17.04.04 - Gang nach Canossa

Eldrige

Zombie-Survival Experte
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2. März 2004
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Lurker sah hinüber zu dem warmen Leuchten aus den Fenstern des Cafes. Es sah sehr gemütlich aus. Irgendwie fiel ihm das heute zum ersten mal auf.
Geschmackvoll, außen wie innen. Er kratzte nervös an sich herum, obwohl es ihn nicht juckte. Seine Fingernägel trommelten vor seine Zähne. Es nützte alles nichts. Er konnte noch so energisch starren, das Gebäude würde sich nicht einfach mitsamt seinen Insassen in Luft auflösen. Er würde seinem Lieblings Vampir Dumont gegenüber treten müssen, es führte kein Weg daran vorbei. Diesmal fühlte er sich nicht linkisch und klein, wie er es zuvor bei dem Gedanken an dieses Prachtbild von einem Mann getan hatte, nicht seit er wußte wer und was er wirklich war, was er sein konnte, was in ihm wohnte, aber er spürte einen deutlichen Unwillen. Schließlich ordnete er seine Kleidung, rückte den Hut zurecht und legte die wenigen Meter die ihn von der Türe trennten zurück.

Die Klingel über der Türe leutete dezent, sogar das verdammte Klingeln wenn die Tür geöffnet wurde klang hier sanft und melodisch. Lurker sah sich um und konnte um den Gedanken nicht umhin das das alles Fassade war.
Wenn man nur einen Fingernagel unter die Tapete bekäme und sie in kleinen Streifen abziehen würde, dann würde sicher das Gewürm aus dutzenden verwesenden Leichen zum Vorschein kommen. Diese Mauern und ihre Einwohner waren nicht weniger verkommen und verdorben wie der Rest der Vampir Gesellschaft, er war nur schöner verpackt. Lurker grummelte und sah erfreut das er kleine Schmutzkränze auf dem Boden hinterließ, weil seinen Schuhen wohl noch Dreck von den Kanälen anhaftete.

An der Theke empfing ihn, absolut professionell und liebenswürdig als käme er jeden Tag für die Morgenzeitung und einen kleine Mocca hier her, die spanische Schönheit die sich ihm vor ein paar Wochen als `Lena´vorgestellt hatte. Er winkte nur ab und bemühte sich freundlich zu sein, sie konnte ja nichts dafür. Er wollte nichts, er wollte nur seine Geschäfte erledigen und die Schlangengrube verlassen.

Nein, danke, ich würde nur gerne mit Monsieur Dumont sprechen, vielen Dank.

War das zweimal Danke in einem Satz ? Lurker haßte das öffentliche Parkett. Er grummelte wieder leise und verzog sich mit einer Zeitung bewaffnet in eine dunkle Ecke wo er warten wollte.
 
Lena sah ihm mit hochgezogener Augenbraue entgegen. ER würde gerne mit Greg sprechen? Nicht vielleicht doch eher anders herum? Tut mir leid, aber Monsieur Dumônt wird erst später zur Verfügung stehen.
Out of Character
*chemchem* weil ich bin sonntag weg bin...
. Aber ich glaube, er wollte mit ihnen sowieso das Gespräch suchen...
Urgs. Gespräch suchen klang schon mal nicht... sonderlich gut, oder?
 
Lurker nickte nur. Vielleicht wirkte das kühl und berechend. Tatsächlich hatte es ihm die Kehle zugeschnürt.
Er war natürlich unter anderem hier um den gestrigen Vorfall aus dem Weg zu räumen, er konnte sich sehr gut vorstellen das Dumont mit ein Wort zu reden gedachte.

Ein Wörtchen reden ? Er wird mit dir Schlittenfahren..

Lurker knurrte leise. War Dumont etwa am Rande des Sonnenaufgangs entlang gerannt ? Nein, das war er gewesen.
Er dachte an Dimitris Worte, `mach dich nicht kleiner als du bist´. Lurker straffte die Schultern.
Er brachte immer noch kein Wort heraus, aber das war auch besser so, es wäre jetzt schon zuviel Zeit vergangen um noch mit mehr als einem Nicken zu antworten.
 
Es war schon nach ein Uhr als dir Tür aufgeht und der erstgeborene der Tremer herienkommt. Dem aufmerksamen Beobachter mag auffallen das seine Kravatte etwas schief sitzt. Er geht direkt auf die auch etwas lethargisch wirkende Lena zu. Los, sag Dumont das ich Ihn sprechen muss. Es ist wichtig!
 
Lurker kannte den Mann der gerade hinein gekommen war. Er hatte mitbekommen das er auf dem Maskenball gewesen war. Chezmoi hatte mit ihm gesprochen und das sehr zwanglos. Auch wenn er ein wenig zerrupft aussah, dieser Mann verlangte Rechtfertigung. Strenge und Disziplin lagen in seinen Bewegungen, Achtung bot sein Blick. Lurker wußte mit der Sicherheit eines Meßinstrumentes das dieser Vampir hier etwas höheres war und wenn dieser Mann Dumont heute sprechen wollte, dann würde er ihn sprechen. Ohne wenn und aber.
Das bedeutete aber für ihn selber, das es zu spät sein würde um sein Anliegen bei Dumont vor zu bringen.
Er hätte beinahe angefangen zu toben und zu schäumen vor Wut. Dieser Fatzke, dieser affektierte, schleimige, eingebildete Geck. Dachte scheinbar das die ganze Welt tagelang nichts anderes zu tun hatte als um eine Audienz zu ergattern hier in seinem Cafe herum zu schleichen.
Es war alles belanglos hier, oberflächlich, unbedeutend. Es widerte ihn an, von der eleganten Holzvertäfelung, über die geschmackvollen Bildern in sanften Tönen bis zu den modernen und doch klassichen Möbeln war hier alles Lug ungTrug, Zuckerguß, Oberfläche.
Er hätte beinahe gewürgt. Das einzig positive war, dies war Dumonts Verfehlung. Auch wenn es ihm nicht paßte, er hatte seine Verpflichtungen und die schlossen Lurker nun einmal mit ein. Er wollte ja sicherlich nicht das es innerhalb der Nosferatu hieß das sie anders behandelt wurden als jeder andere Gast. Natrülich wußte jeder das es so war, aber es galt immer das Gesicht zu wahren. Öffentlich durfte so etwas nicht sein. Lurker versuchte sich zu beruhigen, kühlte seinen gerechten Zorn, denn er hatte Not das der andere Gast die schwappenden Wellen seiner Wut mitbekommen mochte. Er hatte das Gefühl das jeder in Sichtweise es spüren mußte wie der Hass auf den Schönling Dumont in ihm gärte.
Lurker holte einen Bogen Papier und einen alten, schweren Schreiber hervor.

Geschätzter Monsieur Dumont,

die zweite Nacht mußte ich verstreichen lassen und konnte weder meine Anliegen bei Ihnen anbringen, noch hatten sie Gelegenheit ihres vorzutragen, denn wie ich hörte haben auch sie etwas mit mir zu bereden.
Zu allererst möchte ich aber, wie es gebührt, meine Entschuldigung für den Zwischenfall am gestrigen Abend hier in ihrem Cafe zum Ausdruck bringen. Ich hoffe es ist kein Schaden entstanden, ich sah mich für einge Augenblicke außer stande die Facon zu bewahren. Ich hoffe dem Mann der hier blutend zusammenbrach und damit unwissenltich mein Dilemma auslöste geht es wieder besser.
Es war mir außerordentlich wichtig das sie meine Entschuldigung hierfür entgegen nehmen. Wenn nicht persönlich, dann wenigstens in dieser Form.
Da ich nun Zeuge bin über ihre zahlreichen Geschäfte und der Enge ihres Termin Planes, möchte ich sie nicht länger unter Druck setzen durch meine aufdringliche Warterei und werde nun geduldig warten bis sie mit mir in Kontakt treten. Ich denke so ist uns beiden am besten geholfen.
Ihnen und alle anderen Mitglieder unserer Gesellschaft, was ich hiermit auch bekanntgeben möchte für alle Gemeinde Mitglieder, ist es von heute Abend an möglich mich über die Bibliothek zu kontaktieren. Dort gibt es ein Fach auf den Namen Ludger.
Jegliche Korrespondenz, sowie Anfragen für persönliche Treffen können über diese Stelle abgewickelt werden. Dort hat man auch die besten Chancen mich persönlich anzutreffen.

Ich schließe also mit der Vorfreude auf eine erneute Unterhaltung wann immer es ihre Zeit erlaubt und den besten Grüßen

Lurker


Er faltete den Brief sorgfältig und schrieb Dumonts Namen darauf, dann legte er ihn unter den Aschenbecher auf dem Tisch vor ihm.
Jetzt ging es ihm schon viel besser. Dumont würde platzen vor Wut weil Lurker ihm geschrieben hatte `Wenn du was willst, dann komm doch´, aber er konnte seiner Empörung schlecht Ausdruck verleihen, immerhin hatte er zwei Nächte im Cafe gesessen und gewartet, ohne weiter beachtet worden zu sein.
Den Spaß würde er sich also machen. Solange es nach einer höflichen Geste seinerseits aussah, müßte er auf der sicheren Seite sein.
Lurker erhob sich und vergewisserte sich das Lena den Zettel finden mußte, dann ging er, beinahe fröhlich obschon seines Schalkes, in Richtung der Türe.
Falls der Andere Gast ihn bemerken, oder zu ihm hinsehen würde, so würde er sich möglichst tief verbeugen und auch noch kurz warten ob man ihn herran zitierte, immerhin schien der Mann von hohem Rang, seinem benehmen nach, ansonsten schlich er wieselflink und leise aus der Türe herraus in die Nacht.
 
Out of Character
stupps...stupps...hallo..? na ? magst du jetzt angezeigt werden ? lästiges kleines posting du ? In letzer Zeit häuft sich das, früher hatte ich das nie... das die Posting nicht angezeigt wurden.
 
Lena nickte dem Tremeren rasch zu und führte ihn, nach einem kurzen Gesprch unverzüglich in die Privaträume Dumonts, wo Greg bereits auf Johrados Ankunft wartete.

Lena, wieder zurück im Café nahm sich in derTat rasch Lurkers Briefes an und brachte ihn Greg noch nach dem Gespärch mit Johardo.
 
Johardo kommt zu Greg in den Raum und fägt nach einer kurzen begrüssungfloskel direkt zum Kern seines Besuches. Der Fluch von Zacharii der über der Stadt hängt.

Out of Character
Ich denke nicht das wir das Gespräch nun ausspielen sollten. ;)
 
Nachdem Tiberius, die Sachen für Johardo übersetz hatte und verschwand er für einige Tage um dann unerwartet wider im Cafe aufzutauchen.
Seine Kleidung hatte sich geändert, er sah aus käme er gerade mal von LARP oder einem mittelalerlichem Markt denn statt des Hawaiihemdes trug er nun eine alte braune Kutte mit Kaputze. Nur die Schuhe passten nicht zu seinem Outfit, es waren rote DocMartens mit Stahlkappe.
Als er schwungvoll die Tür öffnete blickte er ruhig durch das Cafe und musterte die Gäste und anwesenden.
 
Tiberius erblickt Johardo und wartet darauf, dass er sein Gespräch mit diesem Toreador beendet hat....
Dabei mustert und analysiert er nochmals das Verhalten der anderen Anwesenden
 
Nach einer Weile verlässt Johardo den Raum und kommt wieder in den Gästeraum. Als er Tiberius entdeckt setzt er sich zu Ihm.
"Hallo". Ist seine knappe Begrüßung.
 
Tiberius blickte nicht mal hoch....
"Was ist hier los?" eine kurze pregnante Frage mit einem sorgenvollen Unterton....
"Alles ist so kalt und leer, als würde etwas kommen, das..."
Er brachte den Satz nicht zuende, nicht weil er Angst sondern nur weil er sicher war, dass der alte Tremere wusste worum es ging
 
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