AW: [26.4.2008] Wenn's mal wieder länger dauert
Out of Character
Laaaangweilig!

Als ob ich mich je um die Datumsgrenze gekümmert hätte... na gut, mach ich's eben selbst. ^^
Das gute alte Mexican. Zu Fuß ist der Weg wirklich weit, aber noch mehr Zeit würde sie verschwenden, wenn sie zuerst nachhause geht und das Bike holt. Von all den blinkenden und beweglichen Lichtern und Strahlern bleibt im Nebel nur ein diffuses, verwaschenes Glühen... und genauso ist es mit den Autoscheinwerfern. Fast ein unheimlicher Anblick, und das empfindet offenbar nicht nur Meyye so, denn der Parkplatz ist halbleer. Aber immerhin ist hier Betrieb.. es hätte sie aber auch gewundert, wenn nicht.
Nur mit dem Parkplatz selbst hat sie heute Pech. Es wäre ihr schon sehr gelegen gekommen, Leute bei ihrem Auto zu erwischen... im Nebel ist sie kaum zu erkennen, ehe sie wirklich nahe dran ist würde sie wohl kaum Aufmerksamkeit erregen. Aber entweder wirkt der Nebel auch umgekehrt gut als Tarnung für Anwesende, oder es ist halt gerade keiner da. Auch gut. Begibt sie sich eben hinein und macht es wie immer. Naja, vielleicht nicht ganz wie immer. Sie hat heute keinen Nerv zum Flirten.
Forschen Schrittes geht sie auf den Eingang zu und zwei Türsteher schälen sich langsam aus dem Nebel. Einer davon, eher schmal und mit dünnem Schnurrbart, sieht sie kommen und wendet sich ihr zu... er ist noch relativ neu und kennt sie nicht. Daher ruft sie den anderen an: "Hey Harry, was geht?"
Er sieht zu ihr und grinst. "May, gibt's dich wirklich noch? Wo hast du dich denn versteckt?"
"Von wegen versteckt; bist ja nie da, da kannste mich ja nich sehn." sagt sie, ignoriert den Neuling der auch brav beiseitetritt und schlendert zu Harry hinüber. "Ne, ernsthaft... hab was am Laufen, darum."
"So, wer ist der Kerl? Bring ihn mal mit, damit ich mit ihm um dich kämpfen kann. Nur ist er dann halt platt."
Den Göttern sei Dank für den Nebel. Meyye weiß natürlich, dass Harry nur einen Scherz macht, während er ein wenig seine Muskeln spielen lässt, aber sie konnte den Gedanken nicht davon abhalten, aufzusteigen:
Vielleicht kommst du da zu spät.
Sie schüttelt den Kopf und den Gedanken ab. "Bloß nich, den brauch ich noch." sagt sie und blickt an sich herunter. Wirklich kein Outfit um in eine Disco zu gehen, die üblichen Jeans mit obligatorischen Rissen und so weiter. "Hey, lässte mich so rein? Ich muss bloß kurz mit Egon reden, dann bin ich wieder weg."
Harry überlegt nur kurz und mustert sie. Dann macht er den Weg frei. "Weil du's bist... aber lass dich mal wieder sehn." meint er. "Die Tanzfläche vermisst dich schon."
"Ich sie auch." seufzt Meyye und geht hinein. Einfachere Zeiten waren das, als sie noch fast jede Woche zweimal hier war.
Zumindest drinnen hat sich nicht viel verändert. Was hat sie hier nicht alles schon erlebt. Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Hier hat sie Ashton Price kennengelernt, und Delilah. Hier hat sie Tatjana fast an einen Tänzer der Schwarzen Spirale verloren, und dadurch dass sie in's Garou-Gebiet gerannt ist um Hilfe zu holen, hat sie Sylvia kennengelernt. Ein Ort voller Erinnerungen... an Leute die allesamt inzwischen tot sind, abgesehen von Delilah, die nur todtraurig ist seit sie getrennte Wege gingen... so zumindest hat es Tanja angedeutet. Jedenfalls kein Wunder, dass sie hier nur noch selten herkommt.
Entgegen ihrer Aussage hat sie nicht vor, Egon aufzusuchen. Auch wenn sie das mal wieder tun sollte, damit er noch weiß, wer sie ist... Ventrue hin oder her, sie kannte ihn schon länger als irgendein anderer Kainit der Stadt. Vorerst aber hält sie einfach nur Ausschau. Der Parkplatz draussen ist erwartungsgemäß ein Spiegelbild der Besetzung drinnen... volles Haus sieht anders aus.
Sie geht etwas herum, unten im Tanz- und Barbereich. Ständig will sich Julians Bild vor ihre Augen schieben... sie muss schnell machen. Keine Gespräche heute, kein Tanzen, kein Flirt... einfach nur stalken und zuschnappen. Aber möglichst keinen, der schon zuviel intus hat. Ein schwarzhaariger mit Brille sieht ihr aus wie der Fahrer für eine kleine Gruppe... aber solange alle zusammen an der Bar sitzen, wagt sie sich nicht heran, schließlich will sie nur die Aufmerksamkeit von einem erregen, mehrere wären hinderlich.
Der Zeitpunkt kommt, als zwei offenbar zum Rauchen rausgehen. Sie geht auf den Burschen zu. "Hey.. kannste mir mal helfen?" fragt sie und er wendet sich ihr erstaunt zu, mustert sie kurz und ist kurz etwas unentschlossen... ihr Outfit lässt aber auch gerade kaum romantische Gefühle zu, schätzt sie mal. Dennoch nickt er dann hilfsbereit. "Wo brennt's denn?" fragt er und sie deutet ein Lächeln an. "Da drüben." sagt sie und deutet mit dem Daumen über ihre Schulter... es geht wohl um die Ecke. Er folgt ihr als sie vorangeht und auf die Nische zustrebt, die sie schon öfters benutzt hat... eine Ecke die kaum eingesehen werden kann und die vom Licht kaum erreicht wird. Er will gerade fragen was das soll, als sie ihn kurzerhand überraschend heranzieht und in den Hals beisst.
Jetzt hält er still... und sie trinkt, wie immer innerlich angespannt, das Tier in sich belauernd genau wie umgekehrt... ein inneres Umschleichen, wie jedesmal, auch wenn es noch nicht allzu schlimm ist. Der Hunger wühlt noch nicht in ihren Eingeweiden sondern ist halbwegs moderat... und wird nun ohnehin gestillt. Nun, noch nicht ganz, aber zum großen Teil. Als sie sich zurückzieht und die Bisswunde schließt, muss sie ihn noch einen Augenblick festhalten, ehe er leise stöhnend zusammensinkt und blinzelt. Ob der heute noch fahrtüchtig ist, sollen andere beantworten... Meyye entschwindet aus seinem Blickfeld, ehe er genügend klar im Kopf wird dass er nach ihr suchen kann.
Sie verzieht sich auf die Damentoilette. Wie.. kann die wirklich gerade leer sein? Sie schlendert an den Spiegeln und den Waschbecken davor entlang, schaut sich nochmal zur Tür um und mustert dann die Farben an den Toilettentüren - just als ein Spülgeräusch erklingt, von der einzigen rot markierten Kabine. Na, das war ja einfach. Kurz und schmerzlos. Und jetzt hat sie ja noch ein kleines Werkzeug mehr in ihrem Arsenal. Als die Tür aufschließt und eine durchaus hübsche junge Blondine herauskommt, beachtet sie Meyye nicht... sie nimmt sie nicht einmal wahr, obwohl sie gleich neben ihrer Tür steht. Mit einem Schritt ist sie hinter der Blondine, legt ihr eine Hand auf den Mund und einen Arm um die Taille und zieht sie noch im Überraschungsmoment zurück in die Kabine... und dort beißt sie auch zu.
Von der Erstarrung gerät die junge Frau übergangslos in die Erschlaffung... als Meyye ganz satt ist, leckt sie auch hier über den Biss, welcher sich schließt, und setzt die Frau auf den Toilettendeckel. Auch sie muss sich erstmal fassen, und währenddessen verschwindet die Kainitin auch schon wieder. "Hey, was.. hey!" ruft es ihr verwirrt hinterher, aber das hält sie nicht auf. Als sie draussen wieder bei Harry und dem Neuen vorbeikommt, zuckt sie nur mit den Schultern. "Hat keine Zeit, der olle Wichtigtuer... bis irgendwann." Und damit taucht sie wieder ein in den Nebel. Ab nachhause, genauer gesagt, in eine geeignete Telefonzelle in der Nähe. Sie hat noch einen Anruf zu machen...