[25.04. 2008] geh ans Telefon oder fahr zur Hölle

Discordia

B! scheuert
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Es war spät. Verflucht spät! Enio schätzte, daß ihm nicht mehr als 1,5 Stunden bis zum Sonnenaufgang bleiben würden. Das mußte reichen!

Der Brujah hatte mitlerweile das Hammer verlassen und war in der Stadt unterwegs. Es hatte ihn instinktiv Richtung Müllhalde getrieben und damit selbstverständlich ins Nosferatugebiet. Irgendwann zückte er sein Handy und wählte die Nummer von Jenny. Selbstverständlich hatte er seine Nummer unterdrückt. Zicken gehen nie ans Telefon, wenn sie sehen das das Ziel ihres Unwillens gerade anruft.

Enio hatte noch etwas über die ganze Situation nachgedacht und die Tatsache, daß die Caitiff so eine Wut auf ihn hatte und unter Tränen das Hammer verlassen hatte. Es war einfach verrückt. Sie war einfach verrückt! Jedenfalls halt ihm die Vorstellung ein wenig und lenkte von der eigentlichen Erkenntnis ein wenig ab.

Geh an das verdammte Telefon oder fahr verdammt nochmal zur Hölle!
 
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Es klingelte kaum fünf Mal da verdeutlichte ein Klicken das die Caitiff abgenommen hatte. Es folgten Sekunden des Schweigens, unangenehmen Schweigens. Endlich, Enio spielte sicher schon mit dem Gedanken das Gespräch zu beenden, erklang die bekannte Stimme vom anderen Ende.

"Hey...!"

Mehr sagte sie nicht und doch sprach dieses einzelne Wort Bände.
Der Ton der Caitiff war mit nichts anderem als mit Kleinlaut zu bezeichnen und doch trug er zusätzlich, ja fast unterschwellig so etwas wie Hoffnung mit sich.
 
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Enio hatte tatsächlich zunächst an eine Fehlverbindung gedacht und war drauf und dran aufzulegen und es nochmal zu versuchen. Telefonieren gehörte sowieso nicht zu den Tätigkeiten die seine Geduld nur wenig auf die Porbe stellten. Der Verschleiß an Handy sprach Bände und Enio wäre eigentlich nicht schlecht beraten gewesen in einen eigenen Handy-Shop zu investieren.

Aber am anderen Ende meldetet sich doch noch etwas. Ja... etwas. Der Ton war eigentlich recht untypisch für die Caitiff. Sie wirkte niedergeschlagen und deprimiert. Der Italiener mußte wieder an die Worte der Ravnos denken und verzog das Gesicht. Warum konnten nicht einfach mal manche Dinge unkompliziert und einfach sein?

Enio hatte sich im Vorfeld überlegt was er Jenny sagen würde und vor allem wie. Sein Ton den er anschlug hatte keine Ähnlichkeit mit dem der kleinen Anarchin. "WO ZUR HÖLLE STECKST DU!? Ich bin in der Gegend der Müllhalde und will mich mit dir treffen. SOFORT!" Es hatte etwas von "Auf! Auf! Marsch! Marsch!" und würde bei Jenny vielleicht den Impuls auslösen stramm stehen zu müssen und Meldung zu machen.
 
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"Ach nee, jetzt willste dich mit mir treffen, ja? Was los, gehen dir die reichen Bräute aus? Du weißt schon das die fucking Sonne gleich aufgeht, ja?"

Die Worte klangen nicht halb so schnippisch wie sie eigentlich sollten. Erstaunlich wenn man bedachte welch' großes Repertoire die Caitiff drauf hatte, wenn es darum ging ihrem Unmut Luft zu machen. Sie klang eher lust- oder besser mutlos.

"Ich bin in der alten Fabrik auf dem Dach! Weißt schon da wo ich früher gewohnt habe. Eigentlich wollte ich das gute Wetter genießen und mich dabei bis zur Besinnungslosigkeit besaufen, aber wie es aussieht klappt sogar das heute Nacht nicht richtig. Scheisse, es gibt echt Nächte die kann man schon direkt nach dem Aufstehen in die Tonne treten!"

Ein lautes Seufzen folgte, dann Geräusche die bewiesen das sie ungelenk aufstand. Sie hatte ganz offensichtlich eine Menge getankt.

"Ist nur zwei Straßen weiter, ich bin in fünf Minuten bei dir! Warte..."

Mach dich auf nen Arschtritt gefasst Mistkerl. Ich bin nicht dein Babe verflucht!
 
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Enio hatte keine Lust irgendetwas am Telefon zu Jennys Vorwürfen zu sagen. Deshalb nahm er ihr Gezehter wortlos hin. Er hatte ihr gegenüber keinerlei Verpflichtungen und was sie in den falschen Hals bekommen hatte und warum überhaupt war Enio immer noch etwas schleierhaft.

Deshalb beendete er das Gespräch mit einem knappen. "In Ordnung!" und legte danach auf. Danach lehnte er sich an einen Zaun und drehte sich ein Kippe.

Warten! Auch keine der starken Seiten des Brujah.
 
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Es dauerte tatsächlich sogar knapp acht Minuten, dann endlich war der laute Motor der schweren Yamaha deutlich aus dem restlichen Verkehr herauszuhören. Noch einmal zwei Minuten dauerte es dann, bis die Caitiff endlich gestoppt hatte und abgestiegen war.
Anscheinend war viel Verkehr?

Umständlich nahm Jenny den Helm ab und klemmte ihn sich unter die Achsel.
Mit festem, aber nicht mehr völlig sicherem Schritt ging sie auf Enio zu, dabei hatte sie ihren Blick stur auf den Boden gerichtet.
Ob dies ihrer Trunkenheit, oder der Situation an sich zuzuschreiben war, lies sich bestenfalls erahnen. Auf jeden Fall zeigte die Anarche nicht den Hauch von Angst.
Aber dies war ja nicht neu, die Kleine kannte ganz offensichtlich einen riesigen Haufen der verrücktesten Gefühle, das Elementarste unter ihnen jedoch, die Furcht, schien ihr vollkommen fremd zu sein.

"Hier bin ich Pilger! Und nun sag was du willst, es scheint dir ja recht wichtig zu sein. Aber wage es nicht mich nochmal anzuschreien..."

Jenny brach mitten im Satz ab. Sie hatte keine Lust mit dem Brujah zu streiten, im Gegenteil. Ihr war kotzübel und sie hatte ein verdammt mieses Gefühl im Magen.

Schlafen wäre toll!
Oder kotzen!

Jetzt kam es also, das Ende!
Enio hatte sich endlich selbst aus dem Sumpf gezogen und war logischerweise dabei, sich von all dem Dreck der Vergangenheit zu befreien. Nun gehörte er eben in die Welt der Großen und Mächtigen.
Er war der Boss des coolen Black Hammer. Er ging jetzt mit der Seneshall persönlich spazieren oder mit der alten Hexe der Ravnos nen leckeren Wein trinken, stinkender Straßenbelag wie sie selbst waren dabei natürlich nur noch Balast.

Dreck eben, den es abzuschütteln galt. Denn wenn eines mit Bestimmtheit sicher war, dorthin wo Enio jetzt seine Nächte verbrachte, konnte Jenny ihm nicht folgen.
Dies lies ihr Herz verkrampfen und die Wahrheit legte sich wie ein übel schmeckender Belag auf ihre Zunge, aber letztlich konnte sie es ihm nicht einmal verdenken.

Touché, wieder ein Punkt mehr für das Establishment!
 
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Enio hatte den ganzen Scheiß den er sich an diesem Abend eingeflößt hatte schon längst wieder herausgekotzt und seinem Körper die Mahlzeit gegönnt, mit der er auch wirklich etwas anfangen konnte. Deshalb ging es ihm gut.

Man konnte ihm auch sonst nichts anmerken. Kein trübsinniges Gesicht mehr und auch selbst nach den rauhen Tönen, die er am Telefon angeschlagen hatte, sah der Brujah keinesfalls wütend oder aufgebracht aus. Jahrelange Übung... wie konnte man es sonst nennen?

Enio zog noch einmal lässig an seiner Zigarette ehe er sie elegant und beiläufig wegschnippte. Der Italiener hatte offenbar die Kleidung seit der Eröffnung des Hammers gewechselt. Unter seiner Lederjacke trug er ein T-Shirt dessen Aufschrifft man deutlich lesen konnte. "Ich brauche keinen Sex... mich fickt das Leben jeden Tag."

"Ich habe vorerst gar nichts zu sagen. Ich bin hier um dir die Gelegenheit zu geben dich mal richtig auszukotzen. Dann mußt du nicht nur schwachsinnige Andeutungen von dir geben oder halbgare Formulierungen absondern, sondern kannst mal so richtig loslegen ohne das du zwischendurch auf dem Absatz kehrt machen mußt um ein Päckchen Softies zu holen. Ich werd dich auch garantiert nicht unterbrechen. Italienerehrenwort! Also was zur Hölle ist los mit dir? Was sollte das ganze Gezehter im Hammer und eben am Telefon auch? Was sollen die ganzen unreifen Andeutungen von wegen Mr. LovaLova oder aufgetakelten Chicksen am Rockzipfel hängen? Alte Freunde undsoweiter? Roxana so anzufahren? Der Spruch mit den großen Jungs zu spielen und das ganze andere Geseier.

Weißt du... ich bin nicht so hell wie deine Nosferatu-Freunde. Ich bin nur der dämliche Brujah von nebenan, den man immer nur vor schickt wenn was zu kloppen gibt. Zu blöd ein Loch in Schnee zu pissen aber Arme wie Bahnschranken. Weißt schon! Ich habs nicht so mit dem Volldurchblick. Mir muß man so ne Scheiße erst mal richtig verklickern. Also nochmal... was zur Hölle ist dein verdammtes Problem?"

Enio unternahm nichts was andeuten könnte, daß er sich irgendwie an Jenny vergreifen wollte. Er blieb so stehen. Auserdem hielt er sich daran Jenny nicht mehr anzuschreien, wobei seine Worte alles andere als ruhig und gelassen vorgetragen waren. Enio hatte keine Ahnung wie Jenny reagieren würde. Sie könnte vielleicht tatsächlich mal das machen was Enio ihr gesagt hatte und mal die Karten auf den Tisch legen. Oder sie könnte durchticken und auf Enio losgehen. Er beobachtete ihre Hände. Falls irgendetwas darauf hindeuten sollte, daß sie ihre Krallen ausfahren würde, wollte Enio hier und jetzt das Thema Jenny Färber zu den Akten legen.

Out of Character
2 BP auf Widerstandsfähigkeit... in der Hoffnung das es unnötig ist ;)
 
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Out of Character
Weiß ich noch nicht, aber ich zieh mal mit einem BP auf Geschick nach. So bleibt es spannend und unterstreicht die Brisanz der Lage. Meine Süße ist voll wie ein Amtmann, da ist halt alles drin! :D


"Mein Problem? Du willst wissen was mein Problem ist? Ooohoho echt! Mein verschissenes Problem ist diese bekackte Stadt! Seit ich mich bei den Pinselschwingern angemeldet habe, und wir wollen mal nicht vergessen wer hier von uns beiden dafür verantwortlich ist das ich das gemacht habe, treten mich die hohen Herren hier bei jeder Gelegenheit in den Arsch!"

Enio wollte das sich Jenny auskotzte? Nun dem konnte abgeholfen werden, sie hatte eine halbe Ewigkeit Scheisse gefressen, es tat richtig gut mal etwas davon wieder loszuwerden. Mal sehen wieviel er davon vertragen konnte?

"Wusstest du das ich mich alle zwei Nächte bei der beknackten Geißel melden muss? Nicht weil dieser geleckte Itakker in der Akademie das so gesagt hat, neihehehen sondern einfach nur weil Dargol es so will! Und soll ich dir was sagen? Er redet nicht mal richtig mit mir. Ihm reicht es das ich nach seiner Pfeife tanze und er sich dann drüber lustig machen kann.
So wie all die anderen übrigens auch. Ich weiß nicht mal wie die Penner alle heißen Scheisse, aber nehmen wir einfach mal Delilah. Die hat mich zum Beispiel gezwungen ihr Blut zu trinken und du weißt was das heißt. Meinst du irgendwen kümmert das? Nöööh! Oder dieser Mentesse, der der es nicht mal nötig hat, von seinem verfickten Laptop hochzusehen wenn er mit mir redet. Und das obwohl nicht ich es war die das Gespräch begonnen hat..."

Langsam kam die Caitiff in Fahrt und über Umwegen auch endlich zum Kern der Sache.
Sie zündete sich eine Zigarette an, irgendwie war ihr immer noch schlecht.

"Aber all das kann ich ertragen, denn ich dachte immer es gäbe Leute denen ich wichtig bin. Scheiss auf den verdammten Rest, ein Freund fängt hundert Feinde auf! Nenn mich eine Idiotin, aber ich dachte wir beiden wären sowas wie Kumpels, nein ich dachte sogar, uns verbände mehr als das. Ich habe dir wirklich vertraut, weißt du?
Und glaub mir, wenn jemand wie ich das sagt will das was heißen, denn Vertrauen bedeutet für mich in der Regel nur Schmerzen und Ärger!"

Sie lachte humorlos, wie recht sie doch auch diesmal wieder damit hatte.

"Jetzt aber hast du dich abgesetzt! Bist ne große Nummer im ShowBiz der mit den Reichen und Schönen spazieren geht. Ich versteh das sogar, weißt du? Sicher hast du schwer dafür schuften müssen um dorthin zu gelangen. Was schuldest du mir schon? Aber verdammt noch eins, ich hatte echt erwartet das du dich irgendwie von mir verabschiedest. Es tut verdammt weh das du irgendwo hingehst wohin ich dir nicht folgen kann, denn ich habe dich verdammt nachmal richtig gern! Selbst wenn ich dir also einen Scheiss bedeute, hätte es doch für ein 'Leb wohl, mach's gut!' reichen können oder nicht? Ach Scheisse ich kann sowas einfach nicht! Ich habe keine Übung darin über meine Gefühle zu reden... Warum gehst nicht einfach? Paßt schon! Geh... bitte!"

Wieder liefen zwei drei Tränen und Jenny hasste sich dafür.
 
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Enio musste sich zusammenreisen um nicht die Augen zu verdrehen bei dem was Jenny alles anprangerte. Das sie von den anderen schlecht behandelt wurde musste ihr doch schon vorher klar gewesen sein. Aber das hatte sie letztendlich selbst in der Hand gehabt. Enio würde sie vielleicht noch darauf hinweisen, dass es ihre eigene Starrköpfigkeit war, die sie in diese Lage gebracht hatte. Aber Jenny hatte etwas gesagt, dass dem Brujah das Fahrwasser ein wenig nahm und er dieses Thema ein wenig hinten anstellen würde. All das kann ich ertragen! Na also… das war doch schon ein Anfang.

Der Italiener wartete ein bis zwei Sekunden ehe er erwiederte: „Fertig? Darf ich jetzt?“ Da von Jenny kein Einwand kam begann Enio mit seiner Aufklärungsarbeit. Jenny hatte sich ihren eigenen Realitätstunnel gebildet und der war schlicht und ergreifen falsch und konnte einfach korrigiert werden. „Ich bin also ne große Nummer im Showbiz hä? Der große Zamballo mit seinen untertänigen Anhängern. Was zur Hölle glaubst du eigentlich hat sich für mich groß geändert… oder vielmehr wie habe ich mich geändert? Ich laufe jetzt nur noch in Rüschenhemden rum und nehm seit neustem Harfenunterricht, damit ich der Senneschal ein kuscheliges Gute-Nacht-Lied vorspielen kann. Das glaubst du doch selbst nicht!

Ich werd dich mal ganz nüchtern aufklären uber das was ich hier geleistet habe um das zu erreichen was ich eben erreicht habe. GAR NICHTS! Kein verschissenes kleines Bischen. Auser das was ich immer mache, wenns mir grad in den Kram passt oder so ein paar bekloppte Sabbatheinis die Stadt unsicher machen: Es gibt aufs Maul und wenn ich Zeit hab dann schnitz ich mir Zahnstocher aus ihren Knochen! Und das wars auch schon. Der Brujah geht zum Prinzen. Der klopft ihm auf die Schulter und sagt: Von nun an bist du Primogen. Geld gibt’s keines, Nutten auch nicht aber nen Arsch voll neue Aufgaben. Kurze Zeit später gibt’s nen kleine Sitzung und man entscheidet sich das Hammer wieder aufzubauen. Ach ja… da war doch dieser Brujahtyp und das Hammer war ja schon immer so ein Brujahladen. Hey Enio… hier hast du ein paar hundertausend Euro. Bau das Ding mal wieder auf. Ab heute ist das dein Baby. Ich hab nix dafür gemacht und wär ich ein verkackert Ventrue an dem Abend gewesen hätt ich noch nicht mal eine Rolle Klopapier bekommen um mir den Arsch damit abzuwischen. Ich war einfach zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort um hab zufällig das richtige gemacht. Es war einfach Dussel. Keine harte Arbeit oder jahrelanges Rumschleimen und Rosettenlecken.“ Gut… an manchen stellen hatte Enio vielleicht absichtlich tiefgestapelt aber im Großen und Ganzen war er teilweise selbst überrascht gewesen wie ihm alles in den Schoß gefallen war.

„Aber ich bin ja noch nicht fertig mit der Serie. Heute Abend taucht die Noir bei mir auf. Hey Enio… Cat kommt nicht so schnell wieder. Leider haben wir im Moment keinen Sheriff mehr… also mach du das doch einfach auch noch nebenher! Klar mach ich das… und weißt du warum? Weil es in dieser Stadt mehr Flachmaten hat als Kanalratten. Lieber mach ich den Job selber als das man mir irgend so ein Weichkeks vorsetzt, der noch nicht mal gelernt hat sich am Schritt ordentlich sauber zu machen. Und was habe ich dafür tun müssen? Wieder nichts. Ich bin halt so etwas wie ein Teamspieler weißt du… und niemand hat mich zu einem Team gezwungen, ich hab es mir selber ausgesucht. Und das wars auch schon zum Thema: Enio und seine unglaubliche Karriere. Desillusionierend was?.“ Enio war gerade gut in Fahrt. Seine Art zu reden konnte der von Jenny entsprechen aber der Brujah konnte im Vergleich zu der Caitiff auch anders… aber das würde ihm hier wohl nicht weiterhelfen. Jetzt musste er aber langsam zum Punkt kommen, sonst würde die kurze Lunte von Jenny vielleicht doch noch den Sprengkörper erreichen.

„Deswegen verstehe ich überhaupt nicht warum du der Meinung bist, dass ich dich vergessen hätte oder dir die Freundschaft gekündigt habe. Hab ich dir ein Entlassungschreiben geschickt oder trag ich ein T-Shirt auf dem steht: Ich bin ein dicker Fisch… wenn du Clanlos bist sprich mich bitte nicht an? Hast du eigentlich überhaupt eine Ahnung warum ich mich mit der Senneschal heute unter anderem getroffen habe? Ich vermute mal nicht, denn sonst würdest du nicht so etwas denken und mir unterstellen, dass ich genug von dir habe. Wenn ich nichts für dich übrig hätte, dann hätte ich schon vor ein paar Wochen nicht so viel Zeit investiert um mich mit dir so ausführlich zu unterhalten wie vor dem Hammer. Oder dir diese Frist überhaupt gegeben, die du so nachlässig verstreichen hast lassen. Ich weiß das du dich bei der Geissel melden musst und er dir direkt überstellt ist. Ich habe Noir heute gebeten, dass du vom Rockzipfel der Geissel weg kommst und mir unterstellt wirst und sie hat nicht nur eingewilligt, sondern die Idee sogar für ausgezeichnet gehalten und mir die Entscheidung frei gelassen zu welchem Zeitpunkt das sein wird.“ Patsch! Man konnte sagen was man wollte aber Enios Timing war ausgezeichnet. Damit hatte Jenny bestimmt nicht gerechnet. „Auserdem möchte ich dir noch ganz brühwarm unter die Nase reiben, dass nicht ich es bin, der für deine derzeitige Situation verantwortlich ist, sondern nur du alleine. Ich habe mit offenen Karten gespielt und dir gesagt, dass ich dich verpfeifen werde, wenn du dich nicht innerhalb von 4 verdammt langen Wochen bei mir meldest. Aber es war deine eigene Starrköpfigkeit, die das nicht zugelassen hat. Hättest du nicht diese ich-meld-mich-nicht-bei-Enio-Nummer durchziehen müssen, wäre ich mit dir zur Kunstakademie gefahren und du wärst womöglich gleich mir unterstellt worden. Glaub mir… so unangenehm wie die Geissel bin ich nicht.“

Die letzten Ausführungen waren vermutlich gelogen… Enio wusste es selbst nicht so genau aber es passte nun mal gerade so gut. „Also wie stehts? Behandelt man so Leute, die einem egal sind und von denen man nichts mehr wissen will? Wohin geh ich denn eigentlich, das du mir nicht mehr folgen kannst hm?“ Enio hatte sich bei den letzten Worten vom Zaun gelöst und war ein klein wenig näher gekommen, hielt aber noch genug Abstand um nicht so ohne weiteres eine geknallt zu bekommen.
 
AW: [25.04. 2008] geh ans Telefon oder fahr zur Hölle

Drei Schläge in die Nieren, zwei direkt in die Fresse und zum Abschluß der Hieb mitten in den Magen.
Enios Ansprache hatte es in sich, in jeder Beziehung.

Jenny stand einfach nur da, glotzte dumm aus der Wäsche und wusste nicht was sie sagen sollte.
Nicht weil sie sich schuldig vorkam, nein alles was sie tat war absolut richtig und so wie es sein musste. Nein es war die Flut kaum fassbarer Neuigkeiten die sie nicht auf die Reihe brachte.
Am liebsten hätte sie ihm für seine unglaubliche Dummheit eine reingehauen. Er lies sich zum Sklaven der hohen Tiere machen, sprang wie ein dressiertes Hündchen nach deren Pfeife und glaubte doch tatsächlich all dies wäre nur so gekommen weil ausgerechnet er es so wollte. Nicht einmal hatte er NEIN gesagt. Verstand er denn dermaßen wenig von Politik das er sich dermaßen gründlich verarschen ließ?
Dann aber hatte er ihr ganz deutlich gesagt das er sie gern hatte, vielleicht sogar so sehr wie sie ihn und dafür hätte sie ihn am liebsten umarmt, ihm gezeigt wie sehr sie sich darüber freute. Er hatte schon irgendwie recht, er war hier weil er sich um sie sorgte, hatte nie gelogen und stets mit offenen Karten gespielt. Sie bedeutete ihm was...
Aber er war jetzt der verfickte Sheriff, der Mann der sich sein Blut damit verdiente Organisationen wie die Anarchen bereits im Anfang zu vernichten. Er hatte ihr grade deutlich gesagt das sie fortan Feinde sein würden. Gegner auf verschiedenen Seiten!

FUCK!

Wie sollte ein einzelnes Mädchen mit sowas zurecht kommen?
Ihr vom Alkohol benebeltes Hirn arbeitete auf Hochtouren, doch es wollte sich keine Lösung einstellen. War es vorbei? War es ein Anfang?

"Du! ... Du! ... " stammelte sie und jedes einzelne Wort wurde von einer Flutwelle offener Verzweiflung getragen. Anklagend zeigte sie mit dem Finger auf ihn. Pure Verzweifelung und blankes Entsetzen standen ihr ins Gesicht geschrieben.

Stöhnend brach die Caitiff zusammen und erbrach eine schwall blutigen Alkohols. Immer noch weinend sah Jenny hoch und dem Brujah direkt in die Augen.

"Was soll ich denn jetzt machen?"
 
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Normalerweise hätte Enio nach seiner Ansprache ein wenig mehr Eloquenz und Redebereitschaft seiner Gegenüber erwartet aber warscheinlich war das als Erfolg zu werten, wenn man Jenny mal dazu brachte endlich sprachlos zu sein. Ihre Reaktion zeigte auf jeden Fall, dass zumindest ein paar Dinge bei ihr angenkommen waren. Mit welchem Resultat würde sich wohl noch herausstellen. Enio machte sich da keine Illusionen und bildete sich ein Jenny auf irgend eine Art und Weise bekehrt zu haben.

Enio hätte nichts erwiedert, wenn die Caitiff ihre Gedanken laut ausgesprochen hätte und dem Brujah eine gewisse Ignoranz vorgeworfen hätte. Selbstverständlich hatte er die Möglichkeiten „Nein“ zu sagen abgewägt. Aber das hatte er bereits seit knapp 150 Jahren gemacht und war eigentlich immer auf der Stelle getreten. Der Italiener betrachtete Finstertal mitlerweile als sein ganz persönliches Experiment. Wer konnte schon wissen was dabei rauskommen würde?

Jenny fand Enios Ansprache offenbar zum Kotzen… im wörtlichen Sinne. Der Brujah trat einen Schritt näher an Jenny und kramte ein Stofftaschentuch heraus. Schließlich stand er direkt vor ihr und hielt beide Hände nach unten. Eine um ihr das Taschentuch zu reichen und die andere um ihr die Hand zu reichen und ihr beim aufrappeln behilflich zu sein. Es war nicht unbedingt als körperliche Hilfe gemeint… sondern mehr eine symbolische Geste. Jenny würde es vielleicht sogar als solche Verstehen. „Beginne wir damit, dass du erst mal wieder aufstehst und du dir im Klaren darüber wirst was du eigentlich machen willst.“

Ohne ein klein wenig Entgegenkommen der Anarchin wollte Enio einfach nicht noch mehr Zeit mit Jenny verplempern. Er erwartete gar nicht, dass sie ihre Ideale von jetzt auf nachher über Bord warf aber sie sollte wenigstens einmal ihr Hirn einschalten und ihre Möglichkeiten überdenken. Enio würde sich gerne Gedanken über einen neuen Anfang mit Jenny machen aber die Kleine würde sich hoffentlich nicht einbilden, dass er ihr deswegen von Gestern auf Heute plötzlich vertrauen würde.

„Weißt du… ich habe meine Gründe warum ich dieses Amt übernommen habe. Alle werde ich dir ganz bestimmt nicht sagen aber einer davon ist, dass uns beschissene Zeiten in Finstertal bevorstehen und es eine relativ große Warscheinlichkeit gibt, dass wir vielleicht Morgen oder Übermorgen alle Staub und Asche sind. Enio Pareto… vernichtet! Jenny Färber… vernichtet. Lurker… vernichtet. Ja sogar die Geissel, Noir und Buchet… vernichtet. Dann wirst du auf jeden Fall das haben was die Anarchen immer anstreben… nämlich das wir alle gleich sind. Wir werden dann alle gleich vor uns hin verrotten und unsere Asche wird man nicht mehr unterscheiden können.“ Enio hatte nicht unabsichtlich den Namen von Lurker miteinfliesen lassen. Das ganze klang etwas sehr theatralisch aber die Stimmung des Italieners war ernst und er schien an das zu glauben was er gerade gesagt hatte.
 
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Wortlos ließ sich die Anarche aufhelfen.
Längst war sie wieder vollkommen klar im Kopf, der Schock saß tief.
Leider half ihr das in dieser verfahrenen Situation auch nicht sonderlich viel. Jenny war das was sie selbst als Instinkthandler bezeichnete. Ein Wesen das ohne Überlegen sekundenschnell aus dem Bauch heraus handeln konnte und damit ihren Gegnern stets einen Schritt voraus war. Dies brachte natürlich häufig auch eine Menge Ärger mit sich, hatte ihr aber auch schon hunderte Male das Leben gerettet.

Hier lag die Sache aber mal völlig anders.
Am liebsten hätte Jenny den Brujah nämlich in den Arm genommen, ihn gedrückt und ihm gesagt wie sehr sie ihn verdammt noch mal mochte, gleichzeitig hatte er aber für seine Dummheit auch schwer eine aufs Maul verdient und nen schwerer Anschiß wegen seiner unglaublich naiven politischen Kurzsichtigkeit war auch noch offen.
Und das am Besten alles gleichtzeitig.

Seufz!


Sie nahm das Taschentuch entgegen, hielt es fest in der Hand und wischte sich dann den Mund am Ärmel ihrer Lederjacke ab. Enio hatte etwas gesagt das sie aufhorchen ließ, es standen gefährliche Dinge ins Haus. Sehr gefährliche Dinge. Ein Teil des Satze klang wie ein Echo immer und immer in ihren Ohren wieder.

...Noir und Buchet… vernichtet. Dann wirst du auf jeden Fall das haben was die Anarchen immer anstreben… nämlich das wir alle gleich sind...

Ihr eigener Tod war nur ein kleiner Preis für dieses Ziel, sie war ihrer unheíligen Existenz eh müde. Seit zehn Jahren etwa! Um genau zu sein seit der Nacht in der sie mit der Leiche ihres Ehemannes im Arm erwachte, mit der Gewissheit seinen Tod verursacht zu haben und mit dem Geschmack seines Blutes auf den Lippen. Wenn es so sein sollte, dann riss sie eben diese gesamte verflucht Gesellschaft mit hinab in die Hölle.

Ein Plan keimte in ihren Gedanken. Vielleicht konnte sie ja wenigstens den Pilger retten, ihn auf den rechten Weg zurück führen und ihm wenn er endlich verstand das die Mächte der Stadt nur mit ihm spielten, für ihn da sein und ihn auffangen. Irgendwann würde die hohen Damen und Herren ihn doch sowieso wieder auf den Boden rotzen, ausgelutscht, vergewaltigt und leer, sowas taten DIE immer...

Der Geschmack in ihrem Mund war widerlich. Jenny spie einen weiteren Brocken Blut auf die Erde. Es war Zeit das zu tun was sie am Besten konnte.
Angreifen!

"Nehmen wir an das ich dich gut genug leiden kann um dir zuzuhören! Nehmen wir an ich kann dich gut genug leiden um mich nicht gegen dich zu arbeiten, nehmen wir weiter an, ich mag dich sogar so sehr das ich meine Ziele hinter deinen zurückstelle. Wozu bitte sollte ich das alles tun? Nur damit du mich am langen Arm verhungern läßt? Vergiss nicht, mich stört es einen Scheiss das die Stadt zur Hölle fährt...! Ich hasse diesen ganzen Dreck, vergiss das nicht! Also DEarling, warum soll ich mich wohl für dich aufgeben...?"
 
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Enio unterdrückte sogar den genervten Seufzer, der seiner Kehle entrinnen wollte. Keine rethorischen Spielchen... keine Lügen... keine Versuche Jenny von irgend etwas zu überzeugen. So viel hatte Enio schon gelernt oder sich eingebildet gelernt zu haben: den Anarchen-Heißsporn konnte man von nichts überzeugen. Sie mußte von selbst drauf kommen. Aber ob sie das jemals schaffen würde ohne etwas loszulassen und ihren krampfhaft festgehaltenen Ideale zu hinterfragen?

Enio schüttelte noch nicht einmal den Kopf... obwohl der Impuls dazu schwer zu unterdrücken war. "Du stellst Fragen ohne selber auf welche zu Antworten. Und du frägst mich warum du etwas für mich tun sollst obwohl du gleichzeitg der Meinung bist ich würde dich am langen Arm verhungern lassen. Da frage ich mich natürlich was ich dir für Antworten geben soll... wenn du sie dir doch schon selber für dich beantwortet hast und mir Dinge unterstellt für die du absolut keine Anhaltspunkte hast auser der Tatsache, daß ich Sheriff von Finstertal geworden bin. Du bist der Meinung, daß du dich selbst aufgeben mußt um meinen Zielen zu folgen? Warum?"

Enio war sich nicht sicher ob sich Jenny überhaupt noch an ein Wort ihres Gespräches vor dem Hammer erinnerte. Es hatte nicht den Anschein. Sie drehten sich im Kreis und das war frustrierend. Dennoch versuchte der Brujah entgegen seinem momentanen Innenleben ruhig zu wirken. "Meine Antwort ist... es gibt keinen Grund. Wenn dir alles scheißegal ist... dann werde auch ich dir bald scheißegal sein und du wirst früher oder später sowieso wieder davon ziehen. Falls du tatsächlich das Gefühl hast, daß du dich aufgeben mußt nur um eine kleines Stück meinen Weg zu gehen und mir zu folgen... dann wirst du das nicht schaffen. Nicht in diesem und auch in keinem anderen Leben. Eine gewisse Zuneigung wird nicht reichen um diese Kluft zu überbrücken. Weder deine noch meine."

Vielleicht rückte die Caitiff ja endlich mal damit raus was sie überhaupt wollte und warum sie sich überhaupt mit dem Brujah unterhielt. Immer nur Fragen zu stellen und die Antworten nicht wahrzunehmen konnte doch nicht alles sein. Dazu waren selbst die Nächte eines Unsterblichen zu kurz.
 
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Ein Stimme im Kopf der Anarche schrie lauthals auf, soviel Borniertheit konnte doch in einen einzigen Kerl gar nicht rein passen. Es war zum Verzweifeln, dieser Typ hatte ein dermaßen dickes Fell das selbst die bekackten Garou neidisch werden könnten.

Aaaargh! Männer!

Jenny drehte sich beim besten Willen nicht im Kreis, sie wartete schlicht und verzweifelt auf die einzig richtige Antwort.
Und was zur Hölle redete er da eigentlich?
Sie kroch doch schon vor ihm zu Kreuze?
Hatte sie sich nicht grade erst seinetwegen vor hunderten von Leuten lächerlich gemacht?
Ja, dachte er, sie heulte hier nur rum, weil all das in ihr gespeicherte Blut durch den Arsch alleine nicht rauspaßte?

"Mir ist eben nicht alles scheißegal!"

Lauthals spieh sie dem Brujah die Worte entgegen. In ihnen lag all die Frustration und der Schmerz der sich in ihr aufgestaut hatte.

"Das zur Hölle ist doch das Problem! Wenn mir alles egal wäre, meinst du ich hätte nicht längst den Aufstand geprobt? Hey, sieh dich hier mal um, in Finstertal reicht es einen einzigen kleinen Stein umzuwerfen um für richtig nachhaltigen Ärger zu sorgen! Was glaubst du wäre hier los wenn ICH losgelassen wäre?"

Was bildete sich der Vogel eigentlich ein?
Wie es aussah war es an der Zeit ihn daran zuerinnern mit wem er es hier eigentlich zu tun hatte!

Was glaubst du eigentlich warum ich mich in der Stadt angemeldet habe? Weil ich es nötig hatte? Weil ich in Gefahr war? Hah!!! Ich habe zwei verschissene Jahre hier gelebt, ohne das es auch nur einer mitbekommen hat, der es nicht sollte. Hey du hättest mich der Geißel auf den Arsch knoten können und der hätte mich trotzdem nicht zu fassen gekriegt! Warum denkst du lasse ich mich von einem Pisser wie dem demütigen, obwohl ich den ich spielend durch nen Strohhalm saugen könnte? Warum denkst du renne ich dir wie ein Schulmädchen in den Dom oder das verschissen Hammer nach? Weil mir alles scheißegal ist? Weil du mir scheißegal bist?"

Madame kam in Fahrt und nun gabs kein Halten mehr, Enio tat gut daran zu schweigen, er hatte es gewagt das einzige in Frage zu stellen was ihr wirklich wichtig war. Ausgerechnet er...
Sie hatte noch nie jemanden verraten, nie jemanden hintergangen, oder angelogen. Ja ihr lag das Herz auf der Zunge, nicht die Lüge. Als ob das eine schlechte Eigenschaft wäre.

"Fuck! Was weiß einer wie du denn von Treue und Freundschaft? Von Glauben und Liebe? Ich würde sterben für meine Freunde, wie ich auch für meine Ideale sterben würde. Wieso ist es denn so falsch an eine bessere Welt zu glauben? Warum ist es so falsch jemanden zu...."

Sie brach den Satz ab, niemals würde sie dieses Wort wieder sagen. Nicht zu einem Mann, nicht in diesem Leben das war sie IHM schuldig. Sie hatte es an seinem Grab geschworen.

Trotzig verschränkt sie die Arme vor der Brust und blickte finster zu Enio hinüber.

Blödmann!
 
AW: [25.04. 2008] geh ans Telefon oder fahr zur Hölle

In dieser Deutlichkeit hatte Jenny es dem Brujah noch nicht mitgeteilt und ihre Gründe offen gelegt warum sie sich tatsächlich offiziell in Finstertal angemeldet hatte. Und warum hätte Enio das auch annehmen sollen? Gewisse Dinge entzogen sich in der Tat seiner Wahrnehmung und er hatte sich schon lange nicht mehr mit gewissen Themen beschäftigt. Freundschaft! Zuneigung! Liebe!
Liebe?
Enio hatte schon zu Lebzeiten seine Schwierigkeiten gehabt dieses Wort einem tiefen Gefühl zuzuordnen. Viel zu banal war sein Leben verlaufen und sein Tod hatte das nur verschlimmert. Warscheinlich war das letzte bisschen Liebe gestorben als Enio nach seiner Zeugung zum Vampir neben seiner toten Familie zu sich gekommen war. Verflucht seist du Vilfredo… verflucht!

Warscheinlich wäre es ein wahrer Augenöffner, wenn sich Jenny und Enio einmal über ihre Erlebnisse austauschen würden und festtstellen sollten, dass sie bereits ganz ähnliche bittere Erfahrungen hinter sich gebracht hatten. Aber das war sehr unwarscheinlich, da jeder der beiden Kainskinder damit wohl ein kleines intimes Geheimnis hütete.

Enio stand momentan ein wenig ratlos und stumm vor der Caitiff. Sie hatte offenbar nicht ganz begriffen auf was er hinauswollte und war immer noch der Meinung das sie sich aufgeben musste und das vielleicht sogar machen würde… zumindest als Lippenbekenntnis. Enio hatte sehr wohl eine Ahnung was Freundschaft oder zumindest Loyalität war. Als was sonst konnte man sein Verhältnis zu Kamal bezeichnen? Wie sonst konnte man die Art von Verbrüderung nennen, die das Klüngel um Kamal und Enio während des ersten und zweiten Weltkrieges eingegangen waren.

Aber genug der Gedanken. Enio würde was sagen müssen. Viel zu lange war die unangenehme Stille, die zwischen Jenny und Enio nach ihren letzten Worten herrschte. „Mir ist es auch nicht scheißegal. Sonst würde ich nicht hier stehen und mich mit dir unterhalten. Schon vergessen… ich bin einer von den großkotzigen Bonzen, die sich einen Dreck um so Leute wie dich kümmern. Und doch stehe ich hier… habe dich gesucht… unterhalte mich mit dir… höre dir zu. Vielleicht gibt es ja auch unter den oberen Camarillatypen ein paar, die für was zu gebrauchen sind und sich auch mit Clanlosen abgeben als wäre sie genau so viel Wert wie die von den sogenannten hohen Clans.“

Jenny musste doch irgendwann einmal einsehen, dass genau wie bei den Menschen es auch Unterschiede bei den Kainskindern gab. Nicht alle wollten sie wie Scheiße behandeln… hielten sie für unterpriveligiert… wollten sie aus der Stadt haben oder ihr Schmerz zufügen. Egal was sie alles durchgemacht hatte, sie durfte nicht Sklave ihrer eigene definierten Kategorien werden, ihrer eigene Vorurteile. Sie würde es sonst nie schaffen ein anderes Leben zu führen als die letzten Jahre. „Du redest von Glaube und Freundschaft und dein Ton und deine Formulierungen unterstellen mir doch, dass ich davon keine Ahnung habe. Aber du weißt doch gar nichts von mir oder? Genauso wenig wie ich von dir weiß. Soviel gestehe ich mir ein. Nein… ich habe tatsächlich keine Ahnung wie ein Leben sein muß, dass du seit deiner Zeugung gelebt haben musst. Aber gestehe du dir selber ein, dass du keine Ahnung von meine Jahren hast die auf meinem Buckel ruhen. Wie du dir vielleicht denken kannst komme ich nicht aus diesem und auch nicht aus dem letzten Jahrhundert. Glaubst du wirklich ich hätte all die Zeit verbracht ohne jemals so etwas wie Freundschaft zu einem anderen Kainiten aufzubauen? Ich habe die zwei verdammten Weltkriege überstanden und glaub mir… du hast überhaupt keine Vorstellung wie das war… auch für uns Blutsauger. Ich hätte diese Zeit nicht ohne gute Freunde überstanden und die nicht ohne mich.

Aber ich vergebe meine Freundschaft nicht leichtfertig… genauso wenig wie ich sie nicht leichtfertig aufs Spiel setze. Es liegt an dir ob du mir glauben willst oder nicht.“ Enio trat noch ein Stück näher und berührte Jenny am Oberarm. Ein fester Griff war zu spüren und deutete die Kraft an, die in dem Italiener steckte aber die Berührung war nicht fordernd oder ängstigend. Es lag etwas darin, dass man gut und gerne fast als zärtlich bezeichnen konnte. „Wenn du mir folgen willst und bereit bist deine bisherigen Ideale… nicht aufzugeben aber wenigstens zu hinterfragen und neu zu überdenken, dir eine Chance gibst auch neue Erfahrungen zu machen und deine Existenz neu zu bewerten… dann kann ich dir versprechen, dass ich dich nicht aufgeben werde, ich werde dich nicht am langen Arm verhungern lassen oder dich als Kanonenfutter verheizen. Ich kann nur für mich sprechen und nicht für all die anderen Vampire in Finstertal aber ich bin nicht der Typ, der jemandem die Hand reicht und sie bei den ersten Anzeichen von Schwierigkeiten wieder loslässt und sich abwendet.

Dennoch bedenke eines… ich bin Teil der Camrilla… den Verein habe ich mir verdammt noch mal selber ausgesucht und ich sehe momentan keine Notwendigkeit ihn zu verlassen. Wenn du dich gegen die Camarilla wendest, wendest du dich auch gegen mich. Dann wirst du mich fallen lassen und dich von mir abwenden.“ Die letzten paar Worte waren notwendig. Enio hatte Jenny sein Wort gegeben und nichts davon war gelogen. Aber sie musste sich im Klaren sein was das überhaupt bedeutete und welche Konsequenzen das hatte. Vielleicht wusste es die Anarchin ohne es zu wissen sogar zu würdigen, dass Enio schon lange nicht mehr jemandem sein Wort gegeben hatte. Vielleicht…
 
AW: [25.04. 2008] geh ans Telefon oder fahr zur Hölle

Der Trotz wich ihr nicht aus dem Gesicht und doch schien sie die Berührung des Brujahs zu genießen. Sie hatte im Zorn viel mehr über ihre Gefühle preisgegeben als ihr lieb war und wusste nun nicht wie sie damit weiter umgehen sollte. Enios kleine Geste machte es ihr daher gleich um ein vielfaches einfacher, die Scham über diesen unbedachten Schwächeanfall zu vergessen.

Schweigend verfolgte sie Enios weiteren Ausführungen und dachte gleichzeitig über das nach was heute Nacht alles vorgefallen war. So vieles war geschehen und eines war auf jeden Fall sicher, egal wie das Gespräch hier enden sollte, es würde alles verändern.
So oder so, nach dieser Nacht war nichts mehr so wie es war.

Als Enio geendet hatte, war wieder einmal deutlich geworden, wie sehr sich ihre beiden Welten voneinander unterschieden. Es war ein verdammt langer Weg zu einer Einigung. Jenny hoffte inständig das dies dem Brujah auch klar war.

„Du bist einfach nicht fair Enio, du kannst doch diesen, ...diesen Verein nicht mit meiner Freundschaft zu dir auf eine Stufe stellen? Woher soll ich denn jetzt schon wissen, ob ich es in deiner Welt überhaupt aushalte? Die Camarilla bedeutet mir nichts, ihre Gesetze bedeuten mir nichts. Ich werde das auch nicht einfach so ändern können, denn ich halte beides für grundlegend falsch. Weißt du, ich glaube nicht nur daran, dass es einen anderen, besseren Weg für unsere Art geben muss, ich WEIß das es so ist. Nur weil ihr alle treu wie eine Hammelherde einer eingeflüsterten Idee nachrennt, heißt das doch noch lange nicht, dass dies deshalb auch der richtige Weg sein muss. Ich mag dich wirklich sehr Darling, aber ich kann, …nein ich will dir einfach nicht versprechen, dass ich mich nicht doch irgendwann wieder dagegen erheben werde.
Alles andere wäre gelogen und wenn ich eines nicht möchte, dann das solche Unwahrheiten unser Vertrauen stören.“

Sie ging zögernd einen weiteren Schritt auf Enio zu, es trennten sie nun nur noch wenige Zentimeter. Sie roch den markanten Duft seiner Jacke und sog ihn förmlich in sich auf.

„Aber ich verspreche dir, dass ich es zumindest ernsthaft versuchen werde und ich verspreche dir auch, dass ich den Mistkerlen da oben eine kleine Chance geben will. Behaupte aber niemals wieder, dass mein Kampf gegen die Unterdrückung ein Kampf gegen dich wäre. Ich habe nicht gewollt, dass man dich zum Sheriff macht, ich will es jetzt noch nicht. Also schieb mir auch nicht die Schuld dafür in die Schuhe!“

So lange und so ernsthaft hatte sie ewig nicht gesprochen. Allein die Tatsache, dass sie auf eine Vielzahl der von ihr so geliebten Kraftausdrücke verzichtete, zeigte deutlich, dass sie es verflucht ernst meinte.
Vorsichtig schob sie ihre Hand unter Enios Jacke und legte sie sanft an seine Taille.

„Wenn du mich also lässt, werde ich eine Zeitlang an deiner Seite bleiben und mir alles ansehen. Vergiss aber nicht wer ich bin, wie ich bin! Kommt mir wer blöd kann er sich warm einpacken. Erspar mir irgendwelche Drohungen Schatz, ich geh einen Schritt auf deine Camarilla zu und sie täte echt gut daran das auch zu tun!“
 
AW: [25.04. 2008] geh ans Telefon oder fahr zur Hölle

Enio wurde jetzt doch ein bißchen unsicher. Die körperlihe Nähe zu Jenny war extrem ungewohnt für den Brujah. Die letzte, die ihre Arme um Enios Hüften gelegt hatte war Cat gewesen und dabei war sie auf seinem Mototrrad mitgefahren. Selbst da war der Italiener in einer Situation gewesen, die er nicht so richtig abschätzen konnte. Es war halt schwer Jahrzehnte lange Gewohnheiten einfach abzulegen.

Es gab offenbar ein kleines Mißverständnis zwischen Jenny und Enio. Vieleicht hatte er sich ja ein bißchen ungeschickt ausgedrückt. "Ähm... nein... klar. So war das nicht gemeint. Ich habe ja gesagt, daß ich Freundschaften nicht leichtfertig wieder aufgebe. Als ich sagt gegen die Camarilla wenden meinte ich nicht, daß du in der Sekte nicht mehr klar kommst und dich wieder als Unabhängige durchschlagen willst. Derjenige, den ich wohl als sowas wie meinen besten Freund bezeichen würde ist ein Ravnos und selbst nicht in der Camarilla... und noch nie gewesen. Ich meinte damit, wenn du dich nicht nur selbst wieder aus der Camarilla ausschließen würdest, dich dem Sabbat anschließt oder anders offen gegen meinen Verein vorgehen würdest und in der Akademie eine Bombe legen wolltest oder dem Prinzen seine Lieblingsunterhose klauen und bei ebay versteigern würdest." Letzters war natürlich ein Scherz aber sogar in ihrer momentanen Gemütsverfassung würde Jenny den sicherlich als solchen verstehen.

"Gut! Ich denke wir haben so etwas wie einen Deal. Ich werde dich nicht wie eine Aussätzige behandeln und dich nicht herumschubsen oder wie eine heiße Kartoffel fallen lassen, wenn es mir zu brenzlig wird und du wirst dir Mühe geben ein paar Dinge neu zu bewerten und den ganzen Trotteln aus der spießigen Camarilla wenigstens eine Chance geben. Mehr als einen Grundstein können wir wohl heute nicht legen aber ich persönlich bin eigentlich recht zufrieden damit. Feunde... hm? Ich gebs zu... das ist für unsereins nicht so einfach. Aber es ist auch nicht unmöglich. Also laß uns einfach schauen was wir auf die Reihe bekommen." Enio blieb die ganze Zeit nahe an Jenny stehen und nahm nicht seine Hand von ihrem Oberarm. So wie sie dastanden konnte es für einen Ausenstehenden aussehen als würden sich die beide gleich um den Hals fallen und anfangen sich wild zu küssen. Es war fast ein magischer Moment.

Enio unterbrach ihn. Er nahm seine Hand von ihrem Arm und fuhr ihr damit über die Wange. Anschließend griff er nach einer ihrer Hände und wandte sich ab. Beim weggehen lies er aber nicht ihre Hand los, sondern zog die Caitiff sachte hinter sich her. "Komm mit... die schlechten Neuigkeiten sind für heute noch nicht zu ende... ein paar kommen noch. Zunächst aber laß uns kurz ein bißchen abseits gehen wo uns niemand sieht. Keine Angst... ich werd nicht über dich herfallen." Das war mal wieder eine Art Scherz mit der Enio versuchte die anstrengende und schwer einzuschätzende Situation zu enkrampfen. Er wurde sogar von einem sanften Lächeln begleitet. Vielleicht merkte Jenny ja sogar, daß der dickfellige Brujahklotz auch nicht immer der Fels in der Brandung war, sondern auch Unsicherheit in manchen Situationen zu seinen Karaktereigenschaften zählen mußte.

"So spät es auch ist... ich muß heute noch ein kleines Experiment wagen und du kannst mir Rückendeckung dabei geben. Warscheinlich wird überhaupt nix passieren aber sollte ich danach in Flammen aufgehen... wird unsere Freundschaft wohl eine sehr sehr kurze werden." Das Lächeln war wieder verschwunden und Enio klang ernst. Er ging nur ein paar Schritte in eine Seitenstraße und stellte sich mit Jenny auf einen kleinen freien Platz hinter einen Container. Von der Straße aus waren sie nicht mehr zu sehen. Danach griff Enio in seine Innentasche und holte ein Diadem hervor. "Erinnerst du dich noch an das? Das ist der Part, den ich für den ungefährlicheren von beiden halte... aber dabei könnte ich mich gewaltig täuschen."
 
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"Möglich das ich dem Prinzen irgendwann wieder ne vergiftete Reißzwecke, ich meine eine von den ganz großen jetzt, auf den Stuhl legen werde. Aber wenn dann sage ich dir vorher Bescheid, ok?"

Ihre größte Sorge hatte sich in Luft aufgelöst und Jenny fühlte sich befreit als wären ihr eine tonnenschwere Last vom Herzen gefallen.
Die schlechte Laune war vollständig verflogen und die Caitiff mittlerweile beinahe ausgelassen.

"Crain ist dein bester Kumpel? Ich lach mich Tod, zumindest was das angeht haben wir auf jeden Fall schon mal den gleichen Geschmack! Und der kleine Mistkerl hat das nie gesagt! Sowas, na warte!"

Sie lachte lauthals,

"Abgesehen davon das dir das schwer fällt anderen zu vertrauen, hast du eigentlich gar keine andere Wahl als mein bester Freund zu werden!
Du bist der Sheriff und wenn du mich friedlich haben willst, musst du mich nur ordentlich gern haben.
Tja! So ist das...."

Schweigend und grinsend genoß sie den anschließenden stillen Moment. Ok, das war es dann für heute, ist ja mal super gelaufen. Doch noch ne richtig schöne Nacht. Ihr wurde ganz roh-mantisch.
Grade hatte sich die kleine Anarche an den Gedanken gewöhnt das es jetzt wieder nach Hause ging, da schnappte der Brujah ihre Hand und zog sie eifrig hinter sich her. Huch? Was wird das jetzt? Dir ist klar das dein kleiner Soldat schon vor vielen Jahrzehten auf dem Schlachtfeld der Ehre gefallen ist, ja? Du bist tohot, Mäuschen! Trotzdem grinste Jenny frech. Muss ich jetzt eigentlich um Hilfe schreien?
Hilfe!!!

"Süßer, noch vor zehn Jahren hätte ich jetzt gesagt, doch, doch bitte Fall über mich her. Jetzt hier und auf der Stelle. Gerne auch fünf mal, Tiger!
Aber mittlerweile machts mir sogar mit nem Menschen nur noch wenig Spaß! Viel zu anstrengend, ...all die Sauerei auf den Laken..., der tierische Durst danach..., na ja weißt schon! Aber wenn du nachher wild rumknutschen willst, laß dich von mir nicht aufhalten, iiich bin hier!"

Die überschwänglich gute Laune des eigentlich stets so mürrischen Mädchens, war nicht zu übersehen. Alleine die Tatsache das sie zu plappern anfing, war für Kenner ihrer Persönlichkeit ein sicheres Indiz.

Enio hatte inzwischen das Medallion hervorgeholt und der Anarche vor die nase gehalten. Zudem hatte er was von Saugefährlich, Explodieren und Tod gesagt.
Voll geil!

"Darling lass mich, lass mich! Bitteeeeeeeh! Was muss ich tun nun sag doch! Gib her, los!"
 
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Enio zögerte kurz. Sollte er vielleicht wirklich Jenny das Ding überlassen? Als Beweis, daß er sie mit einbeziehen will und ihr auch eine Aufgabe zukommen läßt?

Wie der Brujah so darüber nachdachte meldete sich wieder diese innere Stimme. Die Stimme, die den Hass auf die Tzimiscen noch mehr geschührt hatte seit er die Salubri vernichtet hatte und ihn fast ins unermessliche getrieben hatte. Nein! Das mußte er selber erledigen. Warum auch immer... aber er mußte.

Enio rang sich ein Lächeln ab. "Shuger-Pie... es geht mir nicht nur um das gefährliche daran. Ich weiß das du dich gerne in Abenteuer stürzt aber diese Sache muß ich auf jeden Fall selber erfahren. Ich muß einfach. Wie gesagt... ich vermute sowieso, daß gar nichts passieren wird aber falls doch... ist es mir wichtig, daß du auf mich aufpasst." Das war nicht ganz ohne Inhalt. Immerhin vetraute er sich hier gerade der Obhut der Caitiff an.

"Glaub mir... die Action kommt noch. Wie schon erwähnt: die schlechten Nachrichten sind noch nicht zu ende. Aber dazu werde ich dir nachher noch was erzählen. Vorneweg schon mal eines... du wirst in nächter Zeit bestimmt noch die Gelegenheit bekommen verkackten Werwölfen den Arsch in Fliesbandarbeit aufreisen zu können. Versprochen!" Mit diesen Worten zog Enio mit einer kaum wahrnembaren und absolut eleganten Bewegung einen Dolch irgendwo hervor. Schwer zu sagen wo der vorher versteckt war. Der Italiener bevorzugte es sein Blut nicht durch seine eigene Fänge zum fliesen zu bringen. Es war irgendwie unhöflich und hatte etwas von offener Hose. Enio schnitt sich ein den Unterarm. Es war keine große Wunde. Nur so groß um ein paar Tropfen Blut entrinnen zu lassen. Altes Blut! Vampirvitae. Jenny würde es trotz der geringen Menge durchaus als reizvoll finden.

Dann lies er etwas auf das Medallion tropfen und beobachtete es für einen kurzen Moment. Falls es noch keine Reaktion geben würde, wollte Enio es sich umhängen. Das alles konnte ein fataler Fehler sein aber Enio hatte keine Lust mehr auf Rätselraten. "Soll mich doch der Teufel holen, wenn wir für jeden Scheiß einen Tremere brauchen und nicht selber ein bißchen rumexperimentieren können."
 
AW: [25.04. 2008] geh ans Telefon oder fahr zur Hölle

"Mooah, immer hast du den ganzen Spaß!"

Der Protest kam nur halbherzig und eher aus einer Art Pflichtgefühl heraus. Enio war der Boss und Jenny hatte ihm Gefolgschaft versprochen, so einfach war das.
Vorerst!

"Keine Sorge Darling ich bin für dich da! Wundere dich aber nicht wenn du nachher ohne Klamotten aufwachst, du weißt, ich bin ein bööses Mädchen! Ich vernasch dich gleich hier und jetzt...
Also spar dir nen dramatischen Auftritt, ich brauch dich noch!"

Eigentlich war der Satz lustig gemeint sein, aber Enio konnte den unterdrückten Ernst heraushören. So unvorsichtig Jenny mit ihrer eigenen Gesundheit umging, so besorgt war sie um die ihrer Freunde.

"Ja ja, das mit den Wölfen hast du mir schon öfter versprochen! Du brauchst mich nicht locken, ich verbringe auch so gerne Zeit mit dir, schon vergessen?"

Das freche Grinsen war zurück.

"Würde mir aber gefallen mal wieder einen von denen zu treffen. Die sollen ja echt was auf dem Kasten haben und man ich bin voll geil drauf mich nochmal mit so nem Vieh zu messen. Echt!"

Gespannt sah sich die Caitiff die unbeholfene Zeremonie an und wartete darauf das irgend etwas spektakuläres geschah!
 
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