[14.05. 2008] Tun, was getan werden muß...

Chaosgeneral Remigius

Sohn des Horus
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In niedergedrückter Stimmung wechselte Hal die Kleider, bis er komplett vom Hemd bis zu den Schuhen in Schwarz gekleidet war, quasi als Ausdruck der Trauer über den Verlust, den er auch noch selbst verursachen mußte... Nachdem er sich pro forma die Mühe gab, die Frisur seiner Maske,die noch die gleiche wie vorhin im Skatepark war, in einem Pferdeschwanz zu bändigen und sich noch eine schwarze Strickmütze und die Ersatzjacke überwarf, ging er an die nötige Ausrüstung. Dazu steckte er sich sein Arbeitsmesser, Lauras kleines Springmesser und für den Notfall zwei Schraubenzieher in die Jackentaschen und einen großen Müllsack sowie den Totschläger, zwei Meter Hanfseil und einen 32er Schlüssel für den Notfall in die Umhängetasche und verließ, nachdem er sich ein Taxi zur Jugendherberge bestellt hatte, die Müllkippe.
Jetzt ist es schon soweit, daß ich einen Menschen töten muß, der mir freiwillig fast 3 Monate eine Hilfe war... Hoffentlich befleckt das nicht nur meine Seele, sondern auch die der Arschontin, falls die überhaupt noch einen weißen Fleck zum Beflecken hat, dieses Monster... Wenn ich könnte, ginge ich eine Beichte ablegen, aber vielleicht kann ich ihr wenigstens eine Messe oder zwei lesen lassen, wenn es ihrer und meiner Seele hilft...
 
Nach einem kurzen Rückabstecher, weil er die Spritze und die Ampulle mit dem Betäubungsmittel vergessen hatte, kam dann auch das Taxi und brachte ihn zur Jugendherberge, was Teil Eins des Plans anlaufen ließ... Dazu suchte er sich einen begab er sich ins Innere der Herberge und suchte sich einen 'Insassen', der einigermaßen danach aussah, als ob er nicht nur Auskunft geben, sondern auch darüber schweigen könnte und fand auch gleich mehrere... Zu seinem Glück hatte es eine Klassenfahrt von irgendeinem Gymnasium nach Finsterthal verschlagen und einige davon waren wohl nicht gewillt, sich an die Bettruhe zu halten... Leider waren sie nicht im gewünschten Maß hilfreich, so daß er persönlich auf die Suche gehen mußte...

Teil Zwei lief dank den Jungs etwas reibungsloser, weil die Zimmer, die mit deren Mitschülerinnen belegt waren, aus der Gleichung fielen... Das bedeutete, daß nach vorsichtiger Schätzung 3 Zimmer übrig blieben, die sich einen genaueren Blick gefallen lassen mußten. Schon auf dem Weg zum ersten mußte ein Besenschrank aushelfen, weil eine der 'Aufseherinnen' aus dem 'Wachraum' kam und zum Abtritt ging, natürlich grade zur unpassenden Zeit... Nachdem sie dann verschwunden war, schlich er sich zu Zimmer Nummer Eins... und schloß dieses Zimmer aus, da den Geräuschen nach, die halbwegs leise durch die dicke Tür drangen, es sich nach einer 'nicht zeitgerechten' Feier mit Drogen und Lärm anhörte und in spätestens einer Viertelstunde jemanden vom Personal oder die Bullen auf den Plan brächte. Ein kurzer Blick durch Schlüsselloch und Türspalt auf die Gestalten, die zur Musik epileptische Anfälle aufführten, bestätigte die Annahme, daß das das falsche Zimmer war. Zimmer Nummer Zwei hingegen war vollständig finster und totenstill... Als er die Tür öffnete und hereinschlüpfte, regte sich nichts und auch als er das Licht anschaltete, blieb es so... Die Gestalt im Bett war jedenfalls Laura und anscheinend nicht in einem Zustand, der sich mit 'voll' sehr gut beschreiben ließ... Es war Zeit für Teil Drei, das moralisch Schwerste an diesem Unternehmen...

Dazu nahm er Spritze und Ampulle aus der Tasche. Die Ampulle stellte er auf den Tisch und füllte daraus die Spritze bis zum Rand, bevor er näher trat und die Decke ein Stück umschlug. Mit leicht zitternder Hand setzte er die Spritze an ihrem Hals an, stach zu und entleerte den ganzen Inhalt in ihre Blutbahn. Beim Einsetzen des Todeskampfes wandte er sich schaudernd ab. Als es vorbei war, drehte er sich wieder um, bekreuzigte sich und sprach im Geiste ein paar Gebete für ihre Seele, wobei er mit einem Taschentuch verhindern mußte, daß die ein oder andere Träne das Bettzeug befleckte... Nachdem er Spritze und Ampulle wieder eingesteckt hatte, zog er ihr langsam die Decke über das Gesicht, wie es sich gehörte und stellte die Kerze, die auf dem Tisch gestanden hatte, auf den Nachttisch. Unter leisem Schluchzen und weiteren gedanklichen Gebeten zündete er die Kerze an und verließ den Raum mäßig gefaßt und ohne Eile. Zeit für Teil Vier...

Auf halbem Wege mußte ein anderer Schrank als Versteck herhalten, weil aus Zimmer Nummer Eins ein paar bekannte Gymnasiasten von zwei Paukern in unbewußter Nachahmung eines ähnlichen Vorgangs im Knast in Zweierreihen formiert und fortgeführt werden. Der Lärm aus dem Zimmer wird durch anderen Lärm, offensichtlich eine Strafpredigt ersetzt, sodaß eine Verdunkelung angewandt wird, um dann nachdem auch der Raumpauker raus ist, ungesehen hinter diesem her zu schleichen und dann den Ausgang zu erreichen. Nach einem kurzen Gedanken, den Wagen zu nehmen und einem noch kürzeren Moment, um das wieder zu verwerfen, verschwindet Hal vom Gelände der Herberge.
 
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