Metadiskussion: Fantasy vs. SF

Infernal Teddy

mag Caninchen
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Wo liegen für euch denn eigentlich die Unterschiede zwischen Science Fiction (Traveller, Foundation-Trilogie,Islands in the Sky), Science Fantasy (Star Trek, Star Wars, die meisten Cartoons der 80s) und Fantasy (Wißt schon, LotR, AGoT und der krams)?
 
Wo liegen für euch denn eigentlich die Unterschiede zwischen Science Fiction (Traveller, Foundation-Trilogie,Islands in the Sky), Science Fantasy (Star Trek, Star Wars, die meisten Cartoons der 80s) und Fantasy (Wißt schon, LotR, AGoT und der krams)?
Fachbegriffe im Fokus oder nicht.

Serenity/Firefly kann ich einfach so losspielen. Traveller offensichtlich nicht.

Gegenfrage: Wie viele Technikdiskussionen habt ihr bei Science Fiction am Spieltisch? (Ist es vielleicht sogar das, was es für euch interessant macht?)
 
Öhm.. ich möchte ja jetzt nicht davon anfangen wie viele Technikdiskussionen ich im Fantasy habe. Das hat doch mit der Großkategorie nichts zu tun.
 
Wenn man die Science Fiction auf das soziologische verlagert (1984 ahoi) kommt man sehr wohl drum rum.
Auch wenn man die Fiction staerker betont (Transmetropolitan etc).

Ansonsten unterteile ich nur in Fantasy, Urban Fantasy und Science Fiction.
Den Begriff Science Fantasy halte ich fuer groben Unfug.

Fantasy ist es wenn es fuer mich wenn es im geruettelten mass Bezuege zum irdischen Mittelalter (also alles mit Schwertern also auch andere fruehere Zeiten) aufweist.
 
@ Skar Vielleicht meinen wir unterschiedliche Dinge. Was sind denn deine "Technikdiskussionen"?
 
Was hab ich eingeschmuggelt?

Also bei Serenity/Firefly komm ich zB ohne Stolpersteine ins Setting rein. Rauschiffe fliegen halt und Revolver (!) machen ein statisches Ladungsgeräusch, wenn man sie zieht. Warum ist egal. Es ist stylisch und funktioniert.
Klar kann ich mir die Technik des Verse nachher erschließen, muss ich aber nicht. (Wobei uniformes Terraforming ist meines bescheidenen Wissens nach eh nicht zu erklären.)

Bei Traveller (deinem Vorstellungstext dazu) komm ich nicht ohne Stolpersteine rein. Ich müsste ein paar Fremdwörter bzw Wissenschaftsthesen bereits parat haben.
 
Weiß ich nicht. Ich hab ja sogar mit Zitat darauf geantwortet.
 
Science Fiction ist das, was man klassischerweise als "Zukunftsroman" bezeichnet. Es geht um Zukünftiges. Das kann Technik sein, das können zukünftige Gesellschaftsmodelle (1984, Dystopien, Utopien im Allgemeinen) sein, das können auch recht übliche Abenteuergeschichten sein, solange es sich bei diesem um das Zukünftige dreht.

Wenn es aber nicht UM das Zukünftige geht, sondern die "Zukunft" wirklich nur die Kulisse für andere Arten von Geschichten mit ganz anderem Schwerpunkt abgibt, dann hat man es mit in der Zukunft angesiedeltem Kriminalroman (einige von Asimovs Sci-Fi-Krimis z.B.), mit Space-Western (Firefly, Outland), mit Weltraum-Märchen (Star Wars), mit politischen Geschichten (Silent Running, 1984), usw. zu tun. - Hier ist NICHT die "Zukunftsfrage" das zentrale Thema, sondern die Zukunft ist eben nur die Kulisse.

Fantasy ist der Bereich der Phantastik, in welchem es nicht um Grusel/Horror oder Zukunftsgeschichten geht, sondern um gesellschaftliche und technologische "Rückwärtsgewandtheit". Ob nun Fantasy in urzeitlichem Setting oder in der griechischen oder römischen Antike nachempfundenen Settings, ob mittelalterlich oder barock, ob napoleonisch oder wilhelminisch, ob "weit, weit in der Zukunft" angesiedelt, ob auf einer Erde, deren Sonne stirbt (Dying Earth) oder viele, viele Jahrhunderte nach einer Katastrophe/einem Atomkrieg (Hieros Journey, Pelbar-Zyklus) ist egal. Es geht hier um "überschaubare" soziale und technologische Verhältnisse. Fantasy steht damit im Kontrast zur Moderne (nicht unbedingt zur "Zukunft", weil diese ja durchaus utopischer- oder dystopischerweise wieder überschaubarer sein könnte). Fantasy gibt es nicht ohne die SEHNSUCHT des Menschen nach einfacheren, beherrschbareren, umweltmäßig gesünderen Verhältnissen.

Science Fantasy ist Fantasy mit Versatzstücken aus der technologischen Ecke. Raumschiffe in Fantasywelten, Laserschwerter, Barbaren mit Langschwert und Blaster, usw. - Tendenziell gehört Science Fantasy damit zur Fantasy, da es in den betreffenden Geschichten NICHT um die "Science" bzw. die Zukunft geht. Es handelt sich um klassische Fantasy-Geschichten mit nur etwas anderer "Requisite".
 
Für mich liegt der Unterschied zwischen SciFi und SpaceOpera eindeutig auf der Gewichtung des wissenschaftlichen Aspekts bei der Weltbeschreibung.
 
Science Fiction ist das, was man klassischerweise als "Zukunftsroman" bezeichnet. Es geht um Zukünftiges.

Ich glaub, ich steh auf dem Schlauch. Du meinst, das SF das heutige nimmt und schaut, wie es in der Zukunft sich entwickelt, oder? Jedenfalls habe ich es so gerade verstanden.
 
Was hab ich eingeschmuggelt?

Also bei Serenity/Firefly komm ich zB ohne Stolpersteine ins Setting rein. Rauschiffe fliegen halt und Revolver (!) machen ein statisches Ladungsgeräusch, wenn man sie zieht. Warum ist egal. Es ist stylisch und funktioniert.

Hab ich doch gesagt, du bist Faul :D

Bei Traveller (deinem Vorstellungstext dazu) komm ich nicht ohne Stolpersteine rein. Ich müsste ein paar Fremdwörter bzw Wissenschaftsthesen bereits parat haben.

Traveller mit Serenity zu vergleichen tut beiden Systemen nicht gut, denn es sind unterschiedliche Medien verfügbar. Serenity muss man nur die Serie und den Film zu gesehen haben und hat es dann gefressen oder nicht. Klar ist, es wird kein Anspruch auf Wissenschaftlichkeit gelegt(Schwerkrafttanks müssen aufgeladen werden! Irgendwelche Männer mit blauen Handschuhen...), man kann sie so hinein stürzen.
Traveller hingegen muss eingearbeitet werden, denn es ist im Vergleich riesig. Dieses "RIESIG" ist dann durch die unterschiedlichen Technologie Stufen noch "riesigER". Solltest du es jedoch herunterbrechen auf die eigentliche Idee die da hinter steckt, spielst du Personen die ein Schiff samt Schulden haben und gezwungen sind, Jobs anzunehmen und Risiken einzugehen. Was nicht mal anders ist als Serenity.
 
Ich glaub, ich steh auf dem Schlauch. Du meinst, das SF das heutige nimmt und schaut, wie es in der Zukunft sich entwickelt, oder? Jedenfalls habe ich es so gerade verstanden.
Das Zukünftige ist das THEMA. Das ist es, worum es in der Science Fiction geht. Geht es um etwas anderes als das Zukünftige, dann hat man ein "Misch-Genre" wie Sci-Fi-Western, Science-Fantasy oder dergleichen vorliegen.

Beispiel: Asimovs "Caves of Steel" - oberflächlich nur eine Sci-Fi-Krimi-Geschichte, aber es geht hier ganz zentral um den Konflikt zwischen "natürlichem Menschen" und "künstlichem Menschen". Ohne die explizite Darstellung und Ausarbeitung dieses UM DIE ZUKUNFT (in diesem Falle eben die künstlichen Menschen) gehenden Konflikts wäre es einfach "nur ein Krimi im Sci-Fi-Gewand".

Beispiel: Dicks "The Unteleported Man" - oberflächlich nur eine Geschichte, in der sich ein Mann, dessen Geschäft technologisch überholt ist und nun zu scheitern droht, sich ein letztes Mal aufbäumt und gegen die technologisch und einflußreich erdrückende Konkurrenz zur Wehr setzt, aber hier geht es ganz zentral darum, welche Folgen neue Technologien und deren rasanter "Siegeszug" auf die Gesellschaft insgesamt und - anhand des Protagonisten - auf den "kleinen Mann von der Straße" haben können. Es ist hier die ZUKUNFT das zentrale Thema, welches in seiner Wirkung auf die Psyche der Beteiligten und in seinem Einfluß auf die Gesellschaft insgesamt behandelt wird.

Das ist für mich Science Fiction.
 
Hmm... irgendwie schmeißen wir hier gerade'ne ganze Menge Dinge durcheinander, hab eich gerade das Gefühl.

Mein persönliche Grenzziehung im Bereich der Science Fiction ist nicht die technische Betohnung, sondern die Soziologische. Klar, es geht um entwicklungen, aber nicht in der Hinsicht, dass eine abstraktion der möglichen Entwicklung der technischen Wissenschaften von derart großartiger Bedeutung wäre.
Wesentlich wichtiger ist in meinen Augen dann doch eher, das eine technische Entwicklung föllig bedeutungslos für die Science Fiction ist, wenn sie sich nicht auf die Gesellschaft auswirkt. (Das bringt dann auch die wurzel des utopischen Romans mit hinein. Das Niemalsland kann genausogut Science Fiction sein, ohne das dabei eine zwingende Verlegung in die Zukunft gegeben sein muss. Es geht dabei um die wissenschaftliche Spekulation auf die Gesellschaft unter bestimmten Entwicklungen. Und ja: Genau deswegen halte ich Utopia für einen der ersten Science Fiction Romane, nicht nur Jules Verne.)
 
Kann mich Zornhau nur anschließen.

Bei SF geht es mehr oder minder hintergründig um technologische, ökologische, ökonomische und gesellschaftliche Entwicklungen bzw. Kritik an denselben. Es geht um realistische Entwicklungsmöglichkeiten aus dem aktuellen Kontext... Das mag mehr oder minder "abenteuerlich" oder "wissenschaftlich" eingepackt sein, wie man an den Büchern von Foster bis Asimov, Brin bis Dick ja sieht.

Science Fantasy ist für mich SF mit Fantasyanstrich oder umgekehrt. Das ist SF ohne die Entwicklungen und Kritik vorzuführen, bzw. Phantastik mit realem Touch. Es ist die Story der Story wegen. Hier geht es für mich um Plausibilität, nicht um Realismus.

Fantasy ist dagegen für mich Phantastik im weitesten Sinne. Wissenschaft hat hier nix zu suchen, es muss aber Plausibel sein.
 
Wow, habt ihr euch da Gedanken drum gemacht! Respekt.

Bei mir ist das etwas einfacher gestrickt:
- unterscheidet es sich von unsrer Welt durch ausgefallene Kreaturen (in unsrer Welt, also keine Aliens) und/oder allgemein durch Magie ist es Fantasy (zB. DSA, LotR, Shadowrun)
- unterscheidet es sich durch "realistische" fortschrittliche Technik von unsrer Welt ist es SciFi (StarTrek, Blade Runner, Shadowrun)
- unterscheidet es sich durch Esoterik und eher wenig logische oder nur punktuell fortschrittliche Technik von unsrer Welt ist es Space Opera (Star Wars, Bubblegum Crisis)
- unterscheidet es sich von unsrer Welt durch Technik die das gleich kann aber anders konzipiert ist oder ist es nur in einem wichtigen Punkt von unsrer Welt unterschiedlich bekommt es einen eigenen Begriff wie Steampunk oder Gothicpunk (V:tM, Castle Falkenstein)

Dabei können sich die Sachen überschneiden (wie bei Shadowrun) oder auch fliessend sein - je nach Thema kann Star Wars auch unter SciFi oder Fantasy fallen. Hm ... überhaupt sollte Star Wars analog zu Steampunk eigentlich ein Genre "Spacepunk" bekommen ...
 
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