[05.06.06] Eröffnung des el Baile

Shadom

Brony
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Um 20 Uhr öffnete das el Baile sein Pforten.
Die frühere Eröffnung war ein Tribut an seine vermutlich fast ausschlißelich sterblichen Gäste. Vampire würden sich vermutlich nicht viele hier zeigen.

So war es schon kurz vor 22 Uhr als Antonio nach unten in sein neues Lokal gehen konnte.
Die Eröffnung lief nun schon seit fast 2 Stunden und der Tanzunterricht näherte sich schon langsam den Ende.
In der heimeligen Atmosphäre des Lokals waren aufgrund der großen Menge an Tanzenden die Tische und Stühle ein kleine wenig zur Seite geräumt worden. Antonio war realistisch genug gewesen um einzusehen, dass in einer deutschen Stadt an normalen Abenden die meisten Gäste eher sitzen den tanzen würden.
Heute jedoch war mit professionellen Tanzlehrern und den stark verbilligten Drinks das Verhältnis mehr in Antonios Sinne.

Er wartete noch einen kurzen Augenblick, um dann auf die Bühne zu gehen.
Das Mikrofon in die Hand nehmend begann er seine Rede.
Meine Damen und Herren es freut mich sehr sie hier nun auf den angenehmsten Teil des Abend vorzubereiten. Ohne langen Worte bitte ich um einen herzlichen Applaus für die talentierte Newcomer Flamenco, Sevillana und Salsa Band Camargue.
Unter dem eher höflichen denn wirklich begeisterten Applaus der kleinen Menge betraten die jungen Künstler die Bühne.
Antonio hatte aus ganz Deutschland talentierte wenn auch NOCH unbekannte Bands zusammenkommen lassen. Er hatte kein schlechtes Gespür für Musik, also war es verständlich, dass sich die sonst eher steifen Deutschen tatsächlich von der feurigen Musik miteißen ließen. Die meisten tanzten eher stümperhaft die wenigen Schritte, die sie vorhin beigebracht bekommen hatten doch der ein oder andere wusste scheinbar was er tat.
Natürlich hatte Antonio auch ein paar Professionelle Tänzer unter die Mege gemischt. Sie sollten sich zurückhalten und so die Gäste um sie herum eher anstacheln und nicht einschüchtern.

Das Ganze schien zu funktionieren.

Während Antonio sich hier und da unter die Gäste mischte und sich bekannt machte, hatte er die ganze Zeit ein Auge auf eventuelle Neuankömmlinge. Immerhin wusste der ein oder Vampir um seinen Club. Es war gut möglich, dass sich doch ein oder zwei UNsterbliche Gäste hierher verirren könnten.


Out of Character
Hier, hier und hier könnt ihr den Club bewundern.
Evtl kommt ja wer zum spielen...
 
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Ein fremder, osteuropäischer Akzent fing Antonios Ohr. Er gehörte einem Mann mit Glubschaugen, fliehendem Kinn und fettigen Haaren der, offenbar beflügelt vom Alkohol ein wenig zu laut seinem Gegenüber eine Geschichte erzählte:
"Ich sage Ihnen etwas--Ich bin froh, dass ich überhaupt noch lebe... Ich war gerade ein paar Dörfer weiter, wenn sie verstehen. Kennen Sie Saragosa? Da saß ich in einer Bar, wie dieser hier. Dort gab es Bier. Nicht so gut wie dies hier, aber fast. Was ich da sah, werden Sie kaum glauben. Ich saß dort allein an einem Tisch. Diese Bar, war voller Abschaum.
Ich meine, nicht wie hier.
Nein, richtig miese Typen. Die hatten nichts Gutes im Sinn.
Ich bin allein.
Das ist mir am Liebsten.
Um mich herum passiert einiges. Geschäfte unter der Hand.
Nicht sehr offensichtlich, aber auch nicht sehr unauffällig. Also: Ich sitze da... und herein kommt der größte Russe, den ich je sah... als ob ihm der Laden gehören würde. Niemand wusste, was er von ihm halten sollte. Aber er war da und spazierte herein. Er hatte etwas Dunkles.

Ich meine nicht seine Haut.

Da war etwas anderes...
Es war, als würde er immer im Schatten laufen, bei jedem Schritt, den er auf das Licht zu machte, dachte man, man würde gleich sein Gesicht sehen.
Falsch gedacht.
Es war als würde sich das Licht... für ihn dimmen.
Dieser Kerl setzt sich also an den Tresen... bestellt eine Limo, lehnt sich zurück und schweigt."

Der Gesprächspartner unterbrach den Erzähler mit in die verschwitzter Stirn hochgezogener Augenbraue: "Er bestellte eine Limo?"

"Mich hat nicht interessiert, was er trinkt. Ich war an dem interessiert, was er bei sich trug.
Eine Art schwerer Koffer.
Er setzte ihn neben sich, als wäre es sein Mädchen.
Und dann fing er plötzlich an zu sprechen. Es war wohl nichts Nettes, denn der Barkeeper war ganz nervös. Besonders bei der Erwähnung von-- Es klang wie..."
 
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"...Tango?", hinter Antonio stand der verdammt größte Russe in dem verdammt größten Carmen-Kleid, dass die Welt je gesehen hatte.

Out of Character
:ROFLMAO:
 
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Antonio hörte die Geschichte nur mit halbem Ohr. Eigentlich beachtete er sie kaum.
So recht bewusst WAS er da gehört hatte, wurde ihm erst als er sich umwand und die 'Frau' sah.

Seine Gedanken erreichten annähernd Lichtgeschwindigkeit.
In seinem echten Leben wäre er solch einer Person NIE auch nur NAHE gekommen. Er hatte kein Problem damit zu Lehrzwecken den weiblichen Part zu tanzen. JA für eine gute Show hätte er es zu früheren Zeiten vielleicht sogar gewagt sich in das Outfit einer weiblichen Tänzerin zu wagen.
DAS jedoch war grotesk.
Sein von der Möglichkeit mit diesem Subjekt tanzen zu müssen schockierter Verstand, suchte in seiner üblichen Marotte verzweifelt ein Zitat. Er war schon kurz davor den Dienst zu quitieren als er doch etwas überaus passendes fand.
Das Leiden ist, von der einen Seite betrachtet, ein Unglück und, von der andern betrachtet, eine Schule. Samuel Smiles Schirftsteller und scheinbar auch Philosoph.

Antonio zauberte ein Lächeln auf ein Gesicht.
Ein Tango will mir nicht recht zur Musik passen, aber ich will sie gerne in die aufregende Welt des Salsa einführen. Aber passen sie auf... ich gelte nicht grade als langsamer Tänzer meine ... Dame

Galant wenn auch vielleicht ein klein wenig ZU eilig nahm Antonio die Hand Stellas, gab ihr einen angedeuteten Handkuss und gab der Band ein Zeichen.
Sobald es möglich war beendet sie ihr vorher recht ruhiges Lied, nur um gleich ein feuriges Salsa Lied anzustimmen.

Antonio führte mit Stella auf die Tanzfläche und begann trotz ihrer Größe einen mehr als aufregenden Tanz.

...
 
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Out of Character
Mist man kann ja nicht nachträglich würfeln...
Geschick + Vortrag Spezialisierung Tanzen
[dice0]
 
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Antonio gab den Grundschritt als den in den 90er Jahren sehr beliebten Mambo Style des Salsa. Die Grundschritte ließen mehr Gefühl, mehr Insoiration. Mehr... von allem zu.
Gleichzeitig vermischte er die Schritte auch mit dem Kubanischen Stil wann immer Stella Probleme hatte mit zu kommen. Hier konnte der Mann besser führen und so die Frau an schwierigen Figuren vorbei führen.

Einige Zeit lang begnügte sich Antonio damit sie in die simplen Schritte, die Grdunschritte und einfachen Figuren einzuführen. Promenande, Seitenwechsel und Flop folgten aufeinander bis Antonio dann langsam wirklich begann zu tanzen..
Stellas linke Hand mit seiner rechten umfasste er mit seiner linken ihre Hüfte und warf sie förmlich nach unten nur um sie dann mit gekreuzten Händen zu umfassen und gedreht wieder auf die Füße zu holen. In einer fliessenden Bewegung nahm Antonio nun hinter ihr stehend ihre Rechte Hand und drehte sich in einem gekonnten Rechtsspin wieder vor sie nur um eine Millisekunde später passend zum Takt der Musik eine Vierteldrehung nach links machen zu lassen die Antonio mit einer weiteren Rechtsdrehung seinerseits beantwortere. Der abermalige Handwechsel war Stella vermutlich noch gar nicht aufgefallen als Antonio sie rückwärtig an seinem Rücken vorbeiführte und sie halb drehte um mit der Linken ihre Hüfte zu fassen und eine kurze Sekunde fast schon erotisierend an ihrer Hüfte ein paar Zentimeter über ihren Oberschenkel fuhr.
Mittlerweile hatte sich schon eine große Gruppe um die beiden gesammelt. Die übrigen Tanzpaare waren stehen geblieben und betrachteten faziniert die beiden.
Antonio ging immer noch den Grundschritt wahrend einen halben Schritt zurück nur um dann in einem einzigen Schritt Stellas Hüfte gänzlich zu umfassen und sie sich zurückwerfen lassen. Bevor diese jedoch wusste was mit ihr geschah verlor der riesige Russe jedoch den Boden unter den Füßen und glitt immer noch von Antonio gehalten rechts an seinen Füßen vorbei nur um auf einmal abermals hinter Antonio zu stehen.
Es ging weiter.
Rechtsspin, Peek-a-boo, Back-Breake, Enchufala, Doppel-Rechtsdrehung, 360° Spin, Platzwechsel, Promenade, Spincheck.
Antonios Figuren schienen endlos, phantastisch und alle perfekt ausgeführt zu sein. Die meisten Tänzer der Welt hätten für einen einzigen solchen Tanz ihr Leben, gar ihre Seele geopfert. In gewisser Weise hatte Antonio das auch.
Als die Musik endete und ein tödlich, bewundertes Schweigen den Saal, die Gäste man konnte fast glauben die ganze Stadt beherrschte, hielt die Wikrlichkeit einen Moment lang den Atem an.
Antonio verbeugte sich abermals vor Stella und küsste ihre/seine Hand.
Als ob dies ein Signal gewesen wäre erhob sich Applaus und Zugabe Rufe. Antonio winkte ab und die Band begann wieder zu spielen.
Nun leicht neben der Tanzfläche blickte Antonio zur riesigen Stella auf.
Ich hoffe ich war nicht zu forsch.
Der Tanz hattte Antonio gut getan. Seine... (Ab??)Scheu vor Stella schien verschwunden zu sein.
Out of Character
http://www.mamborama.com/realaudio/pilon2.ram


PS: Ein BP auf Körperkraft um Stella zu händeln...*G*
 
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Out of Character
vorübergehende Schreibblockade angesichts des Tanzes meines Lebens!


Den Blick, den Antonio von Stella empfing vermochte dieser wohl zurecht als unverholene Bewunderung interpretieren, mehr noch- der hühnenhafte Transvestit schien bis ins Mark erschüttert.
Stella hatte für die lateinamerikanischen Tänze bislang nie die Begeisterung aufgebracht wie beispielsweise für das klassische Ballett oder das Variete aber dies erschien jetzt, nachdem er die geschmeidigen Hüften und das Feuer von Antonio Gades kennen gelernt hatte eindeutig als Fehler.
Stella zitterten die Knie:"Nein cHerr Gardes...", aufkommende Tränen tiefster Rührung schwangen in diesen, mit tiefer Stimme hervorgepreßten Worten mit: "Nein... sie waren ganz wundervoll..."
Stella trat einen Schritt zurück und sah sich, was einer Suche nach Halt oder Hilfe gleich kam im le´Baille um. Er konnte es nicht. Nicht jetzt. Nicht mehr...
"Ich danke ihnen..."

Mit dieser knappen Verabschiedung griff Stella den Gitarrenkoffer und strebte schwungvoll zur Tür wobei er die interessierten Zuschauer die sich um die Beiden gescharrt hatten und nicht von selber eine Gasse bahnten einfach beiseite schob als wären sie gar nicht da.

Damit hatte Stella nicht gerechnet.
 
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Antonio wollte noch etwas erwidern als jedoch der riesige Transvestit fast anfing zu heulen blieb ihm die Luft weg.

Er nickte nur kurz verwirrt um dann zu sehen wie Stella fluchtartig das el Baile verließ.

Zum zweiten Mal an diesem Tag hatte Stella es geschafft Antonios Verstand in eine zwangslage zu bringen. Das alles war etwas viel.

Er setzte sich vorerst.
 
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Dunkle Reiter voller Hass und gleichwohl erfüllt von gieriger Vorfreude. Den Pfad entlang reitend in verzehrendem Tempo.
Eine Meute von außen Mensch auf Roß aus Stahl und Chrom, von innen wenn überhaupt etwas so mehr Tier als Wesen der vernunft, wälzt sich dem el baile entgegen.
Ein Augenblick des verharrens. Ein dunkles Lachen.
Wurfgeschoss und klirren der Fenster.
Gelandet zwischen freudigen Gästen. Hinterlässt Angst.

Die Maschinen entfernen sich.
Was bleibt?
Voll düsterer Energie beseelt lag der Sprengsatz zwischen den flüchtenden Gästen.
 
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Antonio fluchte laut.
Qué cagada!

Nicht das Lokal. Wenn es vergeht bin ich der Sonne ausgesetzt. Es bleibt nicht mehr viel Zeit.

Ein paar Schritte nur trennten ihn von dem Sprengsatz.
Ein Meter, ein halber.

Er bückte sich, nahm ihn auf.

Seine Sinne zum zerreißen gespannt warnten ihn. Zuspät jedoch.

Die Anwesenden, die die Explosion überleben sollten, berichteten später, dass nach dem Lichtblitz und der Hitze nichts mehr von ihrem Gastgeber übrig war.

Für den Toreador war es anders.

Nicht er verging. Die Welt um ihn herum löste sich auf.

Was blieb waren Töne, Musik.

Antonio begann seinen letzten Tanz. Er würde großer, gewaltiger sein als jeder seiner Tänze zuvor.


Dieses mal sollte er wirklich für die Ewigkeit andauern.
 
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