Malmsturm [Malmsturm] Vorsicht beim Lesen!

Zornhau

Freßt NAPALM!
Registriert
18. März 2004
Beiträge
16.207
Ich mußte gerade eine erschreckende Feststellung machen: Wenn man das Malmsturm-Regelwerk rückwärts liest, dann werden einem SATANISTISCHE BOTSCHAFTEN unterschwellig eingeimpft.

Nur durch meine außerordentliche Willenstärke konnte ich dem suggerierten Drang widerstehen mit meiner Spaltaxt den gesamten Wohnblock zu entvölkern und ihm den Aspekt "Blut! Alles voller Blut!" zu verpassen.

Darum: Achtet darauf, daß ihr Malmsturm RICHTIG HERUM lest!

Ein wichtiger Sicherheitstipp.
 
AW: [Malmsturm] Vorsicht beim Lesen!

Zornhau will Aufmerksamkeit für Malmsturm um jeden Preis ;) heischen ;)
 
AW: [Malmsturm] Vorsicht beim Lesen!

WENN es ein Regelwerk gibt, bei dem es WIRKLICH passend wäre solche unterschwelligen Botschaften zu enthalten, dann Malmsturm.

@yennico: Blitzmerker! NATÜRLICH soll ein solcher Unfug-Thread Aufmerksamkeit für ein Rollenspiel erwecken, welches mir gerade schon beim Lesen (und hoffentlich auch demnächst beim Spielen) enormen Spaß macht. - Was sonst? Und: Warum auch nicht?
 
AW: [Malmsturm] Vorsicht beim Lesen!

Warum auch so ernst?
Malmsturm macht bereits beim Lesen Spaß, und so langsam verstehe ich auch, dass FATE u.U. mich doch noch begeistern kann... auch wenn das System sich noch mehr wie Freiform+Verhandlung mit dem SL anfühlt...
 
AW: [Malmsturm] Vorsicht beim Lesen!

Ich fand Fate ja schon von Anfang an genial.
Ich dachte aber mich zu erinnern, dass du Zornhau dem nicht viel abgewinnen konntest trotz intensiver Beschäftigung.
Erinnere mich falsch oder gibt es da ein Umdenken?
Liegts nur am Malmsturm?
Was daran findest du so anders als vorher, weil ehrlich gesagt bis auf die Qualitäten
a) deutsch b) etwas mehr gritty / S&S mässig c) Fantasy
ist es genau wie FateRedux oder im weiteren Sinne jedes andere Fate 3 Spiel. (was positiv gemeint ist)
 
AW: [Malmsturm] Vorsicht beim Lesen!

Ich fand Fate ja schon von Anfang an genial.
Ich nicht - und ich bin seit 2004 in der Fate-Yahoo-Group. Ich kannte Fate nur als eine Ausprägung von Fudge (welches ich tatsächlich von Anfang an GENIAL fand).

Ich dachte aber mich zu erinnern, dass du Zornhau dem nicht viel abgewinnen konntest trotz intensiver Beschäftigung.
Erinnere mich falsch oder gibt es da ein Umdenken?
Deine Wahrnehmung meiner Beiträge im Tanelorn zu Fate (damals, als ich dort noch schreiben durfte) ist fehlerhaft. - Ich habe VERSTÄNDNISFRAGEN zu Fate und dem Umgang mit Aspekten gestellt. - Ich habe dies (im Gegensatz zu den SW-H4t0rZ im Tanelorn, die ständig im SW-Channel ihre verbale Notdurft verrichten kommen) NICHT NEGATIV gemeint, sondern WIRKLICH nach Klärung und Verständnis für dieses System gesucht.

Warum?

Weil ich nach all dem Hype um SBA mir den dicken Schinken erworben hatte und GEFRUSTET nach ca. 140 Seiten für immer und drei Tage ins Regal ganz hinten, außer Sicht, damit ich mich nicht ständig darüber ärgere, verbannt hatte. - Ich wurde angefixt von den tollen Comic-Illustrationen und der Idee auf die schnelle, unkompliziert eine eigene Sci-Fi-Spielumgebung zu erstellen und einfach schnell losspielen zu können. Bekommen habe ich aber 700 Seiten WIRRES ZEUG, aus dem nicht hervorgeht, was man spielt, wie man spielt schon gleich garnicht, dafür bekommt man aber ganze Bleiwüsten an wirrem und verwirrendem Text serviert, der letztlich nur besagt: Mach's Dir selbst! Und zwar ALLES, denn wir bieten Dir KEIN SPIEL, sondern nur lauter Nebelgranaten, hinter deren Nebelwand ein spielt sein könnte. Oder auch nicht.

Das mein Eindruck von SBA. - Niederschmetternd. Echt ein SCHEISSPRODUKT!

Dann kam die - für mich eher enttäuschende und beunruhigende - Nachricht, daß ein Dresden Files Rollenspiel auf derselben Regelbasis wie SotC und SBA erstellt werden soll. - Das hielt ich für eine von allen generischen Systemplattformen denkbar ungünstige Systemwahl. - Fate als ein "atypisches" Regelsystem, welches nach einem Textbrikett von SotC und einem Textbrikett von SBA IMMER NOCH NICHT erklärt bekommt, wie man es eigentlich spielt, ist bei diesem Setting, das mir als altem Harry Dresden Fan (fast der ersten Stunde, naja seit Erscheinen des ersten Romans) einfach wenig geeignet erscheint.

Warum?

Weil bei ERMITTLUNGS-Szenarien Player-Empowerment SINNLOS ist (genauer: effektiv den Willen durch spielerische Findigkeit der Wahrheit auf die Spur zu kommen torpedierend!), und weil eine Spielwelt wie das Dresdenverse eben KEIN "mal eben aus dem Ärmel geschütteltes Universum" wie bei SBA oder eine "halt irgendwie Pulp-Action-Nazi-Ballereien"-Welt wie bei SotC ist, sondern eine sogar sehr gut definierte Welt, die das bei Fate immer als so tolles Alleinstellungsmerkmal der sich ständig durch die Spieler-Metagame-Einflüsse ändernde Spielwelt-Mutieren nicht verträgt.

Als Dresden-Fan hatte ich mir natürlich die beiden dicken, schweren DFRPG-Bände angeschafft.

Und diese enthalten wieder einmal UNMENGEN Text mit UNMENGEN UNKLARHEITEN. Die Strukturierung des Regelteils ist für Leute, die schon seit Jahren gläubige Fate-Anhänger sind, vielleicht noch erschließbar, aber für Leute, die dieses Spiel LERNEN WOLLEN leider nicht gut genug.

Und daher meine Fragen im Tanelorn.

Und daher bekam ich auch KEINE SPIELER für eine Proberunde Fate hier in Ulm.

Wieso das?

Weil fast alle von mir befragten Spieler, die ich auch alle als Hardcore-Gamer mit Erfahrung sowohl in Indie-Games wie in "nicht-indie" Rollenspielen kenne, diese Threads im Tanelorn mitgelesen hatten. - Mir wurde gesagt, daß die Antworten auf solche Fragen wie "der dunkle Raum" oder in RPG.net die Mumie "on fire" ausgesprochen unbefriedigend seien. Da absehbar ist, daß man also in Situationen im Spiel geraten wird, wo man gefrustet der Plausibilität die Kabelbinder anlegen muß und ihr einen Genickschuß verpaßt, oder man aus einem noch so ernsten Setting eine Pulp-Cartoon-Klamotte mit sich ständig ändernder Umgebung machen muß, wollten sie lieber NICHT mit mir eine Proberunde durchführen.

Dies sogar noch weniger, als sie vernahmen, daß man für die Charaktererschaffung eine GANZE SPIELSITZUNG veranschlagen muß. - Das ist sogar bei schwergewichtigen Regelmonstern ein No-Go, und erst recht wenn man mit spielzeitverknappten Leuten mittleren Alters spielen möchte. - Die Alternative Charaktere in 10 Minuten und dann 5:50 Stunden losspielen gegenüber Charakter in 6 Stunden und erst in 14 Tagen vielleicht mal was mit diesen spielen kam nicht gut an.

Somit saß ich mit Fate-Spielen (inzwischen kam noch Diaspora hinzu) da, ohne einen Eindruck, wie sich System in der Praxis verhält und ohne Spieler, die willig wären, es auszuprobieren.

Aktuell nutze ich die DFRPG-Bücher um geklebte Papierszenerien zum Trocknen flach zu pressen - schwer genug sind sie ja dafür.


Liegts nur am Malmsturm?
Nein.

Auf der RPC hatte ich eine kurze Demo-Runde SotC bei MSch gespielt (u.a. mit Teylen, bekennende SW-H4t0Rix). Das hatte mir ein wenig - aber wirklich nur WENIG! - gezeigt, wie man mit dem Fate-System überkandidelte unterdefinierte Settings spielen kann. Pulp ohne spezifizierte Spielwelt, ohne klare Genre- und Setting-Konventionen - ja, da kann JEDER herbeifabulieren, was er mag. Und das paßt dann schon irgendwie. - Es war eine nette Runde und mein RPC-Würfelbruder Red Alert hatte sich gleich darauf selbst Fudge-Würfel besorgt.

Malmsturm als Herzenskind von Dominik und Björn (of BoL-Fame) ist mir ja schon eine Weile bekannt. Das Buch ist wirklich SCHÖN geworden. Hochwertig produziert, toll illustriert und gut lesbar geschrieben (wenn es auch Lücken hat, die selbst ein BAUKASTEN-System nicht haben sollte: Stichwort Magie-System, hier hätte einfach MEHR und mehr Beispielhaftes hingehört).

Ich MAG Sword&Sorcery. Das ist für mich DIE Fantasy, die ich schon las, bevor ich irgendwann mal Tolkien-Kram in die Hände nahm und mich wunderte, was alle an diesem seichten, kraftlosen Greisen-Fantasy-Zeug so toll finden. - Und da ich Sword&Sorcery mag, möchte ich auch Malmsturm mal in der Praxis erleben.

Ich hoffe, daß Red Alert, jetzt, wo er ja eigene Fudge-Würfel hat, mit von der Partie sein wird. Nun brauche ich noch ein paar mehr Spieler, aber die finden sich vielleicht eher nach einem Blick ins Malmsturm-PDF. Kostenlos reinschauen und dann entscheiden, ob man es spielen möchte, ist doch was Tolles.

Somit bietet Malmsturm zum einen endlich einmal KEIN Textbrikett wie die Dicken Dinge (tm) SBA, SotC, DFRPG. Und zum anderen ist es ja von Leuten, zu denen ich eine direkte und sehr positive Beziehung habe. Da ist - trotz der vorlaufenden Enttäuschungen mit Fate-basierten Rollenspielprodukten - eben doch noch mal neue Motivation es in der Praxis zu versuchen drin.

Es liest sich gut. Wie gut es sich spielen wird, das wird sich hoffentlich bald zeigen. - Wenn ich eine Gruppe zusammenbekomme, dann werde ich über meine Erlebnisse mit Malmsturm (vermutlich im Blog) berichten.

Es ist nur aktuell zu BESCHEUERT, daß ich nicht bei den in Dem Anderen Forum gerade aktiven Regelfrage-Threads mitposten kann. Wenn ich eine konkrete Runden vorbereite, werde ich vermutlich alle dort nicht zufriedendstellend oder überhaupt nicht beantworteten Fragen hier stellen. Zu doof, daß die meisten Fate-Gurus scheinbar nicht im B! vertreten sind.

Wünsch mir Glück beim Auftreiben weiterer Mitspieler in einer ersten Malmsturm-Runde!
 
AW: [Malmsturm] Vorsicht beim Lesen!

Wir vermissen Dich doch auch, Zornhau. Deine unvergleichliche Art, den Finger in die Wunde zu legen, genau da wo es schmerzt, ist nicht zu ersetzen.

Ich war stiller Mitleser Deiner kritischen Frage zu Aspekten, Szeneaspekten rund um den Kern: "Warum ist ein Szenenfakt mal aktiv (nämlich, wenn ich ihn invoke) und mal nicht?"
und dabei ganz auf Deiner Seite. Fate verlangt aus meiner Sicht eben sehr viel Toleranz im Vorstellungsraum. Man muss das knisternde Feuer im Raum immer spüren, auch wenn es sich nicht
auf die regeltechnischen Proben auswirkt. Das ist irgendwie verstörend.

Derzeit geht es ja um die Fragen:
Kann ein physikalischer Kampf durch eine soziale Fertigkeit gewonnen werden und umgekehrt?

Das sind Fragen, denen man doch sicher auch bei Malmsturm nicht ausweichen kann?

Smoking Tiger aka Yehodan
 
AW: [Malmsturm] Vorsicht beim Lesen!

Sag mal, Zornhau, kommst du auf die Heidelcon? Ich wollte Malmsturm mitbringen...
 
AW: [Malmsturm] Vorsicht beim Lesen!

stilvoll wäre jetzt noch ein set fate-würfel im malmsturmdesign, aber ihr seid sicher eh schon mit qworkshop im gespräch ;)
 
AW: [Malmsturm] Vorsicht beim Lesen!

Malmsturm-Fate-Würfel wären echt toll. Und auf das Setting-Buch freue ich mich auch schon.
 
AW: [Malmsturm] Vorsicht beim Lesen!

Ist dann noch Zeit um die im Vermischte-Fragen-Thread aufgekommenen Regelklärungen und Ergänzungen eventuell als Anhang einzuarbeiten?

Gerade auch beim Erschaffen von Kreaturen, Monstern oder Fremdrassen wären BEISPIELE mit SPIELWERTEN wirklich sehr hilfreich.
 
AW: [Malmsturm] Vorsicht beim Lesen!

Fate verlangt aus meiner Sicht eben sehr viel Toleranz im Vorstellungsraum. Man muss das knisternde Feuer im Raum immer spüren, auch wenn es sich nicht
auf die regeltechnischen Proben auswirkt. Das ist irgendwie verstörend.
Ich kann verstehen, weshalb Kreativität und Toleranz auf allen Seiten des Spieltisches bisweilen verstörend wirken können ;)

Aber im Ernst: Wer mit Handwedeln von jeglicher Seite ein Problem hat, sollte schlicht kein FATE spielen.

EDIT: Und noch genauer: es gibt Spieler, die kommen mit FATE einfach nicht zurecht und ich beobachte diesbezüglich eine gewisse Schnittmenge mit SW-Liebhabern. Laivindil aus dem Tanelorn beispielsweise schätze ich als SL, als Spieler, als Mensch und als Rollenenthusiasten sehr. Er ist ein großer Fan von Savage Worlds und war enorm motiviert, die Dresden Files mit dem Originalregelwerk anzugehen. Davon ist seine (in den letzten Jahren vornehmlich mit Savage Worlds sozialisierte) Runde nach etwa 10 Sessions frustriert abgerückt. Zu viel Unschärfe im System, sie bekommen das Regelwerk schlicht nicht elegant umgesetzt und spielen Dresden Files mittlerweile mit pdq# - zur allgemeinen Begeisterung. Bedeutet das im Umkehrschluss, dass FATE-DF scheiße ist? Mitnichten. Es gibt unglaublich tolle Runden mit genau diesem System, die mit klarer umrissenen Regelstrukturen nicht annähernd so gut klarkommen würden. Ich kenne alleine zwei solcher Runden in meinem Bekanntenkreis. Mit meiner Stammrunde funktioniert FATE übrigens auch nicht. Wir spielen das dort nicht mehr. Zwei der Spieler (mich eingeschlossen) spielen aber mit FATE in anderen Konstellationen. Ergo: es funktioniert durchaus, aber eben ganz offensichtlich nicht in allen Runden.

Fundamental fürs Scheitern bei FATE erscheinen mir dabei drei Punkte (ohne besondere Reihenfolge):

- die Runde hat eine niedrige Ambiguitätstoleranz bei Regeln (sprich: Allergie gegen Handwedeln, mutmaßlich häufig bei SW-affinen Leuten)
- durch Aspektdiskussionen nimmt das Metagaming in der Wahrnehmung der Gruppe Überhand (legt sich bei manchen Gruppen, bei anderen hingegen nicht)
- die Spieler mögen das unausweichlichen Player Empowerment nicht.

Das wird bei Malmsturm vermutlich nicht anders sein. Mir gefällts aber bislang auch sehr gut. Ich werde wohl Legends of Anglerre verkaufen.
 
Zurück
Oben Unten