Materialsammlung Zur Geschichte des Kolonialismus, Imperialismus, Entdeckung und Besetzung der Neuen Welt(en)

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Schon zur Zeit der Blüte des Mittelalters, machten sich mutige Händler auf den Weg, neue Länder zu entdecken, um mit exotischen Waren zu handeln. Nicht immer nahmen sie es dabei mit der Wahrheit so genau, erfanden Märchen und Sagen, die uns heute noch teilweise als wahr in Erinnerung sind. Was weiß man über die Geschehnisse heute?

Marco Polo schrieb:
Marco Polo - Entdecker oder Lügner

Die phantastischen Reisen des Marco Polo
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier drei Spiegel-Artikel über die Einstufung als Völkermord. Zwar nicht rollenspielrelevant, aber vielleicht interessiert es ja jemanden.

Ich würde mal sagen, es geht um eine juristische Auslegung des Geschehens. Dass dort Herero auf den Befehl von Deutschen umgebracht wurden, steht außer frage. Wenn man anfängt, nach den Motiven zu unterscheiden, landet man schnell auch in Bereichen, in denen Krieg und Kriegsverbrechen gerechtfertigt erscheinen. Das ist nmM. Irreführung zumal auch noch nie ein Volk richtig dafür bestraft wurde - wie soll das auch geschehen?

Kolonialpolitik zeichnet sich ja gerade dadurch aus, dass es die Kolonialisten be- und die besetzten Länder übervorteilt. Das jetzt noch in ein Gesetz zu packen, wirkt auf mich förmlich verhöhnend. Da geht es nicht um Gerechtigkeit, sondern darum, sich eines fairen Umgangs zu entziehen, ja das Gegenüber "durch die Blume" zu erniedrigen. Das ist keine Beendigung, sondern eine Fortführung und es schreit förmlich nach jemanden, der das vielleicht auch etwas übertrieben darstellt.

 
Das erste von Historikern und Historikerinnen moderierte Geschichtsmagazin stellt die Frage: Was hat uns Geschichte heute zu sagen? In dieser Folge: Wie wurde aus einer harmlosen Kopfbedeckung, die von vielen verflucht und von manchen geliebt wird - dem Tropenhelm, das Symbol der kolonialen Unterdrückung?

„Wer die Welt kennt, beherrscht sie schon zur Hälfte“, schrieb der Philosoph Tommaso Campanella, der 1602 vom „Sonnenstaat“ träumte. Dieser Satz steht für die gesamte Kolonialgeschichte. Auf die Reise folgt die Eroberung, auf die Erkundung die Ausbeutung. Ein Kleidungsstück repräsentiert diese fatale Vorgehensweise ganz besonders anschaulich: der Tropenhelm.Zum Schutz vor der glühenden Sonne trugen die Europäer in der Kolonialzeit einen weißen Helm. Doch diese Kopfbedeckung, die sich in der Mitte des 19. Jahrhunderts durchsetzte, verstärkte die Unterscheidung zwischen barhäuptigen Kolonisierten und dominierenden Kolonialherren. Das Weiß der Helme steht in klarem Kontrast zu einem sich damals etablierten Bild von Afrika – dem des "schwarzen Kontinents".Wie wurde aus einer harmlosen Kopfbedeckung, die von vielen verflucht und von manchen geliebt wird, das Symbol der kolonialen Unterdrückung? Zu Gast bei Patrick Boucheron ist Historiker Sylvain Venayre, der sich auf die kulturelle Geschichte des 19. Jahrhunderts spezialisiert hat. Er berichtet über die Verbreitung des Tropenhelms und die spätere Auflehnung gegen dieses Symbol der Diskriminierung – das ungeachtet der Negativkonnotation auch die Mode und Alltagsgewohnheiten seiner Zeit widerspiegelt.Manon Bril verwischt schließlich die Grenze zwischen Geschichte und Popkultur. Sie erläutert, inwiefern der Kolonialstil nun als "vintage" und "retro" gilt, und wie ihn die Prominenz aufgreift, ohne dessen Symbolik zu hinterfragen.

Dokureihe, Regie: Jean-Dominique Ferrucci (F 2020, 18 Min)

 
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