[07.06.06]Von der Traufe in den Regen

Grinsekind

Antonin Philippe Tesnos
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22. Juni 2005
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Die Straße glitzerte förmlich und jedesmal gab es ein leises Krachen wenn ein neuer dicker Tropfen Wasser den Asphalt berührte. Außer dem Prasseln konnte man nicht viel hören. Hin und wieder rauschte ein Auto vorbei und spritzte noch mehr Wasser durch die Luft. Die Gulis quollen fast schon über und Unrat sammelte sich am Straßenrand.
Ein Fuß trat in eine große Pfütze und weiteres Dreckwasser verteilte sich auf dem Boden. Fabian sah nach unten und tat einen weiteren Schritt. Er hatte die Kaputze seines Pullovers hochgezogen. Seine Schritte waren sicher, führten aber keinem bestimmten Ziel entgegen. Er ging die Straßen wahl- und ziellos entlang. Bog hie und da ab und lies sich komplett durchnässen. Doch anders als der Regen perlten die Erinnerungen und Fragen nicht an ihm ab. Immer wieder ging er die Erlebnisse durch und konnte einfach nicht verstehen, wie, was und warum. Wie konnte Tek ihn einfach so kaltstellen. Was zur Hölle bezweckten SIE? Und warum verdammt nochmal war er am Ende am Boden gelegen und nicht dieser verdammte Rocker.
Fabian ballte die Fäuste in den Hosentaschen und trat in eine neue Pfütze. Es war, als wolle er seine Wut am Boden auslassen. Er bog in die nächste Seitenstraße ein. Seine Stirn war gerunzelt und sein Mund wutverzerrt. Er würde etwas unternehmen müssen. Nein, er wollte etwas unternehmen. Er wollte Tek tot sehen. Diesen Wicht aus dieser Welt ausradieren. Fabian trat gegen eine Mülltonne, die scheppernd umkippte und ihren Inhalt auf der Straße verteilte.
Er stampfte weiter, ohne sein erfolgreiches Werk auch nur mit einem Blinzeln zu würdigen. Er wusste das sie gegen ihn waren, aber er wusste nicht, welche Stellung sie in dem großen Spiel einnahmen. Es war ihm ehrlich gesagt scheißegal. Sie alle würden bluten dafür. Die ganze verdammte Gesellschaft würde bluten.
Zornig watete er voran. Kein Vergleich mehr zu dem Fabian, den Helena noch vor einer knappen dreiviertel Stunde verabschiedet hatte. Ohne es zu wissen näherte sich Fabian seiner Wohnung. Hätte er darauf geachtet, wäre ihm die Gegend bekannt vorgekommen. Doch da blieb er stehen und lehnte sich an die Wand. Sein Blick war auf den Boden gerichtet.
Er musste an Tek herankommen. Er musste alles über ihn in Erfahrung bringen. Familie, Freunde, Wohnung, Interessen und alles andere. Er würde sich jemand besorgen, der dies herausfinden würde und dann würde er Tek erledigen. Er würde dessen Leben auslöschen. Eine Faust knallte gegen die Wand und der restliche Körper nutzte den Schwung, um sich komplett von der Wand zu lösen.
"Verdammte Scheiße. Verdammte Scheiße. Verdammte Scheiße..."
Fabian brüllte die Bushaltestelle gegenüber an und schlug erneut auf die Wand ein. Dann drehte er sich um und marschierte weiter. Die Kaputze war ihm vom Kopf gerutscht und nasse Haare umschmiegten das hasserfüllte Gesicht des jungen Brujah.
Fabian sah sich um und entdeckte eine Bar. Nichts ungewöhnliches, eine kleine Bar mit ihrer kleinen Kundschaft voller Normalos. Das war jetzt genau das was er brauchte. Fabian ging auf die Bar zu und atmete beruhigend ein und aus. Er fuhr sich mit der einen Hand übers Gesicht und massierte sich kurz die Stirn, dann lächelte er, fuhr sich durch die nassen Haare und betrat die Bar.
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Er sah sich kurz im Raum um und die Gäste an und suchte sich einen "Normalo"[tm]. Dann lies er sich neben diesen auf einen Barhocker plumpsen.
"Oh man, was für ein beschissener Tag."
Er hob die Hand um den Wirt zu bedeuten, das er was wollte.
"Ein Guiness bitte."
Dann drehte er sich zu seinem Nachbarn um, nickte im leicht zu und sprach ihn an:
"Na, bei dir alles klar?"
Sollte sein Bier gleich kommen, würde er dem unbedarften Normalo zuprosten und einen 'Schluck' nehmen.
 
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Der Mensch neben Fabian sah auf und prostete den Brujah zu.

"Das kannst du laut sagen", brummte er dann. "Die Stadt sieht aus wie nach einem Bombenangriff. Verdammter Terroismus. Da macht der Job wirklich keinen Spaß mehr und man ergibt sich am besten dem Alkohol."
 
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Fabian nickte dem Typen neben sich zu. Ja, so war das Leben...
"Und als ob das nicht genug wäre. Ich bin vorhin überfallen worden. Man, die Typen haben mich einfach so zusammengeschlagen. Kann froh sein dass ich noch lebe."
Er wandte sich zum Wirt, sollte der zuhören.
"Keine Sorge, die haben mir nur meine Brieftasche weggenommen, hab aber noch ein bischen Geld. Das reicht zwar nicht für die Welt, aber für ein paar Bier reicht es allemal."
Fabian erhob das Guiness und prostete erneut in den Raum, nur um es dann wieder abzustellen. Er fuhr sich mit der Hand über den Nacken.
"Und dabei war ich gerade auf dem Weg zu einer Geburtstagsparty. Na ja, ich werd mir erstmal Mut antrinken und dann gehts los."
Fabian blickte aus den Augenwinkeln zu dem Typen rechts von ihm.
"Eine Geburtstagsparty an so einem scheiß Tag. Aber du hast recht Kumpel, wenigstens kann man was trinken."
Fabian reichte ihm die Hand.
"Fabian. ich geh erstmal pissen."
Er stand auf, nahm einen großen Schluck aus dem Guiness, drehte sich um und stapfte mit gesenktem Kopf auf die Toilette zu. Dort schloss er sich in eine Toilette ein und spuckte das Guiness in die Schüssel. Dann wartete er und sah dem schwarzen Bier nach, wie es sich mit dem Wasser vermischte. Dann drückte er die Spülung und trat wieder aus der Kabine. Er drehte das Wasser am Waschbecken auf und sah sich im Spiegel entgegen. Nachdem er sich die Hände gewaschen hatte, trocknete er sich das Gesicht und fuhr sich mit den Händen durch die Haare.
Aus dem Spiegel schaute ihm ein erschöpfter Mann Anfang Dreißig entgegen, der genug von dem Abend hatte. Fabian grinste diabolisch und der Mann grinste zurück. Fabian zog die Backen ein und formte einen Fischmund, der Mann gegenüber sah aus wie ein Spinner. Fabian schlug sich mit der flachen Hand ins Gesicht und der Mann gegenüber schlug sich auch.
Fabian grinste wieder und wand den Blick ab. Er nahm seinen Geldbeutel in die Hand und zog den größten Schein heraus, der sich in ihm befand. Dann steckte der den Beutel zurück in die Hosentasche und öffnete die Tür zum Schankraum.
Er ging zum Tresen, legte den Geldschein auf den Tisch, lies die Präsenzmuskeln spielen und wandte sich an den Barkeeper.
"Mach das zu Alkohol und verteil es an die Gäste."
Dann lauter:
"Ich geb' einen aus. Scheiß Tag einen Geburtstag zu feiern. Na ja, auf mich, alles Gute!"
Er erhob das Glas und sah in die Runde. Wirklich viele Gäste waren nicht hier und mit dem Fünziger konnte man da einiges anstellen. Fabian nahm einen 'Schluck', sprich er benetzte sich die Lippen und setzte sich wieder hin. Man sah es ihm nicht an, aber war gespannt auf die Reaktionen.

Out of Character
Präsenz1:
[dice0]
 
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Der Wirt nickte und verteilte dann auch Gläser an die anderen Gäste.

Von allen Seiten wurden die Gläser gehoben und Fabian zu geprostet.

"Hast du Geburtstag, Mann?" fragte der Mann von vorher. "Wenn ja, dann auf ein besseres Jahr, als dieser Tag."
 
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Fabian setzte sich wieder und nickte.
"Jau. Und die Party nachher ist noch eine Überraschungsparty. Ich sollte davon nichts wissen, aber meine Kollegen habens mir verraten. Tja..."
Er drehte das Glas Guiness in seiner Hand.
"Scheiß Tag, wah. Auf ein neues."
Er erhob das Glas und stieß mit dem Mann, der sich noch nicht vorgestellt hatte an. Es war sowieso egal wie er hieß, Fabian würde sich den Namen höchst wahrscheinlich nicht merken können. Wozu auch?
Fabian nippte eine Weile nur an dem Glas und starrte vor sich hin.
"Hm, irgendwie läuft heute alles scheiße. Ich mein' die Anschläge und all das..."
Small-Talk, nicht mehr nicht weniger.
 
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"Und die Bullen tappen noch vollständig im Dunklen", sagte der Mann. "Aber ist schon Scheiße, wenn man auf dem Weg zu seiner Geburtstagsparty noch überfallen wird.
Das waren vermutlich Trittbrettfahrer. Wer weiß was jetzt noch alles nachkommt, es werden auch noch jede Menge Leute vermisst, die noch nicht auffindbar waren."
Der Mann war nicht mehr ganz nüchtern.
"Weiß du Kumpel ich bin bei der Feuerwehr und wir vermuten noch jede Menge Opfer in den Ruinen."
 
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Fabian nickte. Ja Trittbrettfahrer traf es eigentlich ganz gut.
"Jau, die Bullen stochern doch nur in den Resten rum..."
Er zuckte mit den Schultern.
"Feuerwehrmann? Hart Mann, hart. Und das zu solchen Zeiten. Erst die Explosionen und jetzt muss man wahrscheinlich ein paar Keller auspumpen."
Er schüttelte den Kopf und nippte erneut vom Glas.
"Feuerwehrmann...hart."
Er musterte seinen Nachbarn kurz und sah dann wieder in sein Glas.
"Weißt du was, warum kommst du nicht mit zur Party. Ist nicht weit von hier, die Jungs von der Arbeit haben 'ne Menge geplant... Aber ob's 'ne Feuerwehrfrau ist kann ich nicht versprechen."
Er grinste eindeutig zweideutig.
 
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"Naja, warum nicht Mann, ich heiße Horst und du?" fragte der Feuerwehmann dann. "Heute Nacht habe ich auf jeden Fall frei, da könnte ich dich wirklich begleiten, auch wenn es keine Feuerwehrfrau gibt ..." Er trank einen weiteren Schluck.
"Du hast Rscht, ich hatte 30 Stunden Dienst an einem, das ist sehr schlimm gewesen."
 
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Out of Character
Ich kürze das ganze mal ein bischen ab, falls Einwände, her damit und ich editiere;)


"Fabian"
Er reichte ihm erneut die Hand.
Nach einiger langweiliger Plauderei später standen sie auf und gingen hinaus in den Regen. Fabian zog die Kaputze erneut über den Kopf. Horst würde wohl kaum mit dem Auto hier sein. In seinem Zustand wäre fahren auch nicht wirklich eine gute Idee. Zum Glück war es zu Fabians neuem Penthouse wirklich nicht weit und wenn Horst nichts dagegen hatte würden sie das Stück laufen.

Vor dem weißen Penthouse angekommen zog Fabian den Schlüssel aus der Hosentasche und öffnete die Tür.
"Geh du zuerst, dann werden die ganz schön glotzen."
Er grinste breit, als wäre das ein rießen Witz.
Innen war das Haus genauso minimalistisch/edel gehalten wie außen. Es hatte große freie Räume mit sehr sauberen und edel aussehenden Möbeln. Eben die typische Managerwohnung. Keine Frau, keine Kinder, eine Putzfrau und jede Menge Büroarbeit, ergo keine zeit für Privatleben. So wirklich mochte die Wohnung nicht zu Fabian passen, aber jetzt verstand Horst vielleicht, warum Fabian einfach so einen Fünzig-Euro-Schein in Alkohol umwandeln konnte.
Sollte Horst die Wohnung vor ihm betreten, schloss Fabian die Tür hinter sich ab. Er ging hinter Horst her und als dieser den großen Flur, der nahtlos an die Küche anschloss betrat, murmelte er leise:
"Überaschung!"
Und versenkte seine Zähne in den Hals des Feuerwehrmanns. Diese passte zwar eigentlich überhaupt nicht in sein Jagdschema, aber dazu war er auch nicht da. Er trank einige Schluck, so dass Horst benommen sein würde, aber noch nicht bewusstlos. Der Alkohol würde seinen Teil dazu beitragen. Dann leckte er die Wunde zu und griff Horst unter die Arme.
"Hoppla, du wirst doch wohl nicht stolpern. Warte, ich setzt dich auf den Stuhl."
Fabian zog einen der Küchenstühle herbei, die aus braunem Holz waren. Das Sitzpolster war mit mattem Leder bezogen. Edel, aber minimalistisch, wie die ganze Wohnung. Fabian setzte den mehr als nur betäubten Horst auf den Stuhl. Dieser konnte kaum die Augen offen halten und sein Kopf sackte sofort auf die Brust. Fabian grinste diabolisch und ging in den Küchenbereich.
"Na na, du wirst doch nicht einschlafen, die Aktion hat doch noch gar nicht begonnen. Die Stripperin, du erinnerst dich? Halt dich wach für die Stripperin!"
Horsts Kopf hob sich erneut und er lächelte dümlich. Fabian zog das gesuchte Klebeband aus der Schublade und ging erneut zu Horst.
"Keine Sorge, sie kommt sicher gleich. Ich helf dir mal, damit du nicht vom Stuhl fällst."
Er wickelte die Beine mit dem Klebeband fest. Dann packte er sich einen Arm. Horst versuchte mit letzter Kraft sich zu wehren. Irgendetwas stimmte da nicht, aber der Alkohol in dem Restblut sorgte für unkoordinierte Motorik. Fabian presste die Hand fest auf die Lehne und wickelte auch diese Hand an den Stuhl, als ihn plötzlich etwas von links traf. Horst hatte die Hand erhoben und lallte ein unverständliches "Hey". Fabians Grinsen verschwand und machte einer zornigen Mimik Platz.
"Willst du wohl still halten, verdammtes Sackgesicht."
Er hohlte aus und rammte Horst seine Faust in die Magengrube.
"Uff"
War das einzige Geräusch, das dieser von sich gab. Sein Oberkörper zuckte nach vorne und Fabian nutzte die Gunst der Stunde um den anderen Arm sicher zu befestigen. Als letztes packte der DJ den Kopf und schnürrte diesen so an die Lehne, dass Horst ihn kaum noch Bewegen konnte. Dessen verschwitzen Haare verfingen sich in dem Klebeband und die wirren Augen starrten zu Fabian auf.
"Wah... Scheisn' Wah?"
Fabian holte aus und schlug mit der flachen Hand auf den Gefesselten ein.
"Ach halt die Klappe. Wenn ich was wissen will frag ich."
Er drehte sich um und ging zum Kühlschrank um ihn zu öffnen.
"Ah, genau das richtige für diesen Moment."
Der Brujah zog eine völlig überteuerte Champusflasche aus dem Kühlschrank und hob sie in Richtung Horst, so das dieser das Etikett lesen konnte. Dann stellte er sie ab und nach einer kurzen Suche zwei Bierkrüge daneben.
"Ich kann dir leider kein passendes Glas anbieten. Aber so ist das nun mal mit der Studentengeneration."
Er grinste zu Horst hinüber und drehte ihm dann den Rücken zu. Mit seinen Zähnen riss er eine Wunde in sein Fleisch und lies Blut in die beiden Behälter fließen. Dann verschloss er die Wunde und nahm die Flasche in die Hand.
"Schauen wir mal, ob ich das zur Feier des Tages auch so hinbekomme wie die Stars und Sternchen."
Er grinste breit, lies den Korken nach einigem schütteln knallen und verspritzte den Inhalt des Champus über den Boden, sich selbst und Horst. Dieser schloss die Augen und begann mit guturralen Brülllauten.
"Nicht so der Champagnertyp? Na ja, einer geht doch, oder?"
Damit füllte er die Gläser und stellte die Flasche zurück auf den Tresen. Er schnappte sich ein Messer aus einer Schublade und ging mit diesem und dem Getränk auf den Wehrlosen zu.
"Willst du nicht einen Schluck probieren? Soll ja nichts passieren, nicht wahr?"
Er zeigte Horst das Messer und fuhr auf dessen Backe entlang. Dann hob er den Krug an den eigenen Mund und trank einen Schluck.
"Siehst du, nichts dabei..."
Er hob den Krug an Horsts Lippen. Dieser zögerte zwar, aber ein leichtes Pieksen mit dem Messer und er trank eifrig.
"Ja, genau so ist's gut."
Fabian nahm sich seinen eigenen Krug und prostete Horst zu, dem die Mischung das Kinn herunterrann. Fabian lehrte den Krug in einem Zug. Jetzt fühlte er sich auch ein wenig schwummrig.
Er drehte Horst mit dem Gesicht zum Tisch und klebte ihm ein Stück Klebeband auf den Mund. Dann setzte er sich ihm gegenüber auf den Stuhl, legte das Messer auf den Tisch und verschränkte die Arme vor der Brust. Ersteinmal würde er eine Weile so sitzen bleiben und Horst nur anstarren.
"Tja, Scheißtag was?"

Out of Character
Ich habe jetzt mal auf Würfe verzichtet. Ich hoffe wirklich das ist so in Ordnung, andernfalls editiere ich natürlich.
Erst kommen drei Blutpunkte dazu und dann wieder zwei weg.
 
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Out of Character
Nee, ist in Ordnung, Horst hatte ja vorher schon gut getankt und Werte hatte ich für ihn nicht gemacht. Kannst du jetzt machen, da er jetzt dein Ghul ist.


Horsts Kopf war auf den Tisch gefallen und er schlief ersteinmal nach dem Alkohol und der Schwächung durch das fehlende Blut.
 
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Dieser beisende Geruch war überall. Überall um ihn herum stank es nach Schweiß, Blut und Champagner. Ein kurzes Zucken durchfuhr seinen Körper und er blinzelte. Seine Augen waren verklebt und er musste sich zwingen sie zu öffnen. Immernoch sah er recht wenig. Es war recht dunkel in dem Raum in dem er war. Sein Blick war auf eine braunes Holzküchenboard gerichtet. Auf der Marmorplatte standen zwei benutzte Bierkrüge und eine leere Champagnerflasche. Irgendwie war alles in der falschen Perspektive. Dann merkte er, dass er mit dem Kopf auf einer Tischplatte lag. Sofort richtete er sich auf und mit diesem schmerzhaften Vorgang kamen alle anderen Sinne zurück. Er konnte schreckliche Musik hören. Wie wenn jemand zu einem SNES-Spiel rappte. Fabian hätte ihm sagen können, dass das eine Truppe aus Amerika mit dem Namen Mr. Pacman ist. Horst stöhnte auf und wollte sich den Kopf reiben. Was war nur passiert? Er merkte dass er seinen Arm nicht bewegen konnte. Er schien an den Stuhl gefesselt zu sein, auf dem er saß. Da kamen auch die Erinnerungen zurück. Er war nach der Arbeit einen trinken gegangen, um den Stress zu bewältigen. Alkohol war ein anerkanntes Mittel in solchen Fällen. Dann hatte sich dieser Fabian neben ihn gesetzt. Total nass von dem Regen. Hatte was von Geburtstag und Überfall erzählt. Er war ihm sympathisch vorgekommen. Und dann hatte dieser ihn auch noch auf die Geburtstagsfete eingeladen, Horst hatte natürlich sofort eingewilligt. Im Nachhinein eine Scheißidee. Ein weiteres Stöhnen drang aus seiner Kehle, verließ aber nicht seinen Mund. Der Penner hatte ihn auch noch geknebelt. Das war irgendwie total wirr. So ein Typ sprach ihn in einer Bar an und eine dreiviertel Stunde später war er gefesselt volltrunken in dessen Esszimmer und von dem Irren keine Spur.
Horst sah sich um und erblickte das Messer auf dem Tisch. Dann drehte er den Kopf soweit wie ihm möglich war. Er spührte noch immer das Klebeband auf seiner Stirn. Der Typ musste seinen Kopf vom Stuhl befreit haben. Dann versuchte er ein Stück vorzurücken. Näher an das Messer. Ein zum scheitern bestimmter Versuch, war der Tisch doch viel zu hoch um mit den Händen hin zu kommen. Horst schüttelte erniedrigt den Kopf.
"Hmpf..."
Dann sah er sich erneut um. Wie lange mochte er hier schon sein? Und wo war dieser Psychopath. Er hatte keine Ahnung, was dieser von ihm wollte, aber er brachte ihm einen heiden Respekt entgegen. Das Blutband und die Präsenz wirkte. Sollte Fabian etwas von ihm verlangen würde Horst es wahrscheinlich tun.
Er zappelte ein bischen im Stuhl herum und spührte wie sich die Fesseln langsam lösten. Zumindest redete er sich das ein. Die Platte war zu ende und plötzlich war es komplett still im Haus. Horst stockte der Atem, doch er hörte keinen Ton. Vielleicht war Fabian weggegangen, um irgendwas zu holen. Oder er schlief bereits. Hoffnung flammte auf und Horst nutzte sein Gewicht um den Stuhl ein Stück zu drehen. Er hatte ein Stück geschaft. Vielleicht würde er so zum Telefon kommen. Oder einen scharfen Gegenstand. Oder er konnte...irgendwas machen. Er wollte nur hier raus. Weg von dem Irren, bevor dieser ihm etwas antat.
Ein weiteres Stück hatte er den Stuhl vom Tisch wegbewegt. Keuchend schüttelte Horst den Kopf. Schweißtropfen waren ihm ins Auge gekommen. Dann wagte er einen weiteren Versuch und tatsächlich, er hatte sich schon soweit gedreht, dass er die große Treppe sehen konnte.
Plötzlich hörte er das mechanische Klick eines Schallplattenspielers, der den Kopf, mit der Nadel daran, in Bewegung gesetzt hatte. Eine neue Platte begann sich zu drehen. Wieder hätte Fabian ihm verraten können, um welchen Künstler es sich handelte. Horst erstarrte in seiner Bewegung und sah zu der angelehnten Tür und zu dem anschließenden Zimmer, aus dem die Musik kam. Als nichts weiter passierte hoppelte er mit dem Stuhl hektisch Richtung Ausgang. Noch ein Stück und noch ein Stück. Immer weiter kam er auf dem Parkettboden. Fast schon hatte er es geschaft die Tür zur Garderobe zu erreichen, als sich die Tür zu dem Zimmer, aus dem die Musik kam plötzlich öffnete.
Fabian schritt heraus und sah verwundert zu Horst hinüber.
"Oh, willst du schon gehen? Hätte nicht gedacht, dass du so schnell schon wieder zu Kräften kommst. Na ja, du bist ja auch Feuerwehrmann, was soll man da sagen..."
Er lächelte freundlich und ging langsam auf Horst zu. Dieser sah sich panisch um, doch noch einen Fluchtweg zu entdecken, da ergriff Fabian ihn an den Haaren.
"Hey hey, das ist aber nicht nett. Ich habe dich eingeladen und du denkst nur ans abhauen. Dabei vergisst du eins..."
Fabian beugte sich zu dem Gesicht des Feuerwehrmanns hinunter und sah im in die Augen.
"Du gehörst mir! Ich entscheide was du tust und du entscheidest wie schnell das Ganze hier für dich vorüber ist, klar?"
Fabian ging hinter den Stuhl, kippte ihn und zog in auf den beiden Hinterbeinen zurück zum Tisch.
"Du brauchst jetzt Disziplin. Das kennst du doch sicher vond er Feuerwehr. Sieh's so, ich bin jetzt der Feuerwehrmann und du ein wehrloses Kind in einem brennenden Haus. Je besser du meinen Anweisungen folgst, umso eher und unbeschadeter kommst du aus dem brennenden Haus."
Er stellte den Stuhl an seinen alten Platz. Der Transport hatte kleine Furchen und Kratzer im Boden hinterlassen. Dann setzte sich Fabian wieder Horst gegenüber und nahm das Messer in die Hand. Er puhlte unter seinen Fingernägeln um den Dreck heraus zu bekommen. Nach einer Weile sah er auf.
"Weißt du was, um dich aus dem Feuer zu retten wäre es wahrscheinlich erstmal ganz gut, über die Umstände bescheid zu wissen. Findest du nicht auch?"
Fabian grinste breit. Von Horst war die ganze Zeit kein Ton, oder gar eine Regung gekommen. Fabian stand auf und riss das Klebeband von Horsts Mund.
"Also, beantworte meine Fragen und ich verspreche dir, ich lotse dich um die ersten Feuerstellen herum."
Fabian setzte sich wieder und spielte mit dem Messer. Er verstellte seine Stimme und begann mit einem breiten Grinsen zu sprechen:
"Der Kandidat hat drei Kategorien zur Auswahl. A) Familie und Freunde, B) Arbeit und C) Hobbys und Privater Kram."
Dann wechselte er zurück in seine normale Tonlage.
"Hm, ich nehme A) Familie und Freunde."
Und wieder übernahm er die Rolle des Showmasters:
"Ihre Frage Sir: Hat Horst Familie, die sich sorgen macht, wenn er eine Weile weg ist. Und besitzt er enge Freunde, die ihn empfangen können, wenn er nach einer knappen Woche wohlbehalten zurückkehrt?"
Fabian grinste breit und wartete auf eine Antwort.

Out of Character
Es müsste jetzt so gegen 2.00 sein. Falls Jemand noch was davor von Fabian will, kann das ja trotzdem stattfinden.
Penthouse Erdgeschoss
 
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"Ich habe ein Frau und 2 Kinder", stotterte Horst. "Außerdem wird es auffallen, wenn ich morgen nicht zur Arbeit erscheine."

Horst hatte echt Angst in die Hände eines Irren geraten zu sein. Schweiß stand auf seiner Stirn.
 
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Fabian nahm das Messer in eine Hand und lächelte ihm freundlich zu. Dann knallte er mit der freien Hand auf den Tisch.
"Döööp, falsche Antwort. Die Kategorie lautete Familie und Freunde..."
Wütend sah Fabian Horst an. Es war wichtig ihm zu zeigen, dass es darum ging sich korrekt zu verhalten. Und zwar strikt nach Anweisungen. Nach Fabians Anweisungen.
"Zum Glück kann der Kandidat bei der ersten Frage noch keine Punkte verlieren, sonst wäre er schon im Minusbereich."
Bei den Worten spielte Fabian erneut mit dem Messer.
"Also, wie sieht es mit Freunden aus und was macht die Familie? Erzählen sie mir ruhig alles Sir, es bleibt unter uns."
Fabian zwinkerte in die nicht vorhandene Kamera und grinste Horst dann wieder an.

Out of Character
Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass es am Anfang meiner Anmeldung nicht klar war, ob Fabian Brujah, Toreador oder Malkavianer wird?:D
 
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"Jede Menge Freunde", meinte Horst nur und rüpste laut, nur um dann wieder mit dem Kopf auf die Tischplatte zu fallen.
 
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Fabian legte das Messer beiseite, verschränkte die Arme wieder, legte sie auf den Tisch und den Kopf obendrauf. Er beobachtete den Feuerwehrmann eine Weile, aber es wollte nichts passieren. Frustriert sah er zur Seite und betrachtete die Tür zum Billardzimmer.
So macht das keinen Spaß verdammt. Und was mach ich überhaupt. Ergibt doch alles keinen Sinn.
Fabian sah zurück zu Horst und musterte das matte Gesicht mit den erschlafften Muskeln, das friedlich vor sich hinsabberte. Ja, für so einen Menschen war es einfach. Man lebte nach Zucht und Ordnung, hatte Familie, seinen Platz im Leben, verdiente das Geld das man zum Leben brauchte und ging völlig in dem Hobby Briefmarkensammeln auf. Und was war mit ihm? Wo war Fabians Platz, verdammt? Wirklich wissen wollte er das natürlich nicht. Aber er wollte sich wenigstens soviel Glück erkaufen wie er konnte. Nacht für Nacht. Und jede weitere Nacht in Finstertal hatte ihn bisher jede Menge gekostet, allerdings nichts gebracht. Wenn man mal von dem einen Abend mit Edward absah. Aber nein, dann musste der sich ja als Brandstifter und Sabbatspitzel oder irgend sowas herausstellen.
Fabian stand auf und streckte sich. Eigentlich hatte die Stimme in seinem Kopf recht, er sollte sich auf das wesentliche konzentrieren, das wichtigste auf dieser Welt, ja dem ganzen beschissenen Universum, seinen Spass.
Kurz massierte sich Fabian die Stirn, dann ging er zu dem Feuerwehrmann, kippte den Stuhl erneut und zog ihn zum Billardzimmer. Nachdem er die Tür geöffnet hatte, zog er den Stuhl bis zu einer Wand und stellte den Feuerwehrmann mit dem Kopf in Richtung Tapete ab.
Dann sah er sich um, ergriff sich zwei Queues und steckte zwischen die Arme des Mannes und die Lehne des Stuhls, dass sie fesselverstärkend wirkten. Dannach ging er zurück in die Küche, schnappte sich erneut das Klebeband und verpackte Horst ordentlich. Er klebte im auch wieder den Mund und zusätzlich die Augen zu.
Als er fertig war nickte er bestätigend zu seinem Kunstwerk, lies die Schallousien des Zimmers herunter, verlies den Raum und schloss letztendlich die Tür hinter sich ab. Er betrachtete das hinterlassene Chaos in der Küche, zuckte müde mit den Schultern und schnappte sich seine Tasche samt Laptop.
"Verdammt!"
Da kamen wieder all die ärgerlichen Erinnerungen zurück und auch der Hass. Er trat gegen einen der Stühle, hob das Messer auf und warf es durch die Küche. Da ihm das den Laptop nicht zurück brachte stampfte er die Treppe zum Obergeschoss hoch, ging ins Arbeitszimmer und schaltete den Rechner an. All seine Arbeit auf dem Laptop war verloren. Natürlich hatte er vieles wo anders gespeichert, aber immer wenn es schnell gehen musste, war der Laptop ideal. Es war einfach Fabians Hauptwerkzeug neben Plattenteller, Samplern und Workstations.
Nachdem der PC hochgefahren war, loggte Fabian sich ins Internet ein und suchte sich ein paar lohnenswerte Events aus. Es war zwar schon halb drei, aber was eine richtige Party sein wollte ging in Großstädten mindestens bis fünf.

Out of Character
Ich würfle mal einfach so für mich Intelligenz+Nachforschungen. Vielleicht will die SL ja helfend eingreifen und Fabian zu einem bestimmten Ort lotzen, an dem er bestimmte Leute trifft;) Ansonsten bau ich Fabian einen Club für die Nacht.

[dice0]
 
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Out of Character
Da im Moment ziemlich viel in Schutt und Asche liegt, ein perfekter Zeitpunkt für ihn sich einen Club aufzubauen.


Es gab einige Veranstaltungen in der Stadt, oder besser in der Umgebung, denn nach der vergangenen Nacht, waren viele Events abgesagt worden. Allerdings stolperte er über einige Objekte, die zum Kauf angeboten wurden.
 
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Fabian scrollte über die Seiten. Eine Immobilie kaufen und einen eigenen Club eröffnen? Die Idee klang gut. Die Umsetzung würde dauern. Das würde Arbeit bedeuten. Fabian speicherte die Inserate in den Favoriten und wechselte zu dem Online-Flyer, den er gefunden hatte. Eine Goaparty in einer Tiefgarage. Beginn war Punkt 12, das Ende würde wohl die Polizei bestimmen. Der Flyer tönte mit großen Worten 'Rave against Terror'. Schlecht hörte sich das ganze nicht an und die Betreiber schienen diesen Event sogar noch absichtlich mit den Anschlägen in Verbindung gebracht zu haben. Ob nun nachträglich oder von vorneherein war Fabian egal. Eigentlich war es ihm insgesammt ziemlich egal. Goa/Psytrance war gut genug für ihn. Er stand vom Stuhl auf, zog sich aus und schrieb gleichzeitig die Adresse auf einen Zettel. Dann sah er sich nach Kleidung um, stellte fest, dass seine immernoch in Kartonen gelagert war, zuckte mit den Schultern und entschied sich etwas von seinem Onkel anzuprobieren. Er öffnete den Kleiderschrank im Schlafzimmer und zog einen Anzug heraus. Er probierte ihn an, ein wenig zu groß, aber mit einem Gürtel wäre das Problem gelöst. Er band sich eine Krawatte locker um, was einige Zeit dauerte, hatte er doch seine Probleme mit dem Knoten.
Als er mit allem fertig war zog er sein letztes Geld aus der Geldbörse, schmiss diese aufs Bett und steckte sich das Geld in die Hosentasche. Mit Personalien auf einem Rave aufzutauchen war selten eine gute Idee.
Bewaffnet mit Geld und einer Sonnenbrille griff Fabian nach dem Telefon, erkundigte sich bei der Auskunft nach einem Taxiservice, notierte sich dessen Nummer ebenfalls, bestellte sich ein Taxi und steckte sich die beiden Zettel ein. Ausgehfertig betrachtete er sich ein letztes Mal im Spiegel und grinste breit, als er den neuen Fabian sah. Mit dem Grinsen im Gesicht und dem Anzug am Körper würde ihn jeder für einen Kokser halten.
Der junge Brujah stieg die Treppen hinunter und zog einen Regenschirm aus dem Regenschirmständer im Eingangsbereich. Als er das Taxi durch die Türscheibe sehen konnte, öffnete er die Tür, klappte den Regenschirm auf und ging hinaus. Er stieg in das Taxi, klappte den Regenschirm zusammen und warf ihn auf die Betonfläche vor Onkel Kalrs Pent...seinem Penthouse.
Dannach schloss er die Autotür und kramte den Zettel mit der Anschrift heraus. Er las dem Fahrer die Adresse vor und lehnte sich zurück, den Regen durch die Scheiben betrachtend. Einzig die alten Turnschuhe -Onkel Karl hatte eine völlig andere Schuhgröße als er- störten ein wenig das Bild.
 
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Vor der Tiefgarage des Einkaufszentrums standen mehrere Sicherheitsleute, die jeden der ankommenden Besucher aufs genaueste musterten.

Einige wurden auch abgewiesen.
 
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Out of Character
Okay, dann ignoriere ich dass und eröffne wie besprochen hier ein Thema
 
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