AW: Ist UA ein "Fall für die Tonne"?
Meines Erachtens fällt Unknown Armies in eine ähnliche Kategorie wie etwa auch Degenesis: Durchaus interessanter HIntergrund, teilweise ziemlich doofe Regeln. Es macht großen Spaß zu lesen und der Hintergrund ist relativ spannend, weil er viele Möglichkeiten bietet, selbst kreativ aktiv zu werden, aber die Regeln sind nicht so wirklich mein Fall.
Andererseits gibt es auch nicht gerade viele Vorgaben, sondern mehr einen leicht nebulösen, andeutungsverhafteten Hintergrund, der vieles im Vagen läßt. Das erfordert dann in der Umsetzung im Spiel ein relativ großes Maß an Konzentration und Kreativität von Seiten aller Beteiligten, insbesondere des Spielleiters, was das Spiel tatsächlich relativ ansruchsvoll macht.
Ich muss aber sagen, ich mag die Wahnsinnsregeln. Finde ich bedeutend ansprechender als die mir bekannten Äquivalente (wie z.B. bei Cthuluh), und würde ich auch exportieren wollen, wenn ich ein Humunculus-Rollenspiel erstellen würde.
(Wenn ich es in dem Genre "Rollenspiele mit halb-versteckter Magie in einem modernen Setting" einordnen würde, würde Unknown Armies von mir mehr Punkte als Magus, aber weniger als Witchcraft kriegen. Selbst für die Leute, die weniger tollwütige Unisystem-Anhänger als ich sind, muß man zu gestehen, dass Witchcraft schlicht das beste Preis/Leistungsverhältnis aufweist).