Aeonverse Trinity

Jamin

lebhafter Bücherwurm ;)
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Hat von euch schon jemand Trinity gespielt?
Hab die wenigen Deutschen übersetzunen schon gelesen und es mal geleitet. War eigentlich nicht so schlecht, aber Science Fiction sehe ich mir lieber an.;) Und ihr?
 
Hab ebenfalls nur die wenigen deutschen Übersetzungen. Nur mit SF kann ich irgendwie wenig anfangen. Ergo werd ich es wohl nie leiten, allenfalls spielen falls sich ein SL dafür findet.
 
Welche deutschen Übersetzungen gibt es denn?

Ich hab nur das GRundbuch, Geheime Ziele und den Sichtschirm - allerdings nie gespielt.
 
Ich habe Trinity komplett inklusive der e-books und der www.eononline.net Klamotten. Beide Kampagnen habe ich geleitet (naja, "AE: Invasion" ist ja eigentlich der Abschluss von DR und "AE: Deception" ist zwei Standalones). Ergebnis: Bestes Space-Opera-RPG ever! Im Gegensatz zu den anderen bekannten Settings ist das hier nämlich zum spielen entworfen worden und nicht als Filmkulisse, was der Spielbarkeit unglaublich auf die Beine hilft. Und es leidet nicht mal an der altebekannten WW-Krankheit, einen unter Tonnen von belanglosem Schwampf zu ersticken.
 
Ich muss sagen Trinity gehörte immer zu meinen Lieblingen. Nur hab ich leider selten jemanden der ähnlich dachte gefundenen.
 
Shub-Schumann schrieb:
Im Gegensatz zu den anderen bekannten Settings ist das hier nämlich zum spielen entworfen worden und nicht als Filmkulisse, was der Spielbarkeit unglaublich auf die Beine hilft.

Hm, kannst Du mal beschreiben, was Du damit meinst? Z.B. im Vergleich zu Traveller oder einem anderen SciFi-RPG? Ich persönlich kenne Trinity nur indirekt über die ein oder andere Web Page, habe es allerdings nie gespielt. Muss auch ehrlicherweise gestehen, dass mich der Name White Wolf ziemlich abgeschreckt hat.
 
;) Traveller ist jetzt natürlich eins von den Spielen, die keinen Filmkulissen Hintergrund haben - andererseits ist Traveller aber auch ziemlich angestaubt und so techniklastig, dass es kaum als Space Opera gelten kann. Ich bezog meinen Vergleich vor allem auf die diversen Auflagen der Star Wars und Star Trek RPGs, die die Welt unsicher machen ... Fading Suns wäre wohl noch als Konkurrent zu Trinity zu nennen, hat aber durch die Endzeit- und Fantasyaspekte eine völlig andere Stimmung.
Was ich mit der Spielbarkeit meinte: Trinity beschreibt eine Welt im Aufbruch und gibt den SC die Möglichkeit diesen Aufbruch selbst zu gestalten. Es gibt genug Hooks um eine eigene Kampagne zu schreiben, oder der SL verwendet einfach die offizielle "Reiß die Welt auseinander Kampagne", die das Spiel liefert (Darknes Revealed). Mit anderen Worten: Die SC dürfen den Todesstern selber in die Luft jagen, wenn du weißt, was ich meine. Weiterhin ist auf der Habenseite, dass man nicht in einem Wust an Technobabbel erstickt, sondern sichn aufs wesentliche Konzentrieren kann. ACHTUNG!!!! Trinity ist Weltraumoper und von Hard SciFi so weit entfernt wie HdR vom irdischen Mittelalter.
 
Das mit der besseren Spielbarkeit halte ich für ein Gerücht. Aber alles schön der Reihe nach.

Trinity ist ein typisches WW-Produkt. Die einzige Besonderheit ist, das es nicht zur WOD gehört und auch sonst keine Parallelen dazu aufweist. Aber die Struktur und die Art und Aufmachung der Supplements ist recht ähnlich.

Das Setting ist eine "everything and the kitchen sink"-Angelegenheit. In Nordamerika tobt der Cyberpunk und es herrscht beinahe schon Bürgerkrieg, Europa ist ein MadMax-ähnlicher Trümmerhaufen, Afrika ist das Herz der neuen Zivilisation und erinnert frappant an eine Ethno-Version von TekWar, Japan ist eine xenophobische High-Tech Enklave etc. pp.
Nebenher gibt es noch ein paar extraplanetare Kolonien, aber über die wird im Grundregelwerk wenig verloren.

Und wie bei WW-Spielen traditionell üblich, sind die Spieler mal wieder "was besonderes", nämlich Psioniker, die die Menschheit vor den bösen bösen Mutanten aus dem All retten soll (die im übrigen eine Raumstation auf Frankreich geschmissen und somit aus Europa ein Trümmerfeld gemacht haben).

Alles in allem fehlt dem Setting ein wenig der Fokus, aber das muß nichts schlechtes sein; es ist etwas flexibler als die üblichen WOD-Angelegenheiten.


Nein, was einem Übel aufstößt sind die üblichen WW-Krankheiten. Im Grundregelwerk werden 2 weitere psionische Orden angesprochen, als Plothooks verkauft und dann in den Regeln geflissentlich ignoriert. Kauft unsere Supplements. Es werden Aliens und fremde Kolonien in kurzen Absätzen angerissen. Kauft unsere Supplements. Das Equipmentkapitel im Grundregelwerk ist extrem dünn ausgefallen. Kauft unsere Supplements. Die bösen Mutanten bekommen ein minimales Kapitelchen und ein paar Werte, und man erfährt, das sie aus einem anderen Rollenspiel stammen, nämlich Aberrant. Kauft unsere Grundregelwerke. Sollte man diesen Fehler machen, dann merkt man recht flott das der durchschnittliche Aberrant mit einer Gruppe Psioniker den Boden aufwischen kann. Opps. Und das Aberrants eigentlich keine Mutanten waren, sondern bunt kostümierte Superhelden.

Aber das allerschönste ist wieder einmal der WW-typische Metaplot, der auch ohne die Spieler voranschreitet, die Über-NSC, die sich durch Adventure!, Aberrant und AEON, äh, Trinity ziehen (speziell die "guten" und die "bösen" Mächte im Hintergrund sind in allen 3 Systemen die GLEICHEN Personen!).

Auf der systemtechnischen Seite war es sehr sauber, ein direkter Vorläufer der Exalted-Systemvariante. Die Illustrationen im Grundregelwerk schwanken zwischen Gut und *KOTZ*, letzteres vor allem bei den peinlich schlechten Computergrafiken. Warum ausgerechnet das Flavortextkapitel, ääh, die Weltbeschreibung farbig gedruckt sein mußte werde ich auch niemals verstehen.

Raumschiffe sind sauteuer, Sprungantriebe experimentelle Systeme, nachdem die teleportierenden Psioniker verschwunden sind (und wundersamerweise 3 Supplements später wiederkommen, komplett als spielbare Charaktere). Handel zwischen den Welten existiert im GRW nicht, da der Kontakt völlig abgebrochen ist und die Sprungschiffe eine rein militärische Angelegenheit sind. Und nach 3 Supplements völlig überflüssig.

Fazit: Wenn man genug Asche reinbuttert, ist es ein dezentes SF-Setting nach Storyteller-System. Aus dem GRW raus ist es nur unter größten plottechnischen Verrenkungen zu spielen, plus die meisten essentiell wichtigen Bücher kamen auf deutsch nie raus.

Mit Traveller und seinen Artverwandten hat es ungefähr soviel zu tun wie ein Fisch mit einem Föhn. Als eigenständiges RPG ist es nicht schlecht.

-Silver
 
Oh ein Verriss - noch dazu einer, der offenbar auf mich reagiert ...
Silvermane schrieb:
Das Setting ist eine "everything and the kitchen sink"-Angelegenheit. In Nordamerika tobt der Cyberpunk und es herrscht beinahe schon Bürgerkrieg, Europa ist ein MadMax-ähnlicher Trümmerhaufen, Afrika ist das Herz der neuen Zivilisation und erinnert frappant an eine Ethno-Version von TekWar, Japan ist eine xenophobische High-Tech Enklave etc. pp.
Nebenher gibt es noch ein paar extraplanetare Kolonien, aber über die wird im Grundregelwerk wenig verloren.
Tja, eine typische SciFi-Welt eben. Wenn man sich nicht auf den Plot konzentrieren will, dann hat sie wenigstens was zu bieten! Da die Welt wenigstens nicht zusammengestückelt wirkt, sondern im Gegensatz zu dem von dir gezeichneten Negativbild die einzelnen Elemente ineinandergreifen, sollte man besser sagen: das Setting hat folgendes zu bieten ... Im übrigen ist es schon fast gelogen, was du da mit den Außerplanetarischen Kolonien machst: Es ist nämlich so, dass diese Kolonien in der Kampagne, die sich durch das Spiel durchzieht, eine wichtige Rolle spielen, würden sie im GRW (das jeder Spieler liest) genau vorgestellt, hätte es sich was mit Geheimnis.

Und wie bei WW-Spielen traditionell üblich, sind die Spieler mal wieder "was besonderes", nämlich Psioniker, die die Menschheit vor den bösen bösen Mutanten aus dem All retten soll (die im übrigen eine Raumstation auf Frankreich geschmissen und somit aus Europa ein Trümmerfeld gemacht haben).
Wie im Rollenspiel allgemein üblich, sind die Spieler "was besonderes". Und der fokus von Trinity liegt eben auf dem "Retten der Welt", sowas kann man mögen oder nicht, in diesem Fall ist es Teil des Spiels und eine seiner Stärken. Und völig WW-untypisch sind normale Menschen mal aunahmsweise nicht Lämmer auf dem Weg zu Schlachtbank.

Alles in allem fehlt dem Setting ein wenig der Fokus, aber das muß nichts schlechtes sein; es ist etwas flexibler als die üblichen WOD-Angelegenheiten.
Trinity war von Anfang an als Spiel um die DR-Kampagne geplant. Weiterhin liegt ohne die Kampagne der Fokus auf der Abwehr der Aberrants ... zu behaupten, Trinity hätte wenig Fokus, ist lächerlich.

Nein, was einem Übel aufstößt sind die üblichen WW-Krankheiten. Im Grundregelwerk werden 2 weitere psionische Orden angesprochen, als Plothooks verkauft und dann in den Regeln geflissentlich ignoriert.
Ist ja auch bloß einer der wichtigsten Teile der Kampagne, weswegen es Sinn macht, den Spielern nicht alles im GRW zu verraten ...

Es werden Aliens und fremde Kolonien in kurzen Absätzen angerissen.
Dasselbe

Das Equipmentkapitel im Grundregelwerk ist extrem dünn ausgefallen.
Bei SF-RPGs ist mindestens ein Equipment-Buch Standard, die Kritik also völlig aus der Luft gegriffen (vor allem da das Equipment-Kapitel für ein GRW nichts zu wünschen übrig lässt).

Aber das allerschönste ist wieder einmal der WW-typische Metaplot, der auch ohne die Spieler voranschreitet, die Über-NSC, die sich durch Adventure!, Aberrant und AEON, äh, Trinity ziehen (speziell die "guten" und die "bösen" Mächte im Hintergrund sind in allen 3 Systemen die GLEICHEN Personen!).
Der Trinity-Plot ist prima, der 3-Spiele Metaplot kam durch, als Trinity schon lange tot war. Gefällt mir auch nicht, fällt aber sowieso nur auf, wenn man Adventure kauft und Crossovert.

Warum ausgerechnet das Flavortextkapitel, ääh, die Weltbeschreibung farbig gedruckt sein mußte werde ich auch niemals verstehen.
Weils optisch mehr hermacht? Weil die Computergrafiken passen?

Raumschiffe sind sauteuer, Sprungantriebe experimentelle Systeme, nachdem die teleportierenden Psioniker verschwunden sind (und wundersamerweise 3 Supplements später wiederkommen, komplett als spielbare Charaktere). Handel zwischen den Welten existiert im GRW nicht, da der Kontakt völlig abgebrochen ist und die Sprungschiffe eine rein militärische Angelegenheit sind. Und nach 3 Supplements völlig überflüssig.
Wo ist das Problem, da es sich um eine durch die SC ausgelöste Entwicklung handelt? Wie gesagt, man sollte die Kampagne spielen. Wenn man das nicht tut, sollte mans vielleicht besser lassen.
 
Ich find's nicht so schlecht, hatte aber bis dato wenig Gelegenheit zu spielen. Hab aber ein geiles Char-Konzept, falls ich mal dazu komme. *ggg*
 
Ohne auf jedes einzelne bislang aufgeführte Argument einzugehen, wird der Trinity-Hintergrund im GRW in der Tat rel. knapp dargestellt.

Dies mag als Vorteil oder als Nachteil angesehen werden. Gerade bei Einbeziehung der DR-Kampagne ist es IMO empfehlenswert, als Spieler nur einige Grundzüge des Hintergrunds zu kennen, um diesen im Laufe des Spiel entdecken zu können.

Ohne Kampagnenhintergrund bleibt in der Tat nur der Kauf etlicher Supplements, ohnehin ein Teil der ursprünglichen Verkaufsstategie: das GRW vergleichsweise günstig anzubieten, die Zusatzwerke jedoch hochpreisig.

Genial ist IMO das farbige Hintergrundmaterial für die DR-Spieler, welches doch recht umfassend erscheint.


Hab aber ein geiles Char-Konzept, falls ich mal dazu komme. *ggg*
Lass hören.
 
Shub-Schumann schrieb:
Das Afrikabuch ist auch eine hässliche Lücke; erst ist der große gag, dass Afrika kulturell das rennen gemacht hat, dann gibts kein Buch dazu.
Ja gebe ich dir vollkommen Recht!

Shub-Schumann schrieb:
Und wie gefällt dir Darkness Revealed?
Lese zur Zeit keinen RPG-Kram, da ich zur Zeit einiges für mein Studium machen und daher viel lese (vor allem mit dem Blick auf die bald anstehenden Zwischenprüfungen 2 und 3).
 
Trinity rockt.

So ;)

Nein, Trinity und das Aeonverse ist wahrscheinlich eines der besten Settings überhaupt.

Die Kampagne, Darkness Revealed, steht über jeden Zweifel erhaben. Die erste Kampagne die es NACHVOLLZIEHBAR(!!!) schafft das SC von den Nullen zu den Rettern der Welt werden. Es sind keine bescheuerten Sprünge drin, alles ist absolut logisch aufgebaut. Und dazu ist der Plot, wenn man drüber nachdenkt einfach nur creepy... Hat was weg von "Anatomie".

Dann ist die Welt schön aufgebaut. Die NSC wirken alle real, jeder hat eine passende Motivation, niemand ist "Böse" umd des "Bösen Willens", sogar der Pai de Norca handelt aus nachvollziehbaren Motiven. Hinzukommt: Die SC sind in die Welt eingebunden und stehen nicht ausserhalb. Niemand zieht marodierend in einen Dungeon, keiner kann Disziplinen rumrotzen - Es gibt klare Gesetze für sowas (Psi Laws war ein super Buch ;) ). Man hat sich Gedanken gemacht. Trotz ihrer Macht müssen Spieler nachdenken.

Ich persönlich mag sogar den Settingübergreifenden Plot. Wenn man erstmal sieht wie sich bestimmte Dinge im Kontext der Zeit entwickelt haben (z.B. Project Proteus) läuft einem schon ein kalter Schauer über den Rücken (ausserdem ist Aberrant und Adventure auch großartig).

Das Afrika Quellenbuch soll übrigens noch kommen, genau wie Asia Ascendant. Bright Continent sollte die Reihe eigentlich abschließen...
 
Das kommt allerhöchstens für D20. Das Aeonverse in der ursprünglichen Fassung wird seit Jahren nicht mehr aufgelegt.
 
Nein, das soll genau wie Asia Ascendant von den Designern noch selbst gemacht werden... genau wie der Storyteller's Guide. Die sind fertig, WW muss die nur freigeben.
 
Selbst wenn die nur als eBooks kommen würde, wäre das wirklich toll - am besten hier posten, wenn es was neues gibt.
 
Also ich fand Trinity einfach nur langweilig. Ich weiß nicht, ich hab daran bisher noch absolut nichts gefunden was mich reizen würde. Das hatte ich bisher nur bei wenigen Settings so extrem wie bei Trinity.

Nachtrag: Exalted wäre noch ein weiteres solches, um das mal in Kontext zu stellen. :D Adventure! und Aberrant hingegen finde ich wieder interessant.
 
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