[06.06.06] Ein schlecht gelaunter Brujah

Discordia

B! scheuert
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Nachdem Enio der Schlüssel aus der Hand rutschte und auf den Teppich fiel, trat er kurzer Hand die Tür ein und betrat seine Zuflucht. Der Brujah konnte sich nicht daran erinnern wann er zum letzten Mal wütender gewesen war als in diesem Moment. Was war das nur für eine verdammte Scheißidee gewesen dem Prinz einen Gefallen tun zu wollen? Enio hätte sich selbst Ohrfeigen können. Sie hatten wirklich ihren Arsch in Florenz riskiert und es hätte nicht viel gefehlt und es wäre schief gegangen. Den Italiener hatte in der verpesteten Stadt mehr als einmal das Gefühl beschlichen, daß sie dort nie wieder herauskommen würden. Und wofür das Ganze? Für ein idiotisches Bild einer grenzdebil dreinschauenden Tante, die im Prinzip aussah als wenn sie noch nie einen drin gehabt hätte. Enio verfluchte alle Toreador und ihren ganzen Primborium mit der Kunst. Sollte sie alle der Teufel holen. Buchet würde sich jedenfalls einiges einfallen lassen müssen um Enio noch einmal mit irgend etwas ködern zu können. Aber mit läppischen 50 000 € würde er den Brujah nicht mehr abspeisen.

Enio legte die Kleider ab, die er von Romero und der anderen Ghulin bekommen hatte. Er würde sie nachher in den Müll werfen, da er keine Lust hatte irgend etwas vor seinen Augen zu haben, daß ihn auch nur irgendwie an die vergangenen Nächte erinnerte. Wobei es genaugenommen ja eigentlich keine vergangene Nächte gab. Das war irgendwie auch verrückt. Enio wußte nun mit Sicherheit, daß er nichts mehr mit Zeitreisen zu tun haben wollte. Auf dem Weg in die Dusche warf Enio noch einen Blick auf die Zeitung, die er seinen Nachbar gestolen hatte. Auf dem Weg hierher hatte er bereits festgestellt, daß in Finstertal der Bär steppte und die Stadt offensichtlich am durchdrehen war. Das Timing war beschissen, denn Enio hatte nach dem Alptraum in Florenz ziemlich viel an seiner Motivation eingebüßt etwas für die Stadt zu tun und sich den Arsch für die Camarilla aufzureisen und das obwohl das meiste was er über die Vorgänge des vergangene Tages gelesen hatte praktisch nach Sabbat stank und Enio eigentlich nie eine Gelegenheit ausließ wo er der anderen Sekte in den Arsch treten konnte. Vielleicht würde er heute einfach noch alleine losziehen und jemanden suchen, dem er den Kopf abschlagen konnte... Freiwillige gab es für solche Tätigkeiten meistens genug.

Enio stand unter der Dusche und ließ das viel zu heiße Wasser an seinem Körper herunterlaufen. Er hatte in Florenz einiges über sich ergehen lassen müssen. Schon alleine die Verletzungen, die durch die Zeitreise entstanden waren, zerrten am Nervenkostüm des Italieners. Trotzdem hätte er das noch weggesteckt. Es gab aber einen Punkt der ihn am meisten nervte. Er war die letzten Nächte nur völlig sinnlos hinter den anderen Vampiren hergedackelt... meistens hinter der Ventrue-Chicka und kam sich dabei total nutzlos vor. Keiner der hiesigen Kainskinder der Peststadt hatte ihm auch nur die Möglichkeit für einen fairen Kampf gegeben oder seine Anwesenheit in Florenz auf andere Art und Weise nützlich gemacht. Stattdessen waren sie über Leichen gewatet und vor Ahnen davon gelaufen, die jedem von ihnen als zu mächtig vorgekommen war als das sie sich mit ihnen anlegen wollten. Ja... Enio mußte sich eingestehen, daß er Schiß gehabt hatte. Nachdem er mit Tanja von den anderen getrennt worden war und das Küken ihn wieder auf die leutenden Augen in ihrer unmittelbaren Umgebung aufmerksam gemacht hatte, wollte der Brujah den anderen stellen und reinen Tisch machen. Aber der verdammte Nosferatu war nicht zu sehen und seine Drohungen Enio gegenüber klangen ernst und glaubwürdig, sodaß der Turiner es lieber vorzog den Schwanz einzuziehen und sich zu trollen. Das das Caitiff-Küken ihm zu dem Zeitpunkt am Bein hing erleichterte die Sache in keinster Weise. Enio holte aus und schlug mit der flachen Hand auf die Kacheln des Badezimmers. Er hatte mitlerweile genug zerstört und wollte nicht auch noch seine Fliesen zerschlagen... obwohl es vielleicht gut getan hätte. Enio würde wohl nicht drum herum kommen heute Nacht noch irgendwo seine schlechte Laune auszulassen. Vielleicht aber würde er einfach eine kleine Feier organisieren und ne Pulle Sekt vor der Kunstakademie aufmachen. Er gönnte es diesen dreimal verfluchten Toreador, daß ihre heiß geliebte Kunstakademie einen gehörigen Schuß vor den Bug bekommen hatte. Vielleicht würde der Sabbat ja einmal etwas vernünftiges hinbekommen und den verdammten Prinzen vernichten, dann hätte Enio wenigstens ein neues Feindbild.

Nach einer unmöglich langen Zeit unter der Dusche trat Enio aus dem Bad und legte sich neue Kleidung an. Sein Stil war heute sehr robust und praktisch veranlagt. Er nahm die Halterung für seine Kukris und schnallte sie sich über den Rücken. Die Reise nach Florenz hatte ihn eine wunderschöne Klinge gekostet aber der Brujah war mehr als froh, daß er nur leicht bewaffnet war als er zu Buchet gegangen war. Falls seine Lieblingsklinge dabei hops gegangen wäre, hätte er ganz bestimmt beim Prinzen einen zusätzliche Zahlung fordern müssen, da seine Kukrisklinge mindestens so alt wie Enio selbst war und einen beindruckenden Sachwert bringen würde. Der Brujah entnahm seinem kleinen Versteck noch eine weitere Halterung, die es ihm ermöglichte eine Schußwaffe unter der Schulter zu verstecken Enio zog seinen langen Wachsmantel aus dem Schrank und streifte ihn über. Das Ding sah aus als hätte es schon bessere Zeiten erlebt aber für den Moment war es praktisch und verbarg die Waffe, die Enio anschließend in das Halter steckte äußerst effektiv. Abschließend steckte er noch das eine oder andere Magazin in diverse Taschen und versteckte einiges an Messer an seinem Körper. Falls sich hier wirklich der Sabbat rumtreiben würde, wollte der Turiner gewappnet sein und die Straßen von dem kainitischen Müll so effektiv leer räumen wie nur möglich. Die 16 schüssige Barak würde da ungemein helfen.

Enio war gerüstet und bereit Finstertal zu erkunden und den jüngsten Ereignisse der Stadt auf den Grund gehen. Für Enio war das nett-sein ab heute vorbei. Er wurde bedroht und benutzt und hatte vor den Ahnen der Nosferatu den Schwanz eingezogen. Enio war schwach gewesen und er war nicht halb so gut wie er immer von sich gedacht hatte. Aber das würde sich ändern müssen. Der Brujah war bereit zum aufrüsten und würde sich in nächster Zeit ausführlich damit beschäftigen besser, schneller, härter und gefährlicher zu werden, sonst würde er beim nächsten Konflikt wieder klein bei geben müssen und dazu hatte er überhaupt keine Lust mehr. Vielleicht waren die Ereignisse des letzten Tages und der Nacht ja auch eine gute Gelegenheit und Vorwand für Enio einmal ordentlich aufzuräumen in dieser verdammten Stadt. Motiviert genug war er jedenfalls.

Das verdammte Handy klingelte. Kein guter Zeitpunkt. Aber es war Peter und Enio gab dem unliebsamen Anrufer mildernde Umstände. Warscheinlich würde er sowieso nur wegen den jüngsten Ereignissen anrufen. "Pronto Mann... was willst du?" Kein freundlicher Empfang... Peter würde das wohl verkraften müssen und bestimmt sofort registrieren, daß Enio eine verdammt miese Laune hatte.

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Das Telefongespräch geht dann hier weiter
 
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Das hört sich wunderbar an. Ich werde ungefähr 0:20 Uhr da sein. Habe vorher noch ein paar Erledigungen zu machen. Wir sehen uns dann da.“

Die Nacht enwickelte sich gut. Bevor er sich mit Enio treffen würde, hätte Peter noch Zeit zur Villa zu fahren und beim la Baille vorbeizuschauen, der Artikel mit den "Beep", war doch recht interessant. Außerdem wollte er noch 23:30 Uhr ins Trois, um zu sehen ob Tanja trotz des Rummels kommen würde. Ja diese Nacht war wirklich ereignisreich.
 
AW: [06.06.06] Ein schlecht gelaunter Brujah

Nachdem Enio das Handy weggesteckt hatte, wandte er sich zum Gehen in Richtung Ausgang und sah, daß sein kleines Türproblem noch überschaubar war. Das Schloß war hinüber aber die Tür wurde nicht aus den Angeln gebrochen. Er würde sie zumindest hinter sich zuziehen können.

Nachdem Enio sich noch zusätzlich mit einem Holzplock bewaffnet hatte, verließ er seine Zuflucht und trat wütend und neugierig zugleich in die Nacht hinaus. Mal sehen was für Gesindel sich in Finstertal heute Nacht herumtreibt.

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