AW: [12.05.06] Ein Neuanfang
Der Motor war es, der ihn wie immer lange vor seinem wirklichen Auftreten angekündigt hatte. Irgendwann er einmal ein Vorliebe für Autos entwickelt. Um genau zu sein für Sportwagen und das in Preiskategorien, von denen andere nur träumten.
Aber es war nicht so, dass er diese Wagen durchschnittlich lange hielt. Nicht selten kam es vor, dass man ihn nach ein paar Wochen wieder einmal irgendwo traf – meist im Club Fortune, seinem Club – und er wieder mal ein neues Auto besaß. Was er mit den alten Tat war nie wirklich ans Licht gekommen, aber böse Zungen behaupteten, er würde sie verkaufen, wenn die Aschenbecher voll waren.
Was auch immer er tat, er führt definitiv einen exszessiven Lebenstil, und das konnte man in jeder Spur seines Daseins sehen. Schon allein sein Club , das Fortune war ein Beispiel dafür. Dort gab es jede Nacht – egal an welchem Tag des Jahres - Feiern, Partys; ja regelrechte Exszesse. Aber der Club hatte nicht umsonst ein Motto: sleep all day, party all night, never grow old... never die! und schien damit intressanterweise ein passende Schiene getroffen zu haben.
Man konnte viel über ihn, Heinrich Schlosser, sagen aber es gab ein paar Konstanten in seinem untoten Dasein: Im Gegensatz zu den meisten Vertretern seiner Gattung – oder eher seines Alters – schien er sich grundlegend zu unterscheiden. Er genoß sein Unleben, sein Dasein durch und durch. Selten bis gar nicht hatte er bisher das Wort „Fluch“ im Zusammenhang mit seiner Existenz genutzt. Vielleicht war das einfach nur eine grundlegend andere Sichtweise die ihn hier von den meisten anderen Ancilla unterschied. Vielleicht war es aber auch nur sein Blut.
Aber neben dieser Seite an Heinrich, die ihn so von den meisten anderen Ancilla unterschied, gab es da noch eine weitere. Es war eine .... freundlich ausgedrückt.... grobe Seite an ihm. Wollte man ihn politisch korrekt beschreiben, hätte man ihn „Hardliner“ genannt, aber die Aussage, dass er Konflikte eher brachial und mit Muskelschmalz löste als auf die denkerische Art und Weise traf wohl eher auf ihn zu.
Der Wagen schlängelte sich seinen weg um dann galant, wenn auch ein wenig schlingernd – wobei jeder der ihn länger kannte sicher sagen konnte das dies Absicht war – zum stehen. Im Inneren der Fahrerkabine atmete Heinrich einmal durch, nachdem er den Wagen ausgeschaltet hatte und blickte in den Rückspiegel.
Er war mit dem Anblick zufrieden und lächelte einmal breit, richtete die Sonnenbrille. Noch ein, zwei Sekunden, dann öffnete er die Tür und stieg aus.
Auf den ersten Blick war klar, warum man meistens Respekt vor dem Brujah entwickelte, auch wenn man ihn nicht kannte oder geschweigeden ein Wort mit ihm gewechslt hatte. Er war etwas mehr als zwei Schritt groß und hatte eine breite, muskulöse Statur. Nicht so übertrieben, wie ein Bodybuilder, aber man sah auf den ersten Blick an, wieviel Kraft in dem Muskelpaket steckte. Heinrich gehörte zu den Personen, denen man ungern Nachts alleine begnen wollte... oder was das Anging irgendwie verärgern wollte, zumindest wenn man nach dem Aussehen ging.
Aber es war nicht nur das, was einen von Anfang an Aufmerksam auf den Brujah machte. Es war nicht nur seine Größe, seine Statur... nein auch seine Hautfarbe sorgte dafür, dass er auffiel, irgendwie markant aus der Menge stach.
Heinrich war – trotz seines seltsam Deutsch anmutenden Namens (der aber wirklichh sein richtiger zu sein schien) ein Schwarzer.
Der Brujah schlug die Wagentür hinter sich zu – vielleicht ein wenig zu feste und lies die Schultern einmal rollen. Seine riesigen Hände gläteten einmal seine Kleidung – einfaches, dezentes schwarz/rot – und die Hand korrigierte zum letzten mal den Sitz der Sonnenbrill, die natürlich nicht falsch saß.
Dann setzte er sich in Bewegung, überbrückte die Distanz zwischen sich und den anderen Anwesenden mit großen, ausgreifenden Schritten.
>> Schon ein paar Anwesend...<< seine Augen verdrehten sich leicht hinter dem Schutz der Sonnenbrille, als er die Anwesenden während des gehens einmal musterte.
>>Ich bin gespannt, was unsere ... Freunde... aus der Nachbarstadt heute vorzubringen haben. Es kann ein interessantes Schauspiel sein.<< Als er den einen oder anderen Anwesenden passierte nickte er verhalten und knapp aber höflich.
In einigem Abstand von Black Cloud blieb er stehen und räusperte sich. Danach senkte er sein Haupt – tiefer als bei jedem anderen hier.
„Guten Abend“ sprach er knapp. Einen Moment überlegte er noch ein „Vater“ oder „Dad“ an den Satz zu hängen, aber der Gedanke war so schnell verschwunden, wie er gekommen war.
Heinrich „Faust“ Schlosser, Ancilla des Clans Brujah, Kind und Knochenbrecher des Prinzen war auf der Burg angekommen.