AW: [26.04.08] Zwei Ghule unter sich
Out of Character
Zehn Minuten früher.
Ghul des Prinzen, Butch Hansen:
Mühsam schälte der Ghul des Prinzen seinen riesigen Körper aus der Limousine. Als ihm dies endlich gelungen war, streckte er sich erst ausgiebig, ließ die alten Knochen knacken und bewegte sich dann erst gelassen auf das Hotel zu.
Wie immer wenn derartige Aufgaben auf ihn warteten, erfüllte ihn eine gewisse Vorfreude. Nicht das Töten war es das ihn so mit dieser Extase erfüllte, der Tod anderer Menschen interessierte ihn genau genommen in keinster Weise, nein! Prinz Buchet hielt im Anschluß an derartige Aufträge stets eine ganz besondere Belohnung für ihn bereit.
Sein Weg führte ihn zur Rezeption wo er ohne größere Probleme Angaben und einen Zweitschlüssel zu Schlesingers Zimmer erhielt. Tausend unversteuerte Euro sorgten dafür das der Portier den Ghul nur Sekunden später für immer vergaß. Geld regiert die Welt und Macht verhindert das sie es sich irgendwann wieder anders überlegt. Wer einmal an der Leine hing kam nie mehr davon los.
Butch hatte den Fahrstuhl erreicht, er hasste diese Dinger denn er fürchtete immer aufgrund seiner Größe irgendwann mal stecken zu bleiben. Treppensteigen hasste er allerdings noch viel mehr, daher blieb ihm wohl keine andere Wahl.
Er seufzte!
Aber auch dieses Mal ging alles gut, leise zischend glitten die Türen der Kabine zur Seite und gaben Weg und Blick in einen der angenehm sauberen Flure frei. Das Ziel des ersten Auftrages war fast erreicht, Butch zog die Waffe und schraubte den Dämpfer auf. Ein kleiner Holzkeil verhinderte das sich die Türen wieder schlossen, der Fahrstuhl war fürs Erste vollkommen blockiert. dann schritt der Riese weiter den Flur entlang.
Ein letzter kontrollierender Blick auf die Zimmernummer und die Scheckkarte glitt lautlos über den Lesestreifen, ein leises Piepsen verkündete den genehmigten Einlaß zu richtigen Zimmer.
Die riesige Pranke der Ghuls drückte die Klinke hinunter und schob die Tür zur Seite. Das Zielobjekt saß unbekümmert auf dem Bett und schien in den ersten Sekunden nicht zu begreifen was geschehen würde. Da weiteten sich die Augen in panischer Erkenntnis. Zeit zu handeln als nächstes würde er schreien.
"Ich...!?"
Sagte er noch, da krümmte Hansen auch schon den Finger.
Einmal, Zweimal, Dreimal jeder Schuß ein exakter Treffer. Der Mann war tot, bevor sein Leib die Matratze berührte.
Schritt eins war beendet.
Butch griff in die Innentasche seiner Jacke, zauberte ein Geldbündel, zwei verschlossene Couverts mit eindeutigen Befehlen und diversen Fotographien und einen kleinen Revolver hervor. All dies platzierte er an der Leiche. Dann entfernte er den Schalldämpfer von seiner eigenen Waffe, wechselte das Magazin gegen eines das mit Platzpatronen gefüllt war.
Nur wenige Sekunden, dann war es überstanden.
Der Leibwächter des Prinzen gab erneut drei Schüße ab und diesmal hallte das Echo der gesteuerten Explosionen durchs halbe Haus. Die Waffe des angeblichen Terroristen fehlte noch, auch aus dieser feuerte er diesmal scharfe Patronen knapp neben die Eingangstür.
Der Revolver verblieb natürlich in der Hand es toten Psychiaters.
Nun die überschüssigen Hülsen entfernt und das Handy hervorgeholt, er wählte die Nummer des Hauptkommissars Eberhauer. Dieser stand kurz vor der Beförderung und war korrupt genug sich stillschwiegend mit fremdem Federn zu schmücken. Außerdem studierte seine Tochter im dritten Semester Kunstgeschichte, mehr musste man nicht dazu sagen.
"Herr Eberhauer? Hansen hier, ich hatte grade ein äußerst interessantes Erlebniss. Wussten Sie das derzeit ein bekannter amerikanischer Filmstar in Finstertal verweilt? ... Nicht? ... Ich dachte ihre Tochter hätte...?
Ja genau, ich arbeite während seines Aufenthaltes als Wächter für ihn... Danke! ... Warum ich anrufe, ich habe eben einen Terroristen stellen können. ... Tot ja! Und angefüllt mit eindeutigen Beweisen... ja richtig, Sie wissen doch das ich es nicht mag in die Öffentlichkeit zu geraten, das ist schlecht für den Job. Und so habe ich gleich an sie gedacht... Ja sicher die Hälfte meines Verdienstes, wie immer! Zimmer xxx, sie sollten sich aber beeilen es hat ne Menge Krach gemacht. Ich bin dann weg, Sie regeln das, ok! Ja der Scheck kommt mit der Post, Wiederhören!"
Butch beendete den Anruf und wählte die Nummer der Einsatzzentrale.
"Guten Abend Fred! Herr Buchet bittet, den gemeldeten Großeinsatz um mindestens fünf Minuten zu verzögern. Ja wie immer ich spreche mit der Dame! Drei Monate das komplette Verwöhnprogramm, ich wette Daliah wird begeistert sein. Danke bis bald und steck nen Gruß mit rein!"
Auch dieses Gespräch beendete der Ghul, gut das diese Etage allein den Kainiten vorbehalten war.
Mit einem freudigen Lächeln löste der Hüne die Sperre von der Tür und fuhr wieder hinab in die Lobby, seine Arbeit war getan, den Teil der Presse würde der Chef persönlich übernehmen.