[07.05.2008] Trümpfe beschauen

AW: [07.05.2008] Trümpfe beschauen

Wie ein Kasten Knete...

Mit Entschuldigungen war Delta nicht zu kommen. Sie würde es sich merken und zum ersten Mal vorkommen ist es nun auch nicht. Aber er war Malkavianer, wankelmütig, instabil und so sensible, wie die Phasen des Mondes.
Delta konnte Malik zahlreiche Zitate über die Sinnlosigkeit von Entschuldigungen aufzählen, von Satre bis Wolfgang Thierse, doch Malik wusste, wie man so etwas wieder gut machen konnte - Informationen und die Befriedigung der immerwährenden Neugierde des Monsters.

"War es so schlimm? Komm erzähl!" Delta, noch immer etwas die Angegriffene spielend, wurde einfühlender. Malik hatte keine andere Wahl es als ernstgemeinte Frage eines Freundes, der Delta nunmal war, zu sehen.

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Malik überging Deltas letzte Frage und begann zu erzählen.

"So wie ich den Überblick hatte, waren fast alle Kainiten der Stadt da. Nur einige Neuzugänge sind der Versammlung und der kommenden Schlacht ferngeblieben.

Enio Pareto war die Hauptfigur der letzten Nacht und hat sich wie ein waschechter Kriegsherr aufgespielt. Leider hatte ich die Führung über eine andere Gruppe bekommen und habe so nicht sehen können, was er im Kampf drauf hat.

Nach einigen Vorgesprächen, ging es dann auch ziemlich schnell zur Sache und wir sind in den Wald zu einer alten Burgruine gegangen. Dort haben uns die Garou schon erwartet.“ Malik musste leicht schmunzeln.

"Du wirst es nicht glauben, aber Pareto hat es tatsächlich geschafft, dass ein paar andere Garou uns geholfen hatten und so haben sich die Wölfe untereinander zerfleischt. Leider haben wir für meinen Geschmack zu früh in das Geschehen eingegriffen." Nun zuckte er leicht mit den Schultern.

"Jedenfalls ist in dieser nach sehr viel Werwolfblut geflossen und es gab nicht einen Kainiten, der dabei vernichtet worden ist. Entweder sind die Garou hier von der schwachen Sorte, oder alle Geschichten sind übertrieben.

Wie dem auch sei. Nachdem wir die erste Welle der Feinde besiegt hatten, haben wir uns dann an der Ruine getroffen und eine Gruppe um den Sheriff ist ins Labor gegangen. Der Rest musste draußen Wache schieben." Malik machte eine kurze Pause.

"Ach und eh ich es vergesse. Irgendwelche Gozillamonster wollten sich scheinbar in unsere Welt schieben, doch sie wurden aufgehalten. Und nun kommt eines der besten Dinge der letzten Nacht. Die Seneschall war auch da und sie war vollkommen in Schatten gehüllt. Sie sah aus, wie ein Lasombra in Schattengestallt und hatte irgendetwas mit dem Riss zu tun. Sie hat also nachher eine Menge zu erklären, wenn sie überhaupt noch einmal auftauchen wird.

Nun aber zurück zum Kampf. eh wir auf die zweite Welle der Werwölfe stießen, hat uns Zacharii alle schlafen gelegt!" Maliks Augen wurden wieder enger.

"Irgendwie hat er es geschafft jeden Kainiten und jeden Garou ins Reich der Träume zu schicken. Einige sogar in eine Art Traumwelt. Hast du davon auch was letzte Nacht gespürt?" Eh Malik weiter sprach, wartete er nun auf Deltas Antwort. Viel würde eh nicht mehr von ihm kommen.

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Deltas Gesichtsausdruck änderte sich während Maliks Ausführungen öfters. Besondern als Gozilla erwähnt wurde, schoben sich merklich ihre Augenbrauen zusammen. Aber als Malik auf die Seneschall zu sprechen kam, wurde es wirklich interessant.

"Nein, ich war hellwach und hatte eine kleine Unterhaltung mit Julia Albrecht, einer Malkavianerin." Wie du nur verrückter... "Ausserdem hatte ich einige Neuzugänge und Durchreisende getroffen. Offensichtlich haben dieser Nächte viele Augen ihre Blick auf die Stadt gerichtet.
Sie wissen übrigens nichts von mir und das sollte auch wie immer so bleiben. Offensichtlich war es keine schlechte Idee den Kopf unten zu halten. Die fehlende Verbindung zur Stadt macht mich offenbar uninteressant für euren Koldunen."

Plötzlich setzte Delta wieder auf ihre betrörende Stimme und fügte leise und verführerisch hinzu. Ihr abartiges Aussehen machte die Szenerie irgendwie grotesk. Malik hatte bestimmt das Bedürfnis einen Schritt zurückzugehen oder sie wegzuschubsen, wenn Delta jetzt auch noch anfangen würde an seiner Kleidung rumzufummeln, ihn zu berühren, ihm näher zu kommen. Aber sie tat es nicht. Es blieb bei den Worten. "Wenn es stimmt, was du sagst... Wenn das Küken in Wirklichkeit eine Lasombra ist, wirst du doch sicher nicht zögern ihr bei der ersten Gelegenheit den Kopf abzuschlagen, oder? - Sie hat wahrscheinlich den Prinzen getötet. Eine Spitzel, eine Verräterin. - Oh mein Gott, denk doch nur mal an deinen Erzeuger." Delta wusste, dass dies Malik durchaus wieder reißen könnte, aber Wut war ein sehr gutes Mittel, wenn sie in die richtigen Bahnen geleitet wird.

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Als Delta auf die Seneschall zu sprechen kam und dann zu seinem Erzeuger sprang, wurden Maiks Augen kurz wieder schmal. Doch er kannte die Nosferatu nun schon eine Weile und da er nicht mehr um Hautkrankheiten scheren musste und im Hotel eine Kernseife und Bürste war, trat er noch näher an sie heran. Dann entblößte er seine Fangzähne und ein leichtes Fauchen entrang seiner Kehle.

Doch eh es so scheinen konnte, als würde er Delta angreifen wollen, bildete sich ein Wölfisches grinsen auf seinem Gesicht.
"Du wirst staunen, wie schnell man so einen Kopf vom Körper trennen kann. Wenn du mir Beweise bringst, dass sie den Prinzen getötet hat, dann verspreche ich dir einen Platz in der ersten Reihe und den Kopf als Trophäe, wenn du willst."
Malik kam nun noch näher mit den Kopf zu Delta und flüsterte ihr ins Ohr.

"Und wenn du schon dabei bist, Sammle doch noch etwas Schmutzwäsche über die Amtsinhaber der Stadt, ganz oben steht der Sheriff, die Regentin und die Hüterin." Dann ging Maiks Kopf wieder zurück und hatte immer noch ein böses Lächeln auf den Lippen.

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Delta ließ sich nicht beindrucken. Sie hatte auch Fänge und davon mehr als Malik.
"Beweise? Du willst wirklich Beweise? - Lass mal sehen... Ghul soll gezeugt wurden sein. Küken wird Ehefrau des Prinzen und auf Anhieb Seneschall. Ich denke wir sind uns einig, was das es nur ein Mittel gibt, das bei uns die klassischen Symtome der Liebe auslöst, oder? Plötzlich stirbt der Prinz, welch Überraschung. Gerammt von einem Laster, die Insassen gefesselt... einem Laster mit dem Noir versucht hat, Giftmüll ins Gebiet der Garou zu schaffen. Natürlcih waren es die Garou, die den Laster abgefangen haben und gegen den Prinzen geschickt haben. Dann kommt es zur Auseinandersetzung mit den Garou und plötzlich entwickelt das Küken ungeahnte Lasombra Fähigkeiten. Wie hätte der Prinz geduldet, dass sich eine Lasombra als seine Nachgeburt ausgibt, wenn er nicht unter ihrem Einfluss stand?"
Delta zählte die Punkte an ihren Fingern auf, die sie mittlerweile zusammen tragen konnte und enthüllte Malik auch gleichzeitig, dass sie sich bereits um Informationen in dieser Richtung gekümmert hat. Dann lächelte sie und legte ihre Hand auf seine Brust. Samft steichelte sie über seine Brust bis zu seinen Armen. Sie machte eine halbe Runde um ihn herum.
"Du brauchst keine Beweise, denn ich weiß, dass du selbst bereits drüber nachgedacht hast. Ich kann es sehen. Du hast Angst einen Fehler zu machen, doch ich sage dir, du musst vorsichtig sein: Zögerst du zu lange oder geht irgendwas schief, werden die Finger auf dich zeigen, weil du es hättest verhindern können - Nein, du hättest es verhindern müssen, um endlich die Ohnmacht über den Verrat deines Erzeugers hinter dich zu lassen. Du wärst endlich frei von der Schuld deines Blutes und mehr... Gleichzeitig würdest du zeigen, dass du die Zügel in die Hand nehmen kannst, in einer Zeit in der alle anderen versagt haben. ... Du weisst, dass ich auf deiner Seite bin, wenn es soweit sein sollte." ... oder ich Stoß dich in das Loch, wenn es zu spät ist.

Plötzlich klingelte es unter Deltas nasser Wäsche. Sie zog eine plastiktüte hervor. Außen Topitz, innen ein trockenes Telefon. Sie löste sich von ihm und machte einen Schritt bei Seite.

"Das ist wichtig. Mein Erzeuger, vielleicht ist irgendwas in München passiert. Wir sollten uns diese Nacht nochmal über dein Anliegen unterhalten, dann kannst du mir auch verraten, was du bisher über die Ziele kennst. Ich werde dir helfen."

Delta konnte zwar ein Monster sein und ein nerviges noch dazu. Doch klare unverhohlene Momente wie dieser waren Augen öffnend. Manchmal wirkte sie wie ausgetauscht. So sicher in dem, was sie tut - ja, beinahe routiniert und durchplant. Das schlimmste war, es war plausible und ehrlich. Normalerweise spürte man den Biss dieser Schlange, aber diesmal liebkoste sie die richtigen Stellen. Sie hat Talent und hat den Kuss zurecht verdient.

Delta ging einen Schritt die Lichtlose Gasse runter und nahm den Anruf an. "Hi, Papa. - Ok. - Ich ruf dich zurück." Sie legte sofort wieder auf.

"Ich muss los. Sorry."

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Malik erwiderte nichts auf die Aussagen von Delta. Als ihr Telefon klingelte kam er dann auch um eine Antwort herum und er war sich sicher, dass die Nosferatu auch keine brauchte.

So begnügte er sich mit einem nicken, als Delta sich verabschiedete. Sie hatte ihm einige wichtige Informationen gegeben, die er vorher nicht hatte. Vielleicht sollte er selber noch ein wenig wegen dem Unfall von Buchet nachstöbern, doch Delta hatte keinen Grund ihn jetzt anzulügen.
Wenn sie ihn in eine Falle laufen lassen wollte, dann wäre er so oder so verloren. Daher sah er sie als verbündete und vertraute auf ihre Worte.

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Out of Character

Für Delta geht es hier weiter.