[28.04.2008] Aufrüstung

ObiwahnKa

It's time to kick ass, ..
Registriert
21. Juli 2008
Beiträge
3.222
Die Gräfin war nach der Versammlung ernüchtert. Sie hatten viel Hoffung in ihre erste Zusammenkunft gelegt. Das Ergebnis war niederschmetternd. Es stand um den Clan schlimmer, als sie dachte. Der Verlust einiger Clansschwestern und –brüdern war doch gravierender, als sie befürchtet hatte. Ob da Methode dahinter steckte? War es Zufall, dass die letzte Primogenin geköpft wurde? Und dass Brandenburg urplötzlich weggerufen wurde? An Zufälle glaubte sie schon lange nicht mehr. Umso erschreckender, dass es anscheinend nur sie interessierte. Stahl stürzte sich in ein Abenteuer, das ihn auch sehr schnell den Kopf kosten könnte und die beiden anderen? Linus war noch zu jung. Engagiert, ja, aber noch sehr jung. Sie setzte viel Hoffung in die Aufgabe die sie ihm gegeben hatte. Sollte er sich doch seine ersten Sporen verdienen und seinen Wert beweisen. Talentierte Rechtsverdreher waren immer gefragt. Und dieser Mentesse? Mit dem musste sie noch reden, anscheinend hatte er noch nicht so recht verstanden, auf was es ankam. Ihn auf Linien zu bringen war wichtig!
Sie saß im Salon und grübelte nach. Auch das Gespräch mit Hannah war, …. irgendwie anderes. Die Brujah löste immer etwas in ihr aus, das man als sprunghaft beschreiben konnte. Sie verlor oft ihre angeborene Ruhe und ihre Vorsicht. Mit Hannah ließ es sich schwer planen und das war wichtig. Alles abwägen und durchdenken, das war eigentlich ihre Vorgehensweise.
Und genau das hatte sie jetzt vor. Es musste etwas geschehen. Aber mit den ganzen Bedrohungen, die man nicht so einfach ignorieren konnte und die sie auch nicht so einfach wegwischen konnte, hatte sie einen Entschluss gefasst.

„Rufus? Komm doch mal bitte rein.“ Sie setzte sich bequem zurück und wartet. Der Gerufene betrat das Zimmer. Er war überrascht, dass sie ihn so kurz vor Sonnenaufgang noch rief, ging er doch davon aus, dass sie nicht mehr wegfahren wollte. Aber er hatte schon merkwürdigere Dinge erlebt, seit er bei der Gräfin im Dienst stand.
„Setz dich! Wie lange bist du nun bei mir? … Wie gefällt es dir? … Fühlst du dich wohl? … Und deine Familie? … Wie steht sie dazu? …“ Sie plauderte einfach mit ihm. Natürlich wusste sie wie ihr Blut auf alle wirkte, aber trotzdem schien es ihr wichtig, was die Meinung ihre Dienerschaft war. Gelobt zu werden tat gut.

Plötzlich wurde sie ernst. Sie fixierte ihn. „Du bist nicht nur mein Fahrer, sondern auch mein persönlicher Schutz. Und bisher gibt es keinen Grund irgendwas darüber zu mäkeln. Jetzt ist eine Situation aufgetreten, die es erfordert, einen Schritt weiter zu gehen.“ Ihre Präsenz schien über ihm zusammenzuschlagen. Alles um ihn herum rückte in den Hintergrund. Er sah nur noch die Alte in ihrem Rollstuhl. Sie wirkte wie eine Göttin auf ihn, so schön, so mächtig, so grausam. Ihre Augen starrten ihn an und ließen ihn nicht mehr los. Ihre Stimme, verführerisch und doch bestimmend, verdrängte alle anderen Geräusche. Er hing an ihren Lippen. Unfähig eines eigenständigen Gedankens erwartete er die Befehle.
Die Gräfin entblößte ihre Brust. Mit scharfen Fingernägeln ritzte sie diese und das Blut begann sofort aus der Wunde hervorzuquellen. „KOMM HER UND TRINK DIE MILCH DEINER MUTTER!“ donnerte die Stimme in seinem Kopf. Er lief wie in Trance zu ihr und sein Gesicht näherte sich der Brust seiner Göttin. Er begann zu saugen und wie flüssiges Feuer rann es seine Kehle hinunter. Es verbrannte ihn von innen heraus. Und es was gut so. Es war richtig so. Die Kraft des alten Blutes entfaltete sofort seine Kraft. Er spürte wie er stärker wurde. Er fühlte sich perfekt. Perfekt zu dienen. Ihr zu dienen. Er würde sein Leben für sie geben. Dann wurde er ohnmächtig. Rufus war tot und doch wiedergeboren. Er war nun ein Ghul!
„Andrew, bring ihn weg und zeig ihm alles was er wissen muss. Ich weiß dass ich mich auf dich verlassen kann. Und ich weiß, dass du die Notwendigkeit dieses Schrittes verstehst. Kein Gezicke! Ich warne dich hier und heute, nur einmal! Und nun geh und schicke das Mädchen herein, ich bin durstig.“
Eine Person, nur in einem bodenlangen Mantel mit Kapuzebegleitet, betrat das Zimmer. Sie schien unter Drogen oder sonstigen Einfluss zu stehen. Sie kniete sich vor die Gräfin nieder und entblößte ihr Handgelenk. Aber die Alte riss sie mit einer Wucht an sich, die man den alten Knochen nicht zutrauen würde. Sie versenkte ihre Zähne direkt in der Brust der Kleinen und trank. Nach kurzer Zeit schien sie befriedigt. Die Gräfin ließ sie fallen und bereitete sich auf den Sonnenaufgang vor. Die Anderen würden sich schon um sie kümmern.
 
Zurück
Oben Unten