AW: Deadlands - Dreadfull Present......?
Zwischen dem klassischen Deadlands und der Zeitschiene von Deadlands:HOE liegt ja nun ein ganzer Haufen Jahre
Nicht nur ein ganzer Haufen Jahre, sondern "Hell on Earth" ist sogar nicht einmal in demselben Universum wie "Weird West" angesiedelt!
"Hell on Earth" ist das Deadlands-Universum, welches mit der Zeit der Abrechnung 1863 von unserer historischen Zeitlinie abzuweichen beginnt. Insoweit stimmt es noch mit dem "Weird West" Ableger des Deadlands-Universums überein.
Aber: Bei "Hell on Earth" verlief die Geschichte des Weird West anders!
Alle wesentlichen, übelen Machenschaften, die im normalen "Deadlands: The Weird West" Thema der diversen (Metaplot-)Kampagnen sind, und die durch Aktion der Spielercharaktere jeweils mit schweren Schlägen GEGEN die Abrechner endeten, sind im "Hell on Earth"-Universum ungehindert umgesetzt worden.
So wurde Ronan Lynch kein Harrowed, der gegen die Abrechnung kämpfte und siegte, sondern sein "guter Geist" wurde, nach seinem vorzeitigen Ende, zu einer der Schutzheiligen der Templer in "Hell on Earth".
"Hell on Earth" ist NICHT die Fortschreibung derselben Zeitlinie, die in "Weird West" begonnen wurde.
Es gibt ja mit der Trilogie "Heart of Darkness", hier insbesondere im dritten Teil "Fortress of Fear" einen "Besucher" aus dem "Hell on Earth"-Universum. Da wird klargestellt, daß das Übel, welches die Welt von "Hell on Earth" befallen hat, eben aufgrund der Machenschaften von bestimmten willigen Dienern der Abrechner, die in der dortigen Zeitlinie NICHT aufgehalten, NICHT vereitelt wurden, so weit gediehen ist, daß es die gesamte Welt in eine Hölle auf Erden verwandeln konnte, wo die Abrechner über das Land ziehen und kaum noch Hoffnung bleibt. Und genau deshalb kam ja der "Besucher" (fast wie bei Terminator) in den Weird West, um bestimmte Dinge zu "korrigieren".
Viele Marshals ignorieren diese offizielle, in den Materialien auch immer wieder bestätigte Sicht, daß es sich um zwei verschiedene Zeitlinien handelt, weil es manchen besser paßt, wenn sie eine durchgängige Zeitlinie vom "Weird West" bis zu "Hell on Earth" und "Lost Colony" (welches übrigens komplett in das "Hell on Earth"-Universum gehört) hätten.
Wie sah die Welt von Deadlands dazwischen aus ?
Im "Weird West"-Universum wird der Einfluß der Reckoners ziemlich geschwunden sein, da die Helden im "Weird West" alle damals ja noch schwächeren Servitors der einzelnen Abrechner zur Strecke gebracht haben. - Genau das ist ja übrigens auch Gegenstand der vier noch kommenden Kampagnenbände für "Deadlands: Reloaded". Je ein Band mit einer Kampagne gegen jeden einzelnen der vier Reckoners. Und dann gibt es noch einen Band, der um den Ausgang der Great Rail Wars gehen wird (wo neben den sechs großen Bahnlinien noch die Anhänger von Reverend Grimme, die Mexikaner mit General Santa Anna und seiner Armee der Toten, die CSA und die USA ein Wörtchen mitzureden versuchen werden).
Jeder Servitor ist in DL:R mit Werten ausgestattet aufgeführt. Sie SOLLEN in der "Weird West"-Zeitlinie auch besiegt werden.
"Hell on Earth" ist anders. Dort gab es keine merklichen Rückschläge bei den Plänen der Reckoners.
Wenn Du also im Jahre 2006 des "Hell on Earth"-Universums spielen wolltest, dann wird es da etwas anders aussehen. Eben so wie es die HoE-Timeline vorgibt.
Was würde es brauchen, um unsere Gegenwart zu einem deadlandstauglichen Setting zu machen?
Eine Western- und Pioniers-Umgebung. - Oh, die wird es im HoE-Universum erst in ca. 90 Jahren geben. Mist! - Und im WW-Universum gibt es die garnicht mehr. Mist!
Was macht Deadlands in allen drei Ausprägungen (WW, HoE, LC) aus?
Es gibt eine (echte oder angelehnte) Western-Atmosphäre in ALLEN diesen Settings. Gunslinger, Ranger, Law Dogs, Eingeborene, etc.
Wo sind die - egal in welcher dieser Zeitlinien - im Jahre 2006 zu finden?
Nirgendwo.
In HoE wurde die Zivilisation ausgelöscht, die Leute zurück in die Steinzeit gebombt und dann zur Hölle geschickt. Da hat man ein Mad Max Feeling. Da zählt der einzelne Templer, der lokal für Ordnung sorgt, noch.
In LC wurde ein Planet besiedelt, der bereits bewohnt war. Es gab Vernichtungskriege gegen die Eingeborenen. Nun ist der Kontakt zur Erde abgerissen und die verbliebenen Siedler, die verbliebenen Truppen und die ziemlich (und zu recht) angepißten Aliens sind auf sich allein gestellt.
Das Grundthema bei allem, was Deadlands heißt ist "Western".
Das sehe ich weder bei einem 19.Jahrhundert-Europa-Setting (wie es auch schon manche angedacht hatten - etwas in der Richtung wie Rippers), noch bei einem 21.Jahrhundert-Setting (wo auch immer angesiedelt).
Was soll man denn in "Deadlands: Nowadays" spielen? Vor allem: Was soll man da spielen, daß man nicht in Cthulhu: Now!, in UA, in D20 Modern, in jeder Menge anderer moderner Settings auch spielen kann?