Ich persönlich halte die Einstiegshürde in DSA für gesalzen. Sowohl was der Wildwuchs der Regeln angeht,
Stimmt. Die aktuelle Regelinkarnation ist alles andere als Einsteigerfreundlich. Ich glaube, da widersprechen dir auch nur Leute die ein bisschen Haloperidol vom nächsten Freigang entfernt sind.
sowie der überregulierten Welt mit den daraus resultierenden zahlreichen Pflichten aus Dutzenden von Quellenbüchern. (denen ein Gesamtindex fehlt, wo ich überhaupt mal was finden kann) Dadurch entsteht oft am Tisch eine störende Belehrung durch belesene Kenner, welche einfache Spieler auf ihr fehlendes Wissen hinweisen. Ich lasse mich ungern von Regelschreibern noch Mitspielern erpressen, 2-3 intensive Studiensemester und hunderte von Euronen zu investieren, nur um am Spieltisch mithalten zu können.
Da hingegen warte ich noch immer auf ein ernstgemeintes Beispiel wo DAS wirklich mal passiert ist... Die DSA Spielwelt ist erheblich(!) harmloser reguliert als beispielsweise Hârn (Wo je nach Dorf auch noch der letzte unfreie Ackerknecht einen Namen hat). Sie ist mehr reguliert als die Forgotten Realms - wobei man das als DSA Spieler ja eher als Feature denn als Bug begreift, einfach weil man in der Tat sagen kann "Es gibt bei der Bauernfamilie die leckeren, mit Rübenkraut bestrichenen Schnitten, die man im Bornländischen Winter so gerne isst!" oder "Feinster Bosparanjer perlt in den Gläsern, die euch die Erzprätorin übergibt..." Das kann man mögen - ich finde diese kleinen Details niedlich und ausnehmen stimmungsfördernd.
Das "Imperium der Kakadumenschen" lässt sich hingegen nur schwer mit dem allgemeinen Aventurienbild vereinen - aber das lässt sich auch schwer mit dem Faerunbild vereinen, von daher ist man wohl in guter Gesellschaft.
DSA hat Detailtiefe bis zur "Grafschaftsebene" - d.h. es sind einige Grafen und die Grafschaften festgelegt. Die "Baron"ebene darunter ist offen (es sei denn man tut sich die Kampagne der Briefspieler an - aber das ist ja nicht offiziell).
Ich frage mich schon seit geraumer Zeit wo man 3 Studiensemester für die DSA Welt braucht. Ich gebe bereitwillig zu, dass es Ecken gibt die etwas "esoterischer" sind - einen Maraskaner kann man nicht ordentlich spielen ohne das Quellenbuch gelesen zu haben. Aber das gilt ja AUCH für andere Spiele.
Wenn man sich in die Welt nicht reindenken will, dann nimmt man halt einen Mittelreich Krieger. Das ist "So wie du dir das Mittelalter vorstellst". Und selbst WENN es dann doch der Halb-Thorwalsche Praios Priester aus Kemi sein MUSS - ich wette, in der Runde in der es Nitpicker genug gibt um da die Fehler in der Charakterdarstellung zu finden, da gibt's auch einen den man um Rat fragen kann...