[10.04.2004] Stadtbummel in Finstertal

B

Blue Custer

Guest
Stickige Luft weckt mich auf. Die Sonne hatte die Luft im Zelt unangenehm und feucht aufgeheizt. Ich fühle mich wie gerädert. Mein Knöchel schmerzt höllisch und deutete mir, daß ich wohl länger hier verweilen muß, als ich wollte. Schwarzes Haar... kalte Augen.. schönes Gesicht
Ich kämpfte mich aus dem zerwühlten Schlafsack heraus und öffnete den Reißverschluß vom Zelt. ahhh... das tut gut, ich atme tief ein, lasse die frische Luft in meine Lungen strömen. Sie weckt mich vollends auf.

Da es bereits helligter Tag ist, versuche ich mich im Inneren des Zeltes anzukleiden und nach einiger Zeit gelang es mir auch so leidlich. Außerhalb des Zeltes auf einem Bein balancierend stopfe ich noch das T-Shirt in die Hose und streife mir die Jacke über.
Vorsichtig und langsam humpel ich auf die Stadt zu. Jeder falsch gesetzter Tritt verusacht neue Schmerzen.
Ich habe Glück, nicht weit vom Ortseingang entfernt befindet sich eine kleine Apotheke, dort erstehe ich eine Sportsalbe und einen festen Verband. Nun bekomme ich zwar meinen Schuh nicht mehr richtig zu, aber ich kann wieder etwas besser gehen.
Mein Weg führt mich auch nochmal zu dem kleinen Supermarkt, ich brauche noch eine Kleinigkeit zum Essen.
Mein bißchen Geld wird immer weniger, vielleicht finde ich hier einen kleinen Job im sitzen, so für ein paar Tage oder so.
Ich schaue auf das Schwarze Brett des Supermarktes und sehe mir die Kleinanzeigen durch.
 
Out of Character
Ich würde gerne bei dir einsteigen könnte aber (in erd-Zeit) noch etwas dauern... ich spiele gerade noch den 08. und den 09.04. aus, weiß also noch nicht genau, was sich so tun wird....
 
Dort gibt es einiges...in dem Supermarkt selbst wird eine Aushilfskraft gesucht...auch ein paar Bars schienen Kellnerinnen zu suchen...
Ein paar Leute schienen einen Babysitter zu brauchen...und ein paar verzweifelte Eltern suchten nach Nachhilfelehrern für ihre Kinder...
 
Ich riß drei Telefonnummern von Suche-Anzeigen ab, zwei die Nachhilfe-Lehrer für Deutsch Grundschule suchen und einmal Hausmädchen gesucht.
Alles andere kam nicht in Frage, da mein Knöchel die nächsten Tage eine Belastung nicht durchhalten würde.

>>Später Nachmittag<<

Den Rest des Tages verbrachte ich auf einer Bank im Stadtkern und einem guten Buch. Lediglich zwei kurze kräftige Aprilschauer nötigten mich dazu, in einem Kaufhaus kurzweilig Unterschlupf zu finden.
Langsam begab ich mich wieder zu der Wiese am Stadt- und Waldrand wo sich mein Zelt befand.
 
Out of Character
Mit genehmigung von Sieben Siegel findet sich noch eine weitere Anzeige am schwarzem Brett:



Hausmädchen gesucht:

Junger Selbstständiger ist auf der Suche nach einem Hausmädchen für die Alltäglichen Arbeiten wie Kochen und Putzen.
Du solltest nicht älter als 30 sein, dynamisch, gut gelaunt und hübsch.

Ein eigenes Zimmer kann bei Bedarf gestellt werden.

Gute Bezahlung!

Raphael Canis

Tel Nr: bla bla bla
 
Auf dem Weg zu meinem Zelt komme ich an eine öffentliche Telefonzelle vorbei.
Mit der einen Hand krame ich ein paar Münzen aus der Hosentasche, mit der anderen die Zettel mit den Telefonnummern der Stellenangebote.
"Tut mir leid, ich habe schon jemanden gefunden." *klick* Das war einer der beiden Stellen als Nachhilfe-Lehrer gewesen
Bei der zweiten Nummer geht niemand ran, ich versuche die dritte Nummer.
"Canis"
"Brenda McMillan hier, sie haben inseriert. Sie suchen noch eine Haushalts... "Eine Frau mit langen schwarzen Haar geht an der Telefonzelle vorbei und ich bin einen Moment lang abgelenkt, bekomme eine Gänsehaut und denke an den Alptraum letzter Nacht.
"Frau McMillan?" tönt es aus dem Hörer.
"Verzeihung, sie suchen eine Haushaltshilfe und ich möchte mich bewerben."
 
Raphael, an diesem Tag noch voll und ganz mit der Planung seines neuen Hauses beschäftigt, hält sich mit einer Hand das freie Ohr zu und mit der anderen sein Handy. Nach einem Blick in die Umgebung wer ihm alles zuhört sagt er mit ruhiger und freundlich klingender Stimme:

"Tja, ich bin seid gestern Abend hier in der Stadt und dementsprechend sieht es hier noch aus, ich würde vorschlagen, das wir uns vielleicht Morgen Nacht in einer netten Bar treffen? Ich bin auf der Herfahrt an einem Lokal vorbei gekommen, das Black Hammer heißt, vielleicht kennen sie es, ich würde vorschlagen das wir uns dort um 23 Uhr treffen, ich gebe ihnen natürlich gern aus was immer sie wollen, darf ich sie vielleicht irgendwo abholen?"
 
"Abholen? Das hört sich gut an, denn mein Knöchel ist leider etwas lediert. Ich habe hier noch keine feste Bleibe, aber mein Zelt steht auf einer kleinen Wiese am Nordrand der Stadt. Ich werde unten an der Straße auf Sie warten." Mein Herz schlägt etwas schneller, sollte ich wirklich Glück haben?
 
"Sie... sie zelten?"

Raphael verzog das Gesicht, das konnte vieles bedeuten.

"Nun gut, ich denke, dem steht nichts im Wege, wie heißt denn die Straße?"

Er nimmt das Gespräch schnell mit möglichst freundlicher Stimme wieder auf.
 
"Ja, ich zelte zur Zeit. Ich bin erst seit gestern hier und suche nun nach einem Job. Ist das ein Problem? In Ihrer Anzeige stand was von einem Zimmer. Nun, wie die Straße heißt, weiß ich nicht, aber es führt im Norden nur eine Straße aus Finstertal heraus und gleich rechts am Ortsausgangsschild werde ich warten."
 
"Nun gut, ich denke, ich werde es finden. Ja das mit dem Zimmer sollte kein Problem sein, und, selbst wenn sie den Job nicht bekommen sollten, was ich natürlich nicht glaube, dann werden sie natürlich nicht mit einem verletztem Fuß, bei diesem wetter, auf einer Wiese zelten müssen!"

Raphael hoffte nachdem er dies gesagt hatte, das, sich die Frau mit der er gerade telefonierte, sich die Anzeige tatsächlich gut durchgelesen hatte und nicht aus versehen häßlich war.
 
*klick* Und ein Summen zeigt an, daß das Gespräch beendet ist. Ich hänge den Hörer ein und starre noch einen Moment in die fortgeschrittene Dämmerung.
Dann setze ich den Weg zu meinem Lagerplatz fort...
 
Es ist völlig dunkel und der nahe Wald riecht feucht und moderig. Ich mag diesen Geruch und auch die Dunkelheit. Die Stille des Waldes, die dennoch nicht vollkommen ist. Man hört es tropfen, hier ein leichtes Knacken, dort der Ruf eines Käuzchens.

Langsam sinke ich in den Schlaf, ein letzter Gedanke noch an die freundliche Stimme am Telefon.
Mein Schlaf ist unruhig, in meinem Träumen wieder das Gesicht, das Gefühl berührt zu werden, aber es reicht nicht aus, mich aus den Tiefen meines Schlafes zu holen.
Irgendwann in der Morgendämmerung erwache ich, fühle mich etwas gerädert und hungrig...
 
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