[16.04.'04 - Freitag] Requirierung

Kelenas

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Er hatte sich einige Zeit nach einem solchen Platz umgeschaut. Von der Telefonzelle aus blickte er in Richtung der schlecht beleuchteten Nebengasse, welche in einen kleinen Hinterhof mit Gullideckel mündete. Er hatte sich das ganze so gut wie möglich überlegt, aber dennoch war er nervös. Zu viel lies sich in keinster Weise vorhersehen und konnte ihm mehr als nur leichte Schwierigkeiten bereiten.
Er unterdrückte das Bedürfnis noch einmal tief durchzuatmen, während er in die Telefonzelle trat. Das Licht war defekt, aber wenigstens das eigentliche Telefon schien noch zu funktionieren. Er nahm den Höhrer ab, und wählte die Nummer für den Polizeinotruf. Während er darauf wartete, das jemand im Revier den Anruf annahm, ging er noch schnell seinen 'Plan' (Idee passte ob der Skizzenhaftigkeit wohl eher) in Gedanken durch.

Out of Character
@SL: Klingentanz wollte sich hierum kümmern.
 
Wolf musste relativ lange klingeln lassen, dann hörte eine eher gelangweilte Stimme durch den Hörer. "Hmmm? ... Polizeirevier Finstertal ... Meyer ... *seufz* ... nennen sie mir Namen und Grund ihres Anrufes ..."

Dieser Satz zog sich schon etwas hin ... aber der Beamte hatte diesen irgendwann einmal draußen.
 
Als der Beamtemehr als nur ein wenig lustlos oder melancholisch seinen Satz hinunterleierte, fiel Wolf wieder diese komische Melancholie ein, an der in letzter Zeit alle Sethskinder der Stadt zu leiden schienen. Es wäre für den Beamten vielleicht auffällig, wenn er sich nicht auch so gab, weshalb er sich bemühte einen möglichst ähnlichen Tonfall anzuschlagen.

"Hm... ich rufe von einer Telefonzelle... aus an... in der Gertwenstraße... ich habe ... aus einer Seitenstraße Geräusche gehört... so als ob jemand vergewaltigt werde... vielleicht... könnten sie eine Streife... vorbeischicken...?"

Er hoffte den Tonfall gut genug getroffen zu haben, und eine gewisse Schwerfälligkeit in seine Redeweise zu legen. Und natürlich das der Beamte am anderen Ende der Telefonleitung seinen Worten glaubte...
 
Wieder ein heftiges Seufzen am anderen Ende der Leitung. "Gertwenstraße ... halten sie sich von den Schreien fern und schreiten sie nicht ein ... wir schicken jemanden vorbei ... ihren Namen bitte ..."
 
"Gut... hatte eh nich' vor... mich da einzumischen... ich warte also hier...
Name? Ah ja... John Doster..."

Wieder ahnte er die etwas schwerfällig-melancholischen Sprechweise des Beamten nach, bevor er, nachdem er noch kurz abgewartet hatte, ob der Polizist noch etwas zu erwiedern hatte, aufhängte.

Das wäre schonmal geschafft. Bleibt nur zu hoffen das der Rest ähnlich gut funktioniert...
 
Nach recht langer Zeit kam eine weiß-grüne Maschine angefahren ... ohne Blaulicht ... ohne Martinshorn ... nicht einmal besonders schnell.

Ein Polizist stieg von der Maschine ab und öffnete umständlich und langsam seinen Helm.
 
Wolf hatte mittlerweile die Telefonzelle verlassen und sich neben einer weiteren Seitengasse an eine Hauswand gelehnt. Als er die Maschine entdeckte, stieß er sich von der Wand ab und blickte dem Polizisten entgegen. Er wartete, bis dieser seinen Helm abgenommen hatte, bevor er in Richtung der Seitengasse auf der gegenüberliegenden Straßenseite deutete.

"Die Gasse da... hatte vo'n paar Minut'n... so 'ne Art unterdrücktes... Schreien daraus gehört... seitdem nichts mehr..."

Er legte eine ähnlich schwerfällig-melancholische Sprechweise an den Tag, wie auch schon im Gespräch mit dem Beamten im Revier und wartete die Reaktion des Motorrad-Polizisten ab. Ob dieser ihn beispielsweise anweisen würde hier zu warten oder ähnliches.
 
Der Polizist seufzte und sah Wolf an. "Schreit sie immernoch?" Es klang etwas gelangweilt ... "Ach egal ... ich schau halt mal nach." Dann zog er seine Waffe und ging in die von Wolf gezeigte Richtung.
 
Auf die Nachfrage des Polizisten zuckte Wolf scheinbar gleichgültig mit den Schultern.

"Keine Ahnung... bin nich hin... um das ... festzustellen..."

Er wartete, bis der Polizist sich von ihm abgewendet hatte, bevor er einige schnelle und leise Schritte in die Seitengasse hineintrat.
Dort blickte er sich schnell um, um sicherzugehen, das ihn niemand beobachtete, während er sich konzentrierte, um den ihm so vertrauten Mantel aus Verwirrung und Dunkelheit um sich zu legen.

Der Gemütszustand der Menschen sollte mir eigentlich noch zusätzlich helfen, nicht entdeckt zu werden..., ging ihm noch durch den Kopf, während er leise über die Straße dem Polizisten hinterhereilte, um ihn noch in der Seitengasse einzuholen.
 
Das war leicht möglich. Der Polizist war langsam und recht unmotiviert. Keine neugierigen Gesichter sahen auf die Straße ... alles war ruhig ...
 
Angesichts der Gehgeschwindigkeit de Polizisten beeilte sich Wolf nicht allzusehr, sondern achtete eher darauf möglichst Geräuschlos vorwärtszukommen. In der Gesse folgte er dem Beamten dicht auf den Fersen.
Er nutzte die Zeit um ein wenig seines Blutes in seine Muskeln zu leiten und ihre effizienz zu steigern.
Als der Polizist etwa die Hälfte der Gasse durchquert hatte, griff er mit einer schnellen Bewegung seiner rechten Hand das Gesicht des Polizisten, die Hand über den Mund gelegt und zog dieses Kräftig zu sich hin, während er mit seiner linken Hand den Hinterkopf in die entgegengesetzte Richtung drückte.

Out of Character
Falls es aus der Beschreibung nicht so gut 'rauskommt; ich möchte ihm das Genick brechen. Zwei BP sollten auf Körperkraft gepusht werden, sowie einer auf Geschick. Wenn ich was würfel soll, musst du nur bescheid geben.
 
Es machte einen dumpfen Knack ... und der leblose Körper des Polizisten lag in Wolfs Armen. Es lag noch nicht einmal ein erschreckter Gesichtsausdruck auf dem Mann ... sehr überraschend ... sehr schnell ... und verdammt leise, wenn keiner schreit.
 
Schnell zog er den toten Polizisten an die Seite der Gasse, hinter einige Mülltonnen, so das er von der Straße aus nur schwer gesehen werden konnte.
Er neigte den Kopf des Polizisten zur Seite um problemlos an dessen Hals zu gelangen. Obwohl sein Gebiß dies eigentlich überflüssig machte, fuhr er schon aus Instinkt seine Fangzähne aus, bevor er dem Toten in den Hals biß um von ihm zu trinken. Er wollte keine Zeit verschwenden, so das er sich mit dem Trinken sehr beeilte, bevor er über die Wunde leckte um sie zu schließen und dazu überging, den Polizisten schnell bis auf die Unterwäsche zu entkleiden. Die Kleidung samt der Ausrüstung des Polizisten stopfte er eilig hinter die Mülltonnen, bevor er den Leichnahm des Beamten so gut es ging hinter den Mülltonnen verbarg.
Danach eilte er schnell, aber noch immer leise durch den Rest der Gasse auf den Hinterhof zu dem dort befindlichen, runden Gullideckel. Wieder ließ er erst seinen Blick schweifen, bevor er sich zu dem Kanaldeckel hinunternkniete und in die darin befindlichen Löcher griff, um den Deckel hochzuheben.

Er hatte zwar einige Mühe, doch da er seine Kraft mittels des Blutes verstärkt hatte, gelang es ihm doch vergleichsweise schnell den Deckel ein kleines Stück anzuheben und ein wenig neben der zum Vorschein kommenden Öffnung auf dem Boden abzulegen. Wieder ein kurzer Rundumblick nach möglichen Zeugen oder Zuschauern, bevor er in die Gasse zurückeilte und sich den Polizisten auf die Schulter lud. Wieder konzentrierte er sich kurz, um den Mantel aus Dunkelheit, Verwirrung und Desinteresse um sich herum zu weben, auch wenn er nicht genau wusste, ob der Effekt durch den von ihm getragenen Leichnahm nicht aufgehoben wurde. Dennoch war es immerhin eine kleine, wenn auch nicht unbedingt zuverlässige Hilfe, das er nicht entdeckt werden würde.
So schnell und leise wie möglich trug er den Leichnahm zu der Kanalöffnung, wo er ihn nach einem kurzen Blick hinunter hineingleiten ließ. Er selbst folgte dem Toten kurzauf.

Out of Character
Wenn du an irgend einer Stelle interferieren möchtest; gib mir nur bescheid, dann ändere ich den Post :)
 
Out of Character
Kein Thema, du bist und bleibst ungesehen ...


Hinter dem Gulli ging es wie üblich ins Abwassersystem. Es rauschte sehr laut, es war dunkel und nass ... es regnete ja auch viel ...
 
Die Dunkelheit sollte das kleinste Problem für ihn darstellen; es war eher unwarscheinlich das ihn hier unten jemand sehen würde, bis auf die Ratten von denen er vermutete, das er mit seiner Verdunkelung keinen allzugroßen Eindruck auf sie machte, da Tiere ihre Umgebung im allgemeinen anders Wahrnahmen als Menschen. Somit lies er seine Verdunkelung fallen und konzentrierte sich stattdessen auf seine Augen, welche sofort in rötlichem Schein zu leuchten begannen. Schnell blickte er sich um, bis er die Leiche des Polizisten fand. Was er nun tun sollte, tat er nur sehr ungerne, doch war es von Vorteil für ihn, wenn die Identität dieser Leiche so lange wie möglich ungeklärt blieb, selbst wenn sie gefunden würde. Er griff also fest in die Haare am Hinterkopf des Polizisten und schlug dessen Kopf mehrfach fest gegen die Steinwand, so das sein Gesicht zu einem blutigen Brei zermalmt wurde.

"Tut mir Leid...", murmelte er in echtem bedauern. In Gedanken tröstete er sich, das er im schon schrecklichere Dinge getan hatte, doch leicht war es ihm nie gefallen. Er versuchte es immer mit dem alten Spruch 'Der Zweck heiligt die Mittel' zu rechtfertigen, und doch war dort jedesmal wieder diese leise Stimme in seinem Hinterkopf.

'Aus der Not heraus zu töten ist eine Sache... das hier eine völlig andere...'

Er hätte natürlich versuchen können, an die Sachen des Polizisten zu kommen und ihn dabei irgendwie am Leben zu lassen, nur was hätte er dann mit dem Polizisten anstellen sollen? Ihn wie ein Tier in der Höhle unterhalb des Wohnhauses halten? Und selbst wenn, wie hätte er ihn dorthin bekommen sollen? Das hier war einfach der beste, nein, der einzige Weg.

Nur warum war dann immer noch diese Stimme im Hinterkopf, die ihm seine Tat vorhielt?

Er ging seinen Gedanken nach, bis er merkte, das er bereits seit einigen Sekunden das, was vom Gesicht des Toten übrig war, starrte. Er zwand sich selbst, sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren, weshalb er sich schnell nach einigen zumindest halbwegs lose aussehenden Steinen in der Kanalwand umsah.
 
Lose Steine fand er nicht ... aber eine Rohr, das früher einmal Wasser geführt hatte. Dort war es trocken, es lag oberhalb der Wasserlinie. Dieses war mit einem rostigen alten Gitter verbarrikadiert und ein Mensch würde dort hineinpassen.
 
Nicht unbedingt was er ursprünglich im Sinn gehabt hatte, aber auf die Schnelle musste es reichen, weshalb er sich schnell das Gitter ansah, ob es sich irgendwie abnehmen ließe. Wäre das der Fall bräuchte er nicht den Versuch zu unternehmen die Gitterstäbe irgendwie zu verbiegen.
 
Das Gitter konnte leicht abgehängt werden, um so die Leiche zu verstauen.

Out of Character
Tut mir leid ... ich hatte heute viel um die Ohren ...
 
Out of Character
Macht doch nichts... RL geht ja wohl auf jeden Fall vor... :)


Schnell nahm er das Gitter vom Schacht und stellte lehnte es leise gegen die Wand. Obwohl er momentan weitaus kräftiger war als normalerweise, fiel es ihm dennoch nicht leicht den Leichnahm in den Schacht zu bugsieren, da dieser doch alles andere als... handlich war...

Nach einigen Versuchen hatte er es dann endlich geschafft und Schob die Leiche so weit wie er konnte in die Röhre, ging sogar selbst ein Stück mit seinem Oberkörper in den Schacht, um sie noch tiefer hineinschieben zu können. Dann zog er seinen Körper wieder aus dem Schacht heraus und hängte das Gitter wieder davor. Ein kurzer Augenblick der Konzentration, in der er seine Verdunkelung erneuerte und den Kanalschacht wieder nach oben stieg und den Deckel wieder auf die Öffnung schob.

Danach eilte er zurück zu den Mülltonnen, hinter denen er Kleidung und Ausrüstung des Polizisten versteckt hatte.
Er prüfte erst grob, ob die Sachen in etwa seine Größe hatten; grob schien es zu stimmen, weshalb er in Windeseile in die Uniform des Beamten schlüpfte und seine eigene Kleidung zu einem möglichst kompakten Bündel zusammenrollte. Die Uniform passte ihm nicht hundertprozentig, und die hastigkeit mit der sie angezogen worden war tat ihr übriges dazu.

Den Helm hatte der Polizist auf seinem Motorrad liegen gelassen, weshalb er mit leicht gesenktem Kopf zum Motorrad schritt, in dem gleichen langsam-schlurfenden Gang wie ihn alle Menschen der Stadt seit ein paar Nächten pflegten. Während er sich, noch immer mit leicht gesenktem Kopf, den Motorradhelm aufsetzte, sein Kleidungsbündel in einer der Satteltaschen verstaute und in den Taschen nach dem Zündschlüssel kramte (so der Polizist ihn überhaupt abgezogen hatte), versuchte er sich zu erinnern, wann dieses komische Verhalten genau angefangen hatte. Es war irgendwie, als hätte irgend etwas den meisten Menschen die Kraft entzogen... sowohl körperlich, als auch - und hauptsächlich - seelisch.

Danach schwang er sich über den Sitz des Motorrad. Er suchte das Funkgerät des Vehikels und auch nach einer möglichen Kennnummer für den Funkverkehr mit der Zentrale. Er hoffte nur, das sie irgendwo am Gerät notiert war...
 
Den Zündschlüssel hatte der Polizist stecken lassen. Die Kennnummer fand Wolf nicht auf anhieb. Aber in der Tasche des Polizisten, war ein Ausweis, mit Namen und Dienstgrad. Dort stand auch eine Nummer.
 
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