Teylen
Kainit
- Registriert
- 16. August 2007
- Beiträge
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Im Werwolf Thema hatte ich kurz angesprochen das ich einen großen Unterschied dahingehend sehe wie man Vampire in Deutschland spielt und wie es im Ausland, speziell in den USA gespielt wird. Ebenso hatte ich angekündigt mich näher dazu auszulassen, was ich hiermit mal tun möchte. Wenn auch etwas später.
Allgemein zu mir, ich persönlich habe bisher das TableTop deutlich gegenüber dem LARP bevorzugt. Unter anderem weil ich als Person weder extrovertiert bin noch dem Schauspiel zugeneigt und soweit kaum einen Bezug zu Mode oder persönlicher Gestaltung mittels Makeup habe.
Meine persönliche LARP Erfahrung beschränkt sich derzeit noch auf einen "OneShot Abend" in Antwerpen im Rahmen des V20 Europe Treffen. Die Motivation daran teilzunehmen war unter anderem im fehlenden Alternativ-Program begründet. Wobei der Abend selbst durchaus Spaß machte. Ich spielte eine studentische Brujah, sprach etwas mit Clanskameraden, wurde ein wenig von den Malkavianern traktiert und sah soweit beim Plot zu. Optisch fiel ich ein wenig aus der Rolle. (Bild, meinereiner ist die weibliche Person die etwas zu sehr nicht-schwarz aussieht)
Nun haben mich By Night Studios mit der Ankündigung ihres LARP in Las Vegas dazu motiviert die Pferde zu satteln und zu schauen das ich doch noch nach Amerika fliege, gerade um am LARP teilzunehmen.
Dementgegen steht das mich das vom deutschen Vampire LARP höre, unter anderen die Berichte der Teilzeithelden aber auch so in Foren, effektiv davon abhalten einer deutschen LARP Gruppe nah kommen zu wollen. Sehr gut trifft es der aktuelle Exerpt zu DKWDDK der mich doch mehr gruselt als alles andere.
Die Punkte sind schwer zu sortieren.
Zunächst stellt für mich Rollenspiel, auch wenn ich mich erhebe und versuche meinen Charakter plastischer darzustellen, ein Spiel dar. Das heißt die Figur die ich darstelle ist nicht ich. Sie hat einen anderen Charakter, einen anderen persönlichen Hintergrund, andere Erfahrungen und andere Fähigkeiten als ich es besitze. Sie lebt in einer Welt die zwar der unseren ähnlich ist, die jedoch nicht die gleiche Welt ist.
Für mich stellt es durchaus ein plus dar wenn das Spielsystem eine spielerische Komponente besitzt um nicht nur abzubilden was nicht darzustellen ist sondern auch um etwas Spiel hineinzubringen.
Das heißt ich bin durchaus nicht abgeneigt Stein-Schere-Papier als Auflösungsmechanik zu benutzen. Es erscheint mir amüsanter, dem Spielspaß zuträglicher als keine Mechanik zu haben oder gar etwas in der Art von Amber Diceless - mag ich genauso wenig wie DKWDDK LARP wenn nicht weniger - zu nutzen.
Auf dem amerikanischen LARP wird das neuste MET Regelwerk für Vampire genutzt. Bisher war das was ich darin las durchgehend sehr positiv. Sei es das Resolutionsverfahren, die Behandlung von Status, der Umgang mit Einfluss, die Anpassungen hinsichtlich der Generation, der Anpassung des Bogens, dem neuen Vor-/Nachteilssystem sowie der kleine Guide für Gesten. Das Regelwerk bietet Mechaniken und Spieldesign Elemente die mich begeistern.
Der Versuch jemanden der sich mit deutschen LARP auskennt dazu zu bringen es sich anzuschauen und zu bewerten scheiterte vor dem reinlesen an Vorbehalten aufgrund früherer Editionen.
Die tatsächlich ziemlich schlecht sind, aber imho kein Grund die neue nichtmal anzuschauen.
Dem durchaus ausgearbeiteten MET Regelwerk steht so beim Blick von aussen in Deutschland nur DKWD(D)K gegenüber. Ich weiß das dort mehrere Wälzer geschrieben wurden, spielerisch hört man jedoch nichts ausser DKWD(D)K und einer tiefgreifenden Verachtung gegenüber "telling".
Ich persönlich kann mit dem "Du kannst was du (darstellen) kannst" sehr wenig bis gar nichts anfangen, geschweige den mit der Idee über die Klammer das es im Grunde eher ein "Du kannst was du kannst" ist.
Wenn ich das können möchte was ich kann spiele ich persönlich kein Rollenspiel sondern lebe. Das heißt ich gehe arbeiten und pflege meine Interessen respektive Hobbies.
Bezogen auf Vampire in Bezug auf ein praktisches Beispiel, Clan Giovanni ist mein Favorit, der Grund wieso ich nach Las Vegas fliege ist das bei dem LARP der Metaplot gerade in Bezug auf Clan Giovanni weiterentwickelt wird. Dementsprechend ist mein Vorhaben eine respektierte Giovanni zu spielen. Ich persönlich sehe jedoch nicht unbedingt aus als würde ich aus Italien stammen und jenseits von Rollenspiel ist mein Wissen über Italien beschränkt, ich war noch nie in Italien, plane nicht unbedingt hinzufahren und spreche auch kein italienisch.
Auf dem amerikanischen LARP scheint es durchaus in Ordnung zu sein mit einem L für Language anzuzeigen das man gerade zwar eine Sprache spricht die beide Spieler beherrschen, die Figuren sich jedoch in einer Fremdsprache unterhalten. Eine meines Erachtens sehr gute Lösung die dazu führt das beide Beteiligten dem Spiel folgen können, ebenso ein vielleicht interessierter SL und die eine normale, stilvolle Konversation ermöglicht.
Auf dem deutschen LARP wird man gestoffelt das das L doch wohl für Loser stünde und man die Sprache die der Charakter spricht auf entsprechenden Konversationsniveau beherrschen sollte. Wenn man einen Franzosen spielt sollte das französisch doch schon fließend sein, bei einem Italiener entsprechend das italienisch fest.
Ich lerne durchaus gerne Sprachen allerdings entzieht sich mir vollkommen die Sinnhaftigkeit dessen. Wenn man seine Fremdsprache pflegen will gibt es doch entsprechende Konversationstreffen, Begegnungsstätten wo dies konstruktiv, sinnvoll geschehen kann. Wenn sich in einem LARP hingegen zwei Deutsche gegenüberstehen und mitunter in der Fremdsprache radebrechend sich verständigen,... das ist weder schön noch unbedingt atomssphärisch. Es hat zumindest imho auch wenig mit Rollenspiel zu schaffen und erscheint mir selbst nur eingeschränkt für Unterhaltungen zu taugen. Letztlich limitiert es meiner persönlichen Meinung auch die Charakterwahl zu stark.
Dazu kommen Aussagen bezüglich lernen die meines Erachtens von einem tiefgreifenden Unverständnis von Lernprozessen und einem Mangel von Empathie durchzogen sind, respektive die mitunter so schlicht nicht stimmen.
Neben Aussagen gegenüber körperlich oder geistig herausgefordeten Menschen die meines Erachtens die Grenze hin zur Intoleranz und Anmassung deutlich überschreiten.
Hat man die Sprachen und ggf. andere Sachen verknust geht es über die Gewandung und Darstellungen weiter.
Auf Facebook und in Workshops habe ich Diskussionen von Amerikanern mitverfolgt wo es darum ging das manch eine Darstellung nicht wirklich dem entspricht was man sich vorstellen sollte. Das heißt beispielsweise eine Wuchtbrumme die gerne eine Toreador mit Erscheinungsbild 5 spielen würde. Die Diskussion ging etwas hin und her, wobei unter dem Strich quasi rauskam das man da wenig dran machen kann, die Leute Spaß haben und es uncool ist anderen den Spaß am Spiel zu versemmeln.
Hinsichtlich deutschen Vampire LARP. Da kommt es zu Diskussionen um Papp Diademe die härter abgefertigt werden als der Modefritz das bei Shopping Queen mit Unfällen macht. Dazu das billig Anzüge total unatmossphärisch sind und man dem vielleicht einen Klinkenputzer abkauft aber keinen ordentlichen Ventrue. Wo unter dem Strich herauskommt das die Leute doch quasi Versager sind, Störenfriede und für den eigenen Spaß entweder sich ein neues Hobby suchen sollten, wesentlich mehr Geld investieren oder halt etwas anderes spielen.
Das heißt der Wille dem Anderen seinen Spielspaß zu gönnen scheint an mangelnder Vorstellungskraft zu scheitern was recht schnell auch noch ins belästern abgleitet.
Überhaupt läuft es scheinbar bei DKWDDK auf den kleinsten kreativen Nenner hinsichtlich der Vorstellungskraft hinaus, wenn nicht gar auf einen Vorstellungs-Nullpunkt.
Womit dann auch der nächste Aspekt dran ist. Ich kenne amerikanische LARPer in einer Chatrunde, ich lurke in Gruppen mit. Die streiten sich auch durchaus einmal und haben ihre OT-Probleme, wobei es noch im Rahmen zu laufen scheint. Allgemein scheint man sich einig zu sein das es eine eher sehr miese Idee ist IT und OT zu vermischen.
Bei deutschen Gruppen, Spielern habe ich den Eindruck das man hingeht und sagt "Vampire sind untereinander arschig, also gibt es halt auch OT-Knatsch". Was an sich ja noch irgendwo als eine realistisch-desillusionierter Standpunkt hinnehmbar wäre, weil wo Menschen sind da gibt es Drama. Dann kommt jedoch ein Teilzeithelden Artikel in dem unter dem Strich bleibt das es keine schlechte Idee sei wegen Ingame Intrigen auch Offgame verschlagen zu sein.
Uhm, nein. Da rücke ich langsam mit entsetztem Gesichtsausdruck weg. Geht imho so rein gar nicht. Das heißt geht schon, sollte man aber meines Erachtens nach nicht machen.
Hinzukommt das Gefühl das man so als LARP unbeleckter bekommt wenn man die deutsche LARP Beiträge verfolgt oder wenn man eine amerikanische LARP Ankündigung ließt.
Das mag etwas unfair sein weil das was mir am dominantesten dahingehend erscheint sind einerseits die LARP Orgas, andererseits die Einladung zum Las Vegas LARP.
Innerhalb der LARP Orgas wie MES oder OWbN ist es wohl so das die Spieler Charaktere führen welche zu den Movern und Shakern gehören können. Das heißt es gibt Ahnen, Prinzen, Bischhöfe und hat man nicht gesehen.
Die Einladung zum LARP in Las Vegas spricht davon das man den Metaplot nicht nur miterlebt sondern als Spieler mit dem eigenen Spiel mitgestaltet. Also richtig mitgestaltet und nicht nur einige NSCs beschwatzt die dann gestalten. Das man sich entscheiden kann was die Allianz der Unabhängigen nun macht.
Das heißt es verspricht Action, Involvierung, Spielspaß, offene Ergebnisse, Raum nach oben und nach unten.
Mit einem System wo der Status nicht nach der Charaktererschaffung in Stein gehauen ist.
Wenn ich mir dahingehend anschaue was einen in deutschen Chroniken zu erwarten scheint,... Oh. Mein. Gott.
Als Spieler sollte man die Freude am Verlieren finden. Daran den Lakaien eines mächtigen Charakter zu spielen. Etwas zu versuchen und sich damit eine blutige Nase zu holen.
Es geht nicht um das gewinnen, behauptet man, aber das heißt nicht das man nicht gerne auch Verlierer hätte. Diese Verlierer sind dann natürlich am besten andere und am naheliegensten ist es das es neue sind, die dafür passende Nietencharaktere spielen. Man sollte als neuer Spieler auch Verständnis dafür haben das es den Alt-Spieler kaum richtig Spaß machen kann einen Ahnen zu spielen oder einen Boss dem der Fußabtreter fehlt.
Zumindest ist das als ein Fazit mehrerer Teilzeithelden Artikel bei mir hängen geblieben. Kann ich persönlich eher nicht so sehr ab.
Einerseits, wenn Verlieren so geil ist könnte man ja beschreiben wie man es geniest oder wie man es selbst zelebriert. Ansonsten ist das ein wenig als wenn ein Millionär einem Obdachlosen erzählt wie toll doch dessen naturverbundener, wenig komplexer Lebensstil ist.
Andererseits, es heißt zwar es gibt keine Gewinner ohne Verlier, aber umgekehrt kommt das ebenso hin. Wo ein Verlierer ist, ist auch ein Gewinner. Davon zu sprechen das es im LARP ja nicht um das gewinnen geht, aber dann zum verlieren aufzufordern ist doch irgendwie,... bigott? Mich überzeugt das nicht.
Das paar sich mit einer sehr, sehr status bewussten Haltung. Nach meinen Eindruck ist es so das in deutschen Chroniken Status als etwas unverrückbares angesehen wird. Das heißt ein Neugeborener wird nicht aufsteigen, jedenfalls nicht soweit das er in Schlagreichtweite eines Ancilla kommt, über Ahnen braucht er nicht nachzudenken. Das Generation nach älteren die Macht absolut zementiert wird als Setting-Feature gesehen. Aspekte wie die Anarchen allenfalls als lustige Randbemerkung gesehen und ab davon nichts zugestanden. Weder IT, wo man sich das ganze noch als Narzismus erklären könnte, noch OT. Das heißt es gibt eine starre Obrigkeitsstruktur.
Status Spiel in einer deutschen Vampire LARP Chronik stelle ich mir in etwa so erfüllend vor wie als deutscher Beamter (im öffentlichen Dienst) mit Hauptschulabschluß auf eine Beförderung oder Aufstufung zu warten. Wobei der Beamte immerhin noch die Möglichkeit hat das Studium nachzuholen.
Man könnte dennoch auf die Idee kommen intrigieren zu wollen. Auch so als neuer Spieler. Schließlich soll das Spiel ja darum gehen. Andererseits wird einem dann in einem Teilzeithelden Artikel gesteckt das man als Spieler sehr wahrscheinlich zu dumm und unfähig für eine Intrige ist. Ganz im Gegensatz zu den etablierten Spielern sowie der Spielleitung. Wenn man Intrigen gegen SLCs verliert welche von der Spielleitung wie Spielercharaktere betrachtet werden liegt das auch ausschließlich an der eigenen Dummheit, nicht daran das die SL einen Informationsvorsprung hätte.
Wobei man sich auch die Frage stellen sollte mit welchem Ziel man intrigiert. Also am besten schonmal nicht gegen die SLCs, die sind eh zu mächtig und stecken einen mit Links weg.
Für ein Amt wie Prinz ist man als Spieler eh zu inkompetent, mag die Arbeit nciht und will das auch eigentlich gar nicht. Ahn,... wenn man ein Ausnahmefall ist, vielleicht.
Da sollte man sich doch lieber bessere Ziele setzen,.. wie die Lieblingsperson einen NSC zu werden.
Dahingehend scheinen die Amerikaner - oder auch MET basierte Chroniken - auch eine andere Sichtweise zu haben.
Allgemein zu mir, ich persönlich habe bisher das TableTop deutlich gegenüber dem LARP bevorzugt. Unter anderem weil ich als Person weder extrovertiert bin noch dem Schauspiel zugeneigt und soweit kaum einen Bezug zu Mode oder persönlicher Gestaltung mittels Makeup habe.
Meine persönliche LARP Erfahrung beschränkt sich derzeit noch auf einen "OneShot Abend" in Antwerpen im Rahmen des V20 Europe Treffen. Die Motivation daran teilzunehmen war unter anderem im fehlenden Alternativ-Program begründet. Wobei der Abend selbst durchaus Spaß machte. Ich spielte eine studentische Brujah, sprach etwas mit Clanskameraden, wurde ein wenig von den Malkavianern traktiert und sah soweit beim Plot zu. Optisch fiel ich ein wenig aus der Rolle. (Bild, meinereiner ist die weibliche Person die etwas zu sehr nicht-schwarz aussieht)
Nun haben mich By Night Studios mit der Ankündigung ihres LARP in Las Vegas dazu motiviert die Pferde zu satteln und zu schauen das ich doch noch nach Amerika fliege, gerade um am LARP teilzunehmen.
Dementgegen steht das mich das vom deutschen Vampire LARP höre, unter anderen die Berichte der Teilzeithelden aber auch so in Foren, effektiv davon abhalten einer deutschen LARP Gruppe nah kommen zu wollen. Sehr gut trifft es der aktuelle Exerpt zu DKWDDK der mich doch mehr gruselt als alles andere.
Die Punkte sind schwer zu sortieren.
Zunächst stellt für mich Rollenspiel, auch wenn ich mich erhebe und versuche meinen Charakter plastischer darzustellen, ein Spiel dar. Das heißt die Figur die ich darstelle ist nicht ich. Sie hat einen anderen Charakter, einen anderen persönlichen Hintergrund, andere Erfahrungen und andere Fähigkeiten als ich es besitze. Sie lebt in einer Welt die zwar der unseren ähnlich ist, die jedoch nicht die gleiche Welt ist.
Für mich stellt es durchaus ein plus dar wenn das Spielsystem eine spielerische Komponente besitzt um nicht nur abzubilden was nicht darzustellen ist sondern auch um etwas Spiel hineinzubringen.
Das heißt ich bin durchaus nicht abgeneigt Stein-Schere-Papier als Auflösungsmechanik zu benutzen. Es erscheint mir amüsanter, dem Spielspaß zuträglicher als keine Mechanik zu haben oder gar etwas in der Art von Amber Diceless - mag ich genauso wenig wie DKWDDK LARP wenn nicht weniger - zu nutzen.
Auf dem amerikanischen LARP wird das neuste MET Regelwerk für Vampire genutzt. Bisher war das was ich darin las durchgehend sehr positiv. Sei es das Resolutionsverfahren, die Behandlung von Status, der Umgang mit Einfluss, die Anpassungen hinsichtlich der Generation, der Anpassung des Bogens, dem neuen Vor-/Nachteilssystem sowie der kleine Guide für Gesten. Das Regelwerk bietet Mechaniken und Spieldesign Elemente die mich begeistern.
Der Versuch jemanden der sich mit deutschen LARP auskennt dazu zu bringen es sich anzuschauen und zu bewerten scheiterte vor dem reinlesen an Vorbehalten aufgrund früherer Editionen.
Die tatsächlich ziemlich schlecht sind, aber imho kein Grund die neue nichtmal anzuschauen.
Dem durchaus ausgearbeiteten MET Regelwerk steht so beim Blick von aussen in Deutschland nur DKWD(D)K gegenüber. Ich weiß das dort mehrere Wälzer geschrieben wurden, spielerisch hört man jedoch nichts ausser DKWD(D)K und einer tiefgreifenden Verachtung gegenüber "telling".
Ich persönlich kann mit dem "Du kannst was du (darstellen) kannst" sehr wenig bis gar nichts anfangen, geschweige den mit der Idee über die Klammer das es im Grunde eher ein "Du kannst was du kannst" ist.
Wenn ich das können möchte was ich kann spiele ich persönlich kein Rollenspiel sondern lebe. Das heißt ich gehe arbeiten und pflege meine Interessen respektive Hobbies.
Bezogen auf Vampire in Bezug auf ein praktisches Beispiel, Clan Giovanni ist mein Favorit, der Grund wieso ich nach Las Vegas fliege ist das bei dem LARP der Metaplot gerade in Bezug auf Clan Giovanni weiterentwickelt wird. Dementsprechend ist mein Vorhaben eine respektierte Giovanni zu spielen. Ich persönlich sehe jedoch nicht unbedingt aus als würde ich aus Italien stammen und jenseits von Rollenspiel ist mein Wissen über Italien beschränkt, ich war noch nie in Italien, plane nicht unbedingt hinzufahren und spreche auch kein italienisch.
Auf dem amerikanischen LARP scheint es durchaus in Ordnung zu sein mit einem L für Language anzuzeigen das man gerade zwar eine Sprache spricht die beide Spieler beherrschen, die Figuren sich jedoch in einer Fremdsprache unterhalten. Eine meines Erachtens sehr gute Lösung die dazu führt das beide Beteiligten dem Spiel folgen können, ebenso ein vielleicht interessierter SL und die eine normale, stilvolle Konversation ermöglicht.
Auf dem deutschen LARP wird man gestoffelt das das L doch wohl für Loser stünde und man die Sprache die der Charakter spricht auf entsprechenden Konversationsniveau beherrschen sollte. Wenn man einen Franzosen spielt sollte das französisch doch schon fließend sein, bei einem Italiener entsprechend das italienisch fest.
Ich lerne durchaus gerne Sprachen allerdings entzieht sich mir vollkommen die Sinnhaftigkeit dessen. Wenn man seine Fremdsprache pflegen will gibt es doch entsprechende Konversationstreffen, Begegnungsstätten wo dies konstruktiv, sinnvoll geschehen kann. Wenn sich in einem LARP hingegen zwei Deutsche gegenüberstehen und mitunter in der Fremdsprache radebrechend sich verständigen,... das ist weder schön noch unbedingt atomssphärisch. Es hat zumindest imho auch wenig mit Rollenspiel zu schaffen und erscheint mir selbst nur eingeschränkt für Unterhaltungen zu taugen. Letztlich limitiert es meiner persönlichen Meinung auch die Charakterwahl zu stark.
Dazu kommen Aussagen bezüglich lernen die meines Erachtens von einem tiefgreifenden Unverständnis von Lernprozessen und einem Mangel von Empathie durchzogen sind, respektive die mitunter so schlicht nicht stimmen.
Neben Aussagen gegenüber körperlich oder geistig herausgefordeten Menschen die meines Erachtens die Grenze hin zur Intoleranz und Anmassung deutlich überschreiten.
Hat man die Sprachen und ggf. andere Sachen verknust geht es über die Gewandung und Darstellungen weiter.
Auf Facebook und in Workshops habe ich Diskussionen von Amerikanern mitverfolgt wo es darum ging das manch eine Darstellung nicht wirklich dem entspricht was man sich vorstellen sollte. Das heißt beispielsweise eine Wuchtbrumme die gerne eine Toreador mit Erscheinungsbild 5 spielen würde. Die Diskussion ging etwas hin und her, wobei unter dem Strich quasi rauskam das man da wenig dran machen kann, die Leute Spaß haben und es uncool ist anderen den Spaß am Spiel zu versemmeln.
Hinsichtlich deutschen Vampire LARP. Da kommt es zu Diskussionen um Papp Diademe die härter abgefertigt werden als der Modefritz das bei Shopping Queen mit Unfällen macht. Dazu das billig Anzüge total unatmossphärisch sind und man dem vielleicht einen Klinkenputzer abkauft aber keinen ordentlichen Ventrue. Wo unter dem Strich herauskommt das die Leute doch quasi Versager sind, Störenfriede und für den eigenen Spaß entweder sich ein neues Hobby suchen sollten, wesentlich mehr Geld investieren oder halt etwas anderes spielen.
Das heißt der Wille dem Anderen seinen Spielspaß zu gönnen scheint an mangelnder Vorstellungskraft zu scheitern was recht schnell auch noch ins belästern abgleitet.
Überhaupt läuft es scheinbar bei DKWDDK auf den kleinsten kreativen Nenner hinsichtlich der Vorstellungskraft hinaus, wenn nicht gar auf einen Vorstellungs-Nullpunkt.
Womit dann auch der nächste Aspekt dran ist. Ich kenne amerikanische LARPer in einer Chatrunde, ich lurke in Gruppen mit. Die streiten sich auch durchaus einmal und haben ihre OT-Probleme, wobei es noch im Rahmen zu laufen scheint. Allgemein scheint man sich einig zu sein das es eine eher sehr miese Idee ist IT und OT zu vermischen.
Bei deutschen Gruppen, Spielern habe ich den Eindruck das man hingeht und sagt "Vampire sind untereinander arschig, also gibt es halt auch OT-Knatsch". Was an sich ja noch irgendwo als eine realistisch-desillusionierter Standpunkt hinnehmbar wäre, weil wo Menschen sind da gibt es Drama. Dann kommt jedoch ein Teilzeithelden Artikel in dem unter dem Strich bleibt das es keine schlechte Idee sei wegen Ingame Intrigen auch Offgame verschlagen zu sein.
Uhm, nein. Da rücke ich langsam mit entsetztem Gesichtsausdruck weg. Geht imho so rein gar nicht. Das heißt geht schon, sollte man aber meines Erachtens nach nicht machen.
Hinzukommt das Gefühl das man so als LARP unbeleckter bekommt wenn man die deutsche LARP Beiträge verfolgt oder wenn man eine amerikanische LARP Ankündigung ließt.
Das mag etwas unfair sein weil das was mir am dominantesten dahingehend erscheint sind einerseits die LARP Orgas, andererseits die Einladung zum Las Vegas LARP.
Innerhalb der LARP Orgas wie MES oder OWbN ist es wohl so das die Spieler Charaktere führen welche zu den Movern und Shakern gehören können. Das heißt es gibt Ahnen, Prinzen, Bischhöfe und hat man nicht gesehen.
Die Einladung zum LARP in Las Vegas spricht davon das man den Metaplot nicht nur miterlebt sondern als Spieler mit dem eigenen Spiel mitgestaltet. Also richtig mitgestaltet und nicht nur einige NSCs beschwatzt die dann gestalten. Das man sich entscheiden kann was die Allianz der Unabhängigen nun macht.
Das heißt es verspricht Action, Involvierung, Spielspaß, offene Ergebnisse, Raum nach oben und nach unten.
Mit einem System wo der Status nicht nach der Charaktererschaffung in Stein gehauen ist.
Wenn ich mir dahingehend anschaue was einen in deutschen Chroniken zu erwarten scheint,... Oh. Mein. Gott.
Als Spieler sollte man die Freude am Verlieren finden. Daran den Lakaien eines mächtigen Charakter zu spielen. Etwas zu versuchen und sich damit eine blutige Nase zu holen.
Es geht nicht um das gewinnen, behauptet man, aber das heißt nicht das man nicht gerne auch Verlierer hätte. Diese Verlierer sind dann natürlich am besten andere und am naheliegensten ist es das es neue sind, die dafür passende Nietencharaktere spielen. Man sollte als neuer Spieler auch Verständnis dafür haben das es den Alt-Spieler kaum richtig Spaß machen kann einen Ahnen zu spielen oder einen Boss dem der Fußabtreter fehlt.
Zumindest ist das als ein Fazit mehrerer Teilzeithelden Artikel bei mir hängen geblieben. Kann ich persönlich eher nicht so sehr ab.
Einerseits, wenn Verlieren so geil ist könnte man ja beschreiben wie man es geniest oder wie man es selbst zelebriert. Ansonsten ist das ein wenig als wenn ein Millionär einem Obdachlosen erzählt wie toll doch dessen naturverbundener, wenig komplexer Lebensstil ist.
Andererseits, es heißt zwar es gibt keine Gewinner ohne Verlier, aber umgekehrt kommt das ebenso hin. Wo ein Verlierer ist, ist auch ein Gewinner. Davon zu sprechen das es im LARP ja nicht um das gewinnen geht, aber dann zum verlieren aufzufordern ist doch irgendwie,... bigott? Mich überzeugt das nicht.
Das paar sich mit einer sehr, sehr status bewussten Haltung. Nach meinen Eindruck ist es so das in deutschen Chroniken Status als etwas unverrückbares angesehen wird. Das heißt ein Neugeborener wird nicht aufsteigen, jedenfalls nicht soweit das er in Schlagreichtweite eines Ancilla kommt, über Ahnen braucht er nicht nachzudenken. Das Generation nach älteren die Macht absolut zementiert wird als Setting-Feature gesehen. Aspekte wie die Anarchen allenfalls als lustige Randbemerkung gesehen und ab davon nichts zugestanden. Weder IT, wo man sich das ganze noch als Narzismus erklären könnte, noch OT. Das heißt es gibt eine starre Obrigkeitsstruktur.
Status Spiel in einer deutschen Vampire LARP Chronik stelle ich mir in etwa so erfüllend vor wie als deutscher Beamter (im öffentlichen Dienst) mit Hauptschulabschluß auf eine Beförderung oder Aufstufung zu warten. Wobei der Beamte immerhin noch die Möglichkeit hat das Studium nachzuholen.
Man könnte dennoch auf die Idee kommen intrigieren zu wollen. Auch so als neuer Spieler. Schließlich soll das Spiel ja darum gehen. Andererseits wird einem dann in einem Teilzeithelden Artikel gesteckt das man als Spieler sehr wahrscheinlich zu dumm und unfähig für eine Intrige ist. Ganz im Gegensatz zu den etablierten Spielern sowie der Spielleitung. Wenn man Intrigen gegen SLCs verliert welche von der Spielleitung wie Spielercharaktere betrachtet werden liegt das auch ausschließlich an der eigenen Dummheit, nicht daran das die SL einen Informationsvorsprung hätte.
Wobei man sich auch die Frage stellen sollte mit welchem Ziel man intrigiert. Also am besten schonmal nicht gegen die SLCs, die sind eh zu mächtig und stecken einen mit Links weg.
Für ein Amt wie Prinz ist man als Spieler eh zu inkompetent, mag die Arbeit nciht und will das auch eigentlich gar nicht. Ahn,... wenn man ein Ausnahmefall ist, vielleicht.
Da sollte man sich doch lieber bessere Ziele setzen,.. wie die Lieblingsperson einen NSC zu werden.
Dahingehend scheinen die Amerikaner - oder auch MET basierte Chroniken - auch eine andere Sichtweise zu haben.
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