[03.05.06] Kleiner Zwischenstop im Hotel

Juniver

Munchkinmeisterin
Registriert
29. Juni 2004
Beiträge
4.086
Nachdem Carola sich was ordentliches zum Anziehn besorgt hatte, war sie jagen gewesen. Sie hatte Durst gehabt. Richtig Durst. Die hatte nicht nur von einer Person getrunken, sondern gleich von mehreren. Sie hatte die Wunde in ihrer Brust heilen müssen. Auch wenn sie jetzt noch immer nicht ganz verheilt war, so war sie doch jetzt zumindest vershlossen. Man konnte nicht mehr fast durch sie hindurchsehen. Allerdings roch Carola noch immer leicht nach Blut. Aber immerhin war Carola jetzt satt.
Nun musste sie sich um eine Unterkunft kümmern. Ihre neue Wohnung wäre erst in ein paar Tagen bewohnbar. So lange musste sie woanders unterkommen. Sie ging zu Martins Hotel. Es bot sich einfach an und war unauffällig. Es gehörte Martin, einem Vampir. So konnte sie sicher sein, dass sie tagsüber nicht irgendwelche unangenehmen Überraschungen hatte. Und eben aus diesem Grund würde auch der Seneschall keinen Verdacht schöpfen.
Die Sitation hatte sich geändert. Ian hatte sie verraten. Und sie hatte zu spüren bekommen, wie andere Vampire in anderen Städten sich verhielten. Sie waren nicht besser als der Seneschall. Ja vielleicht sogar noch schlimmer. aber das spielte keine Rolle. Carola wohnte hier. Hier in Finstertal. Und wenn Ian nicht gewesen wäre, wäre es vielleicht auch gar nicht so gelaufen. Dann hätte Carola sich wohl ankündigen lassen, so wie sie es von Ian erwartet hatte. Er wollte doch schließlich alles für sie vorbereitet haben.

Carola stand nun an der Rezeption des Hotels und nahm sich ein Zimmer. Zugleich fragte sie noch nach der Zimmernummer eines Martin Thabaz.
 
Freundlich wurde ihr ein Zimmer gegeben.
Die junge Frau, fast noch ein Mädchen, an der Rezeption sah kurz die Bücher durch.

Nun um ehrlich zu sein... es ist kein Herr Thabaz in der Liste verzeichnet. Weder unter T noch unter Th. Tut mir leid.
 
Mh...seltsam. Ich w eiß, dass er in diesem Hotel wohnt. Er hatte vor ein paar Tagen noch das Hotel wegen ein Beerdigung schließen lassen. Er ist ein Dauergast, genaugenommen gehört ihm das Hotel. Etwa so groß...

Carrola beschrieb Martin.
Sind sie sicher, dass er nicht hier ist?
 
Ein verwirrter Ausdruck zeigte sich auf dem Gesicht der Angestellten.
Sie meinen Herr Jäger? Er ist wirklich der Besitzer? Dann stimmen die Gerüchte ja doch.
Kurzen Augenblick. Ich werde ihm Bescheid sagen. Vielleicht hat er ja Zeit für sie.


ein kurzes Telefonat und ein paar Minuten später betrat Carola (höchstwahrscheinlich) Martins unaufgeräumtes Zimmer.
Guten Abend Carola. Was verschafft mir die Ehre?
 
Ich wollte mich aus New York zurückmelden. Mein Aufenthalt war etwas kürzer als erwartet.
Carola zog kurz ihr Shirt etwas weiter runter. Man konnte die Wunde auf ihrer Brust gut zuordnen.
Das kleine Andenken hab ich Ian zu verdanken. Er hat sich einer Ahnin gegenüber bei meiner Vorstellung nicht grade nett verhalten. Also hat sie mich kurzerhand gepflockt und zurückgeschickt.
Meine Wohnung ist bisher noch nicht fertig, da ich grade am Umziehen bin. Ich wollte daher um die Erlaubnis bitten, für diese Zeit ihr im Hotel zu verweilen. Es ist ihre Domäne, daher halte ich es für richtig, sie zuvor zu fragen, ob ich hier bleiben darf.
Außerdem....nunja... meine Sachen sind leider auch alle in New York inclusive all meiner Notizen die ich dir zukommen lassen wollte. Ich hoffe Ian hat zumindest den Anstand mir meine Sachen zurückzugeben.


Carolas Stimme war kalt. Sie schien nicht grade gut drauf zu sein. Naja, kein Wunder bei dem was ihr passiert war.
 
Martin nickte leicht. Irgendwie ergab alles einen Sinn.

Nun... ich denke Ian wird hier in nächster Zeit noch auftauchen. Ich habe etwas, dass wohl im gehört. Ich denke vor morgen wird er aber wohl nicht hier sein. Soll ich ihm sagen, dass du hier bist?

Achja... selbstverständlich kannst du bleiben. Geh bitte nach unten un frag nach einem passenden Zimmer.
Ich habe einige Zimmer für unsereins umrüsten lassen. Alle auf die das zutrifft haben die Quersumme 16.


Martin lächelte. Das konnte sie nicht verstehen... egal.
 
Danke Martin. Das ist sehr nett von dir. Und was Ian angeht. Mir solls gleich sein. Ich habe nichts falschen gemacht, ich habe keinen Grund mich vor ihm zu verstecken.
Ich geh dann mal wieder, nochmal danke. Aber ich brauch jetzt wohl erstmal ein wenig ruhe.
 
Gut, dann werde ich ihm Bescheid sagen wenn er kommt. Nun.. falls er kommt. Eie erholsame Nacht und einen ebenso erfirschenden Tag wünsche ich dann noch, Mulo.
 
Carola schaute bei dem Wort Mulo ein wenig verwirrt. Seltsamer Ausdruck. Aber das war jetzt egal.
Carola ging erneut zur Rezeption und lies sich ein neues Zimmer geben. Die Dame an der Rezeption schaute seltsam als Carola ein Zimmer mit der Quersumme 16 haben wollte. Aber egal. Der Kunde war nuneinmal König. Sie bekam das Zimmer 277.
Nun ging Carola erstmal auf ihr Zimmer. Und legte sich aufs Bett. Sie wollte Ruhe haben.
Die Wunde in ihrer Brust tat noch immer weh. Und es war recht viel passiert in den letzten Tagen. Sie hatte endgültig mit ihrem alten Leben abgeschlossen. Musste abschließen. Sie hatte keine Wahl. Ihr Leben war zerstört worden.
Ihre Liebe war zerstört worden. Ihr Erzeuger war fort. Und egal ob er noch lebte, er war nicht hier und es war sowieso unwahrscheinlich, dass er noch lebte, auch wenn sie die Hoffnung noch nicht aufgeben wollte.
Und dann... sie hatte sich neu verliebt. Hatte neues Vertrauen geschöpft. Hatte ihm ihre innersten Geheimnisse erzählt, bei ihr wohnen lassen und .... alles. Er war ...nun ihr neues Leben gewesen.
Er hingegen hatte geschwiegen. Hatte nichts gesagt über sich. Sie wußte kaum etwas über ihn. Und letztendlich hatte er sie verraten. Er hatte sie hintergangen. Nie wieder würde sie in die Liebe vertrauen. Es war fast so, als hätte der Pflock, der auch die letzten Reste ihres faulenden Herzens zerstört hatte, auch den letzten Rest ihrer Menschlichkeit zerstört. Zumindest den Teil, der soetwas wie Liebe empfinden konnte. Jetzt fühlte sie nur eine innere Leere.
Blut lief langsam über ihre Wangen. Der Schmerz in ihrem Inneren war fast unerträglich.
Ian warum hast du mir das angetan. Wie konntest du nur...wie konntest du nur.... Ich habe dich geliebt....

Carola lag eine ganze weile einfach nur da. Sie hatte die Augen geschlossen. Nur den Wecker hatte sie gestellt, damit sie pünktlich zum Treffen kam.

Was mache ich nun? Was bleibt mir noch? Was soll ich noch hier?
....
....
Ich will Rache!
Ich will meine Ruhe!
Sie sollen mich alle in Ruhe lassen!
Ian, der Seneschall....alle!
 
Zurück
Oben Unten