[27.04.2006] Marcos Bestrafung...

Khalam al Saiir

Acrobatiker®
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17. Mai 2003
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Nikolai kommt von der Besprechung der Ventrue direkt in den Bosch-Saal. Jene Ventrue, die gewillt waren, ihn zu begleiten, durften sich innerhalb des Saales nach belieben verteilen. Nikolai blickte nochmals zu Karl und nickte ihm zu, als er sah, dass er auch heute Nacht das Gewünschte bei sich trug.


Der Ventrue nahm Platz und wartete nun auf die Toreador, zumindestens auf Marco Hietala - dieser würde heute Nacht eine Lektion bekommen, die er nicht vergessen würde...


Out of Character
Also da der Regaene Thread immer noch nicht zu Ende ist, mal ein Time Out von mir. Möglicherweise kommt ja nun doch alles ganz anders. Sorry....Sobald ich weiss was nun passiert ist, passe ich den THread an oder so - aber bis dahin bitte ignorieren -thx
 
Marco musste schon all seine Selbstbeherrschung zusammen nehmen, um dem Seneschall nicht sofort ins Gesicht zu spucken, aber trotz allem schaffte er es, mit einem höflichen Lächeln und einer höfischen Verbeugung einzutreten.

Oh... wie ich mich heute ankotze...

Ohne ein Wort zu sagen, schritt er auf den Seneschall zu und blieb mit höflichem, aber regungslosen Gesicht stehen und wartete, bis er angesprochen wurde...
 
Auch der Maler war gekommen.
Schließlich war Marco nun in den Status eines Küken, mehr noch in den eines Mündels von Kurágin gestuft worden.
Und der Maler war verantwortlich für ihn....

Mein Seneschall begann der Maler Herr Marco Hietala ist in Begleitung seines eingesetzten Vormundes erschienen, um sich eurer Bestrafung ob seines ungebührlichen Benehmens zu stellen.
 
Karl steht schräg hinter Nikolais Sessel.
Man könnte ihn auch für einen Einrichtungsgegenstand halten, zu mal er überhaupt nicht auf die Ankunft der Toreador reagiert. Soweit es ihn betrifft sind sie erstens Personae non grata und er außerdem das Kind des Gastgebers.
Wie Pfauen zur Schlachtbank, aber dem Bastard wird seine Selbstzufriedenheit bald vergehen!
 
Der junge Toreador wandte Karl ein unbewegtes, emotionsloses Gesicht zu. Musterte ihn aus fast unbewegten Augen. In Gedanken zog er schon die Nase hoch und wollte ausspucken, aber auch hier beherrschte er sich. Nur ein leichtes Anspannen der Augenmuskulatur verriet seinen Widerwillen. Dann wandte er sich wieder ab und fokusierte Kurágin.
 
Nikolai blickte Marco emutionslos an, beinahe könte man sagen - gelangweilt. Die Worte des MAlers quitttiert er mit einem Nikcen in dessen Richtung:

Grüss Gott, werte Herschaften.

Ich will eigentlich nicht lange um den heissen Brei herum reden.

Werter Herr Hietala, Aufgrund ihrer mehrfachen Ausbrüche und und des unangemessenen, unakzeptabeln und wiederspentigen Benehmen, ist es unumgänglich, dass ich sie heute Nacht bestrafe und dies auf solch eine Weise, dass sie endlich verstehen und nicht wieder vergessen, wie man sich zu benehmen hat.

Marco Hietala, Mitglied des Clanes der Rose und der Carmarilla, hiermit verurteile ich sie zu einer körperlichen Strafe. Ab heute Nacht werden sie jeden Nacht entweder bei mir oder bei ihrem Primogen erscheinen, damit die Strafe vollzogen werden kann. Die Strafe lautet wie folgt:
Werter Herr Hietala, ihnen wird jede Nacht aufs neue ihr rechts Handgelenk gebrochen werden. Um dies zu tun wird ein handelüblicher Hammer benutzt werden, welche dreimal mit möglichst grosser Kraft auf ihr Handgelenk geschlagen wird, sodass es gebrochen wird.

Diese Strafe wird solange fortgesetzt werden, bis der werte Primogen aus dem Clan der Rose, mir mitteilt, dass sie werter Herr Hietala ihre Lektion gelernt haben. Wie lange diese Zeitspanne sein wird, hängt also von ihrem Verhalten ab und wie schnell sie ihren Primogen davon überzeugen können, dass sie ein angemessenes Verhalten gelernt haben.


Nikolai mustert Marco und wartet auf eine seiner inzwischen berühmten Reaktionen.
 
Worum geht es hier eigentlich? Ränkespielchen? Komplizierte Züge im Spiel um die Macht in Finstertal? Oder für die Ahnen nur darum, das eigene Gesicht zu wahren?

Was fordere ich hier eigentlich von meiner eigenen Existenz?! Kann ein Kainit wirklich erwarten, in seinem Unleben GLÜCKLICH zu werden?

Wohl kaum... warum habe ich es dann die ganze Zeit versucht?!

Nun gut... probieren wir heute nacht etwas neues aus... ob die Vampirische Gesellschaft schon für so etwas wie absolute Offenheit bereit ist? Wir werden sehen...

Was immer hierbei herauskommt, es wird mein Unleben entweder verändern, oder beenden... und das Schlimme ist, dass ich nicht weiß, was mir lieber wäre...

Und diese Strafe hier... sie ist doch nur der erste Schritt auf einem langen Weg... warum das ganze nicht abkürzen...


Nun, der Seneschall wollte eine Reaktion? Er sollte sie bekommen:
Marco blickte auf, dem Seneschall direkt in die Augen und hob an zu sprechen:

„Werter Seneschall... wir wissen, warum ich mich heute hier eingefunden habe. Und ich will diesmal vollkommen offen zu euch sein, auch wenn ihr glaubt, das vielleicht nicht von mir gewohnt zu sein...“

ein kurzes Kopfschütteln.

„Völlig unabhängig von der Entscheidung, die hier und jetzt ansteht, möchte ich sagen, dass ihr – hätten wir uns unter anderen Umständen kennengelernt – sicherlich ein Mann wäret, dem ich Respekt und sicherlich auch Bewunderung entgegenbringen würde. Aber um ehrlich zu sein... das wird nach den vergangenen Ereignissen wohl nie der Fall sein. Nie der Fall sein können.

Mir ist bewusst, dass ich meine Unwissenheit, und vielleicht auch meine Dummheit durch diese Worte nur noch unterstreichen werde, aber bitte, hört mich an:

Egal zu was ihr euch heute nacht entscheidet, ich fürchte für uns beide wird es im Endeffekt nur zwei entgültige Lösungen geben. Und ich glaube wirklich ernsthaft, dass ihr mir dabei zustimmen werdet.

Entweder ich werde irgendwann diese Stadt verlassen und euch bei meiner Ehre schwören, nie wieder euren Weg zu kreuzen zu suchen...“

Marco breitet die Hände aus.

„... oder ich werde durch mein Verhalten euch gegenüber irgendwann mein Unleben verlieren. Ihr spracht von Sicherheit und Stabilität, die ihr euch für diese Stadt hier wünscht.

In deren Sinne wäre es wahrscheinlich das beste, wir bringen das hier so schnell wie möglich hinter uns.

Wenn ihr mich loshaben wollt, dann lasst mich entweder gehen, oder vernichtet mich. Tut, was immer euch am angemessensten erscheint, was euch am wenigsten stört, oder eurem Ruf nutzt. Tut was euren Interessen oder eurem Willen entspricht so lange ihr damit nicht meinen Ahnen belastet, das ist wirklich mein einziger Wunsch, auch wenn mir das nicht zustehen mag. Aber tut es.

Bitte.“

Marco war im Laufe dieser Worte einige Worte auf den Seneschall zugetreten und wenige Meter vor ihm stehen geblieben.
 
Nikolai schüttelt nur leicht den Kopf:

Genau das ist es was euch die ganze Zeit in Schwierigkeiten bringt, werter Herr Hietala! Ihr öffnet euren Mund und das was euch gerade durch den Kopf geht schiesst auch schon heraus, ohne das ihr euch Gedanken darüber macht was ihr das verbreitet!

Die Präpotenz ist einfach unfassbar! Mit wem glaubt ihr hier zu sprechen? Mit wem dachtet ihr gestern zu sprechen? Denkt ihr überhaupt?

Glaubt ihr etwa, dass ich auch nur irgendwie auf euren geistigen Gehirndurchfall reagieren müsste? Ich soll leuch aus der Stadt gehen lassen oder euch vernichten? Soll ich das nun als bitte auffassen oder als anordnung? Jedes Mal wenn sich eurer Mund öffnet und dieses dümmliche Gerede daraus entweicht versucht ihr mich zu beleidigen.

Ihr stellt mir zwei Optionen und glaubt damit alles abgedeckt zu haben?
Ich gebe euch eine dritte! Ich lasse euch am Unleben, jedoch werdet ihr geknebelt und gefesselt und die nächsten zweihundert Jahre lang jede Nacht euren Taten entsprechend gefoltert.

Und weil es mir dann so viel Spass macht, lasse ich eure Erzeugerin euch gegenüber anketten und bringe euch dazu mit euren eigenen Händen jede Nacht auch sie zu foltern und zu bestrafen.

Was sagt ihr zu dieser Option, Herr Hietala?

Und bevor ihr wieder mit irgendeiner Dummheit antwortet, denkt zuerst nach, überdenkt ob ihr mir Respekt zollen wollt und dann antwortet. Versucht diese Vorgehenweise einmal - ihr werdet sehe, dass dies selbst euch gelingen sollte.
 
Als Carola bei dem Treffen der Ventrue von Marcos Prozess, Bestrafung, wie auch immer gehört hatte, hatte sie sich entschlossen diesem beizuwohnen.
Nun saß sie unauffällig und ruhig in einer Ecke des Raumes. Es ging sie eigentlich nichts an was dort geschah, aber sie kannte Marco, auch wenn noch nicht lange. Er war eigentlich ganz nett.
Und nun.... sie war geschockt. Man sprach hier so einfach von Marcos Tod, von seiner Vernichtung, von Folterei. Jede Nacht die Hand brechen.....

Die haben sie doch nicht mehr alle. Unhöflichkeit wird ihm Vorgeworfen. Gut, dann ist er in der Gesellschaft vielleicht nicht so hoch angesehn, aber eine Strafe, noch dazu das? Haben die schon mal was von Menschenrechten gehört? Wir sind tot, aber wir empfinden doch trotzdem, hängen trotz allem am Leben. Sowas muss doch auch gelten. Die können ihn doch nicht einfach umbringen. Unmenschen! Allesammt.

Aber Carola schwieg. Sie wußte, dass der Seneschall nicht gut drauf war. Und auch sie hatte keine reine Weste. Ihr konnte auch so etwas blühen, wenn sie sich nicht als gutes Mitglied der Gesellschaft entpuppte.
 
Marco blieb unbeeindruckt. Zumindest nach außen hin.

"Werter Seneschall - und ich bitte sie mich hierbei wörtlich zu nehmen - bei allem Respekt: Ich traue euch zu, das zu tun, aber letztendlich wird es auf das selbe hinauslaufen: Entweder meine Vernichtung, oder meine Verbannung. Ihr habt sicherlich die Macht, mir damit ewige, oder zumindest unglaublich lange Schmerzen zu bereiten. Vielleicht sogar mehr, als euch bewusst ist. Aber letztendlich wird es darauf hinauslaufen, mich zu zerbrechen. Ihr werdet irgendwann die Lust an meinen Qualen verlieren und mich entweder vernichten oder wegschicken. So oder so.
Und ich bin mir bewusst, dass es im Sinne einer Bestrafung in euren Augen sinnvoller wäre mich zu quälen. Aber was würde es ändern? Ihr hättet nach 200 Jahren einen Gefangenen, der euch so abgrundtief hasst, dass er alles tun würde um euch zu vernichten - und dabei scheitern würde... wahrscheinlich. Das kann nicht euer Ziel sein.
Wenn es aber das ist, was ihr wollt, dann tut es. Ich habe euch schon einmal gesagt: Ich stehe zu meinen Taten. Auch wenn ich die Auswirkungen hier auf mich zukommen sehe."

Und nicht nur ich! Auch andere! Mit dieser Rede hast du dir gerade selber geschadet Kurágin! Hier geht es nicht darum, zu überleben, oder deine Macht in Frage zu stellen! Hier geht es um eine Idee!

Marco hielt sich so gerade, als hatte er einen Rundstahl im Kreuz und blickte den Seneschall weiterhin höflich, doch auch angstlos an. Kurz war sein Blick zu Carola gezuckt, auch wenn er sich dabei kein Anzeichen von Erkennen hatte anmerken lassen. Jetzt ruhte er wieder in sich selbst, lauschte der inneren Melodie, die ihn sein ganzes Leben geführt hatte...


A mighty burst blasts the gates of the dimensions
Flying right into the heart of the chaos engine
Strange things I see, strange things I hear
Nowhere to hide, nothing to fear
The deeper down - as I go
Into the place - you'll never know
To face the enemy - eye to eye
A mighty battle - one shall die

Not me !!!
Into eternity


Lyrics: Cryptic Wintermoon, "Fallen Kingdoms"


Out of Character
Was hat Ghandi gesagt? Passiver Widerstand? ;) Und: Nein, ich halte Marco nicht für einen Heiligen, aber das ist seine Form des Protests *g*
 
Und Nikolai lachte...

Er lachte schallend...

Und aprupt hörte er auf zu lachen...

Seinen Kopf hob er etwas an und es war kein Humor in seinem Anlitz zu sehen...

Ihr glaubt die Auswirkung auf euch zukommen zu sehen?
Ihr glaubt es läuft darauf hinaus, dass ich euch brechen will?
Und ihr glaubt zu wissen, dass es nur auf zwei Möglichkeiten hinausläuft?

Wenn ich euch brechen wollte, dann bräuchte ich dafür nicht länger als einen einzigen Augenblick, Toreador! Ihr versteht es immer noch nicht und werdet es. so wie ihr euch benehmt, niemals verstehen.

Wie kommt ihr auf die absurde Idee, dass ihr nach 200 Jahren mich hassen würdet? Wenn ich es wünsche, würdet ihr mich lieben und jeden Wunsch von meinen Lippen ablesen. Ihr habt keine Ahnung wozu unsere Art in der Lage ist, noch habt ihr eine Ahnung von der Fähigkeit die alte Wesen haben, andere Dinge nachzutragen. Der Horizont unter dem ihr alles immer noch betrachtet ist der eines Sterblichen, aber das sind wir nicht und werden es niemals wieder sein.

Ihr redet von Hass und versteht nicht einmal ansatzweise was es bedeutet zu hassen!

Irgendwie habt ihr einen romantischen Erklärungsansatz hinter euren Taten. Glaubt ihr etwa hier eine Heldentat zu vollbringen und im Namen der Unterdrückten zu handeln? Es ist nichts dergleichen - ihr seid einfach nur ein verzogenes, undankbares Kind! Ihr habt, so kommt es mir vor, in meiner Person euren Feind gefunden und nichts könnte lächerlicher sein. Was glaubt ihr was euch ausserhalb dieser Stadt erwartet? Ihr werdet mit Sicherheit keinen Ahnen treffen, geschweige denn einen Herscher einer Stadt, der so mitfühlend, rücksichtsvoll und freundlich ist. Soll ich euch sagen, was mit euch passiert wäre, wenn ihr in der Stadt in der ich meine ersten Jahre verbracht habe, euch so benommen hättet, wie ihr euch bisher hier benommen habt? Man hätte euch hingerichtet und eure Erzeugerin gleich mit! Es mag euch zwar so vorkommen, als ob ich kaltherzig bin, jedoch ist das ein Trugschluss! Ich bin der freundlichste Ahn dem ihr jemals begegnet seid!

Doch irgendwann ist auch meine Geduld erschöpft! Ich habe keine Lust mehr mir von irgendwelchen dahergelaufenen Kücken auf der Nase herumtanzen zu lassen!

Als erstes werdet ihr euch nun entschuldigen. Wofür auch immer - ihr werdet es tun!

Danach werdet ihr die Strafe die ich verkündet hatte, hinnehmen.
Und danach werdet ihr eurem Primogen auf jede Art und Weise, die er für richtig ansieht, zu diensten sein und das für so lange wie er es wünscht!

Falls ihr auf meine Wünsche nicht eingehen solltet, werden die Konsequenzen die auf euch zukommen sehr endgültig sein und den Horizont eurer Vorstellungskraft bei weitem sprengen! Irgendwann ist Schluss und irgendwo muss eine Linie gezogen werden - und dass passiert genau hier und jetzt!
 
Alles in Karl zog sich zusammen.
Diese Arroganz!
Diese Dummheit!
Der Bastard war, so wie Vater es ihm erklärt hatte, noch nicht mal ein richtiger Vampir.
Er war nur ein laufender Bruch der Tradition und der Sitten.
Es ging nicht um ihn, es war nie um ihn gegangen.
Er war ein Nichts, ein Niemand. In noch grösserem Maß als Karl oder ein anderes Küken.
Es ging nicht darum Marco zu bestrafen oder zu erziehen.
Es ging darum jedem Bewohner dieser Stadt zu zeigen, dass man dem Seneschall mit Respekt zu begegnen hatte.
Dass man nicht einfach verschwinden konnte um seiner Strafe und den Folgen seines Handels zu entgehen.
Dass man keine Bastarde zeugte und dass man nachdachte bevor man sprach.
Der Bastard verstand es einfach nicht.
Seine Strafe war für einen Vampir das was die Zeitung für den Hund war.
Gut, ihm wurde das Handgelenk gebrochen.
Aber was hiess das schon?
Sogar Karl konnte mit seinem Blut jede Wunde heilen die ihm jemand schlug.
Es ging nicht um die gebrochene Hand oder die Schmerzen, es ging um eine stetige Erinnerung und ein Exempel.
Karl trat zwei Schritte vor und zog den handelsüblichen Zimmermanns-Hammer aus der Tasche.
Bereit ihn einzusetzen oder dem Seneschall zu übergeben.
 
Entschuldigung, das ich mich nun ungebührlicher Weise zu Wort melde, aber ich denke es ist an der Zeit, meinem Mündel einiges zu erläutern. sprach der Maler nun.

Der Maler wand sich an Marco
Hör zu, hör GUT zu...
Man mag einiges auf deine Jugend und Unwissenheit schieben. Und glaube mir, wir ALLE waren bisher stets SEHR nachsichtig ob deines Verhaltens. Aber treibe es nicht zu Weit!
Du hältst diese Geschichte mit deinem beschränkten Verständnis vielleicht für eine Sache, die nur DICH betrifft. DAS aber, lieber Marco, ist völlig Falsch! Es geht hier mit Nichten darum, wie man eine dummes, junges und rebellisches Küken zur Räson bringt. Im Endeffekt bist du sogar ziemlich unbedeutend. Und die paar Leute, die deine Existenz überhaupt interessiert, die DU überhaupt interessierst, hast du durch deine, wie der Seneschall bereitst darlegte, unüberlegten Äußerungen dermaßen in ‚Verlegenheit gebracht, das sie fast nichts mehr für dich tun können oder wollen...
Wohl wahr, du bist noch nicht lange einer der Unsrigen, und deine... Entstehungsgeschichte mag dich nicht gelehrt haben, wie die Uhren unter den Kainskindern ticken. Aber das kann nur begrenzt zu deiner Entschuldigung vorgebracht werden.
Ungestüme Jugend ist eines, ein immerwährender Gefahrenherd, wie du ihn für die Obrigkeit darstellst, ist etwas anderes.
Du siehst stets nur DEINE Bedürfnisse, DEINE Angelegenheiten....
Wenn du aber vor hast, diese Nacht zu Überleben, was für mich nicht wirklich eindeutig ist, so musst du lernen , über deinen Tellerrand hinweg zu schauen.
Es geht nicht um DICH! Es geht darum, das in dieser Stadt, auf dieser Welt der Dunkelheit, ein gewisser Grad von selbstverständlichem Gehorsam, von selbstverständlicher Hierarchie gewahrt wird.
Du bist jung. Du bist unwissend. Ich, als sehr viel älterer Kainit, kann dir Geschichten erzählen. Geschichten von jugendlichem Ungehorsam, der Weltreiche erschütterte.
Und es sind keine schöne Geschichten. Es sind Geschichten voller Schrecken. Voller Chaos, Angst und Tod.
Wir, die wir diese Geschichten überlebt haben, haben daraus gelernt. Wir wissen wie wichtig eine strenge Hierarchie ist. Wir wissen, warum es so wichtig ist, das Neugeborene erst einmal lernen müssen, mit ihrer neugewonnenen Macht umzugehen. Denn aus Macht erwächst Verantwortung.
Sie mich an. Ich habe die Verantwortung für ALLE Toreador der Stadt Finstertal. Meine Taten werden auf ALLE Toreador Auswirkungen haben. Sie dir den werten Seneschall an. Er hat die Verantwortung für die ganze Stadt. Für die Kainiten, die in ihr leben und sogar für unsere Nahrung, die Sterblichen.
Was glaubst du also würde passieren, wenn er deine Frechheiten gegenüber der Hierarchie weiter gewähren lassen würde? Was würde passieren, wenn sich Andere an dir ein Beispiel nehmen würden? Anarchie? Nein, viel schlimmer. Es wäre das ENDE. Das Ende von uns allen. Das Ende der Kainitenherrschaft in Finstertal. Und vielleicht gar das Ende ALLER Kainiten auf dieser Welt.
Glaube mir, die Gesetze der Nacht haben ihre Berechtigung. Und ein Zuwiderhandeln, das hat die Geschichte leider all zu oft bewiesen müssen, führt in die Katastrophe.
Es geht nicht darum, das wir Ahnen unsere verdiente Macht behalten und ausdehnen können. Es geht nicht darum euch Neugeborene stets zu diskreditieren, zu erniedrigen und zu bestrafen.
Es geht darum, das WIR die Verantwortung für unsere Kinder und Kindeskinder haben. Es geht darum, euch, uns und alle anderen zu schützen.


Der Maler ging etwas näher an Marco heran.

Aber das siehst du nicht. Du glaubst immer noch, das DU der Mittelpunkt der Welt bist und sich ALLES nur um dich dreht. Das wir Ahnen eigentlich nichts besseres zu tun haben, als uns auf kosten deiner ein paar vergnügliche Stunden bei Folter und Tee zu machen.
Und DAS ist es, was die wirkliche Unverschämtheit deinerseits ausmacht. DAS ist deine Beleidigung und dein Vergehen.


Er ging um Marco herum.

Und DAS ist es, was wir nicht dulden können. Nicht dulden wollen. Nicht dulden dürfen.
Dieses Spiel hat Regeln. Viele Regeln. Harte Regeln. Diese Regeln kommen dir vielleicht ungerecht und willkürlich vor. Aber sie haben sich bewährt. Seit unzähligen Nächten. Und jede dieser Regeln hat ihre Berechtigung.
Du hattest weder Zeit noch die Möglichkeit, diese Berechtigung zu erfahren. Das kann und will dir niemand vorwerfen. Im Gegenteil. Wir alle haben dich mit offenen Armen in unserer Mitte aufgenommen. Der Seneschall selbst bewies am Abend des Balls größtes Mitgefühl für deine Situation. Er zeigte größtmögliches Verständnis für deine Situation.
Und was tatest du? Du spucktest auf die Großherzigkeit des Seneschalls immer und immer wieder. Bei jeder Gelegenheit.
Du hattest die Frechheit, die Etikette mit Füßen zu treten und verlangtest für Regeanes Verfehlungen sozusagen eine Amnestie.
Was glaubst du, was passieren würde, wenn jeder Vampir dieser Stadt plötzlich das Gefühl hätte, sich nicht mehr an die Regeln und Traditionen halten zu müssen? Wenn jeder Vampir nach Lust und Laune den Kuss weitergeben könnte, ohne irgendwelche Konsequenzen für sich oder seine Nachkommen zu übernehmen?
Selbst wenn wir die Tore der Stadt für den verhassten Sabbat öffnen würden, wäre das Chaos und die Gefahr nicht größer!


Der Maler schritt weiter.

Es geht nicht um DICH oder Regeane. Es geht darum, das ein Zeichen gesetzt werden MUSS.
Es muss der Respektlosigkeit der Neugeborenen ein Riegel vorgeschoben werden, bevor sich dies ausbreitet.


Jetzt stand der Maler genau hinter Marco und sprach leise in sein Ohr.

Ich habe mich für dich und Regeane eingesetzt. Mehr als es für mich gut war. Und du, was tust du? Du spuckst mir mit deinem Verhalten dafür ins Gesicht. Du hast es weit getrieben. ZU weit. Jetzt hat es damit ein Ende! Ein für alle Mal!


Der Maler setzte die Disziplin der Geschwindigkeit ein und zog ein schön verziertes Stillet unter seiner Weste hervor. Mit einer Schnelligkeit, die für Sterbliche Augen wahrscheinlich gar nicht zu erkennen gewesen wäre, zog er die sehr scharfe Klinge längs über Marcos Kehle.

Der Schnitt war tief. Er drang Zentimetertief in Marcos Fleisch, zertrennte dessen Speiseröhre und öffnete dessen Venen und Arterien.

Das Blut floss schnell und unaufhaltsam.....



Servus flüsterte der Maler leise.... und eine Blutige Träne floss über seine Wange...
 
Marco war erstarrt. Nicht vor Schrecken, oder vor Angst. Vor Scham. Sein Primogen hatte recht... er hatte ihm mit einen Taten ins Gesicht gespuckt! Er war ihm in den Rücken gefallen!
Er HATTE wirklich am Ende nur noch sich, seine Musik und seine Erzeugerin gesehen!

Martin hatte Recht gehabt... Kuragin hatte Recht gehabt... sie alle. Während der Rede versuchten Marco's Augen die des Malers zu greifen, festzuhalten. Doch der schien unbeirrt. Und Marco spürte, was er vorhatte... es musste so enden. Marco konnte ihm nicht ins Gesicht sehen...
Sein Blick flog zu Carola. Ein letztes, bittendes Flehen. SIE hatte noch die meisten Möglichkeiten, sein Verhalten nachzuempfinden und zu verstehen.

Dann wieder der Gedanke an Martin... an den Freund und Mentor, den Marco durch das sture Festhalten an seinen irrigen Idealen nun wohl auch noch Schuldgefühle aufbürden würde...

Der Maler sprach von Respektlosigkeit... er würde es tatsächlich tun...

Marco sah den Hieb kommen... nun, gerade noch so. Trotzdem versuchte er nicht auszuweichen. Nicht weil es sinnlos gewesen wäre. Der Maler hatte Recht... zumindest zum größten Teil...

Eine einzelne, rote Träne lief über Marco's Wange, verschwand in dessen Bart. Das kalte Stilett durchtrennte spielend das weiche Fleisch des Halses, scharrte unangenehm an den Knorpeln des Rückgrates. Blut brach sich Bahn, besudelte den reinen Boden des Bosch-Saales.
Marco brach in die Knie. Sein Kopf schien auf einmal Tonnen zu wiegen. Nocheinmal hob er den Blick zu Seinem Erstgeborenen, jenem Vampir, den er nur unter seinem Synonym „Der Maler“ kannte. Der ihm immer eine Vertrauensperson gewesen war. Mit höchster Konzentration zwang Marco ein Lächeln auf seine Lippen. Ein Lächeln das sowohl die Bitte um Vergebung, als auch sein – zu spätes – Verständnis zeigen sollte.
Weiter spritzte das Blut zu Boden.

Erinnerungen an Regeanne und seine letzte Nacht als Mensch durchzuckten Marco. Das heiße Begehren, das er ihr gegenüber empfunden hatte. Die kurze Sekunde der Seelenverwandtschaft mit Regeanne, die Gewissheit von Verständnis... und das traurige Selbsteingeständnis, ihr nicht genüge getan zu haben.

Du hättest einen anderen wählen sollen, meine Liebe... jemanden, der dich nicht so enttäuscht hätte, wie ich...

Langsam bewegte sich sein Oberkörper nach vorne. Der Schwerpunkt verlagerte sich und die Schwerkraft hatte Marco in ihrem unerbittlichem Griff. Er kippte lautlos in die Lache seines eigenen Blutes... oder des Blutes, das er geraubt hatte um zu leben. Es Klatschte nass und laut, Blutstrofen flogen in alle Richtungen.

Noch einmal durchzuckte ihn der Gedanke an ein Lied...


A world of silence, waits for me, the end in darkness, is my destiny
As my life passes, before my eyes, from my birth, to the time I die
From my cradle, to my grave, a little time, until the death embrace.
Now my memories fade away, the past forgotten, a new life waits for me.
Will I reincarnate, will I die forever, when I meet my fate, at the break of dawn.
Soon I will now, if there is endless darkness, or there is blazing light.
When daylight turns to night.

Eternal Silence
As my memories Fade to black
Rising darkness
And there is no turning back

(...)

So I close my eyes, and I can see the shadows rise
On black wings I fly, as I cross the dark sky
So I close my eyes, and I can see the shadows rise
When daylight dies, eternally

Lyrics: Cryptic Wintermoon, "When Daylight Dies"


Während ihm noch diese Gedanken durch den Kopf gingen, begann Marco's Bewusstsein zu schwinden. Ein letztes, röchelndes Glucksen, als noch etwas Blut aus der breiten Wunde in die Lache troff, in der er lag.

Marco war noch nicht alt genug, um wirklich innerhalb von Sekunden zu Asche zu zerfallen, doch die Natur holte sich zurück, was Kain's Fluch ihr so lange verwehrt hatte. In gravierender Geschwindigkeit verfiel Marco's Körper und sah nun aus, wie der einer Leiche, die seit 2 Jahren verrottet...

Out of Character

Ich hoffe, das war jetzt nicht zu kitschig, aber so was will ich ausspielen... schade... ich mochte Marco... aber ist schon so in Ordnung...
 
Marco lag nun röchelnd am Boden.
Sein Blut begann einen roten See um ihn zu bilden.

Der Maler ging, als wäe nichts geschehen einige Schritte auf den Seneschall zu. Das Stilett wischte er vorher an der Kleidung Marcos ab und steckte es weg, damit Kurágin sich nicht bedroht fühlen sollte.

Mein Seneschall begann er ich weiß, ich habe mit dieser Tat ein weiteres Mal gegen eure Anordnungen verstoßen. Dieses Küken wird nun niemals mehr über ein gebrochenes Handgelenk nachdenken können, noch dem neuen Hüter beim Aufbau des Elysiums helfen können.
Doch ich fordere mit dieser Tat das Recht, dieses Küken richten zu dürfen, wie es einem Erzeuger gewährt werden sollte.
 
Nikolai lauschte den Worten des Malers und dieses Mal konnte er nicht anders als ihm bei jedem seiner Worte zuzustimmen. Er sah die Waffe und er sah den Schnitt. Er sah das Ende des jungen Toreadors und für einen Augenblick explodierte das Gefühl des Mitleides in ihm - das Kücken vor ihnen hatte natürlcih selbst Schuld, dennoch war sein sterben in der heutigen Nacht nicht nur seine Schuld. Zu einem grossen Teil war auch dieses Kücken dem grossen Spiel des Vampiere zum Opfer gefallen. Vom Ball bis zu diesem Zeitpunkt war er immer weiter in die Enge getrieben worden und war dennoch nicht in der Lage gewesen zu verstehen, dass seine einzige Möglichkeit zu überleben stillschweigen, ruhe und unaufmerksames Verhalten gewesen wäre. Dieser junge Narr hatte genau edas Gegenteil getan, er hatte immer mehr die Aufmerksamkeit auf sich selbst gezogen. Das Verhalten des Malers war sowohl akzeptabel als auch nachvollziehbar - die Belastung durch die beiden jüngeren Toreador konnte er nicht riskieren, sie würden ihn über kurz oder lang mit in den Untergang ziehen und wenn auch noch der Maler fiel, dann fiel die Stadt für die Toreador. So hatten sie noch einen Hauch einer Chance, aber ohne den Maler nicht - niemals.

In diesem Augenblick war Nikolai auch klar das Regaene ihren Zenit bereits überschritten hatte. Auch sie würde bald für alle Zeiten verschwinden - so oder so!


Die Stirn des Ventrues furchte sich als der Duft der potenten Vitae in seine Nase stieg. Selbst Nikolai musste sich zusammenreissen um nicht vorzuspringen und die kostbare Vitae zu sich zu nehmen. Deshalb hob Nikolai kurz den Zeigefinge um dem Maler zu deuten, dass er einen Augenblick warten solle, danach wendet Nikolai seinen Blick auf die beiden jungen Ventrue und sagt zu ihnen, da er keinen der beiden der Gefahr einer Raserei wegen der Vitae aussetzen wollte:

Karl, Frau Sandmann, bitte verlassen sie den Raum und schicken sie die Ghule herein. Sie sollen etwas zum Aufwischen mitbringen.

Danach wendet Nikolai seinen Blick an den Maler und nickt ihm zu:
Ich verstehe und akzeptiere ihr Verhalten, werter Primogen! Es war ihr gutes Recht! Ich möchte ihnen mein Beileid aussprechen - der Verlust den sie heute Nacht erlitten haben, ist ein Grosser!

Nikolai wusste, dass nach so einer Tat in jedem etwas zerbrach - also meinte Nikolai mit diesen Worten nciht nur Marco sondern auch den Maler selbst....
 
Out of Character
davon stirbt man als Vampir eigentlich nicht *nuschel* der lebt noch und ist allenfalls aus Blutarmut in Starre gefallen (und nach den Regeln nichtmal das...weil ein Vampir keine Blutzirkulation hat) Hobbydiableristen an die Front!

und einen Menschlichkeitswurf vom Maler hätt ich gerne
 
Karl schüttelte den Kopf nachdem er den Raum verlassen und den Ghulen einen Wink gegeben hatte sauberzumachen.
Mit einer gebrochenen Hand wäre er eine Abschreckung gewesen, jetzt ist er ein Märtyrer.
 
Out of Character
Wenn das Stilett wie Durro geschrieben hat tatsächlich das Rückrat gebrochen hatte dann kann man das Köpfen werten und er IST tot... Außerdem.. lass sie..
 
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