[07.06.2006] Götter und Götzen

Justify Nox

Papa Justify
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1. Januar 2006
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Justify spürte das Drehmoment der Flüssigkeit in dem Glas in seinen Händen, die es samft im Kreis führten. Es war ein wirklich guter Tropfen darin - gemischt mit seinem eigenen Blut - und der Blinde tat sich gut an ihm. Der Malkavianer war jetzt nicht gerade jemand der einen guten Tropfen verschmähte, im Gegenteil er schenkte sich von Nacht zu Nacht sogar sehr gerne ein und schluck zumal über die Stränge. Ein Mann in seinem Alter sollte wissen, wo seine Grenzen liegen? Ja, aber es war eines gefangen hinter einer immaginären Linie zu leben, als sie zu überschreiten, um in etwas vollkommen anderes überzugehen. Doch wem sollte er etwas vormachen, er selbst hatte seine Linie, doch seine eigenen unüberwindbaren Schwächen übergeht man gerne.
Und so genoß Justify gerne die Vorzüge des Alkohols; er enthemmt den Geist.

Leise verabschiedete sich Justify von seinen Gedanken und wendete sich wieder der wohlvertrauten Stimme zu, die er hörte.
Der Ghul saß gegenüber von ihm beim Fenster in dem hochlehnigen Sessel und laß aus einem etwas dickeren Buch auf seinem Oberschenkeln etwas vor.

"...Bernhard war der dritte Sohn des Ritters Tescelin le Roux (der Rotblonde) und seiner Frau Aleth von Montbard. Seine Geschwister waren: Guido, Gerhard, Andreas, Bartholomäus, Nivard, Humbelina. Seine Schulbildung erhielt er in Châtillon-sur-Seine..."

Justify schüttelte sacht den Kopf. Das passte nicht. Châtillion-sur-Seine lag eindeutig Frankreich. Was hatte französischer Abt, eine spanisch-sprachige Gemeinde und ein verwirrter Unhold gemein?

"... Mit seinen Predigten entfachte er in ganz Europa einen Sturm der Begeisterung für die Kreuzzüge. Er warb für sie im nördlichen Frankreich, in Flandern und in der Rheingegend.

Das Sterben für den Herrn sah das ritterliche Ideal der Kreuzzüge als höchsten Verdienst. Entschieden trat er für die in der Kirche umstrittenen "bewaffneten Mönche" ein, die Tempelritter. In seinem Brief an diesen Ritterorden gibt er eine theologische Rechtfertigung religiös motivierter Waffenhandlungen und warnt sie gleichzeitig vor Ausschweifungen und Lastern im Kriegsdienst...."

Mit den Fingern an der Schlefe horchte der Ahn gespannt, auf das Omarions Worte. Mit dem Ende es Satzes leerte er sein Glas und schob es bedacht zurück auf den Schreibtisch vor ihm.
Es passte, auch wenn es ihn etwas schockierte: Eine Erweckungsgemeinde für diesen unheiligen Kreuzzugprediger und dieser von allen guten Geistern verlassene Unhold, der sich selbst für die ausführende Hand Gottes hielt. Religiös motivierter Waffenhandlungen.

"Gut, das reicht.", fuhr seinem Ghul über den Mund, der seinen Trockenen Mund mit eben dem selben Getränk, wie sein Meister kurierte. "Bitte, schau ob du noch etwas über diese ominöse Erweckungsgemeinde des heiligen Bernhard von Clairvaux rausbekommst. Ich will wissen, woher diese Schande genau kommt!" Mit den Worten hiefte sich der Malkavianer auf.
Er war gespannt, was Jennifer ihm erzählen konnte. Timotheus würde sicher auch auftauchen, schließlich will er ja seine Antworten haben.

Doch bis es soweit ist, würde er beten. Keinem Prediger der Gewalt und des Todes, sondern der Urgewalt und dem Tode selbst!

Out of Character
Und ich würde mich freuen, wenn ein SL beschreiben könnte, wie es meinem Ghul bei der Recherche ergeht. Wenn ihr euch werte überlegt, bedenkt: Der Jung ist ein Geschichsstudent und arbeit seid ein paar Jahren in einer Bibliothek. Mit Quellen und Literatursuche sollte er also in einem guten Maße draufhaben!
 
AW: [07.06.2006] Götter und Götzen

Out of Character
Ich denke ich fasse einfach zusammen was er herausfinden kann. Ausspielen kann man da ja nichts. Falls du noch möchtest dass ich was mit Jennifer oder Timotheus ausspiele sag Bescheid. Ich kenne aber weder die eine noch den anderen.
Bis diese Informationen kommen dauert es aber noch etwas. Die Recherche braucht ZEit. Sagen wir so ein bis zwei Stunden vor Sonnenaufgang kannst du das von mir aus schon haben.


Schnell hatte der Ghul die Anschrift der Erweckungsgemeinde gefunden. Zusammen mit dem Namen 'Andrés Inácio Obrador', der momentan der Führer der Kirche war, wurde beides schnell auf einem Notizzettel aufgeschrieben.
Dann ging er daran nach der Geschichte der Sekte zu suchen.
Die Erweckungsgemeinde des Heiligen Bernhard von Clairvaux wurde in einem Brief aus dem Jahre 1863 des ersten Präsidenten von Mexiko Benito Juárez erstmalig erwähnt.

Als eine Richtigstellung an die Ordnungskräfte erwähnt der Prsäident dort, dass die 'Kirche des Clairvaux' nicht wie zu vermuten sei durch die Franzosen, welche zu jener Zeit in Mexiko bekämpft wurden, sondern noch zur Zeit der spanischen Besetzung gegründet wurde. So gäbe es keinen Grund die Gemeinde zu bekämpfen, da sie nicht zum Feind gehöre und ihre Mitgleider sogar im Kampf gegen das Französische Regime aktiv gewesen wären.

Eine Rückführung auf spanische Wurzeln bedeutet auf geschichtliche Daten jedoch, dass die Sekte schon seit spätestens 1810 vermutlich früher exestierte.

Die nächste Erwähnung findet sich in einem recht neuem geschichtswissenschaftlichen Text, der über das blutige Massaker von Tlatelolco berichtet. Bei diesem Massaker an 500 protestierenden Studenten sollen die 'Mitglieder einer christlichen Gemeinde, die einem französichen Heiligen gewidmet ist' nach dem Massaker unentgeldlich die nicht mehr zu identifizierenden Leichen bestattet hätten. Die Kirche wurde wie in einer Fußnote erwähnt einige Jahre später bezichtigt einige verletzte jedoch noch lebendige Studenten bei den Aufräumarbeiten gefangen genommen zu haben. Die Anklage wurde jedoch einen Tag später direkt wieder zurückgezogen.

Die letzte Erwähnung findet sich in einem älteren, englischen Reiseführer über Mexiko City.
Im Kapitel 'Avoid Dangers' wird unter dem Unterbegriff religiöse Gefahren auch der 'Orden des Clairvaux' erwähnt. Angeblich würde der recht wehrhafte Orden regelmäßig gegen die örtliche Drogenszene vorgehen. Der Orden würde hierbei meist gesetzeswidrig und sehr militant sowie gewaltätig vorgehen. Von einem Teil der Bevölkerung gefürchtet wird der Orden jedoch im Ganzen als ein notwendiges Übel gesehen um im Nordosten der Stadt die Kriminalitätsrate gering zu halten. Touristen sollten in diesem Bereich sehr stark aufpassen was sie tun und auf keinen Fall in zwiellichtige Geschäfte verwickelt werden. Schön öfter seien durch diese Gruppierung Touristen zusammengeschlagen worden. Manche seien spurlos verschwunden wobei nie nachgewiesen werden konnte ob der Orden etwas damit zu tun hätte.
 
AW: [07.06.2006] Götter und Götzen

Out of Character
Timotheus ist MalkContent. Und Jennifer ist ein Geist und Klinge wollte sich ihrer Geschicke annehmen.
 
AW: [07.06.2006] Götter und Götzen

Justify verbrachte nur wenig Zeit in seinem Privaträumen. Letztlich kam er äußerst gewöhnlich gekleidet raus und verließ die Bücherei zur Verwunderung seines Ghuls.

"Papa Justify?! Kann ich Sie...!"
"Nein. Ich bin bald zurück." fuhr der Malkavianer ihm dazwischen.

Und in der Tat es war noch vergleichsweise früh am Abend als er die Bibliothek verließ. Bis Timotheus oder Jennifer auftauchen würde, würde noch Zeit vergehen und vielleicht traf er ja auf den einen oder anderen.

Out of Character
Sollte Timo zu seinem Unterricht erscheinen, wird Justify so gut wieder zurück sein. Also keine Pammel hier zu schreiben.
 
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