Die "Devil's-Tower"-Trilogie stellt eine der beiden settingverändernden Meta-Plot-Kampagnen für Deadlands Classic dar.
Deadlands Classic beginnt 1875, Devil's Tower spielt 1876 oder Anfang 1877.
Die Vorgänge in Devil's Tower bewirken MÄCHTIGE Änderungen im alten Deadlands Classic Setting (die natürlich schon "alte Geschichte" in Deadlands: Reloaded sind).
Da es eine Meta-Plot-Kampagne ist, kann es KEINEN grundsätzlich anderen Ausgang geben als den, der bereits in der Vorgeschichte von Reloaded enthalten ist. Das liegt in der Natur von Meta-Plot-Kampagnen, daß sie SEHR stark "vorgeschrieben" sind, mit viel Railroading arbeiten, um sicherzustellen, daß hier der identische Endzustand erreicht wird, den man von Verlagsseite für die Folgeprodukte haben will.
(Die andere Meta-Plot-Kampagne für DL Classic ist übrigens die "Dead Presidents"-Trilogie, die auch einen festen Ausgang hat, der in Reloaded bereits Geschichte ist.)
Ganz wichtig dabei: Devil's Tower stellt die Schnittstelle zu Deadlands: Hell on Earth (die originale, Classic-Version dieses Endzeit-Western-Settings) dar. Hier wird erstmals auch der "Path of Stone" für SCs zugänglich gemacht. Dieser erlaubt den Wechsel von Charakteren zwischen Weird West und den anderen beiden Deadlands-Settings und stellt so eine - limitierte - Form der Zeitreise zur Verfügung. Zudem handelt es sich dabei um den Einstieg in die Geisterwelt des EXZELLENTEN Quellenbandes zu indianisch-schamanistischen Hintergründen in Deadlands, "Ghost Dancers".
Deadlands: Reloaded hat weit weniger Vernetzung der drei Deadlands-Settings - Weird West, Hell on Earth, Lost Colony - zu bieten, als es Deadlands Classic hatte. Vor allem ist in Hell on Earth: Reloaded DER große Deadlands-Konflikt überhaupt bereits vorbei! Man spielt dort nur noch "Reste Auskehren", was HoE:R zu so einem schwachen Setting (extrem schwach vor allem gegenüber Hell on Earth Classic) macht.
Mit den Änderungen im Meta-Plot des Jahres 1877 wurde für Deadlands auch die zweite Phase bei den Classic-Regeln eingeläutet: Hell on Earth hatte schon deutlich überarbeitete Regeln gegenüber Deadlands: The Weird West 1st Edition. Kurz darauf kam dann auch die Deadlands: The Weird West 2nd Edition heraus, die nochmal etwas anders als Hell on Earth war. (Für die Savage Worlds Regeln war übrigens neben dem Tabletop Wargame "The Great Railwars" die Regelumsetzung in "Deadlands: Hell on Earth" die Basis, plus noch ein paar Elemente aus Star Wars D6 und aus TORG.)
Wenn man die Devil's-Tower-Trilogie mit Deadlands: Reloaded bespielen möchte, muß man SEHR GENAU die Unterschiede gerade bei den Teilen, die in Lost Angels spielen, beachten. Dort hat Devil's Tower die wohl stärksten Unterschiede eingeführt. Die zugehörigen Classic-Bände sind die "The Great Maze"-Box (spielt 1876) und das "Lost Angels"-Sourcebook (gibt den Zustand 1877 wieder). Auf die Umwälzungen geht auch der Band "Tales of Trouble 1877" ein.
Generell kann man altes Deadlands Classic Material auch mit Reloaded-Regeln bespielen, nur passen da oft auch die "Machtverhältnisse" nicht so ganz zusammen.
So ist z.B. das Huckster-Zaubern in Deadlands: Reloaded nun für die Huckster viel ungefährlicher geworden, gegenüber dem alten Classic-Huckstern sogar eine sichere Sache. Ein Grund, warum ich dazu Hausregeln für meine Reloaded-Runden eingeführt habe.
Die Blessed sind in Reloaded VIEL mächtiger umgesetzt als in Classic, was aber mit den neuesten Änderungen in der DLR-Kampagne "Good Intentions" wieder abgemildert wurde. (An sich bräuchte es langsam wieder eine neue Deadlands: Reloaded-Ausgaben wegen der vielen kleinteilig über viele andere Bände verteilten Änderungen.)
Ganz wichtig für Devils-Tower: Weird Science und Weird Scientists funktionieren in DL:R wie "Technik-Magier" und damit total anders als in Classic. In Classic ist ein Mad Scientist jemand, der NICHT zaubert, sondern dessen immer noch "normal" gebauten Erfindungen von Einflüsterungen der Manitous ausgelöst werden. Das ist ein so wesentlicher Unterschied, daß ich auch da umfangreiche Hausregeln für meine DL:R-Runden erstellt habe.
Wenn einem an halbwegs stimmigem Bewahren der Deadlands-Classic-Setting-Elemente liegt, dann braucht es schon etwas Arbeit, um altes Deadlands mit Reloaded zu spielen.
Der einfachere Weg dürfte sein, daß man auf all den alten Settingkram einfach scheißt und das irgendwie mit Reloaded spielt und zur Not bei Bedarf im Setting was zurechtbiegt. Das ist sicher auch der Weg, den ich für Leute empfehle, die sich nicht gut mit dem Classic-Setting auskennen.