[13.10.2015] Eröffnung: Bauer von E2 auf E4

Moishe ging schon beim dritten Klingeln an den Apparat und hatte wohl die Nummer erkannt oder direkt gespeichert und wusste wer anrieft. "Noch einmal guten Abend Herr von Bredow. Ich hoffe es hat alles geklappt mit dem Zimmer? Miss O´Niell hat mir versicherte es sei kein Problem."
 
„Auch Ihnen einen guten Abend geehrter Herr Ben Levy. Ja, das Zimmer zu bekommen war kein Problem. Danke der Nachfrage,“ erwiderte Herr von Bredow.
„Ich wollte mich wie besprochen noch einmal bei Ihnen melden, um nachzufragen, ob es Ihre Arbeit zeitlich zulässt, mich den offiziellen Amtsinhabern der Stadt vorzustellen. Ich habe momentan keine weiteren Termine und würde Finstertal gerne etwas besser kennen lernen.“
 
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"Wir können uns gerne später im Hauptelysium, dem Cafe de Trois, treffen. Ich werde versuchen bis dahin für Sie einen Termin für morgen Nacht bei Miss McKinney, der Seneschal und Regentin von Clan und Haus Tremere, vereinbaren, die über das Bleiberecht für Neuankömmlinge im Namen von Prinz Cruiz entscheidet. Haben Sie in zwei Stunden Zeit?"
 
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"Aber natürlich, wenn Sie Ihre Meinung geändert haben" erwiderte von Bredow, immer noch höflich aber jeglicher Enthusiasmus war verschwunden. Er schaute wieder auf seine Uhr. Will der mich jetzt die ganze Nacht kreuz und quer durch die Stadt schicken? "Haben Sie noch Ratschläge für mich bis dahin? Gegenden, die ich auf den Weg dorthin besser meiden sollte?"
Nun, wenigstens war jetzt klar welches Spiel Ben Levy spielen wollte. Eine Machtdemonstration, wer hier am längeren Hebel sitzt und die Kontrolle hat, indem er mich nach Belieben herum ordert.
 
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"Bleiben Sie sicherheitshalber in der Stadtmitte und meiden sie die Naturschutzgebiete, die gehören den Wölfen und der Friede ist eher brüchig. Ansonsten sind sich die kriminellen Elemente im Moment nicht ganz grün, will heissen da tobt ein geheimer Krieg. Aber ich würde Ihnen raten schon etwas früher ins Cafe de Trois zu gehen, die beiden Damen hinter dem Tresen sind Ghule der Hüterin, gut informiert und verlässlich, eigentlich können Sie Ihnen sicher schon einiges erzählen oder Sie mit anderen Gästen bekannt machen...es gibt dort mittels eines Schutzzaubers keine sterblichen Gäste so dass unsereins ungestört im Rahmen der Regeln des Elysiums agieren kann.
Es tut mir Leid das ich heute so eingespannt bin aber meine Pflichten als Sheriff zwingen mich leider dazu. Ich komme so schnell ich kann im Cafe vorbei, aber zwei Stunden erscheinen mir realistisch.
 
„Ja, das hört sich sehr gut an.“ sagte von Bredow, der sich bemühte wieder versöhnlichere Töne anzuschlagen, nachdem sein verletzter Stolz mit ein paar Extra-Informationen gestreichelt worden war. „An Natur und Kriminellen habe ich glücklicherweise kein Interesse. Diesen Ärger werde ich gerne vermeiden. Handelt es sich bei der Hüterin um die selbe Person wie für das Hotel? Vielleicht habe ich ja Glück und treffe diese auch dort an. Dann kann ich mich gleich für die Gastfreundschaft bedanken. Ich werde dann solange im Café auf Sie warten. Finstertal kann sich glücklich schätzen so einen pflichtbewussten Sheriff zu haben,“ schloss von Bredow ohne jede Ironie.
 
Moishe nahm das Lob zur Kenntnis ohne darauf einzugehen, ,stattdessen beantwortete er die Frage. Die Hüterin ist immer Miss O´Niell vom Clan Toreador. Sie müssen verstehen das Finstertal nicht so viele Elysien wie Berlin die der Allgemeinheit unserer Gesellschaft zugänglich wären. Miss O´Niell gehört das Cafe und auch das Hotel, die Kunstakademie ist quasi autark und die Liegenschften der Tremere in Burgh werden von Haus und Clan selbst betreut und wer würde schon freiwillig ein Gildehaus der Usurpatoren als Treffpunkt unserer Art wählen.
Was Ihren Dank an Miss O´Niell angeht werden sie noch etwas warten müssen, denn sie befindet sie genau wie ich bei den Flüchtlingen" und wenn Du erst merkt das sie Deine Unterkunft mit Flüchtlingen vollpackt will ich mal sehen wie dankbar Du dann noch bist. "Aber lassen Sie uns alles weitere nachher besprechen wenn wir uns treffen, ich beeile mich."
 
„Sehr gut, dann sehe ich Sie später im Café,“ verabschiedete sich von Bredow, um Ben Levys Geduld nicht zu strapazieren, aber er wartete, dass dieser auflegte, falls der doch noch etwas Abschließendes sagen wollte. Alles in allem stimmte ihn das Gespräch sehr optimistisch. Zuerst hatte er befürchtet, dass er zu einer ungünstigen Zeit gekommen war, doch jetzt schien es sich eher im Gegenteil um eine ausgezeichnete Gelegenheit zu handeln.

Nach dem Telefonat warf von Bredow noch einen langen Blick aus dem Fenster, um sich zu orientieren, wo im Hotel das Zimmer lag. Dann sicherte er es so gut gegen möglichen Lichteinfall, wie es die Einrichtung erlaubte. Eine der Schubladen zog er kaum sichtbar wenige Millimeter heraus und er merkte sich auch den Winkel in dem die Badezimmertür offenstand. Ich glaub zwar nicht, dass das Personal der Hüterin es nötig hat mein Zimmer durchsuchen, aber es ist schon gut zu wissen, wie weit sie in der Überwachung gehen. Mit etwas Glück sind auch die Hotelangestellten zu beschäftigt, die Ankunft der Flüchtlinge vorzubereiten, als mich zu genau zu beobachten, aber sicherlich gibt es jemanden mit „speziellen“ Fähigkeiten, der für die Sicherheit von Innen und Außen zuständig ist und der einen zweiten Blick riskieren könnte.

Von Bredow nahm wieder Hut, Mantel und Regenschirm und verließ das Zimmer, um den Flur kurz auf und ab zu laufen und einen Blick auf die ausgeschilderten Notausgänge zu werfen. Dann kehrte er in die Hotelhalle an die Rezeption zurück. Mit kalt distanzierten Blick verfolgte von Bredow das Treiben der Angestellten um ihn herum. Er wollte wirklich nicht hier sein, wenn der Schwarm vom Flüchtlingen eintraf.
Hoffentlich bleibt mir der Anblick dieser heruntergekommenen Lumpensammler erspart und ich könnte fast ihr unangemessenes Eindringen ignorieren. Konnte oder wollte O`Neill den Einmarsch der Barbaren nicht verhindern? Ist sie unfähig oder bösartig? Einerlei, die Konsequenzen werden die gleichen sein.

„Ich benötige ein Taxi,“ ließ er die junge Rezeptionisten wissen.
 
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Es würde vermutlich Helena nicht wirklich interessieren, was Bredow von der Tatsache hielt, sie tat, was sie für die Stadt für richtig hielt. Und wenn der Ventrue deswegen eine andere Unterkunft beziehen wollte, gerne alle guten Hotels der Stadt beteiligten sich an der Aktion, dann würde er wohl in irgendeiner Absteige oder bei Moishe unterkommen müssen.

"Aber sicher, der Herr", antwortete die Rezeptionistin.

Das Treiben in der Hotelhalle war weitestgehend zum Erliegen gekommen und es war wieder Ruhe eingekehrt, wenn man von einigen Sicherheitsleuten absah, die auffällig unauffällig taten.

Sie rief das Taxi an. "Das Taxi steht sofort für sie bereit."
 
Kommentarlos wandte er sich wieder von der Rezpetion ab.
Es war nicht so, dass von Bredow es nötig hatte, den Service des El Privilegio in Anspruch zu nehmen. Seine Ankunft war von langer Hand sorgsam geplant und natürlich hätte er eine andere Zuflucht beziehen können, die bereits vorbereitet war. Es war halt nur so, dass er von den ansässigen Kainiten gesehen werden wollte. Er wollte alle wissen lassen, dass er jetzt in der Stadt war und jeder sollte die Gelegenheit bekommen, sich ein gutes Bild von ihm zu machen. Den Mit-Kainiten aus den Weg zu gehen, war nicht nur unhöflich sondern kontra-produktiv. Immerhin war er keine der Kanalratten. Ob ihm das gefiel oder nicht stand für ihn nie zur Debatte.

Wenn O'Neill sich nicht für die Meinung anderer Kainiten über sie scherte, war sie wohl weder an Status noch an ihrem Überleben interessiert. Von Bredow hatte schon von solchen Toreador gehört, die um ihrer Menschlichkeit willen lieber den Sonnenaufgang sahen, als sich eine weitere Nacht den perversen Intrigen der kainitischen Gesellschaft zu stellen.
Nun, letzten Endes war es Sache der Harpyien darüber zu entscheiden, wie die Hüterin die Gesetze des Elysiums interpretierte. Solange sie die Verantwortung für jeden einzelnen ihrer „Gäste“ trug, durfte sie ihre Ressourcen verschwenden, wie es ihr beliebte.
Von Bredow konnte nur schätzen, was die Aktion jede Nacht kostete, aber es mussten Zigtausende von Euro sein. Geld das fehlen würde, um später feindliche Übernahmen abzuwehren... Insofern konnte er O'Neill nur viel Erfolg wünschen und dass die Flüchtlinge möglichst lange bleiben werden. Die Aussicht O'Neill mit einen kleinen Darlehen zu helfen ihr Hotel zu retten, machten alle Unannehmlichkeiten wett.

Mit der Ankunft des Taxis wandte von Bredow sich angenehmeren Gedanken zu. Die Aussicht auf das menschenleere Café war erfreulich. Falls da nicht auch schon Strohmatten ausgerollt wurden, dachte er bitter.

Während der Fahrt schickte er seiner Sekretärin eine Kurznachricht:
Bitte öffentliche Erwähnung und Aktivitäten recherchieren: Moishe ben Levy, Helena O'Neill. vB

Auch wenn sie diese erst kurz vor Sonnenaufgang lesen würde, war es besser solche Dinge gleich zu regeln. Nach dem Senden löschte er die Nachricht wieder aus dem Speicher seines mobilen Funktelefons.

Nach der Ankunft am Café de Trois entließ er den Fahrer und warf wieder einen Blick auf die wertvolle Armbanduhr. Dann sah sich erst mal die Umgebung und das Café von außen an.
 
Das Cafe machte von aussen einen soliden, sauberen Eindruck und die Gegend in der es zu finden war, in der Nähe der Akademie konnte man durch aus zu besseren der Stadt zählen. Einige Studenten gingen an Bredow vorbei und verschwanden in anderen ähnlichen Etablisements in der Nähe, es schien als ob das de Trois keinen von ihnen ansprach, bzw. als würden sie es garnicht sehen, denn ihre Blicke gingen daran vorbei.
Vermutlich hatte da jemand nachgeholfen, denn warum in ein anderes gehen, wenn man direkt am schöneren Cafe vorbeiging.

Nur Menschenwelt oder auch Vampirwelt und er kennt ein paar Toreadorharpyien?

Ob er in irgendeiner Form schon beobachtet wurde, konnte er nicht erkennen, hinter den Fenstern schien sich jedenfalls nichts zu tun.
 
Na dann. Von Bredow überprüfte noch einmal die Uhrzeit, streckte sich etwas, um in seiner ohnehin schon steifen Haltung noch aufrechter und leicht größer zu wirken. Dann drehte er den Kopf einmal kräftig von links nach rechts und ließ die Halswirbel ordentlich knacken und betrat mit souveränen Schritten und einer vor Selbstbewusstsein strotzenden Ausstrahlung das Café.

Wenn er nicht direkt hinter der Tür aufgehalten wurde, schritt er gemächlich und begutachtend durch die Räumlichkeiten, um spätestens am Tresen jemanden vom Personal in ein Gespräch zu verwickeln.

Die Nachforschungen beziehen sich lediglich auf frei verfügbare Informationen aus der Welt der Sterblichen. Zeitungsberichte, öffentliche Auftritte, Einträge im Telefonbuch/Gelbe Seiten, Teilnahme an Veranstaltungen, Facebook posts etc. Im Prinzip möchte von Bredow nur wissen, wie die beiden sich den Sterblichen präsentieren (wenn überhaupt).
Und nein, bisher kennt er in Finstertal keine Harpyien (falls das die Frage war).
 
Die Tür bestand aus einer Doppeltür, die dazu diente, die Leute eintreten zu lassen, dann die äußere Tür zu schliessen, bevor man die innere öffnete, so daß die Kälte und das schlechte Wetter draussen blieb.
Keiner hielt ihn auf, leise Musik war zu hören und außer ihm, war wohl keiner da. Hinter der Theke stand eine sehr hübsche Frau mit dunkelroten Haaren und graugrünen Augen, die ihn freundlich anlächelte, vermutlich hatte die bevor er gekommen war, die Nachrichten geschaut, denn wenn er wollte, konnte er das Tablet auf der Theke sehen.
"Guten Abend, der Herr", sagte sie mit einer angenehmen Stimme. "Herzlich Willkommen in Finstertal."

Nun den Namen kannte sie nicht, aber sie wußte, er war noch nicht hier gemeldet.

Nein, ich meinte die in Berlin, die sich hinter vorgehaltener Hand darüber ärgern, daß Helena über den Roten Teppich mit allen möglichen Stars abgelichtet wurde und Geld wie Heu verdient und so. Allerdings findet sich nirgends was unter dem Namen Helena O'Niell, der Name ist der Presse völlig unbekannt. Wenn er sich mit Künstlern und so auseinandersetzt, wird er wissen warum, wenn er sie sieht.
Wegen Moishe muss Totz was sagen.
 
Von Bredow hing seinen Mantel, Hut und Regenschirm an der Garderobe auf und widmete dann der hübschen Dame seine ganze Aufmerksamkeit.
„Auch Ihnen einen guten Abend,“ erwiderte er also einen Moment später mit gespielter Freundlichkeit. „Wenn Sie erlauben mich vorzustellen: Ich bin Gustav Albrecht von Bredow und mit wem habe ich das Vergnügen? In der Tat bin ich gerade heute in Finstertal angekommen und mein guter Freund ben Levy hat mir dieses Etablissement als Treffpunkt empfohlen. Kennen Sie ihn vielleicht? Wir wollten uns hier treffen, aber bedauerlicherweise wurde er aufgehalten. Es scheint ja heute sehr ruhig hier zu sein. Ich hoffe Sie haben noch andere Stammkunden, die später kommen.“

Er bemerkte auch das Tablet, beschloss aber später darauf zurück zu kommen. Erstmal wollte er vorsichtig erkunden, mit wem er es hier zu tun hatte. Er vermutete zwar, dass die Dame eine Gefolgsfrau der Hüterin war, aber es könnte es sich ja auch um eine andere Kainitin handeln, wenn der okkulte Hokuspokus an diesem Ort überhaupt keine Sterblichen zuließ.
 
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"Ich bin Sophia Haley und eine Angestellte von Miss O'Niell", erwiderte die Rothaarige. "Ich kenne Herrn Ben Levy, er ist öfters hier, allerdings sind heute alle auf den Beinen, die Stadt muss dringend ihr Image aufpollieren. Normalerweise ist es hier nicht so leer." Sie lächelte. "Ansonsten ist hier mehr los." Sie schob ihm die Karte zu. "Als Neuankömmling haben sie einen Willkommensgetränk frei ..." Sie unterbrach sich. "Ähm, naja, wenn sie aus Herrn Ben Levys Clan sind, müßte ich allerdings sehen, ob ich das passende hier habe."

Ventrue waren oft etwas schwieriger, aber das meiste liess sich dann doch auftreiben, wenn auch nicht sofort.

"Was führt sie denn in unsere so verruchte Stadt?"
 
„Sophia, angenehm dich kennen zu lernen,“ entgegnete von Bredow mit dem ganzen Charme der alten Schule. Und weiter nachdem er kurz die Karte studiert hatte: „Ich weiß das Angebot zu schätzen und werde später eventuell darauf zurück kommen. Ansonsten reiche ich es gerne mit einen schönen Gruß an den nächsten Gast weiter.“

Tatsächlich erweckte die Aussicht in von Bredow sehr gemischte Gefühle. Angefangen von den tierischen Instinkten, die immer für einen Schuss Blut zu haben waren, über ein gewisses Misstrauen gegenüber Blut aus unbekannter Quelle bis hin zu so etwas Ähnlichem wie Schamgefühl, seinen Trieb in der Öffentlichkeit und gar in Anwesenheit einer Sterblichen nachzugeben. So etwas Intimes mit einer Fremden zu besprechen, machte ihn doch leicht verlegen.

Er wollte sich jedoch nichts anmerken lassen und wandte sich lieber wieder dem Smalltalk zu:
„Oh, mir war gar nicht bewusst, dass Finstertal eine Imagekorrektur nötig gehabt hätte. Ich hatte gehört, dass es der Stadt wirtschaftlich und finanziell sehr gut geht, nahezu Vollbeschäftigung. Das ist auch ein Grund meiner Anwesenheit hier – die guten, wirtschaftlichen Aussichten für ein paar Investitionen zu nutzen und vom Aufschwung zu profitieren.
Ich bin allerdings weniger darüber auf dem Laufenden, über welche Kulturschätze Finstertal verfügt und wie zugänglich diese für unsereins sind. Da wäre ich dankbar für ein paar Ratschläge. Früher bin ich z.B. immer gerne in die Oper gegangen. An wen könnte ich mich denn hier wenden, um noch kurzfristig Logenplätze für eine Spätvorstellung zu reservieren?
Aber verrucht? Nein, das höre ich zum ersten Mal. Oder gab es kürzlich ein Ereignis, dass das geändert hat?“
 
"Kein Problem", erwiderte Sophia. Nicht jeder traute sich gleich beim ersten Mal, es sollte schließlich auch Elysien geben, die nicht korrekt arbeiteten.

"Sicher gibt es fast Vollbeschäftigung, aber gerade von Seiten der Grünen und anderer Gruppen wird bemängelt, mit was die Stadt ihr Geld verdient und in den letzten Jahren hat es einige grössere Katastrophen gegeben, die doch auch nicht gerade das beste Licht auf die Stadt geworfen habe.
Es reicht nicht, wenn Vorbeschäftigung ist, da nutzt es auch nicht, wenn hier einiges an Kultur ist, der Fremdenverkehr bleibt aus. An die Uni kommen seid einigen Jahren nur noch Studenten, die sonst nirgends genommen werden und ähnliches.
Wenn sie nur Geld verdienen wollen und ihnen der Rest egal ist, dann ist die Stadt prima, aber auch Künstler kommen nur gegen doppelte bis dreifache Gage."

Sie zuckte die Schultern.

"Es gibt hier einige gute Museen, die sollten sie mal besuchen und auch die Oper ist dank unseres neuen Impressario gut besetzt, zumindest da durch die Kunstakademie hohe Gagen bezahlt werden, er kann ihnen auch die Logenplätze besorgen. Die Hüterin wird sie bestimmt gerne mit ihm bekannt machen.

Was sonst noch gut hier läuft, ist das Rotlichtviertel, da laufen wir bald Hamburg den Rang ab ..."
 
Es war spät geworden und Moishe prügelte seinen Jaguar durch die inzwischen geradezu menschenleeren Straßen zum Cafe de Trois. Er wollte den Termin mit dem neuen Clanbruder unbedingt einhalten. Der Juden freute sich geradezu endlich einen neuen Clanbruder in der Stadt zu haben, ihm hatte nach Iain Finnlays verschwinden etwas gefehlt. Dennoch war Vorsicht angebracht, von Bredow hatte in Berlin gelebt, Moishe erinnerte sich undeutlich an ein Gesicht, hatte den Mann aber nie kennengelernt. War er ein Spion von Gustav Breidenstein? Das blieb abzuwarten.
Moishe parkte gegenüber dem Cafe so dass er seinen Wagen von drinnen im Auge behalten konnte. Die Kleinkriminalitnät hatte zwar deutlich nachgelassen, aber er fände es trotzdem unschön wenn er nachher das Fahrzeug auf Backsteinen statt Rädern finden würde.

Moishe Ben Levy war eine lange Zeit unbekannt gewesen. In den 80er Jahren arbeitete ein Mann dieses Namens als Kulturattche´bei der israelischen Botschaft in Berlin. Vor sieben Jehren tauchte sein Name plötzlich im Zusammenhang der Errichtung und verlagerung von Produktionsstätten von Maidland Technologies, einem milliardenschweren Rüstungskonzern nach Finstertal auf. Moishe scheint der Drahtzieher hinter diesem Schritt gewesen sein und agiert seither als Aufsichtsratsvorsitzender von Maidland Germany am Stammsitz in Finstertal. Aus Kainskinderkreisen weiss von Bredow das der Jude nie fest in Berlin residiert hat aber als Mittelsmann für einen hochrangigen Ventrue agiert dessen Name auch Gustav Breidenstein einen gewissen Respekt abnötigt. Moishe scheint für diesen Ventrue einige Aufträge erledigt zu haben und ist dabei offensichtlich dafür verantwortlich das einige Ventrue clansintern aufgestiegen sind. Sein Spitzname im Clan ist "Königsmacher". Seine Reputation hat in den letzten Jahren durch den Aufstieg in den Status eines Ahnen und Primogen des Clans in Finstertal, die Berufung zum Sheriff der Domäne und den wirtschftlichen und politischen Erfolg als Großindustrieller stark zugenommen. Er gilt als mitverantwortlich dafür das Oliver Buchet aus dem Amt gedrängt und durch Magdalena Cruiz als Prinz ersetzt wurde.

Er betrat das Cafe mit dem ihm eigenen Schwung, hängte den teuren Mantel an die Garderobe und erkannte von Bredow sofort wieder. Mit einem freundlichen Lächeln begrüsste er Sophia und orderte einen doppelten Whiskey mit eine Schuss Vitae und 2 Montechristo Nr. 4 Zigarren und trat mit seiner Bestellung an den Tisch des Clanbruders.
"Herr von Bredow, ich freue mich sehr Sie in Finstertal begrüssen zu dürfen und heisse Sie auf das herzlichte willkommen. Ich bin Moishe ben Levy, ich hoffe Sie haben nicht allzu lange warten müssen. Darf ich mich setzen?" Moishe setzte eine offene und freundliche Miene auf und wartete auf von Bredows Einladung.
 
Von Bredow stimmte Sophia nickend zu und lächelte sie dabei charmant an. Also Luxusprobleme und Jammern auf hohem Niveau, dachte er belustigt.

Den schwungvoll eintretenden ben Levy bemerkte er erst, als dieser fast schon neben ihm stand. Schnell erhob er sich, um sich gleich darauf tief vor dem Amtsträger zu verbeugen.
„Sehr geehrter Herr ben Levy. Sie ehren mich mit Ihrer Anwesenheit,“ intonierte von Bredow mit tiefem Ernst. „Bitte nehmen Sie Platz.“ Dann wartete von Bredow bis sich ben Levy gesetzt hatte, bevor auch er wieder Platz nahm. Er hatte zwar dessen freundliche Haltung registriert, doch wollte er sich davon nicht zu unangemessenen Verhalten verleiten lassen.
„Die Freude hier sein zu dürfen, ist ganz auf meiner Seite. Ich hatte das Glück angenehmer Gesellschaft,“ sagte er mit einen Nicken Richtung Sophia, „die mich hervorragend unterhalten hat. Ich hoffe nur, dass ich Sie nicht von wichtigen Geschäften abhalte.“
 
"Danke!" Moishe nahm Platz und stellte sein Glas auf einem Untersetzer auf dem Tisch aus dunlem Mahagoni ab. Leger traf sein Verhalten, Moishe nahm eine bequeme Haltung ein als würde er mit einem alten Freund reden. "Es freut mich das Sie sich nicht gelangweilt haben. Miss O´Niells Mitarbeitrinnen sind in jeder Beziehung sehr zuverlässig." Das musste als Hinweis reichen bezüglich Sophias Loyalität als Augen und Ohren in Helenas Diensten.
"Was meine Aufgaben angeht stellt die Flüchtlingskrise uns hier derzeit vor einige Probleme, wir haben festgestellt das sich Wandler und ein wahrer Gläubiger, möglicherweise ein Jäger unter den Flüchtlingen befinden, das müssen wir selbstverständlich im Auge behalten."
 
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