Vergib uns, denn wir haben gesündigt... (DSA)

Princeps Senatus

hijo pródigo
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17. April 2006
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Anmrk.d.Autors: Hallo ich fänds klasse wenn ihr mir eure Meinung zu dem Gelesenen darlasst, also die Bewertungsfunktion nutzt oder mir ne PN oder auch positives Karma :p Der Autor dankt

Ein langezogenes, nervenaufreibendes Knarren gefolgt von zermalmendem Brechen und Krachen beschloss das Ende des hölzernen Konstrukts. Von berstenden, herabstürzenden Balken und Wänden wurde das untere Stockwerk einfach zerdrückt- dem Erdboden gleich gemacht. Seichter Wind wehte ein gemisch aus Nieselregen und dem Duft schweren Alkohols über die karge Weide vor den Trümmern.
Augenblicke später stoben züngelnde Flammen aus der Ruine hervor, leckten an den tiefhängenden Wolken, fraßen sich erst knisternd, dann knackend und tosend durch das zerschmetterte Gebälk. Schatten peitschten durch die Feuersbrunst, wild und... verloren. Das Zischen und Pfeifen nasser, von der Hitze aufplatzender Hölzer fuhr wie Stöhnen und schrilles Schreien durch die schmale Talebene. Dann begann der Sturm. Urplötzlich, urgewaltig fuhren Rondras Boten über flammende Ruine, Weide und Tal. Niederprasselnde Wassermassen erdrückten für einen Atemzug jede Regung, jedes bisschen Luft. Irgendwo schlug krachend der Blitz ein. Ein Paukenschlag. Gefolgt von absoluter Stille. Von den Überresten des alten Turmes stiegen dunkle, rußige Gebilde auf, sich windenen, zerfließenden Körpern gleich.
Als die dunkle Rauchwolke zerstob, sich auflöste und den Blick auf die Trümmer wieder zuließ, ragten nur noch, einer schwarzen Krone gleich, die steinernen Überreste der kreisförmigen Grundmauern auf.

Elarian stand regungslos da. Durchnässt bis auf die Knochen, zitternd vor Ehrfurcht, Angst und Kälte starrte er wie gefesselt auf die schwarzen Trümmer. Rondra... Was hat das zu bedeuten?
Er hatte den Befehl erteilt sie einzusperren, ihren Turm zu vernichten, ihren Körper mit allem was ihr war den Flammen preiszugeben. ...haben wir... einen... Fehler gemacht? "Nein". Dann wandte er sich ab.
 
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[Absatz]
Die feuchtwarme Luft des Raumes war durchtränkt vom Geruch der trocknenden Lederkleidung, die ,noch triefend nass, über dem Udenberger (-Ofen) hing. Auf dem Eisenkranz, der den Ofen umgab lagen Stiefel und Handschuh. Zischeln erklang, wenn ein Tropfen von der Kleidung auf die heiße Außenwand des Ofens traf. Leise war das Klappern der Läden zu vernehmen. Die Felle, die über die Fenster gespannt waren dämpften den Lärm. Dumpf, dem Knacken im Ofen gleich, prasselte der Regen gegen das Holz.
Aufrecht, nur mit einer Leinenhose bekleidet, saß Elarian auf einem Hocker und stierte in die Glut. Neben ihm dampfte frische Rinderbrühe in hölzerner Schale.

"Was betrübt euch noch, Herr?" Die rauhe Stimme des Hauptmanns riss ihn aus seinen Gedanken. "Ich mein, wir haben doch endlich wieder Grund zur Freud..." Farlomar war nicht mehr der jüngste, auch konnte er sich nicht rühmen von Hesinde gesegnet zu sein- bisweilen meinte mancher gar, der schlichte Gardist sei von ihr verflucht- jedoch aufmerksam, ja aufmerksam das war er. Den Baron kannte er von dessen jüngster Stunde an. Langsam hob dieser den Kopf und blickte den alten Hauptmann aus dunklen, unter buschigen Brauen liegenden Augen an:
"Die letzten Tage sind düster gewesen, Farlomar. Wie alle habe ich gehofft endlich den Quell des Übels gefunden zu haben. Ich bin noch immer davon überzeugt, jedoch... seit dem wir das Tal verließen, Farlomar, hat eine Unruhe Besitz von mir ergriffen, die ich mir nicht erklären kann."
Der Baron hatte sich erhoben. Der Hauptmann reichte ihm einen mit Fell gefütterten Ledermantel. Nachdenklich musterte er dabei seinen Lehnsherrn. Die Schultern hingen schlaff herab, die Bewegungen wirkten lustlos und fahrig, seine Augen waren blutunterlaufen, seine Haut wirkte blass. Vom Gardisten abgewand lehnte sich Elarian mit Schulter und Stirn an einen der Stützbalken. Müde sagte er: "Geh feiern, zu den andren, vielleicht brauch ich einfach ein wenig Ruhe. Besonders viel Schlaf habe ich nicht bekommen in letzter Zeit..." Er wandte sich um mit einem geqäulten Lächeln auf den Lippen "Und schick nach der Magd... sie soll mir noch einen Krug warmen Bieres bringen."
 
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[großer Absatz :p]
"Ihr Götter..." wisperte Enida. Mit zitternder Hand zog sie den schwarzen Stoff ihrer Robe enger um die Schultern. Das Gewitter machte ihr Angst. Noch nie hatte sie etwas derartiges erlebt. Die Baumkrone der mächtigen Eiche im Innenhof wurde vom Sturm hin und her gepeitscht, wie das Haupt eines wehrlosen Neugeborenen. In den unteren Räumen des verlassenen Borontempels stand knöcheltief das Wasser. Alte Ziegel krachten zersplitternd vom Dach.
Die junge Geweihte die unter einem runden, steinernen Torbogen Schutz vor den Regenmassen suchte fror, gleichzeitig war sie wie gefesselt von dem Schauspiel, das die Götter hier bereiteten. Sie mochte den Regen, sie mochte den Geruch nasser Erde, sie mochte es sogar die Blitze die auf Dere niederfuhren zu beobachten, doch was hier geschah... "Was hat Euren Zorn beschworen?" wisperte sie. Der Gestank des Moores und alter Pilze umspühlte ihre Nase. Eisig schlug der Wind die Schauer in ihre Deckung. Hier konnte sie nicht verweilen. Etwas unsicher blickte sich die junge Dienerin des Raben um. Der Durchgang in dem sie stand führte tiefer in das Hauptgebäude des alten Tempels. An den dunklen, kalten Wänden waren rostige Ringe angebracht. Nach wenigen Schritten endete der niedrige Gang vor einer dunklen, in den Angeln hängenden Holzpforte.
[AB hier gehts weiter :) ]
Geduckt schlüpfte sie in den dunklen Raum hinter der Tür und… verharrte. Etwas stimmte nicht. Sie wusste, dass dies das alte Heiligtum des Klosters gewesen war. Unter ihren Stiefelsohlen knirschten die kleinen, schwarzen Fliesen die den Boden der kleinen Halle einmal komplett bedeckt hatten. Irgendwo in der Dunkelheit platschten Regentropfen auf den Hallenboden. Das Dach musste an mehreren Stellen undicht sein.
Nachdem sich Enidas Augen ein wenig an die Dunkelheit gewöhnt hatten machte sie einen ängstlichen Schritt in die Halle. Schemenhaft erkannte sie vier stützende Säulen rechts und links von sich, vielleicht acht Schritt vor sich die Umrisse eines Altars. Hier und da ragten Trümmerstücke vom Boden auf. Die Halle war alt und verfallen, Satinavs Hörner hatten ihre Spuren hinterlassen.
Ein rauchiger Geruch stieg in Enidas Nase, ein Kribbeln glitt über ihren Nacken. Erschrocken fuhr sie herum. Die zerplatzten Fliesen knirschten laut unter ihrer Bewegung. Dieser Ort ist nicht einfach alt… etwas… Ihr Blick fiel auf einen glitzernden Gegenstand am Boden. Hastig bückte sie sich danach. Ein Dolch. Die kurze Klinge war verschmutzt. Durch ihre Berührung zerfiel das morsche Lederband, das um den Griff der Waffe gewickelt war zu kleinen, feuchten Bröckchen. Vorsichtig, beinahe sanft fuhr sie über den Schmutz der die Klinge bedeckte… Ist es Blut?
Sssshh. Der zischende Laut lies sie zusammenzucken. Erschrocken blickte sie von der Klinge auf. Von dem Altar erhob sich ein Schatten. Verschwommen und konturlos. Enida erstarrte. Langsam näherte sich das beständig anschwellende Wesen der Geweihten. Sieben Schritt. Sechs Schritt. Fünf Schritt… „Boron, nein,“ keuchte sie, schmiss sich herum und stürmte mit einem Satz dem Ausgang zu. Ohne Vorwarnung fühlte sie sich hart gepackt und zu Boden geschleudert, als sie sich stöhnend auf den Rücken drehte war das Übel über ihr. Ein Schlag. Schwärze…
 
AW: Vergib uns, denn wir haben gesündigt... (DSA)

[Absatz]

Nur langsam gelang es Elarian sich durch die Nebel, die seinen Verstand gefangen hielten in die Wirklichkeit zu schälen. Stöhnend richtete er sich auf. Sein Körper schmerzte und seine Hände waren von einer klebrigen Substanz bedeckt, Wein. Neben sich spürte er, noch immer nicht Herr seiner Sinne, einen warmen Körper. Ein stechender Schmerz im Schädel ließ den Baron ächzend wieder zu Boden sinken. Jetzt bloß nicht die Augen öffnen… Vorsichtig schob er sich ein Stoffbündel unter den dröhnenden Schädel. Dann begann er zögernd den Körper neben sich abzutasten. Seine Finger berührten die warme weiche Haut einer jungen Frau. Nadarja… ein Baron und seine Magd… Von einem weiteren ächzenden Laut begleitet zwang er sich seine Augen zu öffnen. Grell blendete ihn das Tageslicht das seicht durch die verhangenen Fenster sickerte. Seine Umgebung bestand aus rotierenden, bunten Flecken die sich nur langsam zu Dingen wie Tisch, Stühlen und Kamin formten. Er fröstelte. Ungeschickt bedeckte Elarian den Körper der schlafenden Magd mit ihrem Kleid und zog sich selbst eine braune Pelzdecke um die Schultern. Schwankend versuchte er sich an einem der Stühle hochzuziehen. …verdammter… Wein… verdammter, süßer Wein… verdammter Baron! schallt sich Elarian innerlich. Nach einigen missglückten Anläufen stand er, auf den Stuhl gestützt, keuchend im Raum. Vor ihm lagen neben der Magd noch zwei umgestürzte Weinpokale.
 

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