01.04.04 Am Kiosk

Myrah

TheNightWitch
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18. Dezember 2003
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Luka machte sich mit ihrem Chero auf den Weg in die Stadt. Irgendwo würde sie sicher an einem Kiosk vorbeikommen und die Morgenpost ergattern, auch wenn es bereits Abend war. Eine rote Ampel ließ sie an einer T-Kreuzung stoppen und einige Fußgänger überquerten die Straße vor ihrer Motorhaube. Ungeduldig tappten ihre französisch lakierten Nägel auf dem Lederlenkrad. Sie brauchte endlich einen neuen Auftrag, mal sehen was die Annoncen so hergeben würden. Als die Ampel sich wieder auf grün schaltete, bog sie rechts ab und nach einigen Metern tat sich tatsächlich links an der Straßenecke ein Kiosk auf. Luka fuhr rechts ran und hielt an. Sekunden später hörte der Motor auf zu summen und sie schlug die Wagentür hinter sich zu. Verschließen ließ sich das gute Stück glücklicherweise per Fernbedienung am Schlüssel und genau diese tätigte Luka gerade, während sie über die Straße zum Kiosk spazierte......
 
Es ist nur ein kleiner Kiosk. Die Morgenpost liegt dort aus neben einigen Boulevard Blättchen. An einem Stehtisch seitlich vom Kiosk stehen drei Männer die augenscheinlich mindestens angetrunken sind und sie haben alle eine Dose Bier vor sich stehen. Zigaretten qualmen im Aschenbecher.
In dem Kiosk steht eine Frau - schätzungsweise ende vierzig und ebensoviele Kilos zuviel auf den Hüften - und strickt. Als sie Dich bemerkt legt Sie das Strickzeug weg.
 
Luka warf der Männertruppe einen skeptischen Blick zu und schnappte sich das gute Tagesblättchen. Ihre Augen wanderten zu der propperen Kioskfrau und ein Lächeln huschte über ihre Lippen. Können Sie mir außerdem noch eine Zeitung mit Stellenanzeigen empfehlen? Die nehm ich dann dazu und eine Packung Montechristo Mini Zigarillos. Der Alkoholgeruch umweht ihre Nase und für einen Moment zieht sie diese kraus.
 
Die Stellenanzeigen gibts am Samstag in der Morgenpost. Heute finden se da nix gute Frau. wirft Dir die - eigentlich ganz nett wirkende - Frau zu und gibt die eine Schachtel der Zigarillos. Darfs noch etwas sein? fragt sie völlig freundlich.
 
Luka schüttelte leicht ihren Blondschopf. Nein dann bleibts bei der Morgenpost und den Zigarillos. Danke Sie zählt sorgfältig die Münzen aus ihrer Geldbörse heraus, klemmt sich die Zeitung unter den Arm und marschiert mit samt Zigarillopackung zu ihrem Wagen zurück. Statt gleich loszufahren blättert sie zunächst gemütlich in der Zeitung und als sie ihr die Anzeige des CineProtz ins Auge fällt hält sie inne. Kino. Hmmm. Und das mit DEM Typen. Wäre ja vielleicht was. Gedacht, getan. Der Chero springt an und schnurrt wie ein Kätzchen. Und genau dieses Kätzchen setzt Richtung Kino in Bewegung. Mal sehen wie voll es dort ist...
 
Als du zum Auto gehts Pfeifft Dir noch einder der Männer vom Tisch nach. Wird aber direkt von der Frau hinter der Theke ermahnt.

Es dauert auch nur 15 Minuten und der Chero fährt am Cineprotz vorbei. Es ist überraschend leer dafür das der Kinoheld bald hier sein soll.
 
Luka nahm es als wink mit dem Zaunpfahl und suchte einen Parkplatz für ihr geliebtes Auto. Typisch Frau legte sie ausnahmsweise ein wenig Rouge auf und betünchte ihre Lippen mit einer unaufdringlichen rosa Farbe, damit sie nicht ganz so blass wirkten. Ihre Stricktasche im Schlepptau und sie Zigarillos darin verstaut, schloß sie den Wagen ab und schlenderte zum Kino. Eigentlich hatte sie mehr Trouble erwartet, vielleicht hatte der Kerl ja auch abgesagt und das Kino versuchte so nur seine Plätze loszuwerden für den Flopp des Jahres. Luka wunderte sich einen Moment über ihre pessimistischen Gedanken und stolperte fast über einen Hut, den ein Obdachloser plaziert hatte, um ein bißchen Geld abzuzwacken. Luka ließ zwei Münzen in den Hut fallen und ging weiter zum CineProtz...
 
Hier wird es etwas voller, aber die erwarteten Absperrgitter fehlen gänzlich. Auch ist irgendwie nur minimalistisch Werbung für Des Köngs Schwert zu sehen.
 
Gerade als Luka auf das Kino zustrebt, kommt ihr eine junge Schwarze entgegen die anscheinend schon dort war und merkwürdigerweise eine Tasse in der Hand hält. Sie betrachtet Luka ein wenig und es scheint irgendetwas zu geben, das sie daran amüsiert - woran auch immer, ob an Luka, der Tasse, oder etwas anderem. Sie schlendert weiter ohne die Fremde weiter zu beachten. Ihr Fahrrad steht ja irgendwo am anderen Ende des Parkplatzes.
 
Ja irgendwie war das seltsam. Sehr seltsam und irgendwo im Hinterkopf des Bliondschopfes flüsterte eine leise Stimme immer wieder: April, April. Na klar sie war reingefallen und dieser Morgenpost auf den Leim gegangen. Die Schwarze die ihr entgegen kam hatte wohl ein ähnliches Erlebnis, jedenfalls schmunzelte sie so angeregt vor sich hin. Vielleicht bekam man ja eine Trosttasse an der Kinokasse. Luka lachte plötzlich und vergnügt auf. Auf so einen Blödsinn konnte natürlich nur eine Malkavianerin hereinfallen. Sie beschloß auf die Tasse zu verzichten und sah sich das Programm von heute an.
 
Das Programm wird auf einer großen Leuchttafel angezeigt.
In der nächsten Zeit starten drei Filme:
Zu Hause mit Mom - Teenie Komödie mit Jos Wheedonn
Des Messers Schneide - Psycho Thriller von Jack Corpenter
Tsunami - Katastrophenfilm von Emmerich Roland

Das sind die eintigen Filme die du schauen könntest und noch vor Sonnenaufgang nach Hause kommen würdest.
 
Luka entschloß sich dazu keinen der Filme zu schauen, stattdessen schlenderte sie langsam zurück zum Wagen und machte sich auf den Weg zurück ins Motel.
 
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