[16.5.08] Seek and find

"Du redest ziemlich viel Schwachsinn. Macht aber nix, würd ich an deiner Stelle auch." sagt die Gangrel und kommt einen Schritt näher. "Du hast keine Ahnung worum's wirklich geht. Aber wenn's dich glücklich macht... wie krieg ich ihn denn zurück, meinen.. Werwolffreund?" Das letzte Wort hat einen etwas sarkastischen Unterton. Als ob sie das jetzt noch könnte. Und selbst wenn, würde sie ihn in Gefahr bringen, denn mit den Finstertaler Autoritäten ist sie auf jeden Fall fertig. Und sie darf sich jetzt nicht mehr erweichen lassen. Ja, Kiera hat ihr nie was getan, im Gegenteil sogar. Aber niemand hat gesagt, das Unleben wäre fair.
 
Nein, das Unleben war nicht fair und da war ein Prinz in der Stadt, der anscheinend über einiges hinwegsah, was andere sofort ahndeten und so in wenigen Städten Wesen wie Meyye überhaupt freigesprochen wurden. Langsam begriff, warum Helena gesagt hatte, wir brauchen Buchet.

"Es gibt eine Instanz gegen die die Garou nichts unternehmen werden, deren Urteil sie sich beugen werden und beugen müssen", sagte sie. "Das würde heissen, du musst dir hundert, was sage ich tausendprozentig sicher sein, dass der Mann dich liebt, aus freien Stücken und tiefstem Herzen."
Sie machte ein kleine Pause.
"Wenn dem so ist, dann wende dich an deren Ahnengeister, wenn die die Sache absegnen wird keiner dir den Wunsch verwehren. Aber bitte denke vorher darüber nach. Wenn du dir sicher bist, werde ich dir helfen, den Kontakt herzustellen."

Gut Magoo würde es tun, aber auf Bitte von Kiera, von daher war die Aussage nicht ganz verkehrt.
 
Meyye starrt sie nach ihrer Rede an als hätte sie chinesisch gesprochen und muss sich wieder einmal fragen, woher die Leute sowas haben... sie dachte sie kennt die Garou so gut wie ein Blutsauger sie kennen kann, und dann kommt jemand der sie wieder eines Besseren belehrt. Die Ravnos, die Caitiff, wer denn noch... vielleicht Helena?! Es ist beinahe zum Lachen. Allerdings denkt Kiera immer noch ziemlich naiv - oder greift nach Strohhalmen. Warum sollten Garou-Ahnengeister, wenn sie überhaupt erreicht werden können, ausgerechnet den Blutegeln bei irgendwas helfen, wenn es die lebenden Garou nicht tun? Und ausserdem... selbst wenn es das Meyye-Kamel durch das Nadelöhr schaffen sollte, was dann? Sie wäre noch immer Zielscheibe, und schlimmer noch.. Julian an ihrer Seite noch mehr.

Du zögerst doch bloß immer noch. Mach es endlich. Es ist unvermeidlich! erkennt sie und der düstere Blick dürfte Kiera alles sagen. Sie antwortet gar nicht, die Zeit zu Reden ist vorbei, sondern hebt einfach nur die bekrallte Hand. Ein Schlag, vielleicht zwei, das müsste genügen. Sie weiß wie es geht, abgesehen von dem was sie von Galante gesehen hat gibt es wohl kaum jemanden der schneller töten kann wie sie.
Dafür brauchst du aber schon verdammt lange. ätzt die böse kleine Stimme in ihr wieder. Dann trifft es sie wie der Blitz: Ich kann das nicht.
Einen Wimpernschlag lang steht sie so da, der (nicht so) entschlossen (wie sie glaubt) wirkende Gesichtsausdruck fast in sich gekehrt... dann schlägt sie zu.

"RRAAAAAAAHH!!" schreckt ihr Aufschrei vermutlich sämtliche schlafenden Tiere und manche Menschen der Umgegend auf... fast schon rasend vor Zorn, auf sich selbst, auf die Stadt, auf die Bonzen die sie schon gehässig lachen hören kann weil sie jetzt kriegen was sie wollten, auf Kiera weil sie nichts tut um sie herauszufordern und sie trotzdem an's Messer liefern wird, auf das Tier in ihr, auf die, die sie mal war und die diesen Plan nie gefasst hätte, weil sie die nicht mehr ist... und fünf tiefe Furchen in einem Baum sind einfach nicht genug, um das alles auszudrücken. Sie starrt die nur kurz an, dann wendet sie sich wortlos ab und geht weiter in den Park hinein.
 
Kiera hatte mit der Aussage einfach mal einen Schuss ins Blaue gewagt, aus der Gerüchteküche geschöpft und die Grundlagen ihrer Religion genommen und entweder wußte es Meyye nicht oder es war eben auch da das selbe. Hatte sie jetzt etwas gelernt oder wie? Im Moment machte sich Kiera keine Gedanken darüber und konnte gerade noch das Blut, das sie in ihrem Mund als Opfer gesammelt hatte um das Schicksal zu verändern, herunterschlucken, als sich Meyye dem Baum zuwandte, denn sonst hätte es für die Gangrel böse enden können, wenn aus unerfindlichen Gründen, die Krallen in ihr selber gelandet wären.

Ungezügelt, wild, gefährlich, wenn es jemand schaffen würde, Meyye auf seine Seite zu bringen, hätte der einen mächtigen Verbundeten, nur schade, dass diese anscheinend nur ihren eigenen Weg gehen wollte, würde sie sich auf die Anarchen schlagen, würden die vermutlich gleich sehr viel Schlagkraft gewinnen, aber irgendwie hatte die Mambo den Eindruck, dass sie das auch nicht machen würde.
 

Ähnliche Themen

Zurück
Oben Unten