Tja, auf jeden Fall wird ein realistischer Raumkampf eines: spielerisch höchst unattraktiv.
Fangen wir mal mit dem Ort an: Der Weltraum ist riesig, größtenteils leer, und Raumschiffe sind vergleichsweise winzig. Die Chancen, "zufällig" auf eines zu Treffen sind sehr gering.
Also würden die meisten Raumgefechte in der Nähe von Planeten oder orbitalen Installationen stattfinden. Taktische Schlüsselpositionen sind fast nicht existent.
Die Geschwindigkeit ist der nächste Punkt. Im All greift der gute alte Newton ganz besonders feste zur Trägheitskeule und drischt den Spielspass kaputt. Der schnellste Weg von A nach B ist eine gerade Linie, bei der auf der ersten Hälfte der Strecke konstant beschleunigt wird und auf der 2. Hälfte dann konstant abgebremst. So ziemlich der lahmarschigste Flug, den man sich vorstellen kann. Und wenn man seine Knochen schonen will, wird auch nicht mit viel mehr als 1G beschleunigt, da es keinen Spass macht für längere Zeit mit einem Vielfachen des eigenen Gewichts herumzukriechen.
Kurven fliegen und andere Spirenzchen laufen nicht; all das kostet Treibstoff und Reaktionsmasse, und die ist meist nur sehr begrenzt vorhanden.
So, nun zum Ballermaterial: Ein gegnerisches Schiff im All zu orten ist kinderleicht, da die Energiesignatur im Vergleich zur Umgebung gewaltig ist. Das Problem ist eher das Treffen, da selbst ein flottes Projektil einige Zeit braucht, bis es sein Ziel erreicht hat. Dieses kann nun wahlweise ausweichen oder das anfliegende Projektil zerstören. Da die Entfernungen gewaltig sind, ist das Treffen mit einem ungelenkten Projektil bestenfalls Glückssache.
Die Lösung? Ein AKV. Automated Kill Vehicle. Ein mit nuklearen Lenkwaffen bestücktes, unbemanntes Fahrzeug das mit hoher Beschleunigung (20G sollten drin sein, da kein Pilot das überleben muss) auf einen Abfangkurs geht und dann aus nächster Nähe (das ist ein sehr relativer Ausdruck hier) nukleare Lenkwaffen auf das Ziel feuert. In diesem Fall reicht ein "knapp vorbei" um den Gegner auszuschalten. und aufgrund des geringeren Abstandes ist die Reaktionszeit des Zieles stark vermindert.
Verteidigungsmassnahmen bestehen im täuschen von Ortungssystemen mittels Störkörpern, dem Ausschalten des AKV bevor es in Reichweite kommt (mit einem eigenen AKV, natürlich...) oder dem Abfangen der Nuklearraketen (viel Spass).
In wenige Worte gefasst: Zwei Computer berechnen ein paar Angriffsmuster, und der Verlierer explodiert mitsamt der Mannschaft. Vom Standpunkt der Schiffsbesatzung so lustig wie Zahnschmerzen. Auch visuell sehr langweilig, ein paar Lichtpunkte, dann Stille während der Verlierer verglüht.
Okay, genug von der Realität. Im Film/RPG-Bereich halten sich mehrere Arten vom Raumkampf:
2. Weltkrieg/Trägerschlacht:
Star Wars ist bekannt hierfür. Bis auf einige stilistische Kleinigkeiten und bessere Spezialeffekte entspricht ein Raumkampf ziemlich genau der Schlacht von Midway, inklusive Kamikazeangriffen, Flakfeuer, Jägerstaffeln mit (Protonen-)Torpedos und anderen Jägerstaffeln, die die ersten Abfangen sollen. Großraumschiffe sind meist an "richtigen" Marineschiffen orientiert.
Schlachtschiffe:
Star Trek lässt grüssen. Riesige Raumschiffe treffen sich und feuern aufeinander, bis irgendwo die Schilde versagen und der Bordingenieur jammert, das "das alte Mädchen gleich auseinanderbricht".
U-Bootjagd:
Die teilnehmenden Schiffe versuchen krampfhaft, mittels Sensorenkriegsführung den anderen zu finden bevor sie selbst gefunden werden. Wer zuerst auf dem Feuerleitcomputer des anderen auftaucht, hat verloren. Am schönsten in "Das Boot" in Szene gesetzt, aber in SciFi-RPGs kein unbekanntes Szenario.
Was nun das zertrümmern von großen Asteroiden an kleinen Planeten angeht: ZERSTÖREN ist einfach. EROBERN ist schwieriger, und da wird dann eben doch der gemeine (Mobile) Infanterist gebraucht. Ein zu blauer Asche gebombter Planet ist wertlos.
-Silver