Russland / UdSSR - Vampire, Ereignisse etc.

Arngeir

Halbgott
Registriert
27. April 2012
Beiträge
561
So, ich werde in einer Woche nach VadaW-Overload und Jahren Abstinenz meine erste Maskerade-Runde leiten und die soll hauptsächlich im heutigen Russland / dem Russland der 90iger spielen.

Wir beginnen jedoch im zweiten Weltkrieg. Das erste große Szenario wird Stalingrad sein, da ich mir dachte, dass die lange Isolation, die unter der eingeschlossenen Bevölkerung zu Hunger, Horror und Kannibalismus führte, einen bedrückenden und atmosphärischen Aufhänger geben könnte.

Nach ein paar Szenarien im Weltkrieg würde ich dann in die Gegenwart / späte Moderne springen und das eigentliche Spiel beginnen lassen.

Jetzt bräuchte ich als Maskerade-Noob möglichst alle Infos über die in beiden Zeitetappen (Weltkrieg, / Jetzt/90iger)vorherrschende Infrastruktur der Vampire in der Region. Wer war und ist Prinz wo, wie sah und sieht die Clansverteilung aus, inwieweit waren Kainiten in den zweiten Weltkrieg verwickelt etc. all that shit.

Ich hoffe, dass ich sich hier ein paar Leute finden, die einfach wie lebendige Enzyklopädien runterrattern, da es bei mir an Quellenlage mangelt :D
 
Nach offziellem Hintergrund hast du leider Pech, denn zu der Zeit herrscht Babayage in Russland und frisst alles roh was sich nicht besser verstecken kann, als ein hochgradig Thaumaturgiebegabter Nosferatu der vierten Generation sucht. Abgesehen von ihr und Ihresgleichen dürfte es dort nicht besonders viel geben.
Stalingrad kannst du dir auch schenken, denn der Psychoterror durch Frau Methusalem dürfte schon berunruhigend genug sein. ^^
 
Stalingrad kannst du dir ausch schenken, denn der Psychoterror durch Frau Methusalem dürfte schon berunruhigend genug sein. ^^
Baba Yaga wird aber erst relativ spät aktiv. Ich glaube so ab 1988 erwacht sie aus der Starre. Bis dahin regiert ein Brujah-Rat die Sowjetunion, der von Baba Yaga nach ihrem Erwachen vernichtet wurde. Einer der Überlebenden des Rates floh nach Chicago (siehe entsprechendes Quellenbuch). Die russischen Zaren hatten viele Verbindungen zu den Ventrue, aber auch zu den Silverfangs der Werwölfe. Und dann war da noch Rasputin...

Das Erwachen von Baba Yaga war sicherlich die große Zäsur in der russischen Geschichte für alle Übernatürlichen Russlands. Baba Yaga schmiedete eine üble Allianz mit Tänzern der Schwarzen Spirale und Nephandi und schottete das Land für alle übernatürlichen Wesen komplett ab (siehe Rage across Russia) und jätete ziemlich gründlich unter allen Anwesenden (aber auch hier nicht 100%). Es gibt z.B. eine handvoll Ravnos Familien, die sich immer noch frei durch das Land bewegen können. Dazu gehört auch eine der Erzfeinde von Baba Yaga - Durga Syn.
Auch wärte ihre Schreckensherrschaft nicht lange. 2000/2001 wurde sie von einem Nictuku vernichtet (siehe Nights of Prophecy).
 
Naja, Sperrfeuer hat Recht das Baba Yaga mit ihrer Armee des Schreckens da so ziemlich alles platt macht, wenn Du mehr wissen willst verweise ich auf das Werwolf Supplement Rage across Russia, auch in Rage across the World Vol.1 zu finden. Dort gibt es einiges über Russland, auch über die Eiserne Hexe und ihre Organisation, allerdings aus Werwolfsicht.
Was nun die Sache mit Stalingrad angeht finde ich die athmosphärisch sicher eine sehr gute Idee - wenn Du das mit der Entdeckung der Hexe und ihrer Organisation verknüpfst wäre es ein Grund nach Abschluss des Kampagnenabschnitts die Gruppe in den Westen fliehen zu lassen. Wenn die Spieler zur Camarilla gehören würde man dort ihre Nachrichten unterdrücken, weil die Camarilla die Existenz der Nictucku, zu denen ja Baba Yaga gehört leugnet.
Wenn du die Spieler dann wieder zurück nach Russland in der Neuzeit bringst würde das dann wieder im Auftrag der Camarilla geschehen, die entweder herausfinden will was in der Zwischenzeit hinter dem eisernen Vorhang geschehen ist, wenn das nicht klappt hat es aus deren Sicht den Vorteil das Deine Spieler mit ihren unangenehmen Berichten über die Nictucku aus dem Unleben scheiden.
Bei einer Sabbat - Gruppe würde ich die Spieler im Auftrag eines Nosferatu antitribu schicken, der mitsamt seinen Clanbrüdern Panik wegen des Erwachens der Nictucku hat und wissen will was in Russland los ist.
So könntest Du die Sache mit dem Meta Plot umgehen bzw. trotzdem nutzen.
 
So spät ? Dann schlägt sie ab dann aber ordentlich zu.

Sicher das sie von einem Nictuku vernichtet wurde? Imho waren es Werwölfe.
 
So spät ? Dann schlägt sie ab dann aber ordentlich zu.
Sicher das sie von einem Nictuku vernichtet wurde? Imho waren es Werwölfe.
Ich hab nochmal nachgeschaut: Baba Yaga erwacht 1990 aus der Starre und wird 2000 vernichtet. Die Werwölfe haben sie als Agentin des Wyrms bekämpft, aber vernichtet wurde sie von einer Nictuku. Sie selber ist keine Nictuku! auch, wenn das sämtliche Charaktere der WoD gerne glauben dürfen und sollten.
Sie hat in der Tat gründlich in Russland aufgeräumt, aber es gab sicherlich auch eine ganze Reihe Vampire die ihrem Progrom entgangen sind. Ihre größte Leistung war die Errichtung des "Shadow Curtains", der es allen Übernatürlichen unmöglich machte, Russland zu verlassen. Sie hat sich hauptsächlich darauf konzentriert, die Macht des Brujah Rates zu zerschlagen. Sie habt aber auch nicht alles eigenhändig gemacht, sondern hatte auch viele Gehilfen (wissend oder unwissend), so dass die Charaktere auch ihre Marionetten sein könnten.
 
Erstmal danke für die Infos und

Wow, okay - krass.

Ich hatte mal was von Baba Yaga gehört (im Kontext von Whie Wolf, mein ich - als Märchenhexe kannte ich die ja schon), aber, dass die so eine dominante Rolle spielt, war mir nicht bewusst. Da ich generell nicht so drauf stehe, allzu abgedrehte Kampagnen zu spielen (was Übernatürliches angeht), wird der ganze Haufen um den Metaplot auf jeden Fall gründlich aussortiert.

Ein Gefühl des Terrors und der Angst durch eine wandelnde, hungrige Methusalem finde ich passend und sehr ansprechend - das mit dem curtain eher nicht. Ist mir zu übertrieben. Auch werde ich Werwölfe nur spärlich einbauen, da ich Crossover bei oWoD nicht wirklich interessant finde.

Ich denke ich werde ein paar junge Vampire in Stalingrad aufeinandertreffen und (notgedrungen) ein Klüngel bilden lassen, kann mir da ein paar gute Konzepte vorstellen. Einen Charakter hab ich schon bekommen, ein Tzimisce, der als "Skinwalker" in die Haut mehrerer russischer Offiziere schlüpft (im wahrsten Sinne des Wortes) und so sein Unleben sichert und vom Krieg profitiert.

Es wurde bereits Interesse bekundet, auch Charaktere auf deutscher Seite zu basteln, wobei die Klüngelbildung da eventuell schwierig werden könnte. Zumindest der Tzimisce macht sich allerdings nicht viel aus den Fraktionen des Kriegs und sucht nur seinen eigenen Vorteil.

Ob ich sie dann in die Camarilla und nach Westen gehen lasse, weiß ich nicht. Mir schwante da eher ein survival-Klüngel im Osten, dass in den Nachwehen des Krieges zusammen überlebt und im neu strukturierten Russland (vielleicht auch noch zur Zeit der UdSSR) versucht, sich einen Stand in einer der Städte zu erarbeiten (vielleicht auch generell im Sabbat). Wie klingt das?
 
Ich hatte mal was von Baba Yaga gehört (im Kontext von Whie Wolf, mein ich - als Märchenhexe kannte ich die ja schon), aber, dass die so eine dominante Rolle spielt, war mir nicht bewusst. Da ich generell nicht so drauf stehe, allzu abgedrehte Kampagnen zu spielen (was Übernatürliches angeht), wird der ganze Haufen um den Metaplot auf jeden Fall gründlich aussortiert.
Dazu kann ich nur gratulieren.

Gerade wenn es im Krieg und im speziellen an der Ostfront spielt, würde ich dir empfehlen, mal die Vorgeschichte im Tzimisce-Clanbuch zu lesen.
Ein Tzmisce zerfetzt eine komplette Nazi-Panzereinheit die ohne Benzin in einem Schneesturm steckengeblieben ist und bastelt aus ihren Organen eine (noch lebende) Wärmetapete für die Innenseite des Panzers in dem er selbst sitzt - und als ihn der letzte Überlebende eher zufällig dort entdeckt, hält ihm dieser blonde, blauäugige Musterarier-Tzimisce einen entspannten Vortrag, wie überlegen seine Rasse doch sei.

So etwas in der Art fände ich sehr passend und stimmungsvoll - sadistische, experimentierfreudige Herrenmenschen (bzw. sogar eine noch herrischere kainitische ÜberRrrrrasse) passen perfekt zu WW2-Horror.

Ein Gefühl des Terrors und der Angst durch eine wandelnde, hungrige Methusalem finde ich passend und sehr ansprechend - das mit dem curtain eher nicht. Ist mir zu übertrieben. Auch werde ich Werwölfe nur spärlich einbauen, da ich Crossover bei oWoD nicht wirklich interessant finde.

Ich denke ich werde ein paar junge Vampire in Stalingrad aufeinandertreffen und (notgedrungen) ein Klüngel bilden lassen, kann mir da ein paar gute Konzepte vorstellen. Einen Charakter hab ich schon bekommen, ein Tzimisce, der als "Skinwalker" in die Haut mehrerer russischer Offiziere schlüpft (im wahrsten Sinne des Wortes) und so sein Unleben sichert und vom Krieg profitiert.

Es wurde bereits Interesse bekundet, auch Charaktere auf deutscher Seite zu basteln, wobei die Klüngelbildung da eventuell schwierig werden könnte. Zumindest der Tzimisce macht sich allerdings nicht viel aus den Fraktionen des Kriegs und sucht nur seinen eigenen Vorteil.

Ob ich sie dann in die Camarilla und nach Westen gehen lasse, weiß ich nicht. Mir schwante da eher ein survival-Klüngel im Osten, dass in den Nachwehen des Krieges zusammen überlebt und im neu strukturierten Russland (vielleicht auch noch zur Zeit der UdSSR) versucht, sich einen Stand in einer der Städte zu erarbeiten (vielleicht auch generell im Sabbat). Wie klingt das?
Wenn du sie schon in Russland haben willst und mit WW2 anfängst, würde ich den Kalten Krieg voll ausnutzen.
D.h. man nimmt noch die 80er mit, also Sowjetunion und um auch für die Vampire einen RICHTIG bedrohlichen Kalten Krieg präsentieren zu können, haust du ihnen in den 40ern ein paar richtig kranke Gestalten um die Ohren - die gerademal die eher unbedeutenden Schergen eines absolut overpowerten Evil-Overlords sind.

...der dann im Kalten Krieg irgendwo in der Dunkelheit lauert. Und man weiß nie, wann er daraus hervortritt und es so richtig kracht.
(könnte man z.B. einen Plot machen, dass er im Krieg durch einen eher dummen Zufall in Starre gefallen ist, von seinen Schergen versteckt wurde, die dann allerdings in den Kriegswirren starben.
Und niemand weiß genau wo er jetzt ist.

Aber andere Schergen von ihm sind kurz davor ihn zu finden.
Wenn sie niemand daran hindert.

(Ich bekomm richtig Lust selbst sowas zu spielen...)
 
Achja:
Offiziell hatten die Vampire nichts mit WW2 zu tun. Außer die anderen.
(kurz: sämtliche Quellen widersprechen sich, aber so insgesamt klingt es nach "manche hatten Spaß dabei, manche haben das beste daraus gemacht, manche haben es sogar unterstützt - aber sonderlich wichtig verwickelt war keiner")

Naja - und Russland in den 90ern hat eben dieses Baba-Yaga-Zeugs...
 
Warum sollte die Camarilla Berichte über Baba Yaga unterdrücken? Erst einmal muss man überhaupt auf den Gedanken der Nictuku kommen und selbst dann: die Camarilla bestreitet nicht, dass die Clansgründer und deren Nachkommen einmal existiert haben (man stammt schließlich von ihnen ab), aber sie sind längst Geschichte. Wenn sich dann ein alter Methusalem erhebt, dann ist das was ganz anderes. Und jeder Ahn kann dir erklären, wie vorteilhaft es ist, sich eine namhafte Legende (Buhu! Ich bin ein uralter ultraböser Nictuku!) zu eigen zu machen.
 
Nach recht einhelligem Spielerwunsch wird wohl doch ein Großteil der Kampagne (zumindest erstmal) im zweiten Weltkrieg selbst spielen - Stalingrad als erster Fixpunkt kam sehr gut an. Ich habe mittlerweile zwei weitere Charakterkonzepte bekommen:

Gangrel, Krim-Tartar, der auf seiner ewigen Wanderschaft eine Uniform der roten Armee gefunden hat und den Schreien entlang der Südwestfront der UdSSR gefolgt ist, bis er schließlich in Stalingrad landet. Ihn verbindet ein tiefer Hass zu den Kosakenverbänden der Ukraine (die seine sterbliche Familie und Dorf abschlachteten), wodurch ihm eine Kompanie der Kosaken der Roten Armee vor Stalingrad zum Opfer fällt.

Deutscher Ventrue, Vollblutnazi, der als "schattenhafter Offizier" die Ostfront mit angeführt hat und nun in Stalingrad festsitzt. Ist ganz nett ausgedacht, dürfte aber schwierig werden, den später in ein Klüngel zu integrieren, dass keine wirklich deutschen Interessen verfolgt - es sei denn die Erlebnisse in Stalingrad krempeln ihn um.

Nach der Zusammenkunft muss ich mir jetzt erstmal was überlegen. Die Zäsur nach Stalingrad verändert den Krieg, die Wehrmacht wird nach und nach zurückgeschlagen, weiß noch nicht, ob ich das Klüngel da als Nutznießer und Aasgeier involviere, oder ob sie mit anderen Dingen beschäftigt sein werden. Ideen?
 
Deutscher Ventrue, Vollblutnazi, der als "schattenhafter Offizier" die Ostfront mit angeführt hat und nun in Stalingrad festsitzt. Ist ganz nett ausgedacht, dürfte aber schwierig werden, den später in ein Klüngel zu integrieren, dass keine wirklich deutschen Interessen verfolgt - es sei denn die Erlebnisse in Stalingrad krempeln ihn um.

Nach der Zusammenkunft muss ich mir jetzt erstmal was überlegen. Die Zäsur nach Stalingrad verändert den Krieg, die Wehrmacht wird nach und nach zurückgeschlagen, weiß noch nicht, ob ich das Klüngel da als Nutznießer und Aasgeier involviere, oder ob sie mit anderen Dingen beschäftigt sein werden. Ideen?
Der Krieg hat sich, wenn ich die Dokumentation gestern richtig verstand, hauptsächlich dadurch verändern das die Deutschen in Stalingrad in einen Stellungskrieg bzw. Häuserkampf verwickelt wurden, ihre Truppen dort gebunden, sie letztlich umstellt wurden und sie eingekesselt wurden.
Dazu noch Sniper, Spotter, das heulen der "Stalinorgeln" die von der Wolga aus auf deutsche Stellungen innerhalb der Stadt schießen.
Also ich zweifele daran das man auf Seiten der Deutschen dort noch wesentlich viel Heldenmut behält.
 
Als Inspirationsquelle kann ich diesbezüglich "Stalingrad", "Steiner - Das Eiserne Kreuz Teil I und II" und natürlich "Duell - Enemy at the Gates" empfehlen. Vor allem die ersten beiden Filme machen den Moralverlust in Stalingrad mMn sehr gut deutlich.
 
Jap, die wurden auch schon alle als Inspiration herangezogen ;)

Gerade der Abgrund, der sich in Stalingrad auftut, die Auflösung von Moral, Kampf ums Überleben - die ganze, extreme Situation gefangen in dieser Stadt und umgeben von eisiger Kälte ist der perfekte Aufhänger für eine möglichst beklemmende und verfremdende Situation, die die allgemeine Stimmung der Geschichte vorgeben soll, deswegen habe ich mich dafür entschieden. Nun schwanke ich nur noch dazwischen, die Spielercharaktere das als Sterbliche erleben zu lassen, oder lieber bereits als Vampire. Ich tendiere zu Ersterem, da das phantastische Element es schwieriger machen könnte, sich in die Situation hinein zu versetzen.

Es ist immer hin schon schwierig, sich generell vorzustellen, wie man sich in einer solchen Lage fühlt und wie man handelt, wie das Ganze als Vampir aussieht könnte eine für den Anfang zu große Herausforderung sein. Aber da halte ich Rücksprache mit meinen Spielern - wenn die das wollen, kriegense halt die volle Ladung.
 
Wäre nur komisch, dass eine Gruppe von Menschen die zu sterblichen Zeiten zusammengearbeitet hat alle zu Vamps wurden, wobei sie von unterschiedlichen Erzeuger gezeugt wurden und dann nachher wieder in den selben Klüngel kommen ... . Irgendwie riecht das noch schwer erklärbar, nach Verschwörungstheorie oder nach Schaufelköpfen. ^^
 
Naja, vielleicht wurden sie auch irgendwie von einem vorbeiziehenden anderen Klüngel angefallen (denke mal der Klüngel könnte froh sein essbares gefunden zu haben), wieso auch immer gezeugt (Verzweiflung, Wahnsinn, Menschlichkeit, vielleicht sieht einer was in seinem Opfer, der Versuch einer Ablenkung von Feuer auf die Jungvampire) und dann ist der zeugende Klüngel abgehauen (Wer bleibt schon ernsthaft, freiwillig in Stalingrad).
Repressionen weil es einem Prinzen nicht passt sind kaum zu erwarten. Nu und man könnte es sich offen halten ob es nun Sabbat, Camarilla oder Anarchen waren.
 
Joa eben, deswegen steht die Überlegung auch noch. Von der Atmosphäre würde es besser passen, die Umsetzung aber ist es etwas komplizierter. Wir werden sehen, vielleicht lass ich sie wirklich in einer vom Sabbat durchgeführten Massenerschaffung zum Vampir werden, die irgendwie gegen die Deutschen oder so gerichtet ist. Und sie haben halt dann das "Glück" zu überleben und sich zusammenzuraufen, nach dem alles vorbei ist.
 
wenn du es mehr taktisch haben willst dann findest du beispielsweise auf youtube diverse stalingrad dokus. ich habe noch eine docu von "battlefield" (GB) zu stalingrad die ich ganz brauchbar fand. da werden dann auch viel schauplätze geschildert und was wann wo ist + das ganze kriegs drumherrum. gibts bestimmt irgendwo im download.

die aasgeier varaiante zur weiterführung klingt für mich kriegstechnisch irgendwie logisch, aber auch nicht gerade "sinnig". ich finde das schwer in einem kriegsetting nicht zu schnell in eine gewaltorgie zu rutschen, wenn um einen herrum eh tausende menschen tagtäglich sterben. das macht spielenden die eigenen charaktere auch ganz schnell mal unsympatisch. naja, und bei der gemeinsamen motivation könntest du eh ein problem bekommen. ich hätte da auf ähnlichere hintergründe gesetzt. haben die denn jetzt schon irgendetwas (zusammen) gemacht?

ich habe nicht wirklich ahnung von der wod (ich bin hier nur wegen des titels gelandet), aber ich würde die charakte etwas suchen lassen. vielleicht wertvolle dokumente aus der jüdischen kabbala die von einer gruppe hochrangiger SS offiziere aus odessa geraubt und gebunkert wurde - und von denen sie in stalingrad hören. dann müssten sie sich aus der eingeschlossen stadt durch die sowjetischen und deutschen linien bewegen um an die schriftrollen zu kommen. und wer weiss, vielleicht sind sie auch nicht die einzigen die auf der suche nach den schriftrollen sind ...
 
Mir geht es weniger um die Taktik - ich denke bei der Gruppe eher an Nutznießer der Kriegszustände, was nicht heißt, dass es in Schlachtorgien ausartet, nicht bei den Spielern. Da sorgt die beklemmende Kriegsatmosphäre eher für ziemlich eindringliches Charakterspiel, die von Selbstreflektion bis zu Paradigmenwechseln reichen dürften. Da erhoffe ich mir Gutes, vor allem wenn ich ihnen einen schwer verdaulichen Hintergrund gebe.

Was die gemeinsame Intention angeht, wird sich das noch im Gespräch ergeben - wir machen es immer so, dass wir das auf der Metaebene klären und die Gruppe ein wenig führen, bis sie zusammenpasst, damit wir uns nicht allzu lange mit den Querelen der Einzelnen auseinandersetzen. Deswegen kann es gut sein, dass der Spieler auf seinen deutschen Charakter verzichtet, damit die Zusammenarbeit nicht allzu erschwert wird.

Ob sie sich kennen wird sich noch zeigen, Stalingrad soll sie aber erst als Gruppe zusammenfügen - und von dort an wird Überleben die oberste Prämisse sein. Die Suche nach Schriftrollen oder Artefaken ist zwar für andere Settings immer ein ganz guter Aufhänger, in diesem Fall wäre es aber zu quest-like für meinen Geschmack. Die Erlebnisse werden sie zusammenschweißen, die Umstände und die Notdurft des Überlebens und nicht etwa ein gemeinsamer Auftrag.

So wie ich meine Spieler kenne, werden sie das Spiel ohnehin sehr schnell an sich reißen, da habe ich als Spielleiter gar nicht mehr die Möglichkeit, ein gemeinsames Ziel von außen anzugeben - und das ist auch gut so. Wenn ich sie einschätzen müsste, würde ich darauf tippen, dass sie sich nach Stalingrad erst einmal durch die russische Pampas schlagen, vielleicht dem Kriegsverlauf folgend um als Aasgeier zu überleben - wahrscheinlich wird dabei bei dem ein oder anderen ein Trauma oder eine Veränderung ansetzen, die weitreichender wird. Sobald die Kriegsschauplätze sich in Richtung Deutschland verschieben, werden sie wahrscheinlich im brachen Land zurückbleiben und versuchen, sich ein kleines Gebiet, eine Stadt o. ä. zu arrangieren, die sie kontrollieren können.

Da werde ich dann wieder einsetzen können mit anderen Interessensgruppen (gefräßigen Methusalem, anderen Klüngeln etc.) und das territoriale Intrigenspiel geht los, in dem sich meine Spieler meist am Wohlsten fühlen.
 
Ich empfehle als Lektüre "Zarenblut - Vampire hinter dem Eisernen Vorhang". Das ganze ist eine Fan-Produktion und war mal als pdf-Beilage über das "Zunftblatt" erhältlich. Ist mehr oder weniger ein Quellen- und Abenteuerband für St. Petersburg. Sind einige nette Infos und Anregungen drin, wie sich die Stadt seit ihrer Gründung entwickelt hat.
 
Zurück
Oben Unten