[09.06.06] Ebene D, Platz 12

Malkav

Jacks vergeudetes Leben
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4. April 2004
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Ernest lehnte sich rücklings an seinen glänzenden Morgan und gönnte sich den seltenen Genuss einer Zigarette um die Nerven zu beruhigen. Katinka saß links auf der Beifahrerseite und... genau genommen wusste Ernest nicht so genau was sie tat... es sah aus wie Radio hören und in die Nacht hinaus starren.

Ernest schnippte die Zigarette in eine Pfütze und zündete sich sofort eine Neue an... hoffentlich lief alles nach Plan und der Brujah hatte noch irgendwo einen letzten Funken Menschlichkeit vergraben...
 
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Out of Character
ähm... ich hätte mich natürlich schon längst hier gemeldet aber leider warte ich immer noch bis Mitra was schreibt. Wäre dieser blöde Italiener doch nur nicht zum Prinzen gegangen... :rolleyes:... ich hoffe er kriegt die Kurve noch.
 
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Es dauerte nicht allzu lange und Enio fuhr mit seiner Norton Commando auf das Parkdeck. Es war nicht schwer Ernest ausfindig zu machen. Sein Auto war einfach zu auffällig. Der Italiener mußte neidlos anerkennen, daß der Tremere anscheinend Stil hatte. Er würde sich das Vehikel vielleicht ein anderes mal etwas genauer anschauen aber heute Nacht hatte Enio keinen Kopf dafür. Seine Gedanken kreisten um Katinka, Ernest und Buchet. Er wurde einfach nicht schlau aus der Situation.

Was sollte er nur mit der Malkavianerin machen? Sie etwa mit in seine Zuflucht nehmen? Versuchen sie irgendwo anders unterzubringen... jemand anderem aufs Auge zu drücken? Oder sie sogar vernichten? ... Nein... das würde er ganz bestimmt nicht tun. Er hatte für heute genug Tod verbreitet und Drecksarbeit erledigt.
 
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Ernest hob in dem ansonsten menschenleeren Parkhaus sinnloserweise die Hand um Enio auf sich aufmerksam zu machen. Er fühlte dieses unangenehme, konspirative Gefühl im Magen, dass eigentlich für Drogendeals oder sonstige illegale Aktivitäten, die an solchen Orten stattfanden, vorgesehen war. Aber hier ging es um sehr viel mehr... nicht nur um Katinka- wenn der Brujah sich weiterhin so dusselig anstellen würde, dann ging es auch um seinen Arsch!
Ernest zog um die Finger zu beschäftigen erneut an seiner Zigarette und wartete geduldig, bis der Italiener sein Motorrad abgestellt hatte.
 
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Enio stellte die Ruhe der Nacht wieder her und schaltete den Motor ab. Der Brujah stieg gemächlich ab und hing seinen Helm an den rechten Spiegel.

Enio hatte tatsächlich ein ähnliches Gefühl wie der Tremere. Die ganze Atmosphäre auf diesem Parkdeck und die Tatsache, daß sie sich überhaupt hier trafen, forderten das Gefühl, daß sie etwas taten, daß nicht jeder mitbekommen sollte... obwohl es nach Enios Wissenstand überhaupt keinen Anlaß dafür gab. Der Brujah blieb skeptisch.

Enio ging auf Ernest zu und begrüßte ihn mit einem nichtssagenden Nicken, redete aber immer noch nichts. Erst nachdem er ein paar Sekunden lang Ausschau nach der Malkavianerin gehalten hatte und sich vergewissert hatte, daß sie alleine auf dem Pardeck waren sprach er Ernest an. "Okay... hier bin ich. Wie und wo wurde sie denn aufgegriffen?" Enio war nicht gerade ein Quell übersprudelnder Freundlichkeit aber wenn er Katinka ansah konnte ein aufmerksames Auge erkennen, daß seine Gesichtszüge immer ein wenig freundlicher, sanfter wirkten. Vielleicht hatte der Italiener ja tatsächlich eine Schwäche für die Russin.
 
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Diese Möglichkeit beruhigte den Engländer maßgeblich: "In der Nähe von Moskau... last night.", Er zog erneut an der Zigarette und schnipste sie anschliessend zu der anderen in eine Pfütze: "Die Spur war glücklicherweise noch recht frisch. Sie wurde bewacht aber...", an Ernests Miene konnte man ablesen, dass ihm nicht ganz wohl bei der Erinnerung war: "...not closely as good as you might expect!". Ernest versuchte die Reaktion des Italieners zu lesen. Wo stand er in diesem Spiel?
 
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Katinka zeigte zum ersten Mal, seitdem sie Moskau verlassen hatte eine wahrnehmbare Gemütsregung. Als sie das knattern des Motorrads vernommen hatte, drehte sich ihr schmales Köpfchen in Enios Richtung und erkannte ihn.
Er war nett gewesen. Einfach so...
Ernest bekam von all dem nichts mit, da es sich in seinem Rücken abspielte aber als sich ihre und Enios Blicke trafen, hob sie tatsächlich die Hand zum Gruß.

Katinka lächelte.
 
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Die Reaktion des Brujah war zunächst gezeichnet von angestrengtem Nachdenken... nicht weil er generell schwer von Begiff war, sondern weil er eigentlich immer erst überlegen mußte um Ernests Denglish zu deuten. Enio war schon seit längerem damit beschäftigt die englische Sprache zu lernen aber er war noch nicht soweit, daß er eine flüssige Unterhaltung in dieser Sprache führen konnte, geschweige denn Deutsch und Englisch ohne Schwierigkeiten willkürlich mischen konnte.

Jedenfalls klang der Engländer überhaupt nicht so als wäre er stolz darauf einen mutmaßlichen Sabbati aufgegriffen zu haben. Im Gegenteil... wenn man seinen Tonfall und sein gesamtes bisheriges Verhalten interpretierte, konnte man sich fast einbilden, daß Ernest gar nicht so begeistert von der Sache war. Enio ebenfalls nicht aber es war für den Brujah recht schwierig das zu zeigen. Enio versuchte seine Überraschung zu verbergen als Katinka ihn auf ihre Art begrüßte. Er konnte sich nicht daran erinnern eine so deutliche Reaktion auf irgendetwas jemals von ihr bemerkt zu haben. Aber so gut kannte sie der Turiner auch wieder nicht um den vollen Umfang ihrer eigentlichen Wahrnehmung beurteilen zu können. "Laß mich raten... sie hat sich warscheinlich überhaupt nicht gewehrt oder?" Enio zögerte kurz aber er gab Ernest nicht wirklich eine Chance auf seine Frage zu antworten bevor er fortfuhr. Er trat einen Schritt auf Ernest zu und gab seine reservierte Körperhaltung auf. "Jetzt laß uns mal Tacheles reden. Glaubst du, daß Katinka irgendetwas mit dem Sabbat zu tun hat? Ich meine... bewußt und sich im Klaren darüber was der Sabbat und die Camarilla überhaupt ist?"

Enio wollte wissen was der Tremere von Katinka hielt. Er war einfach unsicher in wie weit sie die Befehle der anderen Sekte befolgen würde und ob sie in den Augen anderer eine Gefahr darstellte. Enio wollte einfach eine zweite Meinung. Das er während der Unterhaltung plötzlich Ernest mit "Du" angesprochen hatte war dem Brujah gar nicht richtig aufgefallen. Solche Dinge waren ihm einfach zu unwichtig.
 
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"Nope... nicht die Spur...", erwiderte Ernest, dessen Miene bei diesen Worten überdeutlich machte, dass genau das der Punkt war, der ihm Bauchschmerzen bereitete: "We... wir können offen reden, nicht wahr?", Ernest wartete die positive Reaktion des Brujah ab und fuhr dann in einem unwohlen Flüsterton fort: "Sie hat gesehen, wie wir ihre Guardians...", Ernest stockte und fuhr sich mit dem Zeigefinger von links nach rechts über die Kehle. Der Tremere war offensichtlich über die Phase hinaus, in der man die eigene Fähigkeit zu töten abstritt aber noch nicht in der, in der man das auch anschliessend auch gutheißen und stolz drüber reden konnte: "You know? She didn´t even twitch... ich meine das nicht im skrupellosen Sinne, verstehen Sie mich nicht falsch, mehr so als if... well, als ob...", er kreiste mit dem Finger an der Schläfe: "...naja, niemand zu Hause wäre!"

Der Engländer verzog das Gesicht: "Ich kann Ihnen nicht sagen, was Sie after all mit dem Sabbat zu tun hat und was nicht, I´m afraid...", Ernest zuckte beklommen mit den Schultern: "Ich bin mir kaum sicher ob sie irgendwas von all dem hier mitbekommt...ich meine... did you notice her forearm?" Ernest öffnete die Türe auf Katinkas Seite, nahm sie vorsichtig bei der Hand und hob ihren Arm ein Stück an, was sie sich widerstandslos gefallen liess. Er strich ihr mit der freien Hand behutsam den Stoff vom Unterarm und entblößte so die Stelle, wo bei Katinka in ausgeblichener Tinte eine krakelige Nummer eintätowiert war.
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Enio nickte nur stumm auf die Frage ob sie sich offen unterhalten könnten. Unter Kainskindern war dieser Begriff doch sowieso kaum mehr als eine Floskel. Dennoch wirkte Ernest auf den Italiener als wenn er sich ernsthaft um das Schicksal der Malkavianerin Sorgen machte und offenbar die gleiche Meinung über Katinka hatte wie Enio selbst. Niemand zu hause... ja das trifft es wohl ziemlich genau. Enio nahm sich vor bei Gelegenheit den Geisteszustand von Katinka etwas genauer überprüfen zu lassen. Er wollte auch den letzten Hauch einer Chance ausräumen, daß die Russin vielleicht doch eine Spionin des Sabbat war. Vielleicht wäre ja dieser Justify genau der richtige an den sich Enio wenden sollte. Wer konnte schon mehr über einen Malkavianer sagen als einer der Irren selbst.

Als Ernest ihren Unterarm ansprach schüttelte der Brujah kaum wahrnehmbar den Kopf. Er hatte bisher keine Gelegenheit sich Katinka genauer anzuschauen und für gewöhnlich tat Enio das sowieso bei niemandem. Als er die Nummer auf ihrem Arm sah betrachtete der Italiener sie zunächst ein paar Sekunden wortlos und zeigte keinerlei Reaktion. Bilder schossen ihm durch den Kopf. Seine Gedanken raßten in die Vergangenheit und zu den Gründen warum er das erste Mal sein Heimatland verlassen hatte, das damals so eng mit den Geschehnissen in Deutschland verflochten war. Krieg! Tot! Folter! Massengräber, Hunger und Elend. All die Greultaten zu denen Menschen fähig waren und die sie in dieser Hinsicht zu Ebenbürtigen der Vampire machten. Enio war troz seines Alters nie besonders aufmerksam im 'Geschichtsunterricht' gewesen aber er hatte eine ziemlich klare Vorstellung woher Katinka die Nummer auf ihrem Unterarm hatte. Der Brujah wechselte den Blick zu Katinkas Gesicht und sein eigenes nahm einen für ihn recht ungewöhnlichen Ausdruck an. Man konnte dem Brujah deutlich ansehen, daß ihn die Russin und das was mit ihr geschehen war ziemlich beschäftigte. Er fuhr langsam und fast schon zärtlich mit der Hand an ihre Wangenknochen und strich eine Haarsträne aus ihrem Gesicht. Dieses ewig lächelnde Gesicht, daß rein gar nicht von dem verriet was dahinter vor sich ging und welches Schicksal Katinka hinter sich hatte. Enio sah wieder zu dem Tremere. "Was für ein kranker Wichser hat sie nur zum Kainskind gemacht? Für manche ist es vielleicht besser wenn ihr Leben irgendwann einmal endet und sie ihren Frieden finden. Ewiges Leben... ewige Qual." Enio schüttelte den Kopf. Es half um diese schwere und drückende Stimmung ein wenig abzuschütteln. "Ich werde sie hier weg bringen und vorläufig bei mir unterbringen. Aber ich habe echt keine Ahnung wie ich das auf die Reihe bringen soll nach ihr zu sehen und mich um sie zu kümmern. Falls sie anfangen sollte mir auf irgendeine Art Schwierigkeiten zu bereiten, werde ich mir wohl eine andere Möglichkeit überlegen müssen." Enio hatte selber absolut keine Ahnung was die Worte andere Möglichkeiten alles beinhalten konnten aber Ernest würde mitlerweile mitbekomen haben, daß die Vernichtung der Malkavianerin keine Option für den Turiner war.

Enio sah wieder in das Gesicht der zierlichen Russin. Was zur Hölle tat er hier eigentlich? Er hatte überhaupt keine Erfahrungen damit sich um jemanden anderen zu kümmern. Es hatte schon seine Gründe warum Enio noch nie den Kuß weitergegeben hatte und sich während seiner gesamten Existenz keinen Ghul zugelegt hatte. Gab es überhaupt eine schlechtere Wahl als den Brujah als Aufpasser für Katinka auszusuchen?
 
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Out of Character
Juhuuuu *wink fuchtel*. Wir sollten diesen Thread glaub auch irgendwann einmal fertig bringen. Auserdem wird Enio nachdem was Romero zu ihm gesagt hat auf jeden Fall noch mal Ernest ansprechen was es mit seiner Aussage auf sich hat, daß Enio sich wie ein Gentlemen um sie kümmern soll und nicht wie ein Mafiosi ;). So ein Mist! Blöder Ghul!
 
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Out of Character
Sorry- war am WE immer tierisch auf dem Sprung!


Ernest verzog angewidert das Gesicht: "Listen Pal...", seine Stimme gewann eine neue Nuance von Härte: "Dir scheint nicht klar zu sein, dass Du hier the thin line between life and death bist, oder? Entweder, Du machst es anständig oder Du lässt es ganz bleiben, alright?"

Ernest hatte keinerlei Verständniss für solche Halbherzigkeiten: "Just to get things straight... die anderen beiden Möglichkeiten sind kurz und schmerzlos oder langsam und painful...", ein Finger wanderte nach oben und legte sich auf Enios Brust, während die stahlblauen Augen des Engländers wütend funkelten: "Das hier hat nichts mit vorläufig oder vielleicht zu tun... either you save her or not!"
 
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Enio schlug kurzerhand den Finger des Engländers weg, zeigte aber ansonsten keinerlei weitere Agressionen. Auch sein Gesicht änderte sich in keinster Weise... obwohl er zugegebener maßen dem Tremere am liebsten furchtbar eine reingehauen hätte. Aber es gab viel interessantere Möglichkeiten.

Enio versuchte ruhig zu wirken, als wäre er Herr der Lage... was natürlich in keinster Weise zutraf. "Nimm deine Grapschhände weg von mir und spiel dich nicht so auf. Wenn dir Katinka so wichtig ist wie du hier den Eindruck erwecken willst, dann kannst du mir doch bestimmt auch erklären was der Prinz genau gemeint hat als er mir ausrichten hat lassen, daß... ich zitiere: daß das Schicksal der drei Terroristen Eduard, Kathinka und des Tzimiscen sich bis Einbruch der kommenden Nacht erfüllt haben muss. Hä?" Ein kurzes Schweigen um Ernest die Möglichkeit zu geben die Worte zu verarbeiten. "Also was glaubst du warum ich hier bin. Weil mir die Kleine Scheißegal ist oderwas? Weil ich unheimlich gerne die Befehle des Prinzen in Frage stelle und sie ausführe wann immer ich will und wie immer ich will? Oder weil ich deinen Scheißplan durchschaut habe und demnächst Buchet mal drauf ansprechen will warum er dir so ungenaue Instruktionen gibt und wie du sie interpretierst? Häh?" Enio hatte wenig Lust seine Zeit mit Ernest zu verplempern aber wie der Tremere selber mußte sich auch Enio über die Motivation des anderen klar werden. Dem Brujah war klar was er hier tat und welchen Weg die beiden beschreiten würden. Er hoffte das es Ernest auch klar wurde und er endlich erkennen würde, daß Enio tatsächlich etwas an Katinka lag.
 
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Ernest war einige Sekunden lang damit beschäftigt, auf seine weggeschlagene Hand zu starren und im Stillen bis Fünf zu zählen.

"Ach ja???"

Der junge Tremere fuhr sich fahrig mit den Fingern durch die Haare und trat in einer Geste hilfloser Wut in den leeren Raum, bevor er sich wieder zu Enio wandte und den Finger hochnahm: "I..."

Ernest atmete tief durch und nahm den Finger runter. Der Italiener war das falsche Opfer. Er musste die Ruhe bewahren.
Die Ruhe zu bewahren fiel dem Engländer in letzter Zeit immer schwerer.

"Listen...", er seufzte leise: "...mir ist auch nicht wohl bei der Nummer hier, ok? Das hat alles zu viel davon ein... what the fuck I know... ein Kind zu töten oder something in dieser Liga."
Ernest machte einige Schritte auf und ab und frickelte eine weitere Zigarette aus einem zerknautschten P&S Softpack: "Der Prinz hat gesagt kümmern, right? Entweder das oder die Alternative mit dieser Lena... wir können das als Alternative sehen oder als Todesurteil!"
Er sah Enio mit unglücklich schief gezogenem Mund an:"Well... Ich kann das so sehen. Ich nehme auch meinetwegen das Mißverständniss auf mich... aber ich muß Sie auch nur übergeben, do you get me?"
 
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Die Emotionen hatten sich wie so oft aufgeschaukelt und Enio rechnete zunächst mit allem. Aber anscheinend hatte sich der Tremere gut im Griff und fuhr nicht fort Enio Vorhaltungen zu machen. Auserdem spielte er nicht weiter Spielchen, sondern sprach die Dinge an um die es tatsächlich ging. Enio versuchte sich ein wenig zu entspannen und versuchte sich einzureden, daß er und Ernest im Moment das gleiche Ziel hatten. Vielleicht war es ja sogar so.

Auf den Vergleich mit dem Töten eines Kindes hin, sah Enio für einen kurzen Augenblick abwesend zu Boden. Ihm gingen erneut Bilder des Schreckens durch den Kopf und er versuchte sich nicht vorzustellen, daß die Russin tatsächlich selbst ein kleines Kind gewesen war, als sie die Nummer auf ihrem Unterarm bekommen hatte. Er konnte es gerade noch vermeiden laut auf Buchet zu fluchen. Gab es für diesen Untoten denn nur Schwarz und Weiß? Er sah abrupt wieder zu Ernest. "Die Alternative Lena ist vermutlich weit mehr als ein Todesurteil." Der Italiener blickte wieder zu Katinka und schüttelte ungläubig den Kopf. "Ja... das trifft es ziemlich... ein Kind zu töten. Glaub mir... ich bin noch nicht so verkommen als das ich in dieser Liga spielen würde." Aber der Prinz ist es anscheinend. Für einen kurzen Moment herrschte unangenehmes Schweigen zwischen den beiden Vampiren. Enio mußte sich entscheiden und Farbe bekennen. Bisher hatte sich Enio Pareto eigentlich immer nur für Enio Pareto entschieden. Heute Nacht nicht! Heute Nacht entschied er sich für Katinka und war sich vollkommen bewußt, daß das vielleicht die dämlichste Wahl war, die er jemals getroffen hatte. Was dem Brujah aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar war, war die Tatsache, daß das warscheinlich auch die selbstloseste Wahl war, die er je getroffen hatte.

Der Italiener blies mit dem Mundwinkel eine Haarsträhne aus seinem Gesicht und brach das Schweigen. "Ich werde sie mitnehmen und auf sie aufpassen so gut ich es kann. Ich habe keine Ahnung wie gut mir das gelingen wird, weil ich in solchen Dingen... eigentlich keine Erfahrung habe... aber ich werde das schon irgendwie hinbekommen." Enio beugte sich zu Katina und nahm ihre Hand. Während er sie in Richtung Motorrad führte wandte er sich nocheinmal an Ernest. "Ich vermute, daß mich Buchet früher oder später fragen wird ob ich die aufgetragene Arbeit verrichtet habe. So scharf wie er drauf ist andere umbringen zu lassen wird er warscheinlich schon Morgen nachfragen. Ich habe wirklich keine Ahnung was ich ihm dann auftischen werde aber eines ist sicher... ich werde ihm nicht Katinka überlassen." Vielleicht war da noch ein winziger Funken Hoffnung in Enio, daß Prinz Buchet ein Führer war, der falsche Entscheidungen einsah und sie umstimmen lies. Ein anderer Teil von Enio lachte über diese Hoffnung und schimpfte sich einen Narren.
 
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"Das Problem ist auch eigentlich viel eher ihr Daddy...Mommy...something...isn´t it?", versuchte Ernest Enio in seinen Gedanken zu bestärken: "What I´m thinking about is nicht nur, dass er... oder sie... vielleicht noch nach der Kleinen sucht aber vielmehr, dass well...", Ernest räusperte sich und sah sich betreten um: "Die Ereignisse der letzten Tage waren, so wie ich das bisher verstanden habe, eine persönliche Abrechnung aufgrund gewisser events in the past... Stella hat uns schon gezeigt, that she can get pretty pissed. Der Prinz kann einem Malkavian-Elder vielleicht auf die Schuhe treten wie er will but to be honest... ich möchte certainly nicht so weit oben auf Stellas "to do"- list auftauchen! I never met them aber ich kann mir gut vorstellen, dass sie ihm schon wichtig war... well... zu diesem Zeitpunkt actually ist!""

Ernest biss sich unbehaglich auf die Unterlippe. Er wusste, dass er mit ziemlicher Sicherheit bereits irgendwo auf genau so einer Liste stand und auch der Status als persönliches Hobby eines Malkavianerahnen war ihm nicht so fremd, wie man vielleicht denken mochte.
 
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"Kann ich soweit bestätigen. Cat, Lena und ich haben ja gerade diesen Edward befragt und der hat ebenfalls erwähnt, daß die ganze Sache vom 6. ne Abrechnung für ne Sache in Mexico war. Worte wie rachsüchtiger Malkavianer und Diablerie sind gefallen. Jedenfalls bin ich mir gar nicht so sicher ob besagte Mummy oder Daddy tatsächlich der Erzeuger von ihr ist." Enio deutete mit der Kinnspitze auf Katinka. "Zumindest ist jetzt sicher, daß er zum Sabbat gehört hat und immerhin hatte er kein Spiegelbild... das habe ich selber gesehen. Sieht mir ganz danach aus als ob Stella unter Umständen ein Lasombra war und uns eine ganz furchtbare Nummer mit diesem Tuntenquatsch vorgespielt hat. Naja... Spekulationen helfen und jetzt auch nicht weiter. Gibt es denn schon was neues über ihn? Wie ich gehört habe sind Thorson und der Maler hinter ihm her. Vermute mal, daß die es schon schaffen werden dem Riesen ordentlich den A... ihm seine gerechte Strafe zukommen zu lassen. Wenn nicht... soll er nur wieder hierher kommen. Ich hab keine Angst vor ihm." Tatsächlich war sich Enio natürlich überhaupt nicht sicher ob es ihm gelingen würde Stella die Stirn zu bieten... aber er würde es auf jeden Fall versuchen.

Enio setzte Katinka seinen Helm auf und plazierte sie so gut es ging auf seiner Norton. Sie hatten schon einmal einen Trip gemeinsam unternommen. Damals hatte sie sich ganz ordentlich angestellt und sich festgehalten. Enio ging nicht von Problemem aus. Mit fragendem Blick sah er noch einmal zu Ernest. Für ihn war alles gesagt. Falls der Engländer nichts mehr zu sagen hatte, würde Enio jetzt das Weite suchen.
 
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Maybe you should...
Ernest hob nur die Hand zum Abschied und schnippte anschliessend eine weitere Zigarette in die Pfütze.
Er hatte Katinka abgeliefert und für eine weitere Nacht am Leben erhalten. Damit war sein Job erledigt...
 
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