[18.05.2008] Vorstellung die Zweite oder wieder in der Höhle des Löwen

G.I.Giovanni

Michael Köning
Registriert
12. Mai 2013
Beiträge
11.512
Es war schon spät am Morgen als Michael zur Vorstellung eintraf. Er legte unsere Steinmaske auf, inzwischen wusste er auch warum seine Mentorin dies ihm immer wieder fast Gebetsmühlenartig gepredigt hatte.

Michael trug einen dunkelblauen schattierten Maßanzug italienischen Handarbeit. Dazu passend abgestimmt,ein Hemd, Krawatte, Schuhe und Hut. Ein Kaint hat einen Vorteil bei der Mode, seine Figur ändert sich nicht mehr, einmal maß genommen, kann der Schneider immer wieder Anzüge. Oder auch Schuhe auf Maß anfertigen und alle 20 bis 40 Jahre war die Mode wie der die selbe.

Nun ist es so weit, in die Höhle des Löwen. Wie ist der neuen Prinz? Angeblich, soll sie nicht sehr alt sein. Die Frage ist nur, was versteht Helena nicht unter alt, bei Kainiten kann dies ganz andres zu verstehen sein als bei Menschen. Es ist immer eine Frage des eigenen Standpunktes.

Wer über 40 Jahren von einer Ahnin für solche Momente gedrillt worden ist, hat dann keine Angst mehr vor diesen Situationen, aber Respekt sollte man immer haben, insbesondere wenn klar ist man selber ist eindeutig das kleinere Raubtier. Auch wenn es vielen nicht verstehen, manchmal haben die Traditionen auch ihr gutes, so kann recht sicher mit den Leben oder wie man unseren Zustand auch immer nennen möchte sein, davon zu kommen zumindest wenn keine groben Fehler macht.

Bringen wir es hinter uns. Gerade als Michael sich bemerkt machen wollen, wurde ihm gewahr, dass die Tür stand offen.

Für einen Augenblick zeigte seine Maske den Ausdruck wirkliches Erstaunen und dann verfiel der Gesicht wieder in Regungslosigkeit.

Was nun? Der neue Prinz sollte dann nicht gleich einem Attentat zum Opfer gefallen sein? Vorsicht, bei Michael schrillten alle Alarmglocken. Er schaute sich vorsichtig um, aber es waren weder Einbruchs, noch Kampfspuren zu entdecken und dran kein Lärm an Michael Ohr. Selbst die feine Sinne für Blut schlugen nicht an. Merkwürdig ist dies alles schon. Dann kann intuitiv ein Gedanken, sollte dies ein Test sein? Der neuen Prinz will testen, gute Idee zumindest und Kreativ,was erwartet man andres von einem Toreador.


Da sicherlich hier Kamera angebracht waren, wartete Michael erst mal und klopfte.
 
Kameras gab es tatsächlich, die meisten nicht einmal sonderlich gut versteckt. Sie surrten leicht, wenn sie sich auf einen Besucher einstellten. Starrten mit ihrem toten Auge auf jede Bewegung und jegliche Regung vermeintlicher Besucher.

Das artige Klopfen wurde nicht beantwortet.
Die Akademie stand still in der Nacht, aus ihren Fenstern drang nur fahles Licht.

Der kleine Vorraum auf den Michael blickte, schien aufgräumt und zweckmäßig. Nicht wirklich einladend, aber wenigstens ohne Anzeichen eines gewaltsamen eindringens...
 
Michael warte und klopfte nochmals lauter und fagte recht laut, aber ohne zu brüllen in den leeren Raum

"Hallo, Guten Morgen ist noch jemand hier anwesend?"
 
Der Ruf verhallte und nichts als Stille blieb zurück.
Erst wenn sich Michael dazu entschließen würde die Akademie zu betreten, würde die sich die Zimmertür des Vorraumes öffnen und ihm so den Zugang in die Akademie erlauben. Wer die Tür geöffnet haben mochte war nicht zu sehen. Erst nachdem sich der Kainit vollends in die Büroräume begeben hatte, fiel sein Blick auf eine brünette Schönheit die ihn mit latenter Neugier betrachtete. Sie sprach kein Wort, saß einfach nur abwartend hinter dem Schreibtisch des Seneshalls und blickte ihrem Gast in die Augen.
 
Während sich Michael langsam vorwärts wagte, kann nochmals fragend; „Guten Morgen, ich möchte wirklich nicht stören, aber gemäß der Tradition geziemt es sich, das man hier vorstellig wird.“ Wenn sich die Zimmertür wie von Geisterhand öffnen würde, trat Michael auch ein und erblickte dann die brünette Schönheit. Wer war sie denn? Ein Prinz empfängt doch selten ohne Voranmeldung persönlich die Neuankömmlinge, zumindest keine Neonates, aber wiederum sah sie auf den Platz des Seneschall und ein Ghul würde dies wahrscheinlich auch nicht wagen. Angeblich war der Prinz ja recht jung, vielleicht, hat sie auch anderen Vorstellungen, wie eine Vorstellung ablaufen soll - Frei nach dem Motto neuen Besen kehren gut.

Eine genaue Überprüfung verbot sich leider, insbesondere bei den Toreador, welche feinfühlige Sinne hatten.

Michael erwiderte den Blickkontakt, nicht fordernd aber höflich, um der Höhergestellten eine Möglichkeit einzuräumen und gleichzeitig dadurch Ehrerbietung und Respekt zu zeigen. Wenn sich der Blick würde für einen kurzen Moment ein Lächeln in Michaels Gesichtszügen spiegeln.

Wen genau habe ich vor mir?, den Prinz, den Seneschall oder nur einen besonderen Ghul? Fragte sich Michael leicht verunsichert. Also streng an dem Protokoll.

Vorsichtshalber lief sich Michael grazil auf die Knie gleiten und setzte mit angemessener Stimme an. Die ausgefüllte Mappe legte er vorsichtig rechts neben ab und verschränkte die Hände hinter seinem Körper.

„Mein Name ist Michael Köning, Neonate aus den Reihen der Nichtgewollten, mein Kommen wurde schon seitens unserer Primogena Jenny Färber angekündigt. Ich bitte ergebens das Gastrecht in der Domäne Finstertal sowie das endgültige Bleiberecht, wenn ich mich dessen würdig erweise. Gestern hatte ich bereits bei Madame d'Auvergne; Archontin, Ahnin des Clans der Könige vorgesprochen, welche mich geschuldet der besonderen Situation anwies nochmals in der heutigen Nacht vorstellig zu werden. Eine endgültige Entscheidung sollte den neuen Prinzen vorbehalten sein“, - Michael Ausführungen implizierten indirekt die Frage, seit Ihr der neue Prinz?
 
"Guten Abend, Herr König! Frau Färber hat mir Ihr eintreffen tatsächlich angekündigt. Erheben Sie sich bitte und nehmen Sie Platz."

Sie deutete auf einen der beiden Stühle vor ihrem Schreibtisch. Lena würde eine ablehnende Reaktion nicht akzeptieren, erwartete sie aber auch nicht. Austrahlung, Verhalten und selbst der Inhalt ihrer Worte unterstrichen deutlich, das es Michael hier mit der Prinz zu tun hatte. Aufgrund ihrer herausragenden Talente in Körpersprache, Anmut und Charisma waren Zweifel in dieser Beziehung nicht mehr nötig.

Nachdem sich ihr Gast gesetzt hatte, begann Lena damit die dargereichte Akte zu studieren. Sie sprach derweil kein einziges Wort und besah Michael auch keinen Blickes. Dann, urplötzlich blickte sie auf.

"Fein! Caitiff also... Nun, Herr König, was treibt Sie denn nach Finstertal? Ihnen sind die Geschichten um unsere Stadt doch sicherlich bekannt?"
 
Die Ausstrahlung und auch das Verhalten besagte noch lange nicht dass Michael einen Prinzen vor sich hatte, sondern nur einen Kainiten, der in der Ausübung von Macht und Respekt geübt war. Eigentlich nicht mal zwingend einen Kainiten einen alten Ghul, welcher darauf trainiert worden war, würde die Rolle genauso gut übernehmen können. Natascha traue Michael dies ohne weiteres zu. Nur das Jenny Färber ihn angekündigt und diese jetzt als Primogena direkt mit den Prinzen sprechen könnte, ließ den Schluss zu, dass es sich wohl um den Prinzen handeln wird oder zumindest seinen Seneschall.

Toll, ich kenne noch nicht mal die genaue Anrede, Lena wie Helena sagte ist wohl völlig unpassend und Lady Noir, damit wäre ich auch erst mal vorsichtig. Könnte könnte auch gut eine Art Spitzname sein. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.

Selbstverständlich kontrollierte Michael sein Gedanken. Ein Gedanke, der jetzt hier nicht hingehört würde auch nicht gedacht. Der Clan der Rosen war dafür ja mehr als bekannt.

Michael erhob sich genauso galant wieder wie er sich auch auf die Knie begeben hatte, und nahm dem ihm angebotenen Platz ein. Michael wusste dies war nicht überall selbstverständlich. Es gab auch Prinzen, welche gerne ihre Macht mit diesen Kleinigkeiten demonstrierten.

Michael wartete bis die Schönheit sich wieder direkt an ihn wandte, bevor er weiter sprach. „Bitte entschuldigen Sie mein spätes Erscheinen. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass in der heutigen Nacht sicherlich viele wichtigere Persönlichkeit Ihnen ihre Aufwartung gemacht haben„ oder besser gemacht hätten. Zumindest wäre dies so üblich und Michael ging nicht davon aus, man ihm für nur irgendwie wichtig erachten würde. In manchen Domänen bekamen Caitiff nicht mal die Würdenträger zu Gesicht.

Einen Prinzen korrigiert man nicht aber König, sondern Köning. Zur Frage, ich wäre wohl zwischen informiert, wenn unsere Art nicht die Geheimniskrämer schlecht hin wären.

Bei sein wichtigen Vortrag unterließ Michael es diesen mit Mimik oder sogar mit Gesten zu unterstützen.

„Die Entwicklung im Bezug auf die Caitiff, Clanlos wäre jetzt ja noch unpassender,wenn sie als Clan gesehen werden – „ist in diesem Stadium einzigartig und alleine dies Faktum wäre ein Reise schon wert. „

Michael machte eine Atemzug,auch wenn dies nicht mehr nötig hatte ein pause und führte dann ruhig und gesetzt weiter an. „ Die Stadtgeschichte bezüglich unserer Art ist nur“ - leider - „nicht in allen Detail bekannt. Einen generellen Überblick über die Stadt habe ich mir schon verschafft.“ Wer nicht bereitet sich nicht bei einer geplanten Umsiedlung darauf vor,auch wenn dies etwas kurzfristig erfolgte. Die menschliche Katastrophen sollten man immer mit den geheimen Gesellschaften in Verbindung bringen, sicherlich ist nicht jeder dadurch verursacht worden, aber die Finger daran oder zumindest wird jemand versuchen sie zu seinen Gunsten auszunutzen.
 
"Die Entwicklung der Caitiff in dieser Stadt, besonders mit Hinblick auf die vergangenen Wochen, ist etwas das mir persönlich eher negativ auf der Seele lastet. Einzig der außergewöhnliche Einsatz der bisher hier lebenden Clanlosen hat mich dazu bewegt, den neu gegründeten Clan Caitiff bestehen zu lassen. Ich möchte Ihnen also nahelegen, Ihr Interesse an diesbezüglichen Fortschritten und Ereignissen auf ein camarillawürdiges Maß zu beschränken. Der Clan Caitiff steht auf dem Prüfstand und was dies angeht, verzeihe ich keine Fehler oder Mißverständnisse. In den nächsten Tagen werde ich neue Gesetze bekannt geben. Eine dieser Regeln ist die Genehmigungspflicht für Ghule und das Verbot von Feuerwaffen."

Ein knappes Lächeln unterbrach den Satz, es war freundlich uns zuvorkommend, hatte aber auch etwas lauerndes.

"Wie ist es diesbezüglich mit Ihnen bestellt, Herr Köning?"
 
werde ich neue Gesetze....dies spricht jetzt eindeutig dafür die die Frau der neue Prinz war. Super... der Empfang war sehr sehr merkwürdig, alles offen wie beim Tag der offenen Tür.

Was versteht sie wohl unter camarillawürdigen Maß, nichts tun? An die Traditionen halten? Nicht erwischen lassen, insbesondere von dem menschlichen Institutionen?

„Ein Verbot für Schusswaffen würde ich als Arzt selbstverständlich gut heißen, nur welcher Kainit genutzt den solche Waffen, gegen unsereins sind sie recht wirkungslos, außer man greift auf gleich Militärwaffen oder Sonderwaffen zurück und gegenüber Menschen braucht man sie sowieso nicht. Ein Kainit sollte in der Lage sein mit einem Menschen auch ohne offensichtliche Gewalt klar zu kommen.“

Wenn sie dies auch auf die menschliche Gesellschaft ausdehnen möchte, wäre ist auch sehr zu befürworten, aber sicherlich kaum durchsetzbar. Alleine schon die Schützen und Sportschützen würden Sturm laufen. Nun die Kriminellen werden es einfach ignorieren.

„Bezüglich des Verbotes von Schusswaffen muss ich Ihnen leider berichten, dass es heute im Rotlichtviertel eine Schießerei mit mehreren Toten zwischen der russischen und italienischen Mafia gegeben hat. Die Italiener haben auf offener Straße in ein Restaurant, wo sich ihrer russischen Widersacher befanden das Feuer eröffnet. Angeblich haben die Russen zuvor einen Angriff auf sich selbst inszeniert und die Italiener, wollten zeigen, was passiert wenn sie es vollführen. Die meisten Toten waren wie üblich leider Unbeteiligte. Diese Art von Aufmerksamkeit kann Finstertal zur Zeit aufgrund der letzten Ergebnisse überhaupt nicht brauchen. Ich persönlich halte für unmöglich, dass die beiden Gruppen ihre Rivalität und Feindschaft so einfach begraben, aber zumindest sollten die Streitigkeiten nicht in der Öffentlichkeit ausgetragen werden. Gerade unser Art kann nur daran interessiert sein, dass möglichst wenige Institutionen genauer nach Finstertal blicken. In anderen Städte haben sie auch eingesehen, dass öffentliche Tote auf Dauer sehr schlecht für ihr Geschäft auswirken.“

Grundsätzlich fand Michael fand die Idee gut Ghule zu begrenzen, die expansive versklaven von Menschen konnte man sicherlich nicht gut heißen. Ihm war auch klar, dass man damit sehr gut die Macht anderer Kainiten begrenzen könnte, da eigentlich jeder auf Person angewiesen ist, welche für sie am Tag handeln können und das dies wohl der Grund für den Prinzen war und nicht der Schutz der Menschen.

Generell mit einer Genehmigungspflicht für Ghule würde sich die Prinz, aber gleich richtig Feinde machen, außer, das Gesetz ist wie die Aminalfarm von George Orwell abgepasst, sprich es gilt nur für die Kleinen. Da Michael die Prinz nicht für unfähig und inkompetent hielt, kann dies nur das Zweite bedeuten.

„Für mich arbeiten zwei Gefolgspersonen.“ Michael machte ein kurze Pause.
„Wenn Ihr eine Frage gestattet, wie genau definieren Sie Ihre Durchlaucht einen Ghul?“

Michael sah nur an einen Kainiten gebunden Menschen als einen wirklichen Ghul an.
 
"Entsprechend der Ansichten der Camarilla. Ein Ghul ist ein Mensch, der durch die Kraft unseres Blutes an uns gebunden wurde. Diesbzüglich steht Ihnen ein Gefährte nach diesen Richtlinien zu. Da Sie bereits im Besitz einers Weiteren sind, genehmige ich bis auf Weiteres auch diesen. Der Vollständigkeit halber erinnere ich daran, dass Sie im vollen Umfang für die Taten Ihres Gefolges verantwortlich sind."

Damit war dieses Thema für Lena abgehakt, sie würde sich hier nicht auf irgendwelche Grundsatzdebatten einlassen. Dazu kam, dass es anscheinend noch einen Zeuger der Schießerei gegeben hatte. Eigentlich hätte sie erwarten müssen, dass ein lautstarkes Feuergefecht eine Vielzahl von Neugierigen anlocken würde. Trotzdem war sie überrascht, dass es letztlich derart viele Augenzeugen gab.

Wenn schon derart viele von uns angelockt wurden, wieviele Menschen haben dann aus einem sicheren Versteckt heraus zugesehen? Der Maskeradebruch dieser Tremere wird mich einiges an Ressourcen kosten. Das zu vertuschen, wird kein leichter Akt. Gut, dass mir die Kainiten dieser Stadt genügend Vertrauen entgegen bringen, mir ihre Beobachtungen mitzuteilen....

"Bezüglich Ihrer Zeugenaussage, möchte ich Ihnen meinen Dank aussprechen. Ich teile Ihre Ansicht, dass derartige Vorkommnisse ein großes Problem für unsere Gemeinschaft darstellen und kann Ihnen versichern, dass von Seiten der Akademie alle nötigen Schritte unternommen wurden, dieser Geschichte Herr zu werden. Sofern Sie weitere Beobachtungen machen, setzen Sie mich bitte umgehend in Kenntnis. Die Wahrung der Maskerade ist derzeit oberstes Gebot!"
 
Michael führte im Brustton der Überzeugung aus. „Zur Wahrung der Maskerade werde ich mir alles mögliche beitragen. Als Arzt bin ich der Lage einige Sachverhalte, zu beschönigen, zu verdrehen, oder verschwinden zu lassen. Papier ist bekanntlich sehr geduldig. Dies kann ich aber nur bewerkstelligen, wenn ich auch einen Zugriff darauf habe.“
So wie in Hamburg! dachte Michael fast schon laut.

Im Hamburg hatte dies zumindest aus Sicht von Michael gut funktioniert. Dies wohl auch der Grund, warum man Michael trotz seiner Art in Ruhe gelassen hat. Der Seneschall von Sassen von Clan der Brujah war für einem dieses Clans die Ruhe selbst – völlig aus der Art geschlagen - , aber wenn er etwas mehr hasste als einen Maskeradebruch, war es dies, wenn jemand in seinem dafür aufgebauten Sicherheitssystem herum fuschte.

„Bei weiterreichenden Sachverhalten ständen auch noch andere unserer Art zur Verfügung. Für mögliche notwendige psychologische Gutachten wäre uns sicherlich Frau Dr. Raven, ihres Zeichen Ancillae des Clan des Mondes wohnhaft zuletzt in London behilflich. Und ein Bruders des Blutes ist Bestatter, - er sollte heute auch vorstellig werden - er könnte sich um die bedauerlich nicht zu rettenden kümmern. Wenn er versehentlich mal den falschen Leichnam bekommt, sind mögliche Beweise dann leider zufällig verbrannt.“

Michael schaute die Prinz höflich und in untergebener Haltung, aber direkt an.
 
"Vielen Dank für die Ausführungen und Ihren Enthusiasmus!"

Lena ließ absichtlich offen ob ihr die genannten Namen und Personen ein Begriff waren.
Sie hatte nicht vor sich diesbezüglich in die Karten schauen zu lassen.

"Wie gesagt ist Ihre Mitarbeit so wichtig, wie erwünscht. Wenden Sie sich hierzu aber bitte an den Sheriff. Er ist es, der unser diesbezügliches Vorgehen koordiniert und unsere Kräfte und Talente einteilt. Derzeit ist Herr Moishe ben Levy mit dieser Aufgabe betraut. In den nächsten Nächten werden einie Ämter unter Umständen neu besetzt, ich nehme aber an dass sich in dieser Beziehung keine Neuerungen ergeben werden."

Ein Lächeln folgte.
Punktgenau und perfekt getimt.

"Es war mir eine Freude Sie kennenzulernen, Herr Köning. Ich bin überzeugt in Ihnen eine Bereicherung für die Stadt zu finden. Sowohl als Mediziner, als auch als Kainit. Guten Abend!"

Er war entlassen.
 
Schön gebunden ist ein Ghul erst mit den dritten Mal. Also laut ihrer Aussage waren alles anderen keine Ghule im Sinne ihrer Gesetze. In dieser Gesellschaftsform würde eine juristische Argumentation aber wohl im Zweifel wenig nutzen.

Das sich Vicnete vorgestellt hatte, wusste Michael aus sicherer Quelle und das Frau Dr. Raven in Finstertal weilte, wäre Michael nicht in den Sinn gekommen.

Die Audienz war beendet, dies hatte die Prinz deutlich gemacht, also Zeit zum Gehen.

Michael erhob sich langsam und so würdevoll wie möglich und ließ sich dann galant auf die Kniee fallen, selbstverständlich wurde der Fall ganz kurz vor dem Boden abgefangen. Den Blick und den Kopf ganz nach unten gerichtet.

„Durchlaut vielen Dank, dass Sie mich empfangen haben und das ich etwas Ihrer kostbarer Zeit in Anspruch nehmen dürften. Ich wünschen Ihnen noch einen ruhigen Tag.“

Der Tag wurde ja schon bald anbrechen. Darauf erhob sich Michael, nach dem er sich vergewissert hatte, dass die Prinz nichts weiteres ausführen wollen und bewegte sich langsam rückwärts mit unterwürfiger Haltung nach Richtung Ausgang. Die Tür war offen gewesen, also ließ Michael sie offen.

Sobald er die Raum verlassen hatte, drehte er sich um und ging gemessenen Schrittes aus dem Haus.


In sicherer Entfernung wurde er Jennys Nummer wählen. Wach sollte diese ja noch sein, hoffte er zumindest.
 
Out of Character
Ich lege das am besten direkt an den Anschluss an das Gespräch mit Vicente. Es ist also bereits irgendwas um vier in der Früh, wenn das ok ist...


Wach war sie!
Und auf dem Weg ins Cafe de Trois.

"Färber!", war alles was sie sagte, als sie das Gespräch annahm. Durch den Apperat war das Geklacker ihrer Schritte zu hören. Außerdem, sehr leise, wie sie an einer Zigarette zog.
 
„Michael hier. Ich habe Dir was mitzuteilen, ob Du dies schon weißt keine Ahnung, aber ich dachte mir sicher ist sicher.“
Michael flog gerade ein Gedanken zu, nicht dass sie jetzt denkt ich hätte Mist gebaut. „Nein kein Panik, ich habe keine Sch...gebaut. Ich bin gerade beim Prinz raus. Wie sagte Sie; die Entwicklung der Caitiff lastet ihr persönlich eher negativ auf ihrer Seele..; der Clan steht auf dem Prüfstand und sie verzeiht keine Fehler und Missverständnisse. Also doch wie üblich keiner will uns, aber hier sind wohl gerade zu viele um dies offen durch mit Gewalt zudrücken. Zudem dürfte der neue Prinz noch weitere Sorgen haben. Nicht, dass mich dies wirklich überrascht hätte, aber die Deutlichkeit der Worte schon.“


Mal sehen was jetzt kommt?
 
"Ich weiß!"

Auch Jenny hatte bereits die unterschwelligen Probleme mitbekommen, die der ein oder andere Kainit mit dem neu geschaffenen Clan der Clanlosen hatte. Es war abzusehen, dass man es ihnen nicht leicht machen würde.

"Sieh die Vorteile! Die neue Chefin macht kein Geheimnis aus ihren Ansichten und gibt uns trotz allem die Chance uns zu beweisen. So ehrlich sie kann!? Das ist doch was... Umso wichtiger ist es, dass wir in der nächsten Zeit keine Scheisse bauen und uns irgendwie positiv für die ganze Geschichte hier einbringen. Mich nervt das mit Sicherheit genau so sehr wie dich, aber im Moment ist es wichtig, dass wir mitspielen. Immer an das große Ziel denken! Dieser Clan muss andere dazu inspirieren unserem Vorbild zu folgen. Weitere anerkannte Caitiffs in anderen Städten. Schluss mit der Verfolgung durch diese verfickten Geißeln."

Und dann der große Anarchenstaat...

Bevor sie sich wieder zu einer ausschweifenden politischen Rede hinreißen ließ, brach Jenny an dieser Stelle ab.

"Ich fange an zu labern! Was ich sagen wollte: Danke für deinen Hinweis, Michael. Bleib vorsichtig und halt die Augen offen. Wenn dir wieder etwas auffällt, melde dich bei mir..."
 
"Wenn Du es so siehts"

So beiläufig wie möglich führte Michael noch an. "Nichts weiteres als eine Schießerei zwischen der Russischen und Italienischen Mafia mit reichlich Toten in Rotlichtviertel."

Fang den Ball. Über seine Ansichten dazu schwieg Michael erst mal bewußt.
 
Die Schießerei kümmerte Jenny nicht. Sie hatte nicht viel mit der Mafia zu tun. Hin und wieder erinnerte sie vorbeistreundende Gangster daran, dass man sich besser aus ihren Gebieten heraushielt und das die Landstreicher dieser Stadt besser in Ruhe gelassen wurden, darüber hinaus aber hatte sich nichts mit den sich viel zu wichtig nehmenden Verbrecherorganisationen zu tun. Solange sich die Streitigkeiten also auf das Hagengebiet oder das Rotlichtviertel beschränkten, war ihr die ganze Sache herzlich egal.

Scheiß drauf!

"Ich hoffe für dich, dass du nichts damit zu tun gehabt hast? Der Mist geht uns nichts an! Rein gar nichts! Es liegt in der Natur der Sache, dass diese Mafiosi immer mal wieder aneinander geraten. Grenzstreitigkeiten, Machtkämpfe und was denen auch immer wichtig genug scheint sich dafür umpusten zu lassen. Vollkommen egal! Ist nicht unser Bier! Wenigstens nicht im Moment, den Bonzen der Camarilla würde es gut gefallen, wenn sie diesen Krieg benutzen könnten um uns deswegen was anzuhängen. Genau deshalb habe ich ein Treffen arrangiert! Im Cafe de Trois! Sofort, wenn er geht! Wir müssen uns deswegen einig werden."
 
Michael ist es noch relativ egal, wenn die Mafia sich gegenseitig oder auch untereinander umbringen. Gut den gewaltsamen Tod fand er nie gut, aber diese Menschen haben ein solches Leben gewählt und die Konsequenzen waren in Regelfall vorher bekannt. Daher hielt sich Michaels Mitleid in Grenzen. Klar sollte man ihnen helfen sich zu bessern.
Womit Michael nicht wirklich leben konnte, waren die Unschuldige und Unbeteiligen, welche auch leiden müssen.

„Sicher nicht, ich nutze keine Waffen und ballere schon gar nicht sinnfrei in der Gegend rum. Wenn darf ich immer bei Aufräumen helfen…, die Idioten wieder zusammen zu flicken“ kommentierte Michael Jennys Ausführungen. Das sie ihm so was zutraute.

Irgendwie hatten sie auch das Talent Personen wie Michael zu finden und damit Probleme zu bereiten.

„Ich kann in so sagen wir in 5 Minuten da sein, meinst Du das Cafe wäre der richtige Ort für solche Gespräche?“ Michael traute Helena nicht mehr so wirklich ganz, das Wechselspiel mutete doch arg merkwürdig an.

„Soll ich noch jemanden informieren?“
 
Etwas das Michael aufgefallen sein konnte war das sein Handy einen entgangenen Anruf Vicentes aufwies.
Der wohl einige Momente nachdem er aus dem Büro des Prinzen herausgegangen war und bevor er den Klingelton wieder aktivierte eingegangen war.
Offenbar hatte der ältere Italiener keine Voicemail hinterlassen und für weiteres kam schlicht Jennys Anruf dazwischen.
 
Zurück
Oben Unten