[15.08.2007] Händler auf dem Markt

Roxana Dragomir

Geschichtenerzählerin
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18. Januar 2008
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Die Zigeuner hatten ganze Arbeit geleistet und sehr schnell alle Genehmigungen für ihren Zirkus und ihre übrigen Gewerbe erhalten. Ob das alles so mit rechten Dingen zugegangen war, würde hinterher keiner wissen und es würde auch keinen interessieren.

Wie jeden Freitag fand auch an diesem Freitag ein großer Markt für alles, was die Stadt und das Umland zu verkaufen hatte, statt. Schnell sammelten sich die verschiedensten Leute bei dem Stand, der ein buntes Allerlei an kleinen Fläschchen, Pergamenten, Amuletten und anderen wunderlichen Dingen feil bot.

An diesem Tag würde es einen neuen Stand auf diesem geben, an dem bunt gekleidete Roma allerlei Tand und auch nützliche Dinge verkauften, die man sonst kaum finden konnte.

Außerdem waren fast über Nacht Handzettel und Plakate aufgetaucht, die nicht nur den Zirkus, sondern auch diverse andere Dienst anboten, angefangen über Handlesen, Wahrsagen, Liebeszauber und ähnliches.

Daneben waren auch einige Hütchenspieler auf getaucht und einige Künstler gaben kleine Kostproben ihres Könnens in den Straßen.

Out of Character
To be continued ...
 
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Wahrscheinlich würde sie auffallen unter all den Kindern und älteren Leuten. Selbst unter Menschen ihres Alters viel sie auf, aber das war ihr egal, oder sogar recht. Die junge Frau mit den kurzen blond gefärbten Haaren schlenderte an den Ständen vorbei und betrachtete die angebotenen Waren mit mäßigem Interesse. So ganz wusste sie eigentlich nicht was sie hier wollte. Zumindest wollte sie sich das noch nicht eingestehen. Immer wieder blieb sie jedoch an einem Stand stehen, hob einen angebotenen Gegestand auf, besah sich ihn von allen Seiten und legte ihn dann wieder sorgfälltig zurück. Sie reagierte kaum auf irgendwelche Angebote der Händler, sondern nickte meißt lächelnd und ging dann weiter. Das viele Metal in ihrem Gesicht und die Tattoos unter dem neonfarbenen Kleid sorgten dann doch für einen gewissen Respekt. Irgendwann war sie dann an Roxanas Stand angekommen und lies auch hier einen flüchtigen Blick über den Tisch gleiten. Als dann der Blick auf die Verkäuferin gerichtet wurde, mochten die sich kurz in die Augen blicken, bevor Dani den Entschluss fasste, jetzt doch noch zu fragen.
"...entschuldigen sie, aber ich habe da diesen Zettel..."
Kurz blickte sie sich zu einem der vorbeigehenden Menschen um, wie als wolle sie sicher gehen, dass sie niemand belauschte, dann zog sie einen der Handzettel aus einer Umhängetasche und zeigte ihn Roxana. Es war einer dieser Zettel, die mit diversen Diensten warben.
"Wo genau gibt es denn solche...Liebeszauber?"
Immer noch kritisch blickte die junge Frau ihr Gegenüber an. Natürlich, irgendwie war das schon Schwachsinn, aber andererseits hatte so ein zirkus, eine fahrende Truppe schon immer etwas faszinierendes gehabt. Und außerdem, wenn dieser Zauber nicht wirkte, dann war es ja auch egal, aber wenn...
 
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Vermutlich würde es sich bei der Händlerin nicht um Roxana selber handeln, da eine Baro viel zu viele andere Aufgaben hatte, doch für eine Außenstehende sähe sowieso eine Zigeunerin aus wie die andere.

Jedenfalls stand hinter dem Stand eine jüngere Frau in einer weißen Bluse, einem bunten Rock und einem engen Mieder um die Taille. Die langen schwarzen Haare waren mit einem Tuch zusammengebunden und irgendwie wirkte die Frau wie aus einer anderen Welt.

Sie sah auf den Zettel und lächelte dann.

"Ja, das ist von uns und an Liebeszaubern habe ich verschiedenes im Angebot, am besten erzählst du uns, für welchen zeck du es möchtest, bzw. etwas über den Mann, den du binden möchtest, damit ich den richtigen auswählen kann." Die Roma schien nichts von Abstand zu halten, schon garnicht, wenn es um so persönliche Dinge wie die Liebe ging. Da schaffte ein Du schon mehr Vertrauen.

Abwartend musterte sie die blonde Frau, die vermutlich auch nicht älter war, als sie selbst.
 
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Immernoch sagte die Körpersprache der jungen Frau etwas anderes aus, als dass was dann letztendlich aus ihrem Mund kam. Es wirkte ein wenig so als wolle Dani jetzt flüchten, da sie ihr Ziel gefunden hatte. Leicht abgewand und mit kritischem Blick begann sie dann doch zu sprechen.
"Es...ich glaube er kann sich nicht binden und schafft es nicht, sich mir genügend zu nähern, dass wirklich etwas gutes entstehen kann..."
Ihre Augenlieder flatterten kurz, dann lächelte sie die Roma offen an.
"Er will seine Freiheit und die möchte ich ihm auch gar nicht nehmen, aber er lässt mich nicht wirklich an mich ran, weil...ich weiß nicht genau. Vielleicht hat er Angst, das ich ihn verletzen könnte. Aber..."
Wieder besah sie sich die ausliegenden Waren kritisch.
"Gibts denn da etwa was? Also ich meine..."
Die Unsicherheit und auch ein wenig Unglauben sprachen aus den gräulich-blauen Augen.
 
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Die Roma lächelte zurück.

"Es fragt dich, was willst du von ihm?" fragte sie. "Willst du, daß er sich in dich verliebt? Das was ein Liebestrank bewirkt? Dich sexuell anziehend findet und nicht mehr von dir lassen kann? Ein Liebestrank kann dafür sorgen, daß dir ein anderen mit Haut und Haaren verfällt?
Aber wisse, es ist nicht echt, es ist eine erzwungene Liebe.
Oder willst du eine Sympathie mit der Möglichkeit, daß er sich dir annähert, wenn er etwas für dich empfindet, aber alles ablehnen wird, wenn es keine wahren Gefühle für dich hegt."

Man merkte der Zigeunerin an, daß sie sich Gedanken darum machte und nicht einfach irgendetwas an Dani verkaufen wollte, nur das es verkauft war.

"Vielleicht wäre es sinnvoll zuerst festzustellen, wie er zu dir steht."
 
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Erneut überflog der unsichere Blick die Waren und die zierliche Hand griff nach einem der Gegenstände, um ihn kurz hin und her zu wiegen und dann zurück zu legen. Dani fixierte die Roma mit dem Blick.
"Eher letzteres, alles andere wäre nicht...richtig."
Jetzt war da die Frage wie Fabian denn zu Dani stand. Die Zähne der jungen Frau knabberten kurz an der Unterlippe, dann strichen ihre Hände das Kleid glatt.
"Na ja, ich denke eher freundschaftlich. Aber ich bin mir da nicht sicher, er sendet so widersprüchliche Signale."
Wieder kurz ein flattern der Augenlider.
"Deswegen bin ich ja hier, um eine gewisse...Sicherheit zu bekommen."
Immernoch etwas unruhig und nicht ganz entschlossen wand Dani sich zu einem vorbeilaufenden Besucher des Marktes um, der laut gehustet hatte. Wahrscheinlich müsste die Roma die junge Dame bald zu einem Kauf überzeugen, wenn sie nicht wollte, das Dani verschwand. Zumindest sprach die Körpersprache sehr dafür. Andererseits schien es Dani auch ein Anliegen zu sein, hier eine Lösung für ihr Problem zu bekommen.
"Ich glaube aber das da etwas ist, also in ihm, das mich liebt. Irgendwie..."
 
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Die junge Roma nickte nun und nahm ein aufklappbares Amulett von Tisch.

"Das ist ein Amulett der Aphrodite", erklärte sie und klappte es auf. "Du nimmst ein Haar von dir und eines von ihm und tust es zusammen mit 2 weißen Rosenblütenblättern in in das Amulett.
Danach reibst du dieses 3 Tage lang um Mitternacht bei zunehmendem Mond mit Rosenöl ein." Sie nahm eine Phiole vom Tisch und legte sie Dani in die Hand. "Mach dies immer pünklich um Mitternacht, aber achte darauf, daß wir Sommerzeit haben, deswegen mache es erst wenn deine Uhr ein Uhr anzeigt.
Nach 3 Tagen sieh nach, wie sich die Rosenblätter verfärbt haben. Je mehr weiter sich ihre Farbe ins rote verschoben hat, um so größer ist seine Liebe zu dir. Ist es immer noch weiß, vergiß es, ist es rosa, so will er Freundschaft und wenn sie richtig rot geworden sind, nimm die beiden Haare, verknote sie, Stich dir in den Finger, tropfe genau einen Tropfen deines Blutes darauf und stecke sie ihm heimlich in eine Tasche seiner Kleidung.

So bald er dieses Kleidungsstück das nächste mal trägt, wird er erkennen, daß er dich liebt und dir diese Liebe auch zeigen."
 
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Dani beobachtete die Händlerin genau und schien alle Details aufsaugen zu wollen. Immer wieder schwenkte der Blick zwischen dem Amulett und der erzählenden Roma hin und her. Dann atmete sie seufzend aus.
"Das klingt kompliziert."
Aber ihre Augen blieben wie gebannt auf dem Amulett hängen. Sie würde es in die Hand nehmen und darüber streichen, sollte die Roma dies zulassen. Dann würde sie den Blick heben und der zweifelnde Blick würde zurück kehren.
"Wieviel...ich meine, wie teuer ist das denn?"
Gleich dannach fügte sie in einem entschuldigenden Ton an:
"Ich habe leider nicht so viel Geld..."
Das war vielleicht nicht ganz die richtige Ausdrucksweiße, denn Dani hatte für einen kleinen Bummel viel Geld dabei, allerdings wusste man ja nie, wieviel solche Gegenstände kosteten.
 
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"Ach was, so kompliziert ist das nicht, eigentlich ist es sogar das einfachste, was man machen kann", beruhigte die Roma Dani.
Sie würde nichts dagegen haben, dass Dani die Sachen anfasste.
"Wenn du nicht viel Geld hast, dann gib das, was es dir wert ist und teile deinen Freunden mit, was man bei uns erwerben kann.
Wir haben auch andere Dinge, die bestimmt von Interesse sein könnten. Solche Sachen, die eine Party interessanter machen können."
 
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Dani blinzelte erneut flackernd und besah sich dann wieder das Amulett. Dann legte sie es zurück auf den Tisch und griff nach ihrer Handtasche, umnach ihrer Geldbörse zu kramen. Sie war sich nicht ganz sicher, was die Roma von ihr erwartete, aber sie zog einen größeren Schein heraus, faltete ihn auseinander und streckte ihn der Verkäuferin hin.
Während sie das Amulett an sich nahm, warf sie ihre Haare zurück und strich sie dann glatt. Es war ein warmer Tag und genau richtig um sich an die Finster zu setzen und einen Kaffee zu trinken. Doch Danis Gedanken kreisten bereits jetzt um die Möglichkeiten, die dieser Gegenstand bot. Sie steckte ihn vorsichtig in die Tasche und lächelte der Frau zu.
"Danke, ich werde mal bescheid sagen, das ihr hier tolle Sachen habt!"
Als die Roma dann Anspielungen in Richtung Drogen machte musste Dani kichern. War das so offensichtlich?
"Nein, nein, das ist schon okay, man kann auch ohne Spass haben."
Zwar war das Angebot sicher interessant und es war immer gut, mehrere Quellen zu haben, aber Dani hatte ihre eigenen und die meißten davon waren gute Freunde.
"Aber danke fürs Angebot!"
Sie zwinkerte und hob dann die Hand zum Abschied. Sollte die Roma nichts mehr sagen wollen, würde die blonde Frau in der Menge verschwinden und noch ein wenig über den Markt bummeln, vielleicht konnte sie ja noch eine tolle Kette oder ein schönes Tuch finden.
 
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Die Roma sah Dani hinterher und steckte den Schein ein.

Es waren hier noch einige Kunden mehr um die sie sich kümmern mußte. Irgendwie gab es an diesem Mittag auf dem Markt sehr viel zu tun und sie kam nicht dazu länger über die junge Frau nachzudenken. Vielelicht würde sie auch sehr bald wieder kommen, der Zauber hatte noch nie versagt, das wußte sie aus Erfahrung.
 
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