Ramon Gomez
Brujah
- Registriert
- 12. Oktober 2008
- Beiträge
- 455
Ramon blieb noch eine Weile in seiner Schlafkoje liegen. Er liebte sein kleines zu Hause, es müsste schon viel passieren ehe er mal woanders übertagen würde.
Sein ganzes Leben hatte er im Wohnwagen verbracht, er kannte es gar nicht anders, bloß mit seiner Erzeugerin hatte er dann ein paar Jährchen ein wenig anders gewohnt. Aber daran wollte er jetzt nicht denken, die Frau war für ihn gestorben. Zehn Jahre hatte die ihn sich als treudoofen Ghul gehalten, und das waren genau 10 Jahre zuviel.
Eins war also sonnenklar: Er würde niemals seinen Ghul zu seinem Kind machen, denn ansonsten würde der wahrscheinlich genauso einen Unmut empfinden wie Ramon. Wenn einem dann plötzlich klar wurde, dass man die Jahre vorher nur ein totaler Sklave gewesen war, das war nicht so berauschend.
Währenddessen hatte es sich gar nicht so schlimm angefühlt, da unter dem Bann des Blutsbands, aber dann hinterher, da war´s bitter.
Vielleicht hätte er sich besser gar keinen Ghul angeschafft, aber war schon manchmal ganz nützlich, und tagsüber jemanden da zu haben, der den Wohnwagen bewachte, das war auch schon nicht schlecht.
Und eine andere Sache war auch völlig klar: Eine Frau würde es in seinem Unleben nicht mehr geben. Flirts zwecks Trinken waren ja O.K., und da er ein ansprechendes Äußeres hatte und auch Charme, da kam er bei Frauen ganz gut an, aber ansonsten war er eingefleischter Single, hier im Wohnwagen nistete sich kein Weibsbild ein, und die große Liebe, das gab´s sowieso nicht.
Ein einziges Mal hatte er sich von einer Frau den Kopf verdrehen lassen, jung und blauäugig wie er gewesen war, und hatte daraufhin alles hingeschmissen, sein schönes Leben im Zirkus, und war mit der Frau durchgebrannt. Nur um dann 10 Jahre später aufzuwachen und festzustellen, dass er bloß der willige Gespiele gewesen war.
Blöde Kuh! Na immerhin war er jetzt „unsterblich“, na ja, aber so ganz stimmte das nicht, völlig unkaputtbar war man eben doch nicht.
War aber nicht schlecht ewig jung auszusehen, aber der Frau dafür dankbar sein, nein, das kam nicht in die Tüte. Die hatte ihn doch nur benutzt. Sich ihr Späßchen gemacht mit ihm – und ihm dann nicht mal die Etikette vernünftig beigebracht.
Warum hatte sie ihn eigentlich erschaffen? Das kostete doch ne Menge Gefallen so was. Vielleicht hatte sie angenommen sie hätte dann einen treuen Verbündeten, keine Ahnung. Hatte wohl nicht damit gerechnet, dass er plötzlich so widerspenstig sein könnte. Tja, Pech, meine Liebe. Und kaum freigesprochen, hatte er die Fliege gemacht. Ach was war er doch undankbar. Und dann konnte er endlich wieder so leben wie es ihm passte. Gemütlich im Wohnwagen.
Doch manchmal wünschte er sich er hätte den Zirkus nie verlassen. Aber zu spät, da blieb ihm nichts anderes übrig als das Beste aus dem zu machen was er hatte. Mittlerweile hatte er sich damit abgefunden und konnte diesem Dasein als Vampir viel Positives abgewinnen, aber direkt nach der Erschaffung, da war´s bitter gewesen. Da hatte er diesen Zustand verflucht.
Und wie sehr hatte er da seine Eltern und seinen Bruder vermisst und es bereut sie verlassen zu haben ohne ein einziges Wort des Abschieds.
Und seine verdammte Erzeugerin hatte ihn dann davon abgehalten nach ihnen zu suchen, dafür hatte er sie noch am meisten gehasst. Sentimental hatte sie ihn geschimpft.
Am Schluss sie ihm sogar ein neues Blutsband verpasst, damit er überhaupt bei ihr blieb (aber gehasst hatte er sie trotzdem), aber zum Glück wenigstens kein dreifaches, aber ein zweifaches war schon schlimm genug gewesen.
Und da war´s doch wohl verständlich, dass er NIE NIE wieder in die Fänge einer Frau geraten wollte. Erst recht nicht in die einer kainitischen Frau, die ihm dann die Freiheit nahm.
Aber eigentlich hatte er doch an all diesen Mist jetzt gar nicht denken wollen. Aber wenn man sich vornahm die nächsten zwei Minuten nicht an Eisbären zu denken, an was dachte man dann? Genau, an Eisbären.
Seine Eltern hatte er nicht finden können, aber er hatte erfahren, dass sie gestorben waren. Zumindest bei Pepe bestand aber immer noch die Hoffnung ihn lebend zu finden. Ramon musste seinen Bruder einfach finden, irgendwann. Doch was würde er ihm dann sagen? Musste er ihn dann nicht eigentlich direkt ghulen, denn Ramon sah doch viel jünger aus als er sein müsste, und Pepe war schon 53. Ramon musste doch dann erklären warum er so jung aussah und sicherstellen, dass Pepe nichts verriet. Aber darüber würde Ramon erst dann nachdenken, wenn er Pepe fand. Diese Suche war für ihn schon zur Besessenheit geworden. Und wenn er Pepe nicht fand bevor er starb, was dann, würde Ramon dann nicht in ein tiefes Loch fallen?
Als Brujah durfte man doch nicht so sentimental sein, nicht wahr.
Aber ach, scheiß was drauf. Was die anderen darüber dachten war doch scheißegal. Sollten die doch von ihm halten was sie wollten. Ihm bedeutete sein Bruder was, und damit fertig. Zur Hölle mit dem Rest der Welt. Die Kainskinder waren doch letzten Endes alle bloß tragische Figuren. Verdammte.
Eigentlich könnte er jetzt mal die Mappe ausfüllen. Ramon machte sich also daran, und als er fertig war dachte er sich, dass er die jetzt genauso gut schon mal abgeben könnte.
Länger als drei Nächte würde er sicher allemal bleiben.
Kaum machte er die Tür des Wohnwagens auf, merkte er, dass es nieselte. Die Tropfen waren so fein, dass auf dem Dach gar kein Prasseln zu hören gewesen war.
Sauwetter!
Regenschirm mittnehmen? Ach wo! Er war doch nicht aus Zucker!
Ramon setzte sich ins Auto und fuhr los.
Sein ganzes Leben hatte er im Wohnwagen verbracht, er kannte es gar nicht anders, bloß mit seiner Erzeugerin hatte er dann ein paar Jährchen ein wenig anders gewohnt. Aber daran wollte er jetzt nicht denken, die Frau war für ihn gestorben. Zehn Jahre hatte die ihn sich als treudoofen Ghul gehalten, und das waren genau 10 Jahre zuviel.
Eins war also sonnenklar: Er würde niemals seinen Ghul zu seinem Kind machen, denn ansonsten würde der wahrscheinlich genauso einen Unmut empfinden wie Ramon. Wenn einem dann plötzlich klar wurde, dass man die Jahre vorher nur ein totaler Sklave gewesen war, das war nicht so berauschend.
Währenddessen hatte es sich gar nicht so schlimm angefühlt, da unter dem Bann des Blutsbands, aber dann hinterher, da war´s bitter.
Vielleicht hätte er sich besser gar keinen Ghul angeschafft, aber war schon manchmal ganz nützlich, und tagsüber jemanden da zu haben, der den Wohnwagen bewachte, das war auch schon nicht schlecht.
Und eine andere Sache war auch völlig klar: Eine Frau würde es in seinem Unleben nicht mehr geben. Flirts zwecks Trinken waren ja O.K., und da er ein ansprechendes Äußeres hatte und auch Charme, da kam er bei Frauen ganz gut an, aber ansonsten war er eingefleischter Single, hier im Wohnwagen nistete sich kein Weibsbild ein, und die große Liebe, das gab´s sowieso nicht.
Ein einziges Mal hatte er sich von einer Frau den Kopf verdrehen lassen, jung und blauäugig wie er gewesen war, und hatte daraufhin alles hingeschmissen, sein schönes Leben im Zirkus, und war mit der Frau durchgebrannt. Nur um dann 10 Jahre später aufzuwachen und festzustellen, dass er bloß der willige Gespiele gewesen war.
Blöde Kuh! Na immerhin war er jetzt „unsterblich“, na ja, aber so ganz stimmte das nicht, völlig unkaputtbar war man eben doch nicht.
War aber nicht schlecht ewig jung auszusehen, aber der Frau dafür dankbar sein, nein, das kam nicht in die Tüte. Die hatte ihn doch nur benutzt. Sich ihr Späßchen gemacht mit ihm – und ihm dann nicht mal die Etikette vernünftig beigebracht.
Warum hatte sie ihn eigentlich erschaffen? Das kostete doch ne Menge Gefallen so was. Vielleicht hatte sie angenommen sie hätte dann einen treuen Verbündeten, keine Ahnung. Hatte wohl nicht damit gerechnet, dass er plötzlich so widerspenstig sein könnte. Tja, Pech, meine Liebe. Und kaum freigesprochen, hatte er die Fliege gemacht. Ach was war er doch undankbar. Und dann konnte er endlich wieder so leben wie es ihm passte. Gemütlich im Wohnwagen.
Doch manchmal wünschte er sich er hätte den Zirkus nie verlassen. Aber zu spät, da blieb ihm nichts anderes übrig als das Beste aus dem zu machen was er hatte. Mittlerweile hatte er sich damit abgefunden und konnte diesem Dasein als Vampir viel Positives abgewinnen, aber direkt nach der Erschaffung, da war´s bitter gewesen. Da hatte er diesen Zustand verflucht.
Und wie sehr hatte er da seine Eltern und seinen Bruder vermisst und es bereut sie verlassen zu haben ohne ein einziges Wort des Abschieds.
Und seine verdammte Erzeugerin hatte ihn dann davon abgehalten nach ihnen zu suchen, dafür hatte er sie noch am meisten gehasst. Sentimental hatte sie ihn geschimpft.
Am Schluss sie ihm sogar ein neues Blutsband verpasst, damit er überhaupt bei ihr blieb (aber gehasst hatte er sie trotzdem), aber zum Glück wenigstens kein dreifaches, aber ein zweifaches war schon schlimm genug gewesen.
Und da war´s doch wohl verständlich, dass er NIE NIE wieder in die Fänge einer Frau geraten wollte. Erst recht nicht in die einer kainitischen Frau, die ihm dann die Freiheit nahm.
Aber eigentlich hatte er doch an all diesen Mist jetzt gar nicht denken wollen. Aber wenn man sich vornahm die nächsten zwei Minuten nicht an Eisbären zu denken, an was dachte man dann? Genau, an Eisbären.
Seine Eltern hatte er nicht finden können, aber er hatte erfahren, dass sie gestorben waren. Zumindest bei Pepe bestand aber immer noch die Hoffnung ihn lebend zu finden. Ramon musste seinen Bruder einfach finden, irgendwann. Doch was würde er ihm dann sagen? Musste er ihn dann nicht eigentlich direkt ghulen, denn Ramon sah doch viel jünger aus als er sein müsste, und Pepe war schon 53. Ramon musste doch dann erklären warum er so jung aussah und sicherstellen, dass Pepe nichts verriet. Aber darüber würde Ramon erst dann nachdenken, wenn er Pepe fand. Diese Suche war für ihn schon zur Besessenheit geworden. Und wenn er Pepe nicht fand bevor er starb, was dann, würde Ramon dann nicht in ein tiefes Loch fallen?
Als Brujah durfte man doch nicht so sentimental sein, nicht wahr.
Aber ach, scheiß was drauf. Was die anderen darüber dachten war doch scheißegal. Sollten die doch von ihm halten was sie wollten. Ihm bedeutete sein Bruder was, und damit fertig. Zur Hölle mit dem Rest der Welt. Die Kainskinder waren doch letzten Endes alle bloß tragische Figuren. Verdammte.
Eigentlich könnte er jetzt mal die Mappe ausfüllen. Ramon machte sich also daran, und als er fertig war dachte er sich, dass er die jetzt genauso gut schon mal abgeben könnte.
Länger als drei Nächte würde er sicher allemal bleiben.
Kaum machte er die Tür des Wohnwagens auf, merkte er, dass es nieselte. Die Tropfen waren so fein, dass auf dem Dach gar kein Prasseln zu hören gewesen war.
Sauwetter!
Regenschirm mittnehmen? Ach wo! Er war doch nicht aus Zucker!
Ramon setzte sich ins Auto und fuhr los.