[28.04.2008] Geheimes Suizidkommando

AW: [28.04.2008] Geheimes Suizidkommando

Von Lurkers unangenehmen Gefühlslage und auch von seinen verzweifelten Bemühungen irgendwie die gefallene Verdunkelung wiederherzustellen, bekam Jenny überhaupt nichts mit. Auch das die hilflose Situation des Nosferaut selbst etwas klar erniedrigendes hatte, war ihr nicht klar.
Die Caitiff konzentrierte sich alleine darauf diesem furchterregendem Ungeheuer hinter ihr zu entkommen und hatte damit auch schon im wahrsten Sinne des Wortes alle Hände voll zu tun.

In dem verzweifelten Bewußtsein das einer der drei Wölfe sie bereits ein oder zweimal fast erwischt hatte, den tötlichen Luftzug seiner messerscharfen Krallen spürte sie noch jetzt in den Haaren, schlug sie plötzlich einen scharfen Haken und ließ diesem kleinen Trick einen gewaltigen Satz über ein großes dorniges Buschwerk folgen.
Kleine Äste und allerlei Blattwerk schlug ihr dabei schmerzhaft ins Gesicht, trotzdem landete sie erst zwölf Meter weiter hinten wieder auf dem weichen Waldboden.
Keiner war mehr erstaunt über diesen gewaltigen Satz als sie selbst, trotzdem hielt sie sich nicht lange damit auf sich selbst auf die Schulter zu klopfen, sondern spurtete direkt weiter.

All ihre Handlungen hatten längst nicht das geringste mehr mit Vernunft oder Strategie zu tun. Sie waren rein Instinkt gesteuert, wie eigentlich alles was Jenny so tat und diente alleine dem Zweck den Stadtrand und damit einen passenden Kanaldeckel zu erreichen. Dort könnte sie Lurker dann in Sicherheit bringen und dann, ja dann würde sie sich aus diesem übergroßen Teppichverschnitt einen gottverdammte Bettvorleger machen.

Ja die Anarche hatte keine Angst vor dem Garou, sie hatte alleine Angst um den geliebten Vater.
Sobald dieser in Sicherheit war, würde jemand anderes die Bedeutung des Wortes Angst kennenlernen. Die Aussicht auf den damit zusammenhängenden Schmerz, den kommenden Duft warmen Blutes und all das verströmende Adrenalin puschten sie ein weiteres Mal auf und wie ein abgeschossener Pfeil jagte sie weiter durch den düsteren Wald.

Na warte, einen kleinen Moment noch Wolf, dann reiß ich dir den Arsch auf!
 
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Der Werwolf Grimes sah diese milchig glasigen Augen vor sich und sein Blick schien sich regelrecht zu reflektieren. Die wenigen Sekunden, die die beiden Feinde Angesicht zu Angesicht verbrachten, waren so klar und doch voller wirbelnder Emotion, dass es einem zu Kopf steigen konnte.
Das große Wesen wollte mit der Pranke ausholen und sowohl Jenny als auch Lurker mit einem langen reissenden Schlag in zwei Hälften spalten, als die milchigen Augen plötzlich wegrutschten und verschwanden. Lurker der sich so darauf konzentriert hatte, den Geist des Werwolfs zu brechen, schien einen Erfolg verbucht zu haben. Oder war es der plötzliche Haken, den Jenny macht? Die Frage musste unbeantwortet bleiben in dem plötzlichen Chaos das ausbrach.

Grimes roch die Meute und das plötzliche verschwinden gepaart mit seiner abgelenktheit, lies ihn mit leeren Händen zurück. Sein großer Schädel war zur Seite gelegt, so dass er den Hund, der aus dem Gebüsch ausbrach sehen konnte. Hinter ihm musste ein Herrchen mit einer Fackel sein. Zumindest wenn sich der Garou nicht täuschte. Und sein Geruchsinn täuschte ihn nicht. Er roch den Wyrm immer noch, doch jetzt drang er aus mehreren Richtungen hervor. Blitzschnell reagierte die aufrecht gehende Wolfsgestalt und fuhr herum, bereit die menschlichen Eindringlinge zu zerfetzen. Doch hatte er nicht eigentlich das untote Gewürm vernichten wollen. Der Instinkt schob diesen Gedanken beiseite und die Lust zu töten nahm vorrang an.
Mit zwei großen Schritten war der Garou bei seinem nächsten Opfer.

~

Ob es klug gewesen war von Roxana, die Illusionen auch aus ihrer Richtung kommen zu lassen? Denn plötzlich richtete sich der Verdacht auch in ihre Richtung. Sie sah wie der vierbeinige Wolf einen Haken schlug und nun in ihre Richtung rannte. Er stieß sich mit den Hinterläufen ab und verbiss sich in den ersten sichbaren Feind, den er erblicken konnte. Selbst wenn es keine Illusionen gewesen wären, sie hätten keine Chance gehabt. Nicht gegen diese kräftigen Kiefer und die plötzlich größer erscheinenden Klauen, die der Wolf besaß.
Noch war Roxana von der ganzen Szenerie entfehrnt, doch wie lange würde es benötigen, bis die Wölfe ihre Fährte aufgenommen hatten. Und war sie wirklich hier um ihre kräfte mit diesen Kampfmaschinen zu messen?

~

Über der eigentlich bisher recht ruhigen Szene herrschte plötzlich eine gewisse geschäftige und aggressive Lärmkulisse. Die illusorischen Menschen riefen sich gegenseitig Dinge zu, die Hunde kläfften, der ausgewachsene Werwolf knurrte, der größer gewordene Wolf riss Fleisch mit einem ratschen entzwei.
Doch über allem herrschte ein monotones Mantraähnliches Murmeln, dessen die Anwesenden erst nach einigen Sekunden des Lauschens gewahr wurden. Worte in einer fremden Sprache. Klare, harte Worte. Worte die sich an das Wiegen der Blätter anschmiegten, Worte die sich an das Knacken der Äste anpassten, Worte die wie Staubkörner in dem Mondlicht tanzten.

Roxana war die Einzige, der es möglich war, die Herkunft dieses Gemurmels festzustellen. Es war der Mann, der sich auf den Waldboden hingesetzt hatte. Von ihm schien eine seltsame Art von Glimmen auszugehen. Es war als würden viele kleine Glühwürmchen um ihn herumschwirren. Er hatte ein hölzernes Messer herausgeholt und begann damit lansam in den Waldboden einzudringen, während er die Worte sprach. Als der Schaft völlig eingedrungen war, konnte Roxana sehen, wie ihre Illusionen plötzlich anfingen zu zucken. Sie schienen einmal da zu sein und dann wieder nicht, wie als würde man blinzeln. Und dann verschwammen sie völlig. Als sie ganz und gar aufgelöst waren, schien nur ein wenig Asche auf den Boden zu risseln.

Mit dem verschwinden der Illusionen war der große Wolf plötzlich alleine. Es wirkte fast so als hätte er realisiert, dass er wie ein Hund seinem eigenen Schwanz hinter hergejagt war. Doch dann schien er den Boden erneut zu beschnüffeln und hatte sogleich auch eine Fährte aufgenommen.

~

Nichtsdesto trotz hatten die Illusionen Jenny und Lurker definitiv das Leben gerettet. Die Caitiff rannte durch den dunklen und ihr unbekannten Wald und lediglich ihre scharfen Sinne und ihre guten Instinkte liesen sie hervorstehen Wurzeln ausweichen und über wackelige Steine und Erdlöcher springen. Sie war eins mit dem Wind. Sie rannte nicht, sie flog. Hätte sie anhalten müssen, wäre sie wahrscheinlich längst mit dem ganzen Körper auf dem Boden aufgeschmettert.

Lurker dagegen konnte immer noch die Augen vor sich sehen, die sich plötzlich geweitet hatten, als sie die beiden Vampire verloren hatten. Er wusste das er in der Lage war die Augen zu täuschen, er hatte es deutlich gesehen. Er hatte gesehen, wie eine art Hilflosigkeit zu sehen war, als Lurker die beiden Kainskinder verschwinden lassen hatte.
Doch wie sah es mit den anderen Sinnen aus. War Lurker auch in der Lage den Geruchsinn eines Werwolfes zu täuschen?

Bis auf die rastlosen stampfenden Sprünge und Schritte Jennys war der Wald ruhig. Zu ruhig. Doch sie schienen in Sicherheit zu sein. Sie schienen entkommen zu sein. Die Menschen, die Lurker gehört und gerochen hatten, schienen die Werwölfe zu beschäftigen und siie waren entkommen. Sie waren noch am leben!

Dann durchbrach ein markerschütternder Ruf die Stille. Eine Mischung aus einem wölfischen Jaulen und einem tiefen Bassgurgeln. Es war ein Ruf, der den endgültigen Tod forderte.
Gleichzeitig dazu konnten die beiden plötzlich das Brechen von Zweigen -oder waren es Baumstämme?- vernehmen. Die Bestie der sie gerade noch entkommen waren, schien ihre Fährte wieder aufgenommen zu haben. Und den Gerräuschen nach zu urteilen kam sie näher.
 
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Nein, Roxana war nicht gekommen, um sich mit den Bestien anzulegen, dann wäre sie hier nicht alleine, sie wollte nur die Zeit für den Rückzug gewinnen, die sie brauchte und dazu war noch eine zweite Illusion notwendig, die sie vorbereitet hatte.

Ihre erste Illusion ging nun dazu über zu schießen und einige würden sogar Büsche in Brand setzen, sobald sie nahe genug ran waren, das war alles schon geplant, eine richtige Jagdmeute eben, die eine Bestie jagte.

Nun konzentrierte sich die Ravnos noch einmal und dieses mal nur auf Grimes. Ein weiterer Schuß peitschte durch die Nacht, von der Seite und kurz darauf würde eine Kugel Grimes treffen und tief in sein Garoufleisch eindringen und dort seine Macht entfachen, denn diese Kugel war aus Silber. Der Garou würde das Brennen des Liebes in seinem Leib spüren, das sich nicht einfach abschütteln ließ und das ihn verletzen würde und es war real, es war so verdammt real, die Gegner wußten wohl mit was sie ihn verletzen konnten.

Während der große Wolf das Eindringen des Geschosses spürte, war Roxana schon auf dem Weg in Richtung Waldrand, denn auf einen Kampf konnte sie es nicht ankommen lassen, da würden ihr ihre Silberdolche und das silberne Schwert auch nicht wirklich was helfen, sie war nicht die große Kämpferin wie manche Brujah.

Out of Character
Einmal Silberkugel - Schimären 5
 
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Triumph. Sie hatten es geschafft. Er sah wie die ungezügelte Wildheit in den Augen des Monsters flackerte wie eine Kerze der die Luft zum brennen aus ging. Sein Blick trübte sich und glitt plötzlich an ihnen vorbei, suchte in einem Augenblick der Verwirrung nach seinem Ziel und die Instinkte des Dings sorgten dafür, dass es sich tatsächlich sofort auf das nächste stürzte, das in seiner Reichweite lag. Trotzdem musste es über einen komplexeren Verstand verfügen, der zumindest einigermaßen nach menschlichen Maßstäben funktionierte. Lurker wusste nun, das er in der Lage war diese Dinger zu manipulieren. Es war schwieriger, denn er war es gewohnt Menschen zu täuschen und die arbeiteten fast alle großteils mit ihrem Sehvermögen, weswegen es ihm am leichtesten fiel die Augen zu täuschen, aber er konnte schließlich auch unhörbar werden und dafür sorgen, dass der ihm anhaftende Geruch nach Grab und vermodertem Keller nicht auffiel. Mit ein wenig Übung und Konzentration, würde er diese Werbestien sicher irgendwann genauso sicher täuschen können, wie einen Menschen. Ein Blick zu Jenny machte ihm klar, das er wohl schnell lernen musste.

Stray...Stray... langsam, halt an. Sei Leise. Wir haben es geschafft, sie wissen nicht mehr genau wo wir sind. Wir müssen leise sein und uns vorsichtig zurückziehen. Ich weiß nicht wie gut wir uns vor ihnen verstecken können.

Seine Stimme war ein zischelndes Flüstern. Gerade laut genug, das seine Worte bis zum Verstand seiner Tochter vordringen konnten. Jetzt wo die Viecher wussten, dass sie da waren, würde es wesentlich schwerer sein sie zu täuschen. Schließlich wurden sie nun aktiv gesucht. Niemand anderes als ein Nosferatu würde sie nun verbergen können. Er wartete, dass seine Tochter ihn herabließ, damit er mit ihr gemeinsam, Hand in Hand, zwischen den zwei Fackelzügen aus Menschen hindurch, zurück zu den rettenden Grenzen der Stadt schleichen konnten.
Wunderbare, nützliche Menschlein. Sie konnten sicherlich noch tausende Generationen alt werden, ihre größten Schritte würden sie sicherlich immer mit einer Fackel, einer Mistgabel und einem Schuss Entschlossenheit vollbringen. Damit beendeten und begannen sie ihre Zivilisationen schließlich oft genug. Eigentlich sollten sich viel mehr von ihnen die Fackel und die Mistgabel in das Banner aufnehmen. Der Gedanke dass sie eines Tages mit eben diesen Werkzeugen einen letzten und endgültigen Befreiungschlag gegen die grauen Eminenzen der Vampirherschaft führen würden und damit wieder ein neues Kapitel in ihrer Geschichte aufschlagen würden, musste verschoben werden. Jetzt war keine Zeit für philosophische Ausflüge.
 
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Lurkers Worte waren Befehl, das waren sie immer. Jenny grub sofort ihre Hacken in den weichen Waldboden und kam schlitternd zum stehen. Mit wildem Blick sah sie, noch bevor sie richtig zum Stehen gekommen waren nach hinten, um sich mit wildem, ja kampflustigen Blick, einen Endruck über die momentane Lage zu verschaffen. Es war kein Monster mehr hinter ihnen. Der schwarze Mann war fort, wenigstens für den Moment.

Niemand war zu sehen, aber von Westen her kam anscheiend lauter Tumult auf sie zu, viele Menschen, anscheinend eine wütende Treibjagd? Oder sogar ein Mob auf der Suche nach den Monstern im Wald.
Sanft, beinahe zärtlich ließ die Caitiff ihren Vater runter.

"Wer ist das? Sind die Typen hinter uns her oder diesem riesigen Monstrum? Das sind Menschen, oder? Wissen die nicht das die null Chancen gegen diesen Wolf haben? Verdammt wir müssen denen helfen, der ...der macht Hackfleisch aus denen!! Hast du das Vieh gesehen? Scheisse war der riesig, woah!"

Das kurze Lachen enthielt keinerlei Humor. Als es abebbte, sah sie mit aufrichtigen Sorgenfalten im Gesicht zu Lurker hinüber. Schüsse bellten aus dem Dunkel an sie heran, aber sie waren zu weit um wirklich berdrohlich zu wirken, hatte der Kampf zwischen den Kindern Seth und Gaias bereits begonnen? Welch ungleiches Gemetzel!

"Flieh Vater, alleine wirst du entkommen. Deine Kräfte reichen eventuell nicht für uns beide und wenn ich das richtig mitbekommen habe, ist uns nur noch eins dieser Viehcher auf den Versen. Glaub mir, den schaff ich locker. Vertrau mir, jemand muss den Menschen dahinten zur Hilfe kommen bevor sie mit dem Garou zusammenprallen.
Oh Gott, die Armen!"

Wie um ihren Worten weiteren Nachdruck zu verleihen hob sie die krallenbewehrten Pranken.
Gleichzeitig aber ertönte das laute Krachen berstendes Holzes und das brüllen eines hörbar erzürnten Fellgiganten. Der Garou kam wieder näher, verdammt schnell sogar. Allerdings klang er kaum mordlustiger und kampfbereiter als Jenny es bereits in ihrem Inneren war. Hier traf ein Ungeheur auf das andere, es war Zeit festzulegen wer hier der gruseligere von beiden war.

"Bitte Vater, laß ihn mir!!"
 
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Der Gedanke seine Tochter zurück zu lassen war genauso absurd, als würde er sich sein Herz herrausreißen und dieses hier im Wald liegen lassen. Das gierige Funkeln in ihren Augen sprach allerdings Bände. Sie wollte sich mit diesem Ding tatsächlich anlegen. Für Lurker hatte der Anblick gereicht, um ihn in seiner Meinung zu bestätigen, dass er nie wieder in die Nähe so eines Viechs kommen musste. Stray aber war begierig auf einen Kampf. Sie plapperte wie ein Maschinengewehr. Die armen Menschen ? Davon gab es Milliarden. Außerdem wuchsen die nach. Er klappte einen seiner absurd langen Finger aus und legte ihn vor seine aufgesprungenen Lippen.

Psst... die Menschen sind natürlich von Enio geschickt worden, damit sie die Dinger hochnehmen und ablenken. Denk nach Stray, da sind vier von denen gewesen. Einer hetzt uns und die Anderen versuchen uns einzukreisen. Es sind Rudeltiere. Wenn du jetzt umkehrst, dann wirst du nicht einem gegenüberstehen, sondern vier. Wir müssen die wenigen Informationen die wir bekommen haben in die Stadt bringen. Sonst war alles umsonst.

Seine schabende Stimme war eindringlich und beschwörend. Er hoffte das sie vernünftig werden würde. Schon alleine weil er ansonsten mit ihr hierbleiben würde. Er spürte wie sich seine verkrümmte Wirbelsäule sich vor Furcht in schartiges Eis verwandelte, bei diesem Gedanken. Ein schreckliches Ende zwischen diese Dinger zu geraten. Die waren nicht mehr als haarige, laufende Häcksler.

Plötzlich geriet die Gerräuschkulisse um sie herum ins stottern. Die flackernden Lichter der Fackeln und Rufe der Meute, das Gebell der Hund, alles schien einen Sprung zu machen, kurz unwirklich zu werden und dann wieder anzuspringen, wie ein alter Motor. Es schien als wenn die Realität plötzlich einen Defekt zu haben, wie einen Sprung bei einer Schallplatte. Kurzes Haken, schneller Rücklauf und dann erneut die Wiedergabe. Irgendetwas stimmte nicht mit diesem Mob. Lurker kniff die Augen zusammen und sie hätten sicherlich getränt vor Anstrengung, wenn das noch möglich gewesen wäre. Dann hatte man plötzlich das Gefühl, die eigene Wahrnehmung würde zerplatzen wie eine Seifenblase. Die Menschenmenge glomm noch einmal auf, beinahe verzweifelt, so als wollte sie um ihre Existenz kämpfen, aber dann füllte die kalte, ruhige Nacht auf einmal die Stellen an denen eben noch die Meute war. Sie waren allein und die Erkenntnis das sie es die ganze Zeit waren erzeugte merkwürdige Scham. Hinter ihnen brach sich das wütende Heulen des geprellten Monstrums. Gleich würde es seine Hatz fortsetzen.

Wir müssen weiter. Heute ist nicht die Nacht zu kämpfen. Darüber waren wir uns einig.

Er hoffte das ein Erinnerung an ihr Wort und ihre Absprachen helfen würden, wo ein Appel an ihre Vernunft vielleicht versagen mochten.
 
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Der Kampf Vernunft gegen Trieb in ihr, war stärker als Lurker es sich je würde vorstellen können. Aber auch nach außen hin war nicht zu übersehen, das der Gedanke an einen weiteren Rückzug der Caitiff nahezu körperliche Schmerzen zufügen. Niemand, nicht einmal Enio vermochte diese Reaktion in Jenny hervorzurufen.

Aber sie gab nach!

Mit einem letzten ersterbenden Flehen in den Augen, sah sie zu ihrem Vater hinüber und nickte nur stumm. Unfähig auch nur ein einziges Wort herauszubringen, legte sie erneut ihre Hand in die des Nosferatu und überließ ihm ein weiteres mal die Kontrolle. Ihre mörderisch scharfen Klauen jedoch hatte sie noch immer nicht eingefahren, ein deutliches Zeichen dafür, dass sie die Hoffnung auf einen Zweikampf nicht aufgegeben hatte.

Von den seltsamen Ereignissen um sie herum hatte die Anarche noch nichts mitbekommen. Dazu war sie viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Außerdem klebte ihr Blick an der Stelle an der sie das letzte Mal das brechen von Holz vernommen hatte. Vielleicht reichten Lurkers Kräfte ja nicht aus und sie würden entdeckt.
Kampfbereit verlagerte sie instinktiv das Gewicht, spannte die immer noch aufgepuschten Muskeln an und bewegte den freien Arm nach hinten um im Falle eines unverhofften Angriffs eine sauber schlaglinie ausführen zu können.

Die Angst die sie noch vor wenigen Minuten erfüllt hatte war bereits vor Minuten vergangen und hatte einer nur schwer zu beschreibenden Todesbereitschaft Platz gemacht. Ohne Lurker, wäre diese Szene definitv Jennys Ende!
 
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Von dem was Lurker und Jenny miteinander ausmachten, bekam Roxana nichts mehr mit, sie hatte getan, was sie tun konnte eine passende Ablenkung geschaffen, die ihnen Zeit verschaffte um zu fliehen, etwas anderes konnte sie im Moment nicht tun, sie mußte selber sehen, dass sie hier unbeschadet wegkam. Da war einiges schief gelaufen, aber so hatten sie eine Chance es zu schaffen. Sie pumpte Blut in ihre Muskeln und sorgte dafür, geschickter zu werden. Ihre geschärften Sinne verhalfen ihr dazu, dass sie auch jetzt wie bei Tageslicht sehen konnte und auch, dass sie alle hörte, was sich um sie herum tat.
Solche Illusionen waren anstrengend und konnten nicht so oft geschaffen werden. Sollte ihr dieses Monster noch einmal näher kommen, würde sie vielleicht den Wald in Brand setzen und hoffen, dann draußen zu sein und unter den Menschen untertauchen zu können.
In einer Seitenstrasse stand einer ihrer Familie und würde sie einsammeln, so dass sie schnell von hier wegkämen. Das Ganze war einfach nicht gut genug geplant gewesen, das hätte so nicht laufen dürfen, denn nun wußten die Wölfe, dass man ihnen auf der Spur war. Sie durfte auf keinen Fall bei ihrer Kumpanja übertagen, die Garou würden sie sonst riechen und ohne Rücksicht auf Verluste die ganze Familie töten, also würde sie wohl weite bei Enio bleiben müssen, auch wenn ihr das nicht wirklich gefiel.

Es war komisch, was für Gedanken man hatte, wenn es brenzlich wurde, denn zuerst mußte sie hier aus dem Wald heraus.
 
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Der Werwolf Grimes hatte sich schleunigst daran gemacht die Spur seiner verlorenen Beute wieder aufzunehmen. Er war wie ein Blitz durch das Gebuesch gebrochen und nutzte nun die maechtigen Muskeln, um auf allen Vieren durch den Wald zu hetzen. Den kurzen Augenblick den Roxana hatte, nutzte sie weise um ihm de Kugel zu verpassen. Im gleichen Atemzug sah sie jedoch, wie der andere Wolf sich naherte, ja, sie sollte schleunigst hier weg.

Waehrend ihr ihre Gedanken ueber ihre zukuenftige Unterkunft durch den Kopf schossen, begann sie damit eine Moeglichkeit fuer diese Zukunft einzuraeumen. Mit den uebernatuerlich verstaerkten Muskeln sorgte sie dafuer, dass sie wieder Abstand zu dem Wolf gewann. Sie rannte in die Richtung, die ihrer Meinung nach aus dem Wald fuehrte. Fuehr eine alte Wandererfahrene Ravnos war es kein Problem gewesen sich ungefaehr auszumahlen, wie man am besten wieder aus dem Wald herauskam, waehrend sie immer tiefer in ihn eingedrungen waren. Und ob es nun ihr Instinkt oder reines Glueck war, sie rannte in die richtige Richtung.
Doch sie war sich sicher, dass ihr ein Wolf auf den Fersen war. Oder war dies nur ein unbestimmtes Druecken in ihrem Hinterkopf, das nichts zu bedeuten hatte?

~

Grimes jagte dem Geruch hinterher. Wie hatte er es zulassen koennen, dass der unwuerdige Schmutz sich aus dem Staub machen konnte? Was war geschehen, dass ihn derartig abgelenkt hatte, dass die beiden Missgeburten sich verdruecen konnten? Nie hatte ihn sein Instinkt so urploetzlich im Stich gelassen und ihn in eine Bilderfalle tappen lassen. Ein Puppentheater, dass diese toten Kreaturen vorgefuerht hatten um ihn zu verwirren. Er wuerde es nicht noch einmal zu lassen. Er wuerde seinen Geist verschliessen vor den Eindruecken, die er mit den Augen wahrnehmen konnte. Er wuerde sich voellig auf seinen Geruchsinn, seinen Tastsinn und sein Gehoer verlassen. Er konnte die Spuhr riechen, sie war frisch und roch nach Angst. Er konnte die Geraeusche hoehren, die die verblassende widernatuerliche Praesenz der rennenden Caitiff in der Natuerlichkeit des Waldes hinterlassen hatte. Er konnte fuehlen wie...

Bam

Wie ein Eisenhammer traf ihn etwas im weiten Sprung. Der ueber drei Meter grosse Wolf wurde aus seiner Flugbahn gerissen. Er spuehrte den Widerstand noch bevor er ihn hoehrte. Die Kugel hatte ihn mit voller Breitseite erwischt. Er krachte durch das Gehoelz, nahm gar einen ganze Baeume mit, bei seinem ungeplanten Flug. Er landete hart am dicken Stamm eines Wallnussbaumes. Krachend rutschte er zu Boden und blieb liegen. Jetzt konnte er die Kugel sogar schmecken. Der metallische Geschmack lag ihm auf der Zunge. Das bisschen Pulverrest kitzelte am Gaumen. Und die widerliche giftige Galle schien sich in seinem ganzen Koerper auszubreiten:
Silber. Diese Bastarde hatten mit Silber geschossen.

~

Jenny und Lurker befanden sich alleine im Wald vor ihren Augen hatten sich die Illusionen in das aufgeloest was sie waren. Der Wald hatte die Ruhe wiedergewonnen. Es schien den beiden sogar ruhig und sicher genug, um eine kurze Diskussion zu halten. Was hatten sie sich gedacht, dass man sie einfach so entwischen lassen wuerde? Dass das Monster, dass sie hasste, ihren Tod einfach ein wenig in die Zukunft datierte?
Waehrend Lurker also noch versuchte sein Muendel ein wenig Logik und Selbsterhaltung beizubringen, konnten sie hoehren, wie das Monster die Faehrte erneut aufnahm. Und gerade als sie meinten, es muesse durch das Gebuesch springen, dass sie von ihm trennte, konnten sie ein lautes Knallen und ein darauffolgendes Krachen hoehren. Es schien als haette jemand auf den Werwolf gefeuert. Es musste eine Kannonenkugel gewesen sein, um solch ein Wesen aus seiner Bahn zu werfen. Doch das war geschehen, sie hatten es deutlich mitbekommen. Das einzig Schlimme an dieser eigentlich guten Sache war, dass es sich angehoert hatte, als waere es ziemlich nahe ihrer Position gewesen.
Zu nahe...

Doch nach dem Krachen herrschte Stille. Kein Laut von den Menschen, die nicht mehr da waren. Kein Laut von den Voegeln, die sich laengst auf und davon gemacht hatten. Kein Nager, der durch die Wurzeln kroch und sich in einer Hoehle in Sicherheit brachte. Lediglich ein Gerraeusch war zu hoeren. Das tiefe dumpfe atmen eines grossen Tieres. Und das Atmen war nahe. Es kam aus der Richtung, aus der das Krachen ertoent war.
Sie hatten ihren Verfolger wieder. Und jetzt schien das Tier verwundet zu sein. Dabei wusste man doch, verwundete Tiere waren Wahnsinniger als jeder Massenmoerder und willkuerlicher als jede Naturkatastrophe.
Ploetzlich war auch das Atmen verschwunden und die Stille umarmte die beiden Kainskinder. Dunkelheit und Stille, die steten Begleiter der Verfolgten.
 
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Zu spät. Die Stille brandete an seine Ohren und erzeugte das Gegenteil vom donnern einer Flutwelle die sich brach. Ohrenbetäubendes Schweigen, wenn es so etwas gäbe. Das Ding war verwundet worden, soviel war seinem abgehaktem Brüllen und seinem schwerem Atem zu entnehmen. Es war nah, verdammt nah. Nicht einfach nur wenige Meter von ihnen entfernt, sondern praktisch auf Armeslänge entfernt, denn Lurker spürte den Aufschlag des Monsters in den Baum der hinter ihnen war. Es war so verdammt nah, das er glaubte die Luftwirbel zu spüren die es beim einatmen erzeugte.
Die normale Reaktion wäre nun mit Sicherheit weglaufen gewesen. Es war allerdings fraglich, ob er in der Lage wäre derartige Sprünge wie seine Tochter zu vollbringen. Einige Meter zu überbrücken wäre für ihn auf der Flucht eine Herausforderung die er meistern mochte, aber war er so schnell wie diese Inkarnation von Zorn und Gewalt ?
Nicht hier draußen, dies war nicht ihr Terrain, hier hatten diese Ungetüme den Heimvorteil. Es war dämlich von ihnen gewesen sie hier draußen herauszufordern. Sie hätten die Grenzen zur Stadt dicht machen und von dort aus zuschlagen sollen. Einige Hebel in der Stadtverwaltung und schon wären die Bulldozer ausgerückt. Bauland Erschließung, das war der Name ihrer mächtigsten Waffe. Das war ihr Spiel, nicht der direkte Kampf gegen diese riesigen Monster.

All diese klugen Gedanken halfen einem nicht, wenn die Bestie schon halb auf einem lag. Er musste nun klug handeln, das waren seine Trümpfe. Seine Tochter mochte stark genug sein um sich mit so einem Monstrum zu schlagen, er hatte seine eigenen Waffen. Er wusste wie man Andere manipulierte. Das Ding würde mit Sicherheit davon ausgehen, dass sie flüchteten. Jedes andere Tier hätte das schließlich getan.
Lurkers eine Hand schlang sich um den Kopf seiner Tochter, legte sich über ihren Mund, während er den anderen um ihre Hüfte legte und sie einwickelte wie eine Spinne eine Fliege die ihr ins Netz geflogen war. Stray wurde an den geschundenen, verdrehten Körper des Nosferatu gezogen. Es roch nach altem, gammeligem Lehmboden mit einer Hintergrundnote wie Fäulnis. Er presste sich mit dem Rücken an eben jenen Baum, hinter dem das keuchende Untier sich gerade erhob. Er schloss seine Augen und schottete sich von der Realität ab. Er wandte sich ab, von dem bohrendem, nagendem Gefühls der Angst, die von ihm fraß. Er war allein, ganz allein in sich, als würde er im Zentrum eines riesiges Doms in absoluter Dunkelheit und Ruhe sitzen. Er lauschte in diesem Innerem, die jaulenden Dämonen die ihn jede Nacht aufs neue peinigten hatten hier keinen Zugang. Dort, an diesem besonderem Ort fand er die nötige Stärke zu handeln. Diesen Ort hatte Sein Bruder gemeint, als er ihm seinzeit beigebracht hatte, dass er mehr war als ein hässlicher Nosferatu, der im Schatten seiner Dienstherren ewige Sklaverei zu erdulden hatte. Der Nosferatu öffnete die Augen und seine toten Muskeln und Sehen knarrten protestieren, als er sie anspannte. Sein Kopf fühlte sich an, als würde er zusammengezurrt. Lurker spürte, wie einige seiner kraterartigen Zähne in seinem Mund Risse und Sprünge bekamen aufgrund des Drucks seiner Kiefer. Einer zerplatzte berstend und der sengende, heiße Schmerz floss mit hinein den dunkel roten Teich seiner Stärke. Lurkers Gedanken griffen aus ihm heraus und erfassten die Nacht, als er die Realität, die Welt, das Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, das Denken und die Wahrheit selbst packte und sie um sich und seine Tochter herumbog. Er spürte die Grenze ganz dicht hinter sich. Nur wenige Zoll mehr und sie würden aufhören zu existieren.
Er hielt seine Tochter fest umklammert und wartete.
 
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Lurker umschloss sein Adoptivkind mit beiden Armen und den mehrgliedrigen Fingern. Das mitleideregende Buendel dass die beiden ergaben, schien sich nicht mehr zu ruehren. Mitten im Wald, dem Gebiet des Feindes kaurten sie auf dem Boden. Kein Muskel regte sich. Keine einzige Sehne schien ihr Werk zu tun.
Mehr noch als die manipulative Dunkelheit, die sie umspannte, umgab sie die Stille. Die todesgleiche Stille, die so starr und kalt zu sein schien, dass man selbst aufschreien wollte, nur um sie hinaus zu jagen. Hinaus aus den Ohren, hinaus aus dem Hirn. Weg mit dieser widernatuerlichen Stille.

Doch um Lurker und Jenny ruehrte sich kein Mucks. Der Wald schien den Atem anzuhalten. Es war als wuesste jedes lebende Wesen, dass hier en Monster unterwegs war, auf der Suche etwas zu reissen. Lediglich die Baeume, die Straeucher, selbst die kleinsten Grashalme schien es nicht zu stoeren. Der schwache Wind lies sie langsam hin und her straucheln. Lurkers Augen blieben an mehreren laengeren Tannenspitzen haengen. Hin und her. Sie wogten so voller Selbstvertrauen, so voller Leben, dass es ein Wunder war, dass sie keinen Laut von sich gaben. Ein hyptnotisches "Ohhhhhm" oder ein dumpfes "Hrrrrrrm". Nein, kein Laut erreichte seine Ohren.

Die Dunkelheit schien langsam zuzunehmen. Es war als wuerden sich die Baumkrone langsam ueber dem Paerchen schliessen und jeglichs Licht aussperren. Doch Lurker konnte sehen, dass nichts der gleichen passierte. War es seine Phantasie, die diese Dunkelheit und diese Stille hervorbeschwoerte?
Und wo war der Garou? Wo war das Monster, dass sie verfolgte? Kein verdaechtiges Geraeusch, nicht einmal die winzigste Ahnung. War es diesen Monstern vielleicht moeglich, so lautlos zu wandeln wie der gefuehrchtete Assassinenclan, die dunklen Cousins aus dem nahen Osten?
Die Stille und die Dunkelheit drueckten regelrecht gegen die Schlaefen der Kainskinder. Wie lange wuerde Jenny diese Ruhe aushalten koennen? Wie lange wuerde es dauern, bis sie nicht mehr in der Lage war, reglos dazusitzen?

Ploetzlich ertoente ein Gerraeusch. Ein Rascheln drang an die gespitzten Ohren. Hatten sie sich etwa bewegt? Hatte einer von ihnen unter dem Stress einen Muskel angespannt? War es moeglich, dass si sich ertappen lassen hatten? Das beruehmte Niesen aus dem Versteck? Sicher wuerde gleich das Monster mit lautem Gebruell ueber sie herein brechen. Sicher waere das ihre letzte Sekunde auf dieser Seite der Welt.
Vielleicht schlossen die beiden mit einem letzten aktzeptierenden Seufzer die Augen.
Doch nichts dergleichen passierte.
Nach einem kurzen blinzeln war eine gewoehnliche Mus musculus kam unter einem raschelnden Walnussblatt hervor. Kurz scnupperte die Hausmaus an dem Blatt, dann blickte sie zu Lurker. Er konnte sehen wie ihre kleinen Knopfaugen auf ihn gerichtet...moment, das war nicht moeglich, er hatte doch seinen schuetzenen Umhand um sie geworfen. War es weil die Maus en gewoehnliches Tier war? Zu daemlich um sich von der Maskerade taeuschen zu lassen?

Bei genauerem inspizieren konnte er jedoch ausmachen, dass sie scheinbar ueber in blickte. Ueber das kleine Paerchen, dass sie auf den Boden geworfen und sich eingelullt hatte. Doch was gab es da interessates zu sehen?
Ploetzlich durchfuhr ihn ein Geistesblitz. Er konnte erkennen, wie das Fell der kleinen Maus im Mondlicht schien. Doch wenn er dann den Boden bis zu seinen eigenen Fuessen mit einem Musternden Blick absuchte, konnte er feststellen, wie es tatsechlich ploetzlich dunkler wurde. Wie als ob ein Schatten ueber die beiden...
Was zur Hoelle gab es hinter ihnen zu sehen, dass sie ueberragte, so dass die Hausmaus einen Blick darauf werfen konnte?
Wagte er selbst, sich umzudrehen und dem grauen ins Gesicht zu blicken?
 
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Wie eine fadenlose Marionette ließ sich Jenny von ihrem Vater in die Richtige Position falten. Ihr Körper setzte ihm keinerlei Gegenwehr entgegen, sie hatte sich ihm und seinen Bemühungen vollkommen ergeben. Eine beängstigende Stille war eingetreten und Jenny, die mit den Kräften der ganz Großen ja keinerlei Erfahrung hatte, konnte sich das plötzliche Verschwinden des Mobs mit Mistgabeln und Fakel nur auf eine einzige Weise erklären.
Die Garou hatten sie alle in einem gnadenlosen Handstreich massakriert und niedergemacht. 300 Kilogramm Fell, Klauen und Muskeln gegen unausgebildete, schwächliche Sterbliche.
Was für eine zutiefst verabscheuungswürdige Tat!
Diese Wichser!!

Sie selbst hatte schon getötet, ja sogar mehrfach, aber nie in diesem Ausmaß und nie mit dieser Kaltblütigkeit. Selbst der Idiot auf dem Rummel vor ein paar Jahren, hatte vor seinem wahrhaft unrühmlichen Ende mehr als nur eine Chance bekommen sich zurückzuziehen. Außerdem hatte sie die Kontrolle verloren und nicht mehr recht gewußt was sie tat. Das Tier, welcher Vampir kennt es nicht?

Das hier aber?
Kein Schrei war zu vernehmen gewesen, nur der ein oder andere verzweifelte Schuß ins allumfassende Nichts der Dunkelheit. Diese Dinger waren verflucht schnell dfas musste der Neid ihnen lassen, so gottverdammt schnell. Im Geist der Caitiff bildeten sich Bilder, wie vor Angst erstarrte, ja fassungslose Menschen durch die unsichtbaren Klauen bestialischer Schatten niedergemäht wurden, bevor diese auch nur im Ansatz verstanden, was hier eigentlich mit ihnen geschah.
Niemand würde diese Wolfe je zur Verantwortung ziehen oder gar richten, vielleicht aber bekam Jenny irgendwann wenigstens die Chance sie zu rächen.

Reglos saß sie da und hatte den erstarrten Blick fest nach vorne gerichtet, beinahe katatonisch erwartete sie die nächste Wendung des Schicksals während ihre Gedanden den Mord an einem dieser Wölfe immer und immer wieder aufs Neue durchspielte. Die druften damit einfach nicht durchkommen, das war... das war einfach nicht richtig!

Die kleine Maus zu ihren Füssen bemerkte sie derweil erst gar nicht, die Caitiff hatte nie ein besonderes Auge fürs Detail besessen. Aber sie nahm den wachsenden Schatten über sich wahr und wusste sofort um was es sich dabei handeln musste. Der Gevatter kam sich den Nachtisch holen!
Der Garou war also da und Lurkers Versuch sie zu verbergen damit gescheitert.

Nun war es an ihr den geliebten Vater zu retten.
Jenny spannte jeden einzelnen Muskel an und machte sich bereit zum Sprung nach vorne. Sobald die Hölle losbrach, würde sie vorschnellen und sich, nach Möglichkeit so drehen, das sie dem Feind ins Angesicht schauen konnte. All dies musste gedankenschnell und perfekt ablaufen, daher pumpte sie einen weiteres quentchen Blut in ihre Geschicklichkeit und machte sich innerlich bereit zu sterben.
Fest entschlossen dem Ungeheuer eine verdammt gute Show zu liefern, verabschiedete sie sich im Geist von ihren Lieben und entsprach nur wenig später einer zum zerreissen gespannten Bogensehne.

Lass los Vater, das ist jetzt mein Ritt! Du wirst stolz auf mich sein, lass los!
 
AW: [28.04.2008] Geheimes Suizidkommando

Es war so leise hier, außerhalb der Realität. Vielleicht hätte die Welt um sie herum einfach vergessen das sie noch da waren, hatte sie übersehen und belieferte sie darum nicht mehr mit Geräuschen ? Sein toter Körper vibrierte heftig vor Anspannung. Schon als es um sie herum plötzlich dunkler wurde, regte sich in Lurker der Verdacht, dass gerade etwas neben ihnen aus dem Boden gewachsen sein musste. Als die kleine Maus dann aus ihrem Versteck kam, huschte kurz die Andeutung eines Lächelns über die verzerrten Züge des Nosferatu. Er kam allerdings nicht dazu sich über den putzigen Gesellen größere Gedanken zu machen, denn der Blick des Tierchens ging dorthin wo er das Monster vermutete.
Er spürte wie sich seine Tochter in seiner Umschlingung anspannte. Jeder Muskel schwoll an und zog sich zusammen, er fühlte sogar wie ihre Adern sich unter der Haut weiteten. Mit milder Scham nahm er zur Kenntnis, das er das wohlbekannte Ziehen im Zahnfleisch seiner vergrößerten Schneidezähne spürte, das typisch war wenn er Appetit verspürte. Der Gedanke an das Blut in Stray lenkte ihn nur kurz ab. Scheinbar verlangte die Anstrengung ihren ersten Tribut von ihm. Noch konnte er es sich aber nicht erlauben nach zu lassen.
Langsam, ganz allmählich, wandte er den Kopf um. Er wappnete sich, direkt Stirn an Stirn mit der Werbestie zu stehen. Wenn das Ding jetzt wirklich da war, dann musste ihre Verschleierung immer noch wirken. Sonst hätte das Viech sie schon lange zerrissen. Beruhigend erhöhte er den Druck auf Strays Körper, um ihr zu signalisieren dass er noch daran glaubte stärker zu sein, als die Wahrnehmung dieser Dinger.
Als das Monstrum aus Fäulnis und Verderben über sie hinweg gesprungen war, hatten sie ihn überrascht. Aber nun war er vorbereitet und er war alles andere als ein Anfänger.
Trotz allen Mutes den er zusammengenommen hatte, bemerkte er erst als er sein Gesicht dorthin gewandt hatte wo er ihren Feind vermutete, dass er seine Augen wieder geschlossen hatte. Gut das ihn niemand sehen konnte, zum Helden taugte er wahrlich nicht. Egal wem oder was er sich gleich gegenübersehen würde, er musste an der Grenze zur Wahrnehmung verbleiben. So weit wie heute war er noch nie gegangen, gewöhnlich reichte es wenn er den Blick der Anderen einfach ein wenig ablenkte und immer in die Lücken ihrer Sinne trat. Das hier war aber eine völlig andere Liga. Das Ablenken von jemandem, nein, von einem Ding, das aktiv nach ihnen suchte. Lurker behielt seine Konzentration bei, blieb ein grau Schimmernder blinder Fleck. Eine Ahnung, eine Täuschung, ein Phantasmagorie.

Der Nosferatu schlug die Augen auf.
 
AW: [28.04.2008] Geheimes Suizidkommando

Langsam drehte sich der Kopf des Nosferatus zu der Stelle, an der er das Monster vermutete. Immer noch die Augen verschlossen, konnte er beinahe die Präsenz dieses übermenschlichen Wesens spüren. Oder war dies nur ein Trugbild, das sein eigener Geist erschaffen hatte? Wollte nicht sein ganzer Körper einfach nur wegrennen? Weg in die Kanalisation, sich in eine Ecke mit seichtem Wassergang legen und einfach nur zusammenkauern?

Er öffnete die Augen.

Jenny stand unter Spannung. Immer noch kam kein einziges Geräusch an ihr Ohr. Diesen Gedanken gedacht, strafte sie sich Lügen, denn sie konnte deutlich ein erneutes Rascheln hören. Mit einem kurzen Blinzeln regisitrierte sie, dass eine weitere Maus aus dem Laub hervorgekrochen war. Moment, das war keine Maus, das war eine Ratte. Eine Ratte, die man normalerweiße im Kanal antraf. War dieses winzige Detail diesesmal erneut zu klein um bemerkt zu werden? Vielleicht war die Caitiff auch viel zu angespannt um darauf zu reagieren. Wie wichtig war schon so ein Nager, im Vergleich zu dem Werwolf, der über ihnen stand.

Lurker blickte in die Fratze des Wolfs, der sie verfolgte. Nichts kam dem Schrecken gleich, als die Erkenntnis, das er eigentlich von Anfang an gewusst hatte, dass dieses Monster hinter ihnen stand und sie zerfleischen würde. Was gab es da noch zu kämpfen? Es war Zeit aufzugeben, sich einfach in eine Kugel zu rollen und darauf zu warten, was passieren würde. Das Ende war gekommen.
Doch dann sah er etwas, das ihn vielleicht stutzen lies. Der Werwolf hatte seine Augen geschlossen. Ja, es schien fast, als würde er schlafen, so ruhig stand er da.
Doch auch dies war eine weitere falsche Annahme. Ein schnauben durchstoß die großen Nasenlöcher und der Wolf schien zu schnüffeln.
Vielleicht wurde Lurker an Pferde erinnert, die die Luft aus ihren Nüstern herausstoben.

Jenny höhrte das Atmen des Wesens. Wie war er so lautlos hinter sie getreten. Wie hatte der Wolf es geschafft sie dermaßen auszutricksen? Kreide hatte er dazu bestimmt nicht benutzt.
Sie konnte regelrecht hören, wie sich die Muskeln unter dem Fell anspannten und sich ein Arm erhob. Oder war das nur ihre blühende Fantasie? War es zu früh zum Handeln? Oder war es bereits zu spät?

Lurker sah, wie sich das Maul an den Seiten leicht öffnete. Er sah die lange Reihe spitzer Zähne. Es wirkte fast als würde der Wolf lächeln. Oder zumindest etwas in der Art. Wieder bewegten sich die Nasenlöcher mit einem zischen. Und dann ertönte ein leises knurren, fast schon ein flüstern.
"Wyrrrrm"
Mit einem Mal riss der Garou die Augen auf und blickte direkt in die kalten blassen Augen des Nosferatus. Lediglich eines konnte Lurker darin lesen. Reiner Wahnsinn. Instinkt, der dazu führen würde, dass dieses Monster töten würde. Hatte jemanls ein vernunftbegabtes Wesen in dem großen muskulösen Berg von Körper exisitiert, war es jetzt zu einer einzigen Killermaschine geschrumpft.
Mit rasender Geschwindigkeit erhob sich der Arm, bereit die beiden kauerndenn Vampire in zwei Teile zu zerreisen.
 
AW: [28.04.2008] Geheimes Suizidkommando

Das war das Ende. Es gab nichts mehr zu sagen, es gab nichts mehr zu fühlen, oder zu denken. Entsetzen wrang seine Inneren aus wie einen alten Lappen und all sein Mut floss wie Schmutzwasser dahin. Er spürte die Angst, die sich wie Stacheldraht eng um seine Seele schlang und langsam zu zog. Das Ding war gewaltig und es war völlig durchgedreht. Er sah dem Ding direkt in die Augen. Es war Lurkers Talent, das ihm trotz der Wahnwitzigen Situation wissen ließ, das er einem verblendetem Fanatiker gegenüberstand. Menschen mit diesem Blick hatten Ungläubige gepfählt, Städte in Schutt und Asche gelegt um einen einzelnen Mann zu jagen, Völker abgeschlachtet um ein Prinzip zu verdeutlichen. Es konnte sie riechen, trotz seines unglaublichen Willensaktes, wusste es das sie hier waren. Lurker spürte wie tief in ihm etwas zerriss. Gleich würde er selber zu einem glühendem Ball aus Wut und Wahnsinn werden und diesem Ding ins Gesicht springen, seine Krallen in das Fell schlagen und fauchend untergehen.
Doch er stoppte die aufwallende Dunkelheit in sich, die wie Tinte die man in ein Glas Wasser schüttete hervorquellen wollte. Ein grausamer, rationaler Teil seines Verstandes hatte hinter der Angst und dem Irrsinn den sie ausstrahlte gewartet. Ein berechnender Teil, der die Chancen gegeneinander abgewogen hatte. Egal was er jetzt getan hätte, er hätte Stray mit keinem Angriff auf ihren Feind retten können. Aber es gab noch eine Chance. Er konnte jetzt passen, sein Blatt auf den Tisch werfen und dem Viech in die Arme springen um seiner Tochter einen Lidschlag Zeit zu geben, mit der Gewissheit, dass sie nicht weglaufen würde und auch vernichtet wurde, oder er konnte bis zum Ende mitspielen, schauen welche Karten das Monster hatte.
Es war möglich das der Wolf wusste das sie hier waren, vielleicht roch er sogar ihre Anwesenheit. Aber möglicherweise, so der blasse Hoffnungsschimmer an den er sich klammerte, konnte die Bestie nicht genau lokalisieren wo sie waren.
Lurker war nie ein großer Kämpfer gewesen, daher hatte er auch nie den Gedanken gehabt, das seine Existenz in einem Kampf endete. Er war Nosferatu, darauf wollte er sich berufen, das konnte er am besten. Vielleicht bluffte der Gegner. Wenn er doch wusste wo sie waren, würde Lurker als erstes zerfetzt werden. Genug Zeit für Jenny um zu tun, was sie tun musste. Er würde tun, was er tun musste.
Er blieb wo er war und sah dem Tod ins Antlitz. Nachdem der gewöhnliche Tod ihn nicht bekommen hatte, schickte man also scheinbar diese Höllenkreatur. Nur zu. Er richtete seine Gedanken auf den Gegner und dessen Wahrnehmung, um sie weiter zu vernebeln. Er würde bis zum Ende mitbieten.

Ich will sehen...
 
AW: [28.04.2008] Geheimes Suizidkommando

Noch immer aufs Äußerste angespannt wartete die Caitiff auf den Moment an dem Lurker sie frei und damit endlich in den Ring ließ.
Es gab einen verdammten Zweikampf auszutragen und wenn Jenny während all ihrer Jahre auf der Straße etwas gelernt hatte, dann das unnötiges Zögern das Schlechteste war, das man vor einer Prügelei machen konnte. Nicht nur das man dem Gegner die Chance ließ zuerst zu handeln und sich damit einen großen Vorteil zu verschaffen, Zögern bedeutet auch denken und denken bedeutete unweigerlich irgendwann Angst.

Lurker aber verstärkte seinen Griff ein wenig und strahlte damit eine Sicherheit aus, der sich die Anarche nicht völlig entziehen konnte.
Anscheinend hatte ihr Vater noch immer alles unter Kontrolle und so lange dies so war, würde sie ihm ihr vollstes Vertrauen schenken.
Auch sie schloß die Augen.

Dann ertönte das erste Schnaufen direkt über ihr und dieses Geräusch war so laut und eindringlich, das nackte Angst das Herz der Caitiff umklammerte und alle Nerven bis hoch ins Genick zu Eis gefrieren ließ. Wer jemals einem Tieger im Zoo von Angesicht zu Angesicht gegenüber gestanden hatte, nur getrennt durch eine vier Zentimeter dicke Panzerglasscheibe, würde verstehen wie sich Jenny jetzt fühlte.
Dieses Ungetüm war nicht riesig, es war wahrlich gigantisch und alles an ihm war alleine zu einem einzigen Zweck geschaffen worden.
Zu töten! Dieser Wolf war eine nicht zu besiegende Kampfmaschine.
Mann! Allein seine Nüstern mussten die Größe von Bratpfannen besitzen!

Wieder schnaubte der Werwolf voller Bosheit und die Anarche hätte schwören können das der zähe Speichel des Monsters Tropfen für Tropfen in ihren Nacken klatschte. Etwas, das natürlich vollkommen unmöglich war, denn zwischen dem Kiefer des Wolfes und ihr befand sich immer noch ein Nosferatu.
Aus der kampfbereiten Anspannung wurde panische Starre. Zum ersten mal seit sie gestorben war empfand Jenny eisige Furcht. Oder besser nackte, uneingeschränkte Todesangst!
Der Held wurde zum Feigling, der Feigling zum Helden.

Out of Character
So und nu würfel ich im Notizblock auf Mut! Mal sehen ob die Kleine sich wieder in den Griff kriegt! :D
 
AW: [28.04.2008] Geheimes Suizidkommando

Hätte Roxana nicht in eine andere Richtung fliehen müssen, wäre es ihr bestimmt möglich gewesen zumindest kurzfristig noch einmal für Ablenkung zu sorgen, doch so mußte sie sich im Moment um ihr eigenen Leben kümmern und konnte nur aus dem Wald fliehen, zurück zwischen die Menschen und damit in Sicherheit, denn wenn die Kerle nicht total verrückt waren, würden sie es so nicht einfach wagen, nunja, zumindest hoffte sie das.

Was konnte sie tun, irgendjemanden würde sie informieren müssen und zum ersten Mal ärgerte sie sich darüber, dass sie nicht in der Lage war, eines dieser moderenen Telefone zu bedienen, aber alle moderne Technik, die in ihre Nähe kam, wurde mehr oder weniger gestört. In ihrer Aufmerksamkeit könnte eventuell sogar eine Straßenlaterne den Dienst versagen, so wie es in der Primogensitzung geschehen war, passierte es schon mal öfters, wenn eine Technik zu empfindlich war und sie in einer emotionalen Ausnahmesituation.

Hoffentlich schafften es die anderen, hoffentlich waren sie gelaufen und so aus der Schußbahn gekommen.
 
AW: [28.04.2008] Geheimes Suizidkommando

Out of Character
Drei Erfolge gegen Acht auf den Mutwurf. Gutes Mädchen!!


Irritiert über diese ungewohnte Gefühlswallung trat das Tier in Jenny erbost gegen die Gitter seines maroden Käfig und hoffte diese auf diese Weise zur Vernunft zu bringen. Erschrocken kam die Caitiff tatsächlich auch sofort wieder zu Bewußtsein.

Keine Zeit für Panik, Baby! Vater ist in Gefahr!

Vorsichtig und langsam drehte sie den Kopf nach hinten und sah direkt auf die erhobene Klaue des Ungetüms, nur noch Bruchteile eines Augenschlages bis die todbringenden Klauen hinabschossen und Lurker unweigerlich töteten.

Es war unerheblich ob die beiden Kainiten noch unsichtbar waren oder nicht, abenso unerheblich wie jeder sonstige Gedanke. Wie hunderte Male zuvor, reagierte Jenny rein instinktiv, das Hirn war auf Standby und das Tier saß brüllend vor Vergnügen am lenkenden Joystick.

Mit einer leichtfertigen Bewegung drückte sie Lurkers schützenden Arm zur Seite, schraubte sich direkt vor ihm in die Höhe und ließ ihrerseits die eigenen, ebenso gefährlichen Klauen Richtung Werwolfsfratze donnern. Sollten sie tatsächlich bis vor wenigen Augenblicken noch unsichtbar gewesen sein, musste es dem Garou vorkommen als schieße sie wie eine kreischende Furie direkt aus dem Boden.

"Nicht ihn!", war alles was sie hervorbrachte, dann begann der Tanz.
Höchstwahrscheinlich ihr letzter!

Tom!
 
AW: [28.04.2008] Geheimes Suizidkommando

Kurz blinzelte das Monster, als die wenigen entscheidenden Sekunden vergingen und dann Jenny plötzlich aus dem Nichts erschien. Es hatte die Wesen am Boden nicht gesehen. Nicht direkt. Es hatte sie auch nicht gehört. Ein wirkliches riechen war es auch nicht gewesen, es war ein fühlen. Das absent sein einer Seele und die unbändige Gier des Tieres war für den Werwolf eine einzige große Leuchtfackel. Er hatte sich blind durch das kurze Stück Umbra gewandert. Doch es war unmöglich sich dort lange aufzuhalten. Und zugleich war es schrecklich, was damit geschehen war. So sehr er auch Politik hasste, das Umbra zu reinigen war wichtiger als alte Hemmschwellen. Und das Umbra wurde gereinigt, in dem man diese Brut vor ihm ausrottete.

Grimes fletschte kurz mit den Zähnen, als er den Gegner sah, der auf ihn zusprang. Er zog die Hand zurück, nicht um auszuweichen oder den Schlag sein zu lassen, nein, um mehr Schwung zu holen. Er würde sie beide an den nächsten baum klatschen, dass sie so flach wie eine Flunder waren. Wahrscheinlich würden sie sofort zu Staub und Asche werden. Ihresgleichen hatte die Neigung dazu. Die leere Hülle verlies die Existenz dieser Welt ziemlich schnell. Doch das war auch ein Minuspunkt. All zu gerne hätte der Wolf in ihm seine Beute zum Rudel geschleppt und mit ihm geteilt. Geteilt, die Freunden und das Leid.

Mit einem Knirschen krachten Jennys Fäuste mit Krallen bewert gegen das Gesicht des Monsters. Die spitzen Krallen drangen in das Wolfsfleisch ein und prallten gegen Knochen. Sie konnte fühlen, wie Sehnen zersprangen und Knorpel knirschten. Blut trat hervor, nicht spritzend, nur langsam. Doch bevor sie sich dem überhaupt gewahr werden konnte, sah sie eine Bewegung. Das Gesicht verformte sich zu einem hämischen Lächeln und riss noch mehr Wunden. Hatte sie wirklich gedacht, sie konnte mit den winzigen Krallen die sie besaß, einen Werwolf richten?
Die nächste Bewegung erkannte sie nicht.
Blitzschnell kam die vorbereitete Klaue von hinten nach Vorne und drang tief in den Oberkörper der Frau ein. Die fünf Glieder der Hand spießten sie auf. Fünf spitze und scharfe Nägel durchstießen die Haut, die aufplatzte und das Fleisch frei gab. Das Muskelgewebe wurde durchtrennt, Faser für Faser und hing immer noch bebend an den dunklen Fingern, mehr Klauen, herab. Mehrere Rippen wurden getroffen und krachten in zwei Teile, als die gewaltigen Klauen sie zerbogen hatten. Die runden Knochen hielten viel aus, doch eine piercende spitze Attacke konnten sie nicht widerstehen. Mehrere Knochensplitter verteilten sich in den zerfassernden Muskelsträngen.

Jenny wurde die Luft aus den Lungen gepumpt und es war als wäre ihr mit einer Kanone in den Bauch geschossen worden. Doch der Schwung war noch lange nicht zu Ende. All dies geschah in nur wenigen Milisekunden. Der Garou schob die Caitiff regelrech dahin zurück, wo sie hergekommen war, in die Arme ihres Vaters. Lurker wurde gewaltig von der Wucht getroffen. Doch der erwartete Tod traf nicht ein. Im Gegenteil, er spührte wie er bei lebendigem Leibe vom Boden gerissen wurde. Doch nicht weit und er prallte wieder auf selbigen. Jenny folgte ihm, flog jedoch weiter und höher, bis sie auf ihn krachte. Beide waren circa drei Meter geflogen.
Beim austreten der Klaue hinterlies sie eine genauso, wenn nicht sogar fürchterlichere Spur der Gewalt in Jennys Körper. Die geteilte Muskelmasse zerfrannste völlig und es schien als wäre ein Lungenflügel von mehreren Rippen durchbrochen worden.

Die Leftzen des Werwolf, aus denen leicht dunkles Blut tropfte, hatten sich immer noch zu einem fiesen Grinsen verzogen. Doch plötzlich konnten sie etwas anderes in seinen Augen lesen. Verwunderung?
Gleichzeitig viel der Blick der Gegner auf die Ursache. Der des Wolfes wanderte langsam an seinem Körper nach unten.
Dort hatte sich eine wahre Horde kleiner Nager versammelt. Die beiden Nosferatu konnten Hausmäuse, Ratten, Marder, sogar einige verwahrloste Katzen sehen. Woher die Horde Tier gekommen war, war ein Rätsel, doch sie bestieg den Werwolf wie ein Berg und begann zu zwicken, zu beißen und zu kratzen.
Der Wolf begann sich ungläubig zu schütteln und zu winden. Die kleinen Pelztiere liesen sich nicht davon abhalten und verbissen sich nur tiefer in das dunkle Fell.
Scheinbar hatte der Garou wahrlich ein Problem damit diese Art von Gegner abzuhalten und zu bekämpfen. Etwas das keinen Körper hatte, den man leicht zerschmettern konnte, war schwer zu besiegen.

Gleichzeitig ertönte so etwas wie ein Rufen im Kopfe der beiden Nosferatu. Es war mehr eine Ahnung, als ein wirklicher Ruf, aber es fühlte sich an, als würden sie von der Stimme ihrer Mutter aufgefordert nun endlich aus diesem Albtraum zu erwachen und zur Schule zu gehen.
 
AW: [28.04.2008] Geheimes Suizidkommando

Jennys gewaltiger Hieb hätte einen Ochsen aus der Spur geworfen, der Kopf dieses Monstrums vor ihr aber, bewegte sich trotz der brachialen Gewalt nur um wenige Zentimeter in Schlagrichtung. Der visuellen Wahrnehmung Jennys folgte die schockierende Erkenntnis, sie würde es nicht schaffen einen zweiten Treffer zu setzen, die krallenbewehrte Pranke des Monsters schnellte bereits totbringend auf sie hinab.

Wieder einmal war es ihr trainierter Instinkt der sie vor Schlimmeren bewahrte. Anstatt sich weiter dem Ungeheuer entgegenzustellen, riss die Caitiff den Kopf zur Seite und hoffte so den Folgen des Angriffs zu entgehen. Und richtig, die Krallen verfehlten Kopf und Schulter...
Hoffnung auf ein mögliches Überleben keimte in ihr auf, dann aber meldeten die toten Nerven, in einer Erinnerung an ihren ehemaligen Dienst, den brachialen Totalausfall der kompletten rechten Seite und untermalten die weitreichende Zerstörung mit einem stechenden Schmerz der so eindringlich war, das er bis in den Hals der Caitiff hochstieg und dort einen unangenehmen metallischen Geschmack hinterließ.

Von dem anschließenden Flug, der harten Landung und den rettenden Kleintieren bekam Jenny nichts mehr mit. Benommen und mehr tot als lebend griff sie in einer Geste sinnloser Verzweifelung ein nahes Grasbüschel und zog mit verkrampften Fingern daran, als ob das in irgendeiner Weise ihr Leben retten könnte. Untotes blut floß aus der tiefgehenden Verletzung an der rechten Seite ihres Bauches und überzog die sie umgebende Rasenfläche mit einer dampfenden roten Flüssigkeit.

"Tom!", brachte sie leise und unter erstickendem husten ein zweites Mal hervor, dann verlor sie das Bewußtsein.
 
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