du dann bei mir rum?"
Delilah hatte angenommen, dass auch Meyye sich auf ein weiteres Treffen freuen würde, hatte aber nicht das Gefühl, dass es so war.
"Ist wirklich alles in Ordnung bei dir? Du hörst dich so.. so.. abwesend an."
Langsam beschlich Delilah das dunkle Gefühl, dass Meyye in ihr nur einen Ausrutscher sah.

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Sie hätte sich gewundert, wenn es anders gewesen wäre. Natürlich ist Delilah enttäuscht. Meyye nickt erst, was ja durchs Telefon nicht viel nützt. "Ja, ich komme dann vorbei, aber ich melde mich vorher." sagt sie. Morgen Nacht ist die Wunde hoffentlich nicht mehr da und sie erregt keine falsche Aufmerksamkeit.

Dann verwünscht sie sich wieder, bei der Frage. Nein, nichts ist in Ordnung. Meine beste Freundin ist tot, ihr Vater wird mich killen weil ich ihn zum Zweikampf gefordert habe, Julian will dass ich ihn zum Vampir mache... und ganz nebenbei glaub ich nicht, dass er mich teilen will. So jedenfalls hat sie ihn verstanden, bevor er ihr den größeren Schock versetzt hat.

Was jetzt? Wenn sie was von Privatsachen sagt, ist Delilah sicher der Meinung, sie könnten darüber reden. "Ja mir gehts gut... hatte nur gerade... Blut von einem Bekifften. Vielleicht kennst du das ja... ich wußte nicht, dass der dicht ist..." sagt sie. Schon wieder eine Lügnerin, Meyye, ja du machst dich, du wirst noch eine hervorragende Vampirin...

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"Okay, ich freu mich schon drauf." antwortete Delilah wahrheitsgemäß. Sie wollte das Thema fallen lassen und wieder bessere Laune bekommen.
Delilah war sichtlich beruhigt, dass Meyye nichts zu haben schien. Hätte sie davon gewusst, würde sie Lost Shadow wahrscheinlich heimlich töten wollen.
Da sie nichts ahnte, grinste sie in ihr Telefon. "Ein Bekiffter? Hi hi. Nicht, dass du mir abhängig wirst, kleiner Tollpatsch."

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"Pfff, Quatschkopf... davon wird man nicht abhängig." behauptet sie, als ob sie das genauer wüßte. Naja, sie war ja auch mal lebendig, wer weiß was sie da ausprobiert hat. Aber eigentlich will sie nicht weiter auf ihrer Lüge herumreiten. "Okay... bis morgen, dann." sagt sie mit sanftem Tonfall. Nein, Delilah war für sie nicht nur ein Ausrutscher. Sie kann sich ihr Gesicht genau ausmalen und würde gern die Hand ausstrecken, um es zu berühren. Nur ist das über das Telefon nicht so ohne Weiteres machbar. Sie wartet noch die Antwort ab, bevor sie den Knopf drückt und die Verbindung unterbricht.

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Delilah protestierte stumm gegen Meyyes scherzhafte Beleidigung. "Okay Schlafmütze. Ich werd mich dann mal weiter um mein plötzlich so graues Leben kümmern. Irgendwie nimmst du die ganze Farbe und Fröhlichkeit mit, wenn du nicht da bist. Tüüüs." Anschließend gab die Toreador Meyye noch einen Schmatzer durch das Telefon mit und legte dann auf.

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Schlafmütze geht ja noch. Beim grauen Leben stutzt sie ein wenig, dann wird es erklärt. Und beim Schmatzer ist auch wieder ein Schmunzeln auf Meyyes Gesicht geschlichen. Sie läßt das Handy sinken und schaut auf ihr Bike hinunter. Delilah ist schon was Besonderes. Sie freut sich schon auf morgen...

Jetzt aber schwingt sie sich auf ihr Rad und fährt wieder los, Richtung Heimat. Für heute ist sie satt, und morgen wird sie hoffentlich nicht soviel brauchen, gehäufte Fälle von Merkwürdigkeiten im Stadtpark, wenn sie gemeldet werden, kann die angeknackste Maskerade nicht gebrauchen. Sie ignoriert Reifenquietschen und Lichthupen, und schneller als die Polizei erlaubt ist sie wieder vor ihrem Haus angekommen. Sie schließt die Tür auf und ruft: "Nikita, ich bin wieder da!"

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Cry hatte Nikita fragend angesehen. "Meinst du nicht, dass mir Meyye Vorwürfe macht? Ich meine ... ich habe Tatjana ja nicht vorher gesucht ... und vielleicht ist es gar nicht so gut, wenn sie weiß, dass ich ihre Mutter war ... Ich weiß es einfach nicht." Den Stein hielt sie in der Hand.

Die Garou schreckte zusammen, als Meyye durch die Türe kam.

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Meyye zieht die Schuhe aus und geht als erstes in ihr Zimmer, um die Jacke loszuwerden und erstmal nur aufs Bett zu pfeffern. Julian ist nicht da... sie hätte vielleicht mal nach seiner Nachricht Ausschau halten sollen, bevor sie aufbrach, aber der Hunger und die Wunde haben ihre eigenen Prioritäten gesetzt.

Da sie Licht in Tatis Zimmer gesehen hat, begibt sie sich als nächstes dorthin. "Da seid ihr ja." sagt sie und kann sich erstmals ihre Besucherin anschauen. Unvorteilhaft ist dabei, dass ihr Blick als erstes auf das fällt, was diese in der Hand hält. Sie runzelt die Stirn, blickt die Fremde flüchtig an und dann wieder den roten Stein. "Leg das wieder hin." sagt sie mit Bestimmtheit. "Das war das einzige, was Tatjana von ihrer Mutter..." sie stockt. Schaut sich Cry etwas genauer an. Mustert ihr Gesicht. "Unmöglich." sagt sie nach einem Weilchen gedehnt. "Ihre Mutter ist tot... wer bist du?"

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Julian hatte einen Brief auf dem Nachttisch für Meyye hinterlassen. Darauf stand mit schöner Handschrift, dass sie sich melden soll, wenn sie ihn wieder sehen möchte. Natürlich gab es auch noch eine Liebeserklärung.

Das Gesicht von Cry wirkt etwas eingefallen. Sie war bestimmt mal eine sehr hübsche Frau, aber Kummer und Sorgen hatten sich in ihr Gesicht gebrannt. Auch ihre Haltung zeigte nicht viel Stolz aus. Sie stand eher etwas geduckt da. Die Augen waren wie die von Tatjana. Allerdings ohne den Schalk und den Humor im Blick. Vor Meyye stand eine gebrochene Frau.

Zuerst hatte Cry ein scheues Lächeln zur Begrüßung auf den Lippen, dann legte sie sehr schnell das Amulett wieder auf seinen Platz. "Ich ... wie gesagt, mein Name ist Cry ... und es wäre schön, wenn du das für dich behalten könntest ... aber ich bin ... war ... Tatjanas Mutter."

Vielleicht wäre es hilfreich gewesen, wenn Tatjana selber Meyye das bestätigen konnte. Aber selbst ihr Geist schwieg und äußerte sich nicht dazu.

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Ok, schön, Nikita hat mal wieder zu spär reagiert und jetzt ist die Kacke am dampfen...
Sie wird merklich bleicher, so das überhaubt noch möglich ist.
Bei Meyyes bestimmtem Tonfall zuckt auch sie etwas zusammen, immerhin ist dies alles nur als Konsequenz auf ihr Handeln geschehen.
Doch was soll sie jetzt tun? Eigendlich wollte sie es ja Nadja selbst überlassen was sie Meyye erzählt.
Doch woher ahnte Meyye...?
Sie beschloss noch einige Momente zu warten und zu sehen was Cry wohl tun würde.

Dann sprach die Garou. Sprach die Erklährung für all dies aus.
Nikita atmete erleichtert aus. Wie würde Meyye wohl reagieren?

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Es könnte stimmen. Die Statur und vor allem das Gesicht... Meyye lauscht in sich hinein, aber Tatis Geist bleibt stumm. Müßte sie nicht aufgewühlt sein, ihre Mutter hier zu sehen? Vielleicht ist sie es, und eine Gangrel ist nur zu 'spirituell taub', um es zu hören. "Okay." sagt sie derweil mechanisch, was die Geheimniswahrung angeht. Obwohl sie sich nicht vorstellen kann, dass jemandem, der Tati kannte, die Ähnlichkeit nicht auffallen soll.

Es dauert eine Weile, während der sie Cry ansieht, bis sie wieder etwas sagt: "Wo zum Teufel warst du die ganze Zeit?" Nein, das klingt nicht aggressiv, oder anklagend. Eher müde. Wie sehr hätte sich Tatjana gefreut, ihre Mutter zu sehen... und jetzt kommt sie, ausgerechnet wo Tatjana tot ist.

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Cry sah auf ihre Schuhspitzen hinunter. Das war ihr nicht besonders angenehm. Dann seufzte sie und sah Meyye an. "Zuerst einmal war ich auf der Flucht ... Lost Shadow hatte sich wirklich sehr schnell ... gewandelt und versucht, mich zu töten. Tatjana durfte er nicht im Baby- und Kindesalter töten. Das waren eindeutige Anweisungen seiner alten Septe und an die hatte er sich gehalten. Dann habe ich immer wieder Versuche unternommen, um Tatjana zu mir zu holen. Dies hat nicht ein einziges Mal funktioniert. Es spielen mehrere Faktoren eine Rolle, warum mir die Septe nicht geholfen hat ... aber das würde jetzt zu sehr ins Detail gehen. Dann hatten wir ein Aufgabe im Umbra zu erfüllen. Wir sind in ein Umbrareich gekommen, wo die Zeit anders verläuft ... und wir waren dort gefangen. Es hat ewig gedauert, bis wir wieder die stoffliche Welt erreichten. Lost Shadow hatte die Suche nach mir aufgegeben und mich für tot erklärt. Deswegen wusste Tatjana auch so gut wie nichts von mir ...

Seit zwei Wochen suche ich sie ... und du kannst dir nicht vorstellen, wie weh es mir tut, dass ich sie gestern das erste mal seit so langer Zeit wieder gesehen habe ... und nicht mehr mit ihr sprechen konnte. Wenn ich nicht von anderen gehört hätte, dass sie wirklich im Kampf gefallen ist ... ich könnte schwören ... ihr Vater würde dahinter stecken."

Wieder regte sich doch die sanfte Stimme von Tatjana. Sie klang etwas dünn und sehr leise. Siehst du, selbst sie sagt, dass es Lost Shaddow war.