[29.04.2008]Solospiel...

Dragoner

Hannah Kelly - Brujah
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29. Oktober 2008
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Das hier betrifft Max Resers Erlebnisse in der Anstalt unmittelbar nach seiner Raserei, ausgespielt via PN.

Als sich der rote Schleier irgendwann wieder löste, fühlte Max sich, als wäre er in einem fremden Körper. Das aggressive Wesen des Tiers schlummerte so dicht unter seiner Oberfläche, dass selbst die Tatsache, dass er auf einem harten Untergrund lag, die Wut zum überkochen zu bringen drohte.

Selbst der Gedanke, die Furcht, dass er wieder die Kontrolle verlieren könnte und dermaßen von etwas anderem gesteuert würde, brachte das Tier in den Vordergrund. Das Schlimmste daran aber war, dass Max spüren konnte, dass das Tier wußte, dass es hier der Boss war. Konnte man sich von seiner menschlichen Seite noch mehr entfernen? Er hatte keine Erinnerung an das, was passiert war, nachdem er das Vieh gebissen hatte. Er hatte noch nichteinmal mehr ein Gefühl für die Zeit. Wie lange mochte er wohl hier gelegen haben? Stunden? Minuten? Sekunden?

Nur Mühsam brachte er es zustande, sich aufzurichten und umzusehen. Er befand sich in einem größeren Raum, der nicht besonders unter dem Brand gelitten zu haben schien, dafür aber dennoch verwüstet worden war, als hätte eine Horde Hooligans hier gewütet. Ein verbogenes und zum Teil durchgebrochenes Bettgestell lag praktisch direkt neben ihm, zerschmetterte Einrichtungsgegenstände lagen verstreut im Raum und hinter dem Gestell saß ein Mädchen von vielleicht 10 Jahren.

Sie war schmutzig und trug ein zerschlissenes Kleid. Ihre schwarzen Haare hingen ihr ins Gesicht und verdeckten es zum Großteil. War es möglich, dass sie sich hier bereits seit 2 Jahren auf dem Gelände aufhielt? Von ihrem Erscheinungsbild her mochte es durchaus sein.
 
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QUOTE=TR Gomer (ich kann ihn ja nicht einfach nur Zitieren *seufz*)

Max öffnete langsam die Augen, die selbst in diesem Moment zusammengekniffen und aggressiv wirkten. Er spürte den harten Boden, er spürte das Tier, er fühlte sich wie auf einem verdammt schlechten Trip.

„fuck“

Er schlug mit der Faust neben sich auf den Boden.

Wo zur Hölle bin ich hier gelandet?

Er versuchte zu rekonstruieren was passiert war. Er war in einem Kampf gewesen ja, das wars. Und er hatte von dem Vieh getrunken.

„Shit“

Allein der Gedanke daran liess die Wut in ihm aufkommen. Dieses gewaltige Blut, es hatte etwas in ihm geändert. Er hatte eine Raserei erlebt die schlimmer war als jede zuvor. Max hatte kein Problem sich zurückzulehnen und seinem Tier beim kämpfen zuzusehen, aber das hier war etwas anderes. Diesmal kam nicht das Tier hervor weil Max es ihm erlaubte, nein, es war andersherum. So nah wie es unter der Oberfläche brodelte war Max derjenige dem es erlaubt war die Kontrolle zu übernehmen.So zumindest kam es ihm vor.Aber er hasste dieses neue Tier und war entschlossen dagegen anzukämpfen. In was für einem Alptraum hing er hier gerade gefangen?

Er richtete sich mühsam auf um seine Umgebung zu überblicken. Ihm bot sich das Bild eines Trümmerfeldes wie er es schon einige Male gesehen hatte. Mit einem Unterschied. Er sah das Bettgestell neben sich, wie es da stand als wäre es ein Absperrgitter. Und dahinter das Mädchen.

Fuck, wenn ich nochn Mensch wär, hätt' ich mir in die Hose geschissen

Nein, das was wie ein kleines Mädchen aussah. Selbst für Max war es kein allzu großes Problem auf den Gedanken zu kommen das dies kein normales sein konnte. War das Gitter nun da um sie vor ihm zu schützen, oder umgekehrt? Auf jeden Fall war es ein Moment wie geschaffen für F.E.A.R. . Ein kleines Mädchen, ein Kind....da setzte für einen Moment ein Teil seines Verstandes aus....Beute...

Nein, verdammt nochmal, verpiss dich aus meinem Kopf!

Das Tier verspottete ihn gerade. Das Bild vom Moment in dem er seine Zähne in ihren kleinen Hals senkte verdrengte er nur mit Mühe. Aber das Kind, er hatte noch einen Namen gehört vorhin, Child. Oder war es doch nicht als Name gemeint? Peter und Helena spekulierten darüber ob sie die Nachricht hinterlassen hatte, an der Tür. Max hatte erst garnicht die Absicht dieses Mädchen wie ein Kind zu behandeln. Seine Blicke gingen für einen Moment durch die Gegend, er suchte nach Waffen. Nach seinen eigenen, nach verstreuten und nach einem Messer mit dem sie die Nachricht in die Tür hätte ritzen können. Danach sah er sie an.

„Bist Child, oder?“

Sein Gesicht verriet dabei die raue See der Gedanken und Emotionen in ihm, immer wieder presste er die Lippen zusammen um sich zu beherrschen.
 
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Als Max sich schließlich dem Kind zuwandte, nahm er auch wahr, dass sie ganz leicht vor und zurück wippte und dabei sehr leise und sehr schnell sprach, offenbar mit sich selbst. Erst, als er sie ansprach und fragte, ob sie Child sei, hielt sie inne. Ganz plötzlich regungslos und inmitten ihres Mantras. Langsam hob das Kind den Kopf, bis ihre toten Augen die Seinen trafen. Dann sprach sie mit einer kindlichen Stimme, die nicht so recht zu ihrer Erscheinung passen wollte.

"Ich bin ich. Ich bin Child. Es hat dich geritten."

Child stand auf, blieb aber auf der anderen Seite des verbogenen Gestells stehen. Neben der Stelle, an der sie gesessen hatte, lag ein großes, schartiges Schlachtermesser mit bedenklichen rotbraunen Flecken darauf, die mit Sicherheit kein Rost waren. Der etwas beunruhigende, tote Blick des Mädchens ruhte noch immer auf Max.

"Ihr sucht den Spiegel."

Damit deutete sie an Max vorbei an eine der Wände des Raumes. Ein Spiegel nahm die gesamte Fläche der Wand ein, war aber durch etwas, das dort hineingeschleudert worden war, völlig zerborsten. Beinahe wie Spinnweben zogen sich die Bruchstellen über die gesamte Fläche des Spiegels. Er konnte sich selbst darin erkennen, hunderte Male, aber die Fänge seines Spiegelbilds waren ausgefahren, die Augen lagen tief in den Höhlen und das Gesicht war eine einzige, aggressive Grimasse.

Child erschien im Spiegel vor ihm, aber als er auf den Boden vor sich sah, war sie nicht dort - und auch nicht hinter ihm, wo sie gerade noch gestanden hatte. Ihre hunderten Spiegelbilder sahen Max von dort aus in die Augen. Ein weiteres Mal sprach sie, klang nun allerdings viel erwachsener und die Stimme, die direkt aus dem Spiegel zu kommen schien, war tiefer, wie die eines Mannes.

"Wondering where these false images come from,
I’ve lost myself deeply inside"

Kaum hatte sie das letzte Wort gesprochen, zerplatzte der gesamte Spiegel, die Scherben - bis auf eine Einzelne - fielen klirrend zu Boden, wo letztlich nichts weiter als Silberstaub und... Sand davon übrig blieb.
 
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QUOTE=TR Gomer (ich kann ihn ja nicht einfach nur Zitieren *seufz*)

Die wippenden Bewegungen der kleinen machten Max nervös. Die Stimme, sie passte so zum äusseren.

Lass dich davon nicht einlulln

Aber diese Augen, sie sprachen eine sehr deutliche Sprache. Die Augen von Max sahen das Messer. Es bestätigte seinen Gedanken das mehr hinter der kleinen steckte als es den Anschein hatte. Er sah das Bild von einem Kampf mit ihr, Messer gegen Messer, wie er sie vom Kopf bis zum Fuße aufschlitzte.

Nein, raus aus meinem Schädel!

Er reagierte auf sie und sah zum Spiegel.

Wow, verdammt, wie platt muss ich grad im Hirn sein um den zu übersehn?

So kommentierte Max die Größe des Spiegels. Er verfolgte die Risse und sah seine Spiegelbilder an. Sie sahen zurück, aber er sah mehr vom Tier an ihnen als er gerade an sich entdeckte. Er rechnete innerlich damit gleich von ihnen angegriffen zu werden. Seine Fäuste spannten sich an. Irgendwann spürte er das er zu knurren anfing und unterdrückte es wieder. Dafür erkannte er im Spiegel wie mies er gerade aussah und fing an sich ein paar einzelne Steinchen aus dem Gesicht zu nehmen.

Scheiße, reiss dich zusammen und behalt den Schädel klar

My reflection stares back from the broken mirror
Distorted pieces staring from shards of broken mirror

Max war kein Mensch der Kultur und damit schon mehrfach nicht dafür geeignet den Anfang zu erkennen. Sein Vorgänger hätte es vielleicht gewusst.Er verfluchte jeden Schluck den er von dem Vieh getrunken hatte. Die Umgebung nagte an seinem Verstand. Er war in der Welt der Malkavianer gefangen, so fühlte er sich. Er konnte den Dingen nicht mehr trauen die er sah und er hatte ein verdammtes Monster in sich das sein normales Tier noch übertraf. Er machte sich sogar Gedanken ob es ihn soweit treiben würde noch eine Grenze zu überschreiten, nicht das da noch viel zu übertreten wäre für jemanden wie...

Ver...nich schon wieder.


Sein Blick raste durch den Spiegel, von Child zu Child zu Child...diese Augen, hunderte die ihn ansahen. Er wollte sich für einen Moment die eigenen Augen austechen um das nicht mitansehen zu müssen. Aber die Stimme, sie passte nicht. Das war eine andere Person. Den erstarrten Kadaver den sie hier suchten? Max versuchte sich die Worte zu merken, die deutsche Bedeutung wollte er zumindest behalten. Er dachte über alle Worte nach. Sie suchten den Spiegel, der Spiegel das Zeichen der Malks, soviel verstand Max. Das zersplittern des Spiegels überraschte Max danach nicht mehr so sehr. Dann hat er sich also irgendwo in sich selbst verloren. Wie war es gemeint? Er war sich nicht sicher ob er alles richtig verstand. In ihm regte sich wieder das Tier, der Drang die Kleine einfach mit einem Messer im Innern zu den anderen zu tragen. Er drehte sich nicht um um zu Child zu reden.

„Weißt also was wir such'n.Darfst mir ruhig noch nen Tipp geben wo ich nachschaun soll.“

Aber da kam Max ein Gedanke, vielleicht war es einfacher als es schien. Die Stimme, vielleicht kam sie nicht direkt aus dem Spiegel sondern von dahinter. Er ging einen Schritt darauf zu um sich die Reste anzusehen. War dort ein Gang versteckt? Konnte er die Mauer vielleicht einfach einschlagen? Alles zusammen wirtke Max dabei viel weniger cool als er es gewollt hätte. Ihm waren tatsächlich die Anspannung und der Kampf in seinem Inneren anzusehen.
 
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Die Erinnerung an die gewaltige Staubwolke, die ihn irgendwann im Lauf des Abends bereits einmal eingehüllt hatte, kam wieder in ihm hoch, als er die Wand so betrachtete und in Erwägung zog, sie einzuschlagen. Sicher wäre es ihm möglich, aber würde danach die Ruine noch stehen?

Wieder fiel sein Blick auf die letzte Scherbe des gigantischen Spiegels, das einzige, was nicht einfach zerfallen war. In der Reflektion des Raumes konnte er Child sehen. Als sein Blick zurück zu dem Bettgestell selbst wanderte, war es verlassen - aber in der kleinen Spiegelscherbe stand das Mädchen och immer an derselben Stelle, wie zuvor und sah ihn an.
 
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Max kniff für einen Moment die Augen zusammen, als ihn die Erinnerung überkam.

Das lass ich besser erstma

Max war normalerweise recht gut darin Kleinigkeiten zu finden wenn er etwas suchte, aber hier hatte er schlicht und einfach keine echte Ahnung von der Materie. Er sah Child im Spiegel, aber nicht in der realen Welt. Für einen Moment wollte er den Boden nach Spuren absuchen die zum Spiegel hin gingen, aber ihm war klar dass ihn nur seine Spiegelbilder in den Scherben verspotten würden. Er blickte noch einige Male in den Spiegel, an die Stelle and er Child stand und wieder zum Spiegel. Seine Spürnase versuchte nun ihr bestes zu geben.

Was willste mir damit sagen?

Max ging zur Stelle an der Child vorhin stand und suchte den Boden ab, falls er die Lampe am Kopf noch hatte nutzte er ihr Licht. Er berührte nichts, aber versuchte sich alles zu merken, alle Details. Wohin zeigte das Messer, gab es Spuren, alles was ihm irgendwie in die Augen sprang. Dabei ging seine Hand zum grünen Knopf am Headset.

"Hey, kann mich wer hör'n?"
 
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Max hatte den Helm nicht mehr auf, aber so richtig aufgefallen war ihm das zunächst nicht. In der allgemeinen Orientierungslosigkeit hatte ihm das Licht gereicht, dass in dem Raum herrschte. Dass das Licht allerdings doch von seiner Helmlampe stammte, war ihm erst nach einigen Augenblicken aufgefallen. Der Helm lag auf den Überresten eines Regals und leuchtete stur geradeaus in das leere Zimmer. Child antwortete ihm nicht, sie starrte ihn lediglich noch einige Augenblicke lang durch den Spiegel an und schien dann aus dem Blickfeld zu gehen. Auch aus dem kleinen Stöpsel in Max' Ohr drang lediglich ein weißes Rauschen, aber keine Antwort.

Die schummrige Beleuchtung, das lauernde Tier unter seiner Oberfläche, keine Antwort von den Anderen und auch nicht mehr von dem Kind, jede Menge Fragen aber keine klärenden Antworten. Was sollte er tun?

Er sah sich nocheinmal um, nahm die Lampe von dem kaputten Regal und leuchtete sich damit. Offenbar hatte es sich bei dem Raum durchaus um eine Art 'Zelle' gehandelt. Die Einrichtung war hinüber und zum Teil sogar zur unkenntlichkeit zertrümmert worden. Was war das? Hunderte von Papier- und Kartonfetzen, eine zerrissene Fotographie...

Max konnte zum Teil seltsame, zum Teil normale Buchstaben auf manchen Papierschnipseln erkennen. Auf Anderen lediglich eine wirre Folge von Buchstaben. Aber einen Sinn ergab sich ihm aus den Wortfetzen nicht, selbst wenn er beginnen würde, die Schnipsel zu untersuchen, würden nichts dabei herauskommen, das sich würde zusammensetzen lassen. Es schien sogar beinahe so, als hätte er immer wieder dieselben Schnipsel in den Fingern.


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Dragoner schrieb nach 59 Sekunden:

QUOTE=TR Gomer (ich kann ihn ja nicht einfach nur Zitieren *seufz*)

Wäre gut noch 'n bisschen mehr von allem zu erkennen

Dachte sich der Brujah und griff nach der Ausrüstung an seinem Kopf, aber seine Hand ging ins leere. Durch die ganze Menge an Dreck und Staub an seiner gesamten Figur war es ihm noch nicht einmal aufgefallen das er einen Teil seiner Ausrüstung verloren hatte. Aber nur zum Teil, irgendwo musste das Licht ja herkommen. Als er dies realisierte dauerte es natürlich nur noch Sekunden bis er die Lampe wiederfand.

Über das Headset konnte er niemanden erreichen, damit war er tatsächlich auf sich allein gestellt. Er betrachtete seine Umgebung ein wenig genauer. Kurz warf er einen Blick zurück in den Spiegel, zu Child, aber er sah nur noch das sie aus dem Bereich ging den er sehen konnte. Ein leises Fluchen ging über die Lippen von Max. Er hatte keine Ahnung wo er war und konnte jeder Form von Orientierung vergessen, aber er konnte versuchen das Beste aus der Situation zu machen.

Der Raum in dem er war, es wirkte auf ihn wie eine Zelle. Eine Zelle für ein Monster das gerade die extra kurze Zündschnur in sich trug. In den Überresten waren interessante Dinge verborgen, zumindest interessant wenn man damit etwas anfangen konnte. Er musst für einen Moment zur Ruhe finden, die hunderten kleinen Max's ausblenden die aggressiv durch Spiegelscherben rannten und sich an die Arbeit machen.

Komm schon, zieh mal 'n Ass ausm Ärmel, mit so nem Scheiß haste doch kein Problem.

Und für einen Moment kam so etwas wie ein verbissenes Lächeln auf die Lippen von Max. Er griff zu den Schnipseln die auf dem Boden Lagen und versuchte eine seiner weniger offensichtlichen Fähigkeiten einzusetzen.
 
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Max besah sich einige der Papierschnipsel, legte sie zur Seite, nahm einen anderen zur Hand und wieder einen Andern. Nach und nach konnte er verschiedene Papiersorten ausmachen und hatte sogar recht schnell die Schnipsel auseinandersortiert, die offensichtlich zu einem Aktendeckel, dem Foto und mehreren duzend Seiten Inhalt gehörten.

Das Foto wieder so zusammenzusetzen, dass man es erkennen konnte, war einfach. Es zeigte einen Mann mittleren Alters, den er noch nie gesehen hatte. Sein Blick hatte etwas gehetztes, ruheloses, aber etwas daran weckte den Anschein, dass der Verstand dahinter einen molekül für molekül auseinander nehmen könnte um seinen Gegenüber zu analysieren.

Die restlichen Papierschnipsel waren recht dicht beschrieben, zum Teil offenbar mit einer Schreibmaschine oder Computer, zum Teil Handschriftlich, aber die Schriftzeichen darauf ergaben einfach keinen Sinn. Max konnte zwar einige zusammenhängende Stücke finden und sie aneinander legen, aber lesen gelang ihm zunächst nicht. Erst, als er nach einigen Augenblicken des Betrachtens registrierte, dass die Zeichen allesamt verkerht herum auf dem Papier waren - spiegelverkehrt - konnte er mühsam einzelne Worte lesen. Um das alles mühsam auseinander zu friemeln würde er sicher Stunden brauchen, wenn nicht Tage.

Aber dennoch: Ignatius Chezmoi - Sitzung vom 31.5.2005 stand auf einigen der zusammengesetzten Zetteln, die er gerade vor sich hatte. War das eine Art Krankenakte?
 
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QUOTE=TR Gomer (ich kann ihn ja nicht einfach nur Zitieren *seufz*)

Für den Moment schaffte Max es tatsächlich einen mehr oder weniger ruhigen Kopf zu behalten und zu arbeiten. Aus nem Puzzle wieder einen Text zu machen gehörte zu den miesesten Arbeiten die Max in den Sinn kamen, aber er hatte es schon früher getan und würde solche Arbeit auch sicher ein weiteres Mal erledigen müssen. Er drehte sich immer mal wieder zur Seite weil er dachte ein Knurren zu hören, war sich aber nie wirklich sicher ob es etwas reales war oder mehr das Tier in ihm das ihn reizen wollte.

Irgendwann ergaben die Text in den Schnipseln einen Sinn, zumindest irgendwie. Nachdem er es geschafft hatte die Art des Textes zu erkennen ging er zu den Resten des Spiegels und machte sich bereit den vielen kleinen Ebenbildern entgegenzutreten.

Fuck, da kanns jetzt ma nich sein

Aber als er an den Resten ankam musste er erkennen das kein Stück am Boden mehr übrig war, sie waren alle zu Sand zerfallen. Er bildete sich offenbar einiges hier schon ein. Er schüttelte den Kopf um den Gedanken zu vertreiben, aber so ganz gelang es ihm nicht. Diese Papierreste, er konnte jetzt nicht alles abarbeiten, soviel war klar. Er sah sich um nach einer Tüte, irgendeinen Behälter in dem er einen Teil davon transportieren konnte. Doch da kam ihm ein Gedanke, sein Handy. Er hatte es letztes Jahr jemandem nach einer Auseinandersetzung abgenommen, mit etwas Glück würde die Kamera gut genug sein um einen Teil der Informationen auf diesem Wege zu speichern. Danach würde es an der Zeit werden einen Weg hier raus zu suchen.
 
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Ich weiß nicht, ob ich mich nur so vertue... hehe. Also eine einzelne Spiegelscherbe hängt/hing noch immer an der Wand, der Rest des riesigen Spiegels ist zerfallen. Offenbar hat die andere Gruppe aber in einem meiner Beiträge einen der Spiegelhinweise auch schon übersehen (stand in meinem Beitrag drin, aber sie sind inzwischen alle daran vorbeigelaufen). Ist doch ein Spiegelrätsel! *grummel* Ich nehme an, dass Max die eine Scherbe von der Wand nimmt? Wenn ja, dann wirst du schon bald wieder zu den Anderen stoßen können, sobald sie Ferdinand befreit haben eben. Ich übernehme mal ganz fix für einen Moment, da ich glaube, dass du den Gedanken mit dem Spiegel ohnehin auch hattest. Jedenfalls schmeiß ich dir jetzt mal einen weiteren, größeren Brocken hin. (...)

Max nahm die einzelne, verbleibende, kleine Scherbe von der Wand, die sich nur zögerlich von ihrem klebrigen Untergrund löste. Vom Rest des einst großen Spiegels war tatsächlich nichts mehr übrig. Als er wieder bei der ehemaligen Akte angekommen war und sich umsah, konnte er aber tatsächlich nichts finden, womit sich das Papier vernünftig abransportieren lassen würde. Und sich die Taschen damit füllen war kaum eine Option.

Sein Handy würde unter diesen Lichtverhältnissen vermutlich keine allzugute Fotoqualität abliefern können, aber das war zumindest ein Anfang es festzuhalten. Wenn er jedoch die Scherbe nutzen würde, könnte er vielleicht ein wenig mehr lesen.

Aber war das nicht alles total hirnverbrannt? Wieso konnte der nutzlose, dreimal verdammte Malkavianer sich auch nicht vernünftig mitteilen?

Max konnte spüren, dass das Tier sich versuchte in den Vordergrund zu drängen, es war ungeduldig, wollte lieber noch mehr zertrümmern, seinem Wesen freien Lauf lassen, vielleicht irgendjemanden in Stücke reissen um sich das Blut gönnen - und die unfreiwilligen Gedanken warne ein deutliches Zeichen dafür. Es kostete ihn deutlich mehr Konzentration und mehr Willensanstrengung, als er gewohnt war, es zurück zu halten. Vielleicht hätte er nicht von diesem Biest trinken sollen?

Ein Blick in den Spiegel offenbarte schnell, dass Child direkt neben ihm saß und offenbar eine - seltsamerweise - völlig intakte Akte langsam durchblätterte. Der Brujah konnte in dem Licht aber tatsächlich lesen, was dort stand, auch wenn es ziemlich mühsam war. Child schien auch nicht wirklich Rücksicht darauf zu nehmen, dass Max vielleicht langsamer las, als sie selbst.

Nicht alles, was er sehen und lesen konnte, ergab einen Sinn. Offenbar war diese Akte bereits über 100 Jahre alt - zumindest, laut den ersten Datumsangaben, die er entziffern konnte. Geschrieben wurde das Ganze offenbar von einem Dr. Ignatius Chezmoi über einen Patienten, den er als ICH bezeichnet.

Was für Max schließlich zu lesen, aber mehr schlecht als recht zu verstehen war, war die Diagnose, die Dr. Chezmoi am Ende offensichtlich aufgestellt hatte:

Akte schrieb:
Der Patient leidet vermutlich unter einer dissoziativen Identitätsstörung. Begleitende Symptome sind temporäre Paranoia, Wahnvorstellungen, depressive oder phobische Phasen. Offenbar fühlt sich der Patient nicht allein, tatsächlich traten verschiedene Identitäten während der Sitzungen an die Oberfläche.

An die Oberfläche? Schwachsinn! Du hast ja keine Ahnung, in welche Abgründe ich dich führe! Du bist es, der hier herumspukt und denkt, dass er mit seiner Oberflächlichkeit alles besser machen kann. Ich werde dir schon zeigen, wie tief wir fallen können!

Besonders eines der Individuen zeigt ein erhöhtes Gewaltpotential, sowie eine niedrige Aggressionsschwelle. Verringerte empathische Fähigkeiten, sowie ein Mangel an Schuld- und Verantwortungsbewußtsein deuten auf eine mögliche dissoziale Persönlichkeitsstörung hin. Der Patient, sowie ICH, Child und eine weitere, bisher unidentifizierte Person fühlen sich offenbar besonders von dieser Identität bedroht. Auch ein großer Teil der erwähnten Paranoia scheint sich hierauf zu fixieren. Weitere beobachtungen werde nötig sein, jedoch scheint es, als ob Es im Laufe unserer gemeinsamen Sitzungen stärker wurde.

Eine Behandlung auf herkömmliche Art scheidet aufgrund des physischen Zustands des Patienten aus. Aber vielleicht bringen Sie eine Lösung, Herr Reser?

Dann hörte der Brujah deutlich, dass sich nur wenige Meter hinter ihm - mit quietschenden Angeln - eine Tür öffnete.
 
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QUOTE=TR Gomer (ich kann ihn ja nicht einfach nur Zitieren *seufz*)

Es war zum aus der Haut fahren. Max versuchte Hinweise zu sammeln um sie den anderen zum Auswerten zu geben, aber er konnte nichtmal etwas davon mit nehmen und auch das fotographieren war nur eine schlechte Option.

Mist, dem nächsten Penner nehm ich 'n bessres Handy ab.

Aber da war noch die eine einzelne Scherbe übrig. In ihm regte sich kurz der Drang sie in tausend Stücke zu zerschmettern, die Schnipsel zu verbrennen und sich so lange durchzuschlagen, so lange durch Mauern zu rennen bis er fand was er suchte. Dreimal schlug er mit der Faust gegen seinen eigenen Kopf um ihn wieder frei zu kriegen, der Abdruck eines Steines der noch in seinem Gesicht hing zeichnete sich darauf an seiner Faust ab. Malks, sie bereiteten einem einfach mehr Kopfschmerzen als sie einbrachten. Und er hätte wirklich nicht von dem Vieh trinken sollen.

nächstes Mal schlitz ich's auf

Er ließ die Papierreste auf dem Boden liegen, hielt die Scheibe darüber und versuchte sich so danebenzulegen das er lesen konnte. Fast zerbrach die Scherbe in seinen Fingern, ein leichtes Knack war auch davon zu hören und Max schloss für einen Moment die Augen. Der Drang zu zerreissen was er sah musste erst unterdrückt werden.

„Scheiße, wenn de dich nochmal so anschleichst biste fällig“

Er erkannte Child neben ihm auf den Boden, mit einer Akte in der Hand. Er wagte es aus irgendeinem Grund nicht sie ihr einfach aus der Hand zu reißen, also stellte er sich hinter ihr und versuchte im Licht der Lampe so viel wie möglich zu lesen.
Von den Fachwörtern hatte Max keine Ahnung, aber erkannte dafür andere Dinge. Es ging um einen Spinner mit ner geteilten Persönlichkeit, so viel war relativ leicht zu erkennen. Dann war da dieser Teil in der anderen Schrift. Innerlich fluchte Max, kein Arzt würde einen Patienten so etwas in die Akte schreibe lassen, selbst für Max gab es da nur einen Schluss, den Max nur sehr widerwillig aktzeptierte. Die ganzen Figuren die aufgelistet waren, inklusive dem Arzt schienen in einem einzigen Kopf zu sein.

Was für'n kranker Scheiß.


Max zählte zusammen. Der Doktor selbst, der Patient, ICH, Child , ne unbekannte Figur und dann noch ne Figur vor der sich alle in die Hosen scheißen. Aber konnte Max das wirklich glauben? Oder war er selbst gerade dabei den Verstand zu verlieren? Er behielt es als Möglichkeit im Kopf, entscheiden was wirklich war sollten aber besser die anderen. Beim letzten Satz drehte sich Max weg von der Akte, er riss förmlich seinen Kopf herum.

Fuck! Was soll ich jetzt noch mach'n? Der Mist is nix für mich!

„Okay Child, ich bring dich hier raus zu ein paar Leuten die mehr Ahnung davon ham als ich. Wird dir nichts passieren, dafür sorg...bleib sitzen.“

Da hörte Max die Tür die sich öffnete. Sein Tier sah schon wieder rot und wollte ihn dazu treiben sofort in die Öffnung zu stürmen. Aber er beherrschte sich noch, zog alle Waffen die er noch bei sich hatte und stellte sich zwischen Child und Tür. Ein tiefes Knurren ging nun von ihm aus.

„Komm schön langsam rein, sonst haste'n Problem.“

Ja, so was das eigentlich mit der Scherbe gemeint. Sorry, mein Kopf ist grad auch ein wenig und muss sich erst wieder komplett normalisieren.


------- Automatische Beitragszusammenfassung -------​
Dragoner schrieb nach 59 Sekunden:

Nachdem die Tür auf geschwungen war, herrschte wieder Stille. Die Lampe von Max' Helm beleuchtete ein muffiges Stück Gang vor der Tür, aber es war niemand zu sehen und niemand reagierte auf seine unausgesprochenen Fragen. Von Ruß noch Asche war nur wenig zu sehen und auch dieser nachhaltige Geruch, der nach dem Feuer in den oberen Gängen und um das Gebäude auszumachen gewesen war, war lange nicht so stark. Aber ob das nur Max selbst war, der nach der Asche auf seiner Kleidung roch, war auch nicht auszuschließen.

Max befand sich jetzt offenbar auch wieder allein in dem Raum, Child hatte sich wohl dazu entschlossen zu gehen. Oder war sie möglicherweise von jemand anderem gezwungen oder verdrängt worden?

Wenn Max etwas näher kommen würde, konnte er erkennen, dass Spuren von großen Stiefeln in der Staubschicht zu sehen waren, die allerdings nur in den Raum zu führen schienen, in dem er gerade war. Waren das seine eigenen Abdrücke? War die Tür überhaupt zuvor da gewesen, hatte er sie nur übersehen?

Auch nach zögerlicher, näherer Überprüfung stellte sich heraus: Es war niemand zu sehen, niemand stand an der Tür, es waren lediglich Gänge zu sehen, die das Licht seiner einsamen Lampe geradezu zu verschlucken schienen. Aber da, auf der anderen Seite, eine Treppe nach oben. War er etwa noch weiter nach unten gegangen? Kein Wunder hatte dieser Empfänger dann nicht mehr funktioniert. Die Treppe sah recht hoch aus, wie tief unter der eigentlichen Anstalt mochte er wohl sein? Das seltsame Gefühl, hier unten aber alles andere als allein zu sein, lies ihn nicht los und nährten sein Tier wieder.
 
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QUOTE=TR Gomer (ich kann ihn ja nicht einfach nur Zitieren *seufz*)


Verdammter Mist, wer will mich hier grad verarschen?!

Ein leerer Bereich lag vor Max und stellenweise ein Geruch von dem Max nicht mehr unterscheiden konnte ob er von ihm selbst oder vom Gebäude kam. Seine Zähne waren enorm zusammengebissen, sein Geduldsfaden würde womöglich bald reissen. Und sein Geduldsfaden würde womöglich am nächsten Malk reissen der ihm vor die Augen kam.

„Was wird das schon wieder?“

Er rechnete nicht mit einer Antwort von Child, aber es überraschte ihn sie nicht einmal mehr zu sehen. Seine Hände drohten bereits den Griff des einen Pflocks in seiner Hand zu zerdrücken, er hasste die Art von Anspannung enorm. Nach ein paar weiteren Momenten ging er auf die Tür zu und versuchte dort etwas zu erkennen.

Wie konnte ich die verdammt Tür vorhin übersehn?

Er erkannte Staub am Boden, Staub und Abdrücke darin aber er konnte nicht erkennen ob seine Stiefel sie hinterlassen hatten oder andere. Er hätte es im Moment nichtmal sagen können wenn man es ihm auf einen Zettel geschrieben hätte.

Er sah den Gang, die Treppe und musste sich schon wieder seine eigene Orientierungslosigkeit eingestehen. Vor Wut schlug er fast mit beiden Fäusten gegen die nächste Wand, aber er stand für ein paar Sekunden einfach wie eine verkrampfte Statue da, unfähig sich zu bewegen. Er ging noch einmal in den Raum zurück um nach der Akte zu sehen, würde sie da sein würde er sie mitnehmen. Danach ging Max auf die Treppe zu, wie weit konnte er in der Zeit seiner Raserei gekommen sein? Ständig richtete er seinen Blick und die Waffen auf Schatten, ständig sah er etwas darin das nie dort war. Stufe um Stufe ging er auf der Treppe voran. Man hätte ihn als hilfloses Tier bezeichnen können das nur noch irgendwie überleben will.
 
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Tatsächlich lag anstatt der Papierfetzen die gesamte - in Spiegelschrift geschriebene - Akte vor ihm. Für einen Augenblick zweifelte er sicherlich ein weiteres Mal an seinem Verstand, aber da lag sie und war nur ein wenig mitgenommen vom Alter und den Bedingungen.

Nach kurzem Entschloss sich Max also aus dem Raum zu gehen, die Treppe nach oben zu gehen, aber für einige Minuten schien ihm rein gar nichts vertraut vor zukommen und das Einzige, das blieb, war den Spuren zu Folgen, die offenbar tatsächlich er auf seinem Weg hier herunter hinterlassen hatte.

Es geschah nichts weiter auf seinem Weg, aber nach einigen Minuten des Herumirrens - die Gänge der Anstalt waren offenbar wirklich ein wahres Labyrinth - konnte er schließlich Stimmen hören. Das mussten die Anderen sein!


Hiernach schließt sich Max wieder mit diesem Beitrag den Anderen in der Anstalt an.
 
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