Was würde James Bond tun?

Tumble

Neuling
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12. August 2009
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Ich habe ein Problem. Ich leite eine nWOD-Runde. Leider sind uns zwei Spieler durch berufliche Weiterentwicklung abhanden gekommen, da sie umziehen mussten, und so sind wir auf der Suche nach Ersatz.:motz:

Aber jedesmal (bisher dreimal) wenn ich neue Spieler in die Gruppe einlade, ich achte schon darauf das sie RPG-Erfahrung besitzen und auch ein entsprechendes Alter haben (wir sind mitte dreißig), kommen mir Spieler unter die in ihrer "Spielreife" scheinbar nie das 14 Lebensjahr beendet haben.

Gerade in der WOD (oder auch Requiem) legt man sich mit echten Bösewichtern an, die manchmal sogar Jahrhunderte auf dem Buckel haben. Kommen dann Antagonisten ins Spiel wirds "strange". Nicht weil die Antas so gruselig sind, sondern weil besagte Spieler mit Ideen aufwarten die ich mit 14 absolut geil und unschlagbar fand.

So kam z.B. der Vorschlag Feuerwerkskörper vor die Fenster des Bösewichts zu werfen, um diesen zu irritieren/abzulenken.

Ich will den Vorschlag hier nicht unbedingt abwerten, da er für sich ja in einer bestimmten Situation Vorteile bringen mag. Aber, ganz ehrlich, wenn ich mich mit Leuten/Wesen anlege die Mord nicht erkennen weils bei denen zum Leben dazugehört, die Gewalt ausleben um zu überleben und auch durch sie leben, dann komme ich nicht mit ein paar Chinaböllern an. Zumal wesentlich effektivere Resourcen zur Verfügung stehen.

Was ich meine ist eigentlich:"Wie ticken diese Spieler und wie ticke ich?". Das ich nicht völlig falsch liege weiß ich durch meine alte Gruppe. Wir hatten spannende rasante Abenteuer voller Dramatik, die zu einem großen Teil durch die Spieler kam.

Ich habe den Threadtitel deshalb gewählt weil das die erste Frage war die mir zu diesem Thema einfiel. Wenn ich einen Charakter in einer Welt voll mit Kabale, Geheimbünden, Gehimdiensten und Verbrechen führen würde, dann würde ich mir diese oder eine ähnliche Frage stellen.

Jeder hat doch irgendwo Vorbilder oder imponierende Charaktere gesehen/erlebt oder von ihnen gelesen die in ihren Abenteuern vor ähnlichen Problemen standen. Ich kann mich nicht erinnern das auch nur einer dieser "Helden" seinen Widersacher mit Chinaböllern beikommen wollte.

Die Sache mit dem Feuerwrk ist aber nur ein Beispiel, ich wüsste sonst nicht wie es erklären sollte. Das eigentliche Problem besteht darin das ich zum einen "erwachsene" Leute am Tisch habe die "real" inCharacter handeln und sich in die Spielwelt einfinden/einfühlen und wie wirkliche Protagonisten agieren und auf der anderen Seite sitzen Leute deren Handlungen eine beängstigende Naivität anhaftet. als hätte man einen 30 Jahre alten Körper mit einem 14 jährigen Spielkinde darin.

Leider zerschießen diese Spieler immer wieder Stimmung und Ambiente mit ihrem Verhalten und ihren Vorschlägen/Gedanken, die teilweise einfach nur eine peinliche Stlle enstehen lassen, weil man gar nicht mehr weiß was man dazu sagen soll.

Ich hoffe ihr habt diese Erfahrung nicht machen müssen aber wenn doch, wie habt ihr reagiert?
Ich habe bisher letztendlich die Leute wieder ausgeladen.

Oder bin ich mit meinem Anspruch dermaßen aus der Reihe das ich mir mehr über mich Gedanken machen sollte?
Wobei ich aber, wie gesagt, doch eine recht positive Resonanz bisher hatte.

Mit der Bitte um Vorschläge oder Hilfe oder Beistand

Tumble
 
AW: Was würde James Bond tun?

Jeder hat doch irgendwo Vorbilder oder imponierende Charaktere gesehen/erlebt oder von ihnen gelesen die in ihren Abenteuern vor ähnlichen Problemen standen. Ich kann mich nicht erinnern das auch nur einer dieser "Helden" seinen Widersacher mit Chinaböllern beikommen wollte.
McGuyver HAT sowas schon gemacht. Und auch bei Dangerman John Drake ist so etwas durchaus im Rahmen des Möglichen (und das, wo die Dangerman-Stories an Härte NICHTS gegenüber James Bond vermissen lassen).

Vielleicht wollen Deine NEU-Mitspieler einfach mehr filmvorlagengeprägtes Action-Kino im Rollenspiel sehen und weniger "Oh, zee angst! Oh, zee veldshmarz!"?

Wenn Dir das nicht paßt, dann suche Dir halt die Spieler zusammen, die Dir liegen. - Denn es kann verdammt gut sein, daß DEINE Idee einer guten Rollenspielrunde eben auch NICHT zur Erwartung Deiner NEU-Mitspieler von einer guten Unterhaltung bei lockerem, actionbetonten Zocken entspricht.

Um Enttäuschungen zu vermeiden, würde ich mal mit den Neuen REDEN. Das soll bekanntlich helfen.

Du kannst doch als Spielleiter klar sagen, daß Du KEINE cinematisch-unglaubwürdigen Tricks, KEINE wenig realistischen Helden-Stunts, und dergleichen in Deinen Runden haben willst, und daß Du von Deinen Mitspielern eine grundsätzliche ERNSTHAFTIGKEIT und den Willen sich mit dieser Ernsthaftigkeit auch um Problemlösungen in einer harten, bösen, fiesen Welt zu bemühen erwartest.

Sag es KLAR und DEUTLICH und jeder weiß, woran er beim Anderen ist. - Spätestens nach der ersten Runde, die anders lief, als Du es Dir gewünscht hast, hättest Du einen klares Ende setzen können.

Ich bin mir aus Deiner Schilderung SICHER, daß die entsprechenden Spieler bei Dir auch nicht auf das, was IHNEN Spaß macht, kommen werden.


Das eigentliche Problem besteht darin das ich zum einen "erwachsene" Leute am Tisch habe [bla, schwall, Anspruchsdenke und "Besserspieler"-Attitüde gekürzt]
...
Leider zerschießen diese Spieler immer wieder Stimmung und Ambiente
Wenn man NEUE Leute in seine Runde einlädt, dann ändert sich die Gruppenchemie gewaltig.

Zu erwarten, daß sich NEUE Mitspieler NUR nach EUREN Gewohnheiten, Vorlieben und einfahrenen 90er-Jahre-Stimmungs-und-Ambientespielpraktiken richten, ist im besten Falle naiv von Euch, im schlimmsten Falle erwartet Ihr eine UNTERORDNUNG der neuen Mitspieler.

Neue Mitspieler heißt auch immer, daß sich der GEMEINSAME Stil der Gruppe ÄNDERN wird!

Nochmal, weils so wichtig ist: JEDE Änderung in der Gruppenzusammensetzung wirkt sich auf das GANZE GEMEINSAME Spiel aus.

Hol Dir neue Leute in die Gruppe, aber erwarte NIE, daß sie einfach blöde Klone der Alt-Mitglieder sind. - Jemand, der neu in eine Gruppe kommt, hat denselben ANSPRUCH darauf das GEMEINSAME Spiel und die GEMEINSAME Spielweise MITZUGESTALTEN!

Da kann es immer noch sein, daß jemand überhaupt nicht in die Gruppe paßt. Und dann trennt man sich halt wieder.

Aber ich habe den Eindruck, Du und eventuell auch Deine Spieler, erwartet eine UNTERORDUNG der Neuen unter das "Diktat der Alteingesessenen". Und das finde ich SCHEISSE.

Ich hoffe ihr habt diese Erfahrung nicht machen müssen aber wenn doch, wie habt ihr reagiert?
Und ob ich solche Erfahrungen mache. Auf Cons sogar immer wieder. - Reaktion: Das Spiel der Leute am Tisch, ist das GEMEINSAME Spiel der Gruppe. JEDER bewegt sich aufeinander zu und alle finden eine Spielweise, in der niemand DISKRIMINIERT oder für "blöde Vorschläge" niedergemacht oder abgewertet wird.

Wem es dann immer noch nicht paßt, dem lege ich das Verlassen der Runde nahe.

Als Spielleiter traue ich es mir zu in DEMSELBEN Setting in beliebiger Ernsthaftigkeit und beliebiger Cinematik zu spielen. Das paßt schon, solange die Leute einfach nette Mitspieler sind, die mit Elan einfach was zocken wollen.

Ich habe bisher letztendlich die Leute wieder ausgeladen.
Wohl das Beste so - auch für die Neu-Mitspieler.

Oder bin ich mit meinem Anspruch dermaßen aus der Reihe das ich mir mehr über mich Gedanken machen sollte?
Ja. - Du läßt Dich KEIN STÜCK auf die Neuen ein, sondern erwartest "Gehorsam" einer für diese neuen ungewohnten und auch nicht von ihnen selbst mitgestalteten "Spieldisziplin". - Das ist ein geradezu jegliche Spielfreiheit und Spielfreude bei den Neuen ERSTICKENDER Anspruch.

Laß es bleiben.

Lerne, Dich und Deine Alt-Mitspieler auf Neue EINZUSTELLEN und verabschiede Dich von den eingefahrenen Spielweisen. - JEDE NEUE Gruppenzusammensetzung prägt, so sie nicht irgendwie daran gehindert wird, ihre EIGENE Spielweise am Spieltisch.

Wobei ich aber, wie gesagt, doch eine recht positive Resonanz bisher hatte.
Früher vielleicht. Mit anderen Leuten.

Aber da Du von Neuen erwartest, daß sie gehorsame Klonkopien der Alt-Spieler sein sollen, ist es auch mit Deiner positiven Resonanz auch vorbei.

Mit der Bitte um Vorschläge oder Hilfe oder Beistand
Get over it!

Die alte Gruppe ist TOT.

Mach die Augen auf, und schaue in die ZUKUNFT.

Begrüße die Neuen als WILLKOMMENE AUFFRISCHUNG der alten, eingefahrenen Gruppe. Begrüße die CHANCE etwas NEUES EIGENES daraus sich entwickeln zu lassen.

Aktuell blockst Du nicht nur ab, sondern Du WERTEST Deine Neu-Mitspieler ab, indem Du Ihre Ideen lächerlich machst und nicht nur die Ideen, sondern auch die Neu-Mitspieler nicht wirklich ernst nimmst.

Insgesamt kommt Dein Eingangsbeitrag ziemlich unsympathisch rüber. KEIN Spielumfeld, in dem ich mich wohlfühlen würde.
 
AW: Was würde James Bond tun?

Das Problem bei James Bond:
Der knallt immer das Bondgirl. Scheißegal ob es gerade cleverer wäre sich darum zu kümmern zu überleben.
Göhn ihnen Erfolgserlebnisse. Sei offen.
 
AW: Was würde James Bond tun?

Insgesamt kommt Dein Eingangsbeitrag ziemlich unsympathisch rüber. KEIN Spielumfeld, in dem ich mich wohlfühlen würde.
Dem kann ich nur zustimmen. Alleine schon von einer Spiel"reife" zu sprechen, deutet auf das Verständnis eines pseudo-elitären Spielkreises hin.

Ich will mich nicht an der Beispielsidee aufhängen, aber ich fand sie klasse.

Aber wenn ihr natürlich weiterhin eure Dinosaurierrunde erhalten möchtet, dann wird es wohl das Beste gewesen sein, sich von dem "neuen Blut" zu trennen und an Inzucht oder Überalterung zu verrecken.
 
AW: Was würde James Bond tun?

Hey, immerhin hat er Einsicht in die Probleme also urteilt nicht so hart.
Meine Empfehlung wäre es ne Zeit laufen zu lassen, wenn es eben nicht funzt könnt ihr immer noch RPG-Babies mit Hasenscharten und 6 Zehen zeugen.
 
AW: Was würde James Bond tun?

Vielleicht.
Aber Einsicht ist in jedem Fall der erste Schritt.
 
AW: Was würde James Bond tun?

Es ist KEIN "hartes Urteil" in meiner Absicht gewesen.

Mir geht es eher darum, daß sich Tumble klar macht, daß beim Aufnehmen NEUER Leute in die eigene Alt-Runde AUCH DIE ALTEN sich an die Neuen anpassen müssen, wenn das Ganze funktionieren soll.

Mit elitären Ansprüchen und - wie ich den Eindruck habe - auch noch unkommunizierten Erwartungen kommt man nicht zu einer funktionierenden neuen Gruppenkonstellation.
 
AW: Was würde James Bond tun?

Ich reih mich auch ein.
Einfach locker bleiben und offen sein. :) Neue Leute sind toll.

und sich nicht von den offenen Worten hier ins Bockshorn jagen lassen.
 
AW: Was würde James Bond tun?

Oje, da ist glaub ich vieles Mißverstanden worden. Und vermutlich liegts daran das ich mich blöd ausgedrückt habe.

Wir sind offen für andere Spieler. Sonst würden wir keine suchen. Alternative Lösungswege sind uns willkommen, das macht das Spiel interessant und bringt die Gruppe im Abenteuer voran.

Action ist auf jedenfall dabei und bei mir gibts keine "Welt- und Herzschmerz"- Abenteuer. Selten das mal ein Spielabend vergeht ohne das nicht mindestens 5 NSC ins Gras beißen.

Neue Spieler habens bei uns bestimmt nicht schwer. Wir achten und respektieren jeden. Sowohl in unserer Gruppe als auch außerhalb. Es ging mir auch nicht darum das wir Probleme mit dem/die Spieler ansich haben, sondern mit den Entscheidungen die er für seinen Charakter trifft.

"Elitär" sind wir bestimmt nicht. Wenn ich etwas in Anführungszeichen setze dann deshalb, weil mir das Wort a) selbst nicht passend erscheint und b) ich kein Synonym dafür zur Verfügung habe.

Ein fiktives Beispiel:
Mit Chinaböllern in der Hand einen Vampir aus seiner Kiste zu treten führt dazu das man seinen Charakterbogen abgibt. Das ist, glaub ich, jedem verständlich.
Das läuft eigentlich schon fast in Richtung Suizid und kann, aus meiner Sicht, nicht Ziel eines Abenteuerendes sein. Zudem schafft solch ein Verhalten natürlich Probleme für die anderen Charaktere.
Chinaböller und ihre "Effektivität" haben mich im Jugendalter beeindruckt und ich war davon überzeugt das man damit auch andere beeindrucken kann.
Heute, würde man mir so ein Ding vor die Füße werfen, trete ich das Ding beiseite und und der Verursacher erlebt PVP vom feinsten. Es sei denn er ist schneller als ich.

Niemand der über etwas Lebenserfahrung verfügt lässt sich von so etwas beeindrucken.
Mit einem Messer wissentlich zu einer Schiesserei aufzutauchen ohne sich dabei davon beeindrucken zu lassen das alle eine Schußwaffe haben und man selbst nur ein Messer, und dabei davon auszugehen das man gerade die tollste Idee der Welt hat, weil man der einzige mit einem Messer ist, empfinde ich als merkwürdig.

Was soll man da als ST machen? Ich kann den SC ja nicht besonders schützen, nur damit er überlebt. Die anderen SC haben das Problem das sie ihn plötzlich schützen müssen. Treten solche Fehleinschätzungen häufiger auf wirds nervig. Kommen dabei dann auch noch diese Ideen, die wohl die Idividualität des Charakters darstellen sollen, weiß ich nicht mehr weiter.

Es scheint aber wohl das ich mit diesem Problem eher alleine dastehe. Ich hoffe ich konnte einige Vorurteile ausräumen.

Ich danke euch trotzdem für eure kritischen Stimmen und werde drüber nachdenken.

Damit bin ich aus dem Thread raus. Viel Spaß noch :)

Tumble
 
AW: Was würde James Bond tun?

Ich sagte nicht ins Bockshorn jagen lassen. ;)
Mit Chinaböllern in der Hand einen Vampir aus seiner Kiste zu treten führt dazu das man seinen Charakterbogen abgibt. Das ist, glaub ich, jedem verständlich.
Das läuft eigentlich schon fast in Richtung Suizid und kann, aus meiner Sicht, nicht Ziel eines Abenteuerendes sein. Zudem schafft solch ein Verhalten natürlich Probleme für die anderen Charaktere.
Mit Charakter abgeben meinst Du das der SC drauf geht, richtig? Wenn dem so ist, frage ich mich was daran so schlimm ist. Der Spieler hat seinen SC eine echt dumme Sache machen lassen und dafür geht sein Charakter drauf, fertig. Du hast ja vollkommen Recht mit dem was Du schreibst. Wenn er wirklich dachte damit einen Ahn beeindrucken oder verängstigen zu können war es dumm.
Ich -und ich glaube nicht nur ich- ging eher davon aus der Vampir damit hätte abgelenkt werden sollen. So nach dem Motto "Was geht denn da draußen vor sich?".

Allerdings ist das auch ein recht schmaler Grad. Denn mit einem Messer zu einer Schießerei aufzutauchen kann verdammt cool sein. Das erste was ich dachte war "Wow, was für ein harter Knochen - mach sie platt Junge!" ;D Oder um es mit Rohrschach zu sagen: "Ich bin hier mit euch eingesperrt? Nein! IHR seid hier mit MIR eingesperrt!"

Kommen dabei dann auch noch diese Ideen, die wohl die Idividualität des Charakters darstellen sollen, weiß ich nicht mehr weiter.
Klingt irgendwie als wenn der Spieler einen Malkavianer/Malkovianer spielt. Wie war noch dieser "Fachausdruck" dafür? Fischmalk? Also ein Charakter der eine Geisteskrankheit nur hat um jede noch so schwachsinnige Handlung von ihm zu erklären.
Das kann man aber doch kommunizieren. Allerdings weiß ich auch wie schwer das ist. Vorallem weil sich viele ja dann auch persönlich auf den Schlips getreten fühlen.

Du stehst sicher nicht allein mit diesem Problem dar. Wenn man in wechselnder Besetzung spielt hat man manchmal einfach Leute dabei mit denen man nicht auf der gleichen Welle surft. Wenn man sich z.B. mal Con-Berichte durchliest, laufen auf Cons nur Idioten herum. ;D
 
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